Zusammenfassung_Vortraege_DPT_2015
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VORTRAGSZUSAMMENFASSUNG<br />
Kristina Heyer, M.Sc.<br />
Epidemiologie und Versorgung chronischer Wunden –<br />
Schwerpunkt Ulcus cruris in Deutschland<br />
12. – 14. März <strong>2015</strong> I Flughafen Berlin-Tempelhof www.deutscher-pflegetag.de<br />
Kristina Heyer, M.Sc.<br />
Epidemiologie und Versorgung chronischer Wunden –<br />
Schwerpunkt Ulcus cruris in Deutschland<br />
BARMER GEK HEIL- UND HILFSMITTELREPORT 2014<br />
Hintergrund<br />
Chronische Wunden sind häufig, von großer sozio-ökonomischer Relevanz und werden aufgrund des demografischen<br />
Wandels weiter an Bedeutung gewinnen. Betrachtet man die Prävalenz (Erkrankungshäufigkeit) oder Inzidenz<br />
(Neuerkrankungen) des Ulcus cruris in Deutschland, finden sich nur wenige Arbeiten, mit heterogenen<br />
Ergebnissen. Auch über die Versorgung dieser Patienten können nur wenige Studien identifiziert werden. Vor dem<br />
Hintergrund sollen die vorliegenden Analysen sowohl die epidemiologische Situation sowie die Überprüfung der<br />
Berücksichtigung evidenzbasierter Therapieempfehlungen von Patienten mit Ulcus cruris in Deutschland darstellen.<br />
Methodik<br />
Sekundärdatenanalyse der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) (Barmer-GEK mit ca. 8 Mio.) von 2009 bis<br />
2012. Unterschiedliche Ziehungsalgorithmen, als Sensitivitätsprüfung, zur Identifizierung einer Wunde wurden<br />
entwickelt. Die Ergebnisse wurden zudem alters- und geschlechtsstandardisiert. Die Kompressionstherapie umfasst<br />
die Versorgung mit Ulcus Strumpfsystemen des Hilfsmittelverzeichnisses, mit Mehrkomponentensystemen<br />
sowie mit Kurzugbinden als verordnungsfähigen Verbandmitteln.<br />
Ergebnisse<br />
Die Prävalenz des Ulcus cruris betrug im Jahr 2012 zwischen 0,28% und 0,70% und die Inzidenz zwischen 0,17%<br />
und 0,25%. Hochgerechnet auf die deutsche Bevölkerung litten im Jahr 2012 zwischen 209.499 und 523.520<br />
Personen sowie zwischen 114.520 und 171.780 neu erkrankten Personen unter einer Ulzeration. Über die Beobachtungsjahre<br />
2009 bis 2012 zeigte sich eine annähernd lineare jährliche Erhöhung der Prävalenz um 0,04%.<br />
Die Versorgung des inzidentem Ulcus cruris venosum zeigte, dass nur 40% der Versicherten eine Kompressionstherapie<br />
erhielten. Dabei stellten die Kompressionstrümpfe mit 34% den größten Anteil dar. Obwohl Mehrkomponentensysteme,<br />
die sich aus verschiedenen Komponenten, wie Polsterung und Kompressionsbinden, zusammensetzen,<br />
bereits seit 2000 am Markt und in ihrer Wirksamkeit belegt sind, werden diese nur sehr selten<br />
(2%) verordnet. 24% der Ulcus cruris Versicherten wurde ausschließlich mit nicht-hydroaktiven Wundauflagen<br />
behandelt, was vermutlich nicht einer leitlinien- sowie phasengerechten Wundbehandlung entspricht. Sowohl die<br />
Erkrankungshäufigkeit, als auch die Versorgung ausschließlich mit nicht-hydroaktiven Wundauflagen oder einer<br />
Kompressionstherapie variiert Regional in Deutschland deutlich.<br />
Schlussfolgerungen:<br />
Sekundärdaten der GKV ermöglichen es, Aussagen auf Bevölkerungsebene zu tätigen. Im Vergleich zu den bisherigen<br />
publizierten Daten, meist aus regionalen Erhebungen wie der Bonner Venenstudie, bei der die Prävalenz des<br />
floriden Ulcus cruris 0,1% (80.000 Personen im Jahr 2003) betrug, liegt die vorgefundenen Prävalenz bei 0,26<br />
% (210.000 Personen) im Jahr 2012. Somit liegt die geschätzte Erkrankungshäufigkeit des floriden Ulcus cruris<br />
deutlich höher, als bislang angenommen.<br />
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