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IHK Wirtschaftsraum: Ausgabe April

Endlich, endlich! Nach vielen Querelen wächst Nidderau zusammen, die Menschen in Windecken, Heldenbergen, Ostheim, Erbstadt und Eichen erhalten eine identitätsstiftende Mitte. Der Investition in Nidderau ging ein "Wettbewerblicher Dialog" voraus. Diese neue Form von Ausschreibungen sorgt dafür, dass Projekte noch im Planungsprozess nachgebessert werden können. Dieses Bauprojekt trägt neben anderen Projekten in der Region zu deren besseren Aufstellung und wirtschaftlichen Attraktivität bei. Und diese ist wiederum die Grundlage für eine gute und rege Investitionstätigkeit. Nun ist es an den Unternehmen, durch Investitionen ihr Unternehmen und die Wirtschaft in der Region vorwärts zu bringen.

Endlich, endlich! Nach vielen Querelen wächst Nidderau zusammen, die Menschen in Windecken, Heldenbergen, Ostheim, Erbstadt und Eichen erhalten eine identitätsstiftende Mitte. Der Investition in Nidderau ging ein "Wettbewerblicher Dialog" voraus. Diese neue Form von Ausschreibungen sorgt dafür, dass Projekte noch im Planungsprozess nachgebessert werden können.
Dieses Bauprojekt trägt neben anderen Projekten in der Region zu deren besseren Aufstellung und wirtschaftlichen Attraktivität bei. Und diese ist wiederum die Grundlage für eine gute und rege Investitionstätigkeit. Nun ist es an den Unternehmen, durch Investitionen ihr Unternehmen und die Wirtschaft in der Region vorwärts zu bringen.

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wirtschaft: Digitali sierung<br />

Chancen<br />

?: Wie stark werden diese Möglichkeiten<br />

heute schon genutzt?<br />

Braun: Die Möglichkeiten von Telemedizin<br />

und E-Health decken das gesamte Ver -<br />

sorgungsspektrum ab. E-Health hilft<br />

bereits bei der Diagnostik. Ein Beispiel<br />

hierfür ist, dass kleine Kliniken zur Diag -<br />

nosestellung Spezialisten aus Häusern<br />

der Maximalversorgung einbeziehen:<br />

Sie verschicken die Patientendaten,<br />

wie beispielsweise Röntgenbilder, elektronisch.<br />

Ein weiteres Beispiel sind Apps, mit<br />

denen die Bürger ohne unmittelbaren<br />

Arztkontakt eine Diagnose erstellen<br />

lassen. Häufig genannt wird das Beispiel,<br />

dass ein Patient einen verdächtig erscheinenden<br />

Leberfleck fotografiert und per<br />

App die Aufnahme an einen Dermatolo -<br />

gen verschickt, der dann innerhalb von<br />

48 Stunden eine Diagnose erstellt.<br />

Aber auch bei der Behandlung spielt die<br />

Digitalisierung zunehmend eine Rolle.<br />

So kann bei der Akutversorgung beispielsweise<br />

ein Experte per Live-Kamera zu<br />

einer OP zugeschaltet werden. Zum anderen<br />

können Patienten durch Telemedizin<br />

und E-Health besser betreut werden.<br />

Ein klassisches Beispiel ist die Messung<br />

von Vital daten, die automatisch an den<br />

Hausarzt übermittelt werden. Dabei prüft<br />

bereits eine Software, inwieweit diese<br />

Werte außerhalb der Norm liegen und<br />

gibt dann Alarm.<br />

Diese Anwendungen sind leider meist<br />

noch Insellösungen, das heißt, nur ein -<br />

zelne dieser Optionen werden bislang<br />

durch wenige Leistungserbringer wie<br />

Ärzte und Krankenhäuser genutzt.<br />

Zudem sind die Anwendungen häufig<br />

Selbstzahler leistungen.<br />

?: Inwieweit hilft das E-Health-Gesetz der<br />

Bundesregierung, die Chancen von Tele -<br />

medizin und E-Health besser zu nutzen?<br />

Braun: Der aktuelle Entwurf enthält viele<br />

sinnvolle Ansätze. So soll die elektronische<br />

Gesundheitskarte sinnvollerweise<br />

auch als Speichermedium für medizinische<br />

Notfalldaten genutzt werden. Hier -<br />

für soll es künftig finanzielle Anreize<br />

geben. Auch der Datenaustausch zwischen<br />

den Leistungserbringern soll verbessert<br />

werden. Richtig ist außerdem, dass die<br />

Vergütung telemedizinischer Leistungen<br />

durch die gesetzlichen Kran kenkassen<br />

vorangebracht werden soll. Dies wurde<br />

allerdings bereits durch das Versorgungs -<br />

strukturgesetz aus dem Jahr 2011 versucht,<br />

aber die Selbstverwaltung muss offensichtlich<br />

noch zum „Jagen“ ermuntert<br />

werden. Ein gewisser Teil der Telemedizin<br />

bewegt sich rechtlich in einem Grau -<br />

bereich, da in Deutschland das Prinzip<br />

der „unmittelbaren“ Behand lung gilt,<br />

was mitunter auch als Fern behand lungs -<br />

verbot bezeichnet wird. Hier bringt das<br />

E-Health-Gesetz leider keine echten<br />

Fortschritte.<br />

?: Wie können die <strong>IHK</strong>s dazu beitragen,<br />

dass die Vorteile der Digitalisierung<br />

im Gesundheitssektor besser zur<br />

Anwendung kommen?<br />

Braun: Die Gesundheitswirtschaft ist<br />

ein hochregulierter Wirtschaftsbereich.<br />

Unternehmer, die für diesen Wachstums -<br />

markt neue Anwendungen entwickeln,<br />

brauchen deshalb nicht nur wie bei jeder<br />

Neugründung die klassischen Unterstüt -<br />

zungsangebote. Vielmehr benötigen sie<br />

zusätzlich Beratung, welche Hindernisse<br />

und Chancen die Gesundheitsversorgung<br />

im Speziellen für die Geschäftsidee des<br />

Einzelnen beinhaltet. Hierfür kann auch<br />

LUDWIG GEORG BRAUN …<br />

… ist Vorsitzender<br />

des Gesund heits -<br />

wirtschaftsausschusses<br />

beim<br />

Deutschen<br />

Industrie-und<br />

Handels kammer -<br />

tag (D<strong>IHK</strong>). Der<br />

Melsunger Unternehmer ist Ehren -<br />

präsident des D<strong>IHK</strong> und ehemaliger<br />

Vorstandsvorsitzender des Pharmaund<br />

Medizinbedarfsunternehmens<br />

B. Braun Melsungen AG. w<br />

ein Austausch mit anderen Unterneh -<br />

mern, die erste Hürden bereits erfolgreich<br />

gemeistert haben, förderlich wirken. Ver -<br />

netzung und Information sind also zwei<br />

wesentliche Erfolgsfaktoren, die <strong>IHK</strong>s hier<br />

anbieten können. Einige <strong>IHK</strong>s gehen<br />

bereits mit gutem Beispiel voran und<br />

haben Arbeitskreise zu den vielfältigen<br />

Themen der Gesundheitswirtschaft und<br />

medizinischen Versorgung eingerichtet.<br />

! Vielen Dank, Herr Braun !<br />

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Brandschutzelemente<br />

Industrietore ∙ Hoftoranlagen<br />

Ausstellung, Verkauf, Service<br />

<strong>April</strong> 2015 | Hanau-Kinzigtal | <strong>Wirtschaftsraum</strong> | 33

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