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75632 Jahrgang 20 · Dezember 20<strong>10</strong> · Ausgabe 79<br />
Parken aktuell<br />
Das Magazin für Parkraum Management, Konzeption, Technik<br />
Trends + Tipps<br />
Woher der Feinstaub in Wien<br />
(und anderen Städten) stammt<br />
Seite 8<br />
E-Mobilität: Parkplatz mit Steckdose<br />
<strong>Sauberes</strong> <strong>Geschäft</strong>? S. <strong>10</strong><br />
Reportage<br />
SchülerKunst im Parkhaus:<br />
Die Stuttgarter Rössle sind los<br />
Seite 23<br />
Verbandsnachrichten<br />
Kompetenzforum Parken 20<strong>10</strong>:<br />
Fachwissen und Erfahrungen<br />
Seite 43
Gerhard Trost-Heutmekers,<br />
<strong>Geschäft</strong>sführer<br />
Bundesverband Parken e.V.<br />
Nutzerfreundlichkeit<br />
Bauvorschriften<br />
„Parkhaustest“<br />
Liebe Leserin, lieber Leser,<br />
für die Regelung des innerstädtischen Verkehrs<br />
spielt das Parken in Parkhäusern und<br />
Tiefgaragen eine zentrale Rolle. Dass die<br />
Autofahrer dabei einen Raum erwarten dür -<br />
fen, der ihren Anforderungen entspricht,<br />
ihnen also einen sicheren, sauberen und<br />
idealerweise komfortablen Parkplatz zu ak -<br />
zeptablen Preisen bietet, ist selbstverständlich.<br />
Es gibt in Deutschland viele exzellente,<br />
herausragende und zukunftsweisende<br />
Parkbauten, die auch internationale Anerkennung<br />
zum Beispiel durch den European<br />
Parking Award erfahren haben. Daneben<br />
gibt es Parkhäuser mit gutem, mittlerem und<br />
weniger gutem Standard. Die Betreiber in<br />
Deutschland, die sich im Bundesverband<br />
Parken e.V. zusammengeschlossen haben,<br />
verfolgen kontinuierlich eine qualitative<br />
Verbesserung der Parkhäuser. Für die Parken<br />
Branche steht das Prinzip der Nutzerfreundlichkeit<br />
an oberster Stelle.<br />
Eines unserer Ziele ist, die Fahrgeomet -<br />
rie in den Häusern den Veränderungen bei<br />
den Abmessungen der Fahrzeuge anzupassen.<br />
Dafür werden erhebliche finanzielle<br />
Mittel investiert. Häufig werden Parkbauten<br />
noch immer auf der Basis von Minimalmaßen<br />
geplant, wie sie die Garagenverordnungen<br />
vorgeben – zum Leidwesen der<br />
Betreiber. Deshalb setzen wir uns als Verband<br />
dafür ein, die einschlägigen Bauvorschriften<br />
und andere Rahmenbedingungen<br />
durch den Gesetzgeber entsprechend<br />
anzupassen.<br />
Die Autofahrer sind die Nutzer der Parkhäuser<br />
und deshalb arbeitet der Bundesverband<br />
Parken e.V. seit Jahren eng und<br />
kontinuierlich mit dem ADAC als deren<br />
Interessensvertretung zusammen. Dem<br />
ADAC sind die Problematiken und Zielsetzungen<br />
der Parken Branche bestens bekannt,<br />
und es verwundert uns, dass nun<br />
ein „Parkhaustest“ durchführt wurde, als<br />
dessen Resultat die verallgemeinernde Aufforderung<br />
an die Betreiber lautet „mehr<br />
auf Benutzerfreundlichkeit zu achten“.<br />
Auch die Forderung nach <strong>10</strong>-Minuten-Takten<br />
bei der Abrechnung ist nicht nachvollziehbar.<br />
Nur aufgrund des weitgehend verbreiteten<br />
60- oder 30-Minuten-Taktes ist<br />
das Preisgefüge in den deutschen Parkhäusern<br />
überschaubar und auch vergleichbar.<br />
Ein Blick in unsere jüngste Parkpreiserhebung,<br />
mit Daten von über 800 Parkhäusern,<br />
zeigt, dass das Parken in Parkhäusern<br />
in Deutschland im Durchschnitt 1,47 Euro<br />
für eine Stunde kostet. Natürlich gibt es<br />
Preisspannen nach oben und unten. Das<br />
ist normal und entspricht der Tatsache,<br />
dass auch der Parkpreis von Marktmechanismen<br />
beeinflusst wird.<br />
Für uns als Branche ist dieser jüngste<br />
„Test“ deshalb wenig hilfreich, wobei im<br />
Fall Köln „Am Gürzenich“ eine offensichtliche<br />
Fehleinschätzung vorliegt. Dieses Haus<br />
ist seit Juli 20<strong>10</strong> in einem tadellosen renovierten<br />
Zustand. Das hätte man erkennen<br />
müssen. Die Höhenabmessungen entsprechen<br />
den jeweils gültigen Bauvorschriften.<br />
Ein Haus aus den späten Sechzigerjahren<br />
kann und darf man nicht mit den heutigen<br />
Maßstäben messen.<br />
Wir unterstellen dem ADAC natürlich<br />
keine bösen Absichten. Es ist seine positive<br />
Sorge für die Autofahrer, in Parkhäusern<br />
und Tiefgaragen annehmbare Bedingungen<br />
vorzufinden. Eine wesentliche Voraussetzung<br />
dafür ist die oben erwähnte Anpassung<br />
der einschlägigen Bauvorschriften<br />
und anderer Rahmenbedingungen durch<br />
den Gesetzgeber. Um diese zu erreichen,<br />
sollte man an einem Strang ziehen und die<br />
Kräfte gemeinsam bündeln. Die Parken<br />
Branche ist dazu bereit.<br />
Mit guten Wünschen für die Weihnachtszeit<br />
und das kommende Jahr 2011<br />
Herzlichst, Ihr<br />
Gerry Trost-Heutmekers<br />
Parken aktuell · Dezember 20<strong>10</strong><br />
Auf ein Wort<br />
3
Inhalt<br />
Auf ein Wort 3<br />
Trends + Tipps 6<br />
Im Fokus<br />
E-Mobilität: Parkplatz mit Steckdose <strong>10</strong><br />
Hamburger Hafencity setzt Standards 14<br />
Bremen erhält erste Stromtankstelle im Parkhaus 15<br />
Interview mit dem Batterie-Experten Sven Schulz 16<br />
Parkplatzüberdachungen aus Acrylglas 18<br />
Reportage<br />
Neubau des Parkhauses „Alter Steinweg“ in Münster 20<br />
„SchülerKunst im Parkhaus XIII“ 23<br />
Innovative Systemlösung für elektrische Flächenheizungen 24<br />
Parkdeck bei laufendem Betrieb saniert 25<br />
Tiefgarage in Dresden: Kathodischer Korrosionsschutz 26<br />
Produkte+Dienstleistungen 28<br />
Rundblick 32<br />
ADAC-Parkhaustest: fragwürdige Maßstäbe 34<br />
Nachruf auf Hans Farmont 38<br />
Verband Österreich 39<br />
Verband Schweiz 40<br />
Verbandsnachrichten<br />
Kompetenzforum Parken 20<strong>10</strong> 42<br />
Einstellpreis-Umfrage des Bundesverbands Parken e.V. 45<br />
PARKEN 2011: Hohe Ausstellerzahl zeichnet sich ab 46<br />
IMPRESSUM<br />
„Parken aktuell“ erscheint in<br />
Kooperation mit dem<br />
Bundesverband Parken e.V.<br />
Richartzstraße <strong>10</strong><br />
D-50667 Köln<br />
www.parken.de<br />
Telefon +49(0)221/2 57 <strong>10</strong> 16<br />
HERAUSGEBER, VERTRIEB,<br />
REDAKTION, ANZEIGEN,<br />
HERSTELLUNG<br />
Dr. Wieland Mänken<br />
Maenken Kommunikation GmbH<br />
Von-der-Wettern-Straße 25<br />
D-51149 Köln<br />
www.maenken.com<br />
Telefon +49(0)2203/35 84-0<br />
Telefax +49(0)2203/35 84-185<br />
Frequenz: vier Mal pro Jahr<br />
4 Parken aktuell · Dezember 20<strong>10</strong><br />
Auflage: 4.720 Exemplare<br />
Einzelbezugspreis: 6,– Euro<br />
plus Versandkosten<br />
Objektleiter<br />
Andreas Borchert<br />
Telefon +49(0)2203/35 84-153<br />
Verantwortlicher Redakteur<br />
Marko Ruh (v.i.S.d.P)<br />
Telefon +49(0)2203/35 84-114<br />
marko.ruh@maenken.com<br />
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Wolfgang Locker<br />
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wolfgang.locker@maenken.com<br />
Jörn Backhaus<br />
Telefon +49(0)2203/35 84-173<br />
joern.backhaus@maenken.com<br />
Seite <strong>10</strong><br />
Gründliche Planung und eine professionelle Ausführung<br />
reduzieren spätere Sanierungskosten.<br />
Seite 42<br />
Engagierte Vorträge, angeregte Diskussion:<br />
Kompetenzforum Parken 20<strong>10</strong>
Seite 23<br />
Kunst in der Stuttgarter Parkgarage<br />
„Landesbibliothek“: Rössle-Sil houetten<br />
Inhalt<br />
NEU!<br />
www.parken-aktuell.de<br />
Das Portal der Parken Branche<br />
Parken aktuell · Dezember 20<strong>10</strong> 5
Trends + Tipps<br />
Auszeichnung von Samsung Techwin für AASSET Security<br />
Umsatzstärkster deutscher Distributor<br />
Samsung Techwin zeichnet AASSET Security<br />
mit dem „Appreciation Award“ aus<br />
und würdigt damit die Leistung des Unternehmens<br />
als umsatzstärkster Distributionspartner<br />
in Deutschland. Die gläserne<br />
Trophäe für den umsatzstärksten Partner,<br />
überreicht von Samsung-Techwin Präsident<br />
Yoon-Ho Ha, bedeute höchstes Lob<br />
für den deutschen Distributor von modernen<br />
Videosicherheitsprodukten, so Samsung.<br />
Die Auszeichnung unterstreiche die<br />
Dankbarkeit des südkoreanischen Weltkonzerns<br />
für die bisherige Erfolgsgeschichte<br />
mit dem Unternehmen aus Erkrath.<br />
6 Parken aktuell · Dezember 20<strong>10</strong><br />
Die seit über acht Jahren andauernde Partnerschaft<br />
stelle sich rückblickend als wahrer<br />
Glücksfall für beide Unternehmen heraus<br />
und soll deshalb laut Yoon-Ho Ha und<br />
AASSET Security <strong>Geschäft</strong>sführer Ludwig<br />
Bergschneider auch in Zukunft weiter forciert<br />
werden. „Die Samsung Produkte sind<br />
bei unseren Kunden aufgrund ihrer hervorragenden<br />
Qualität und modernen<br />
Technik überaus beliebt“, resümierte Bergschneider<br />
nach der Preisverleihung. „Aus<br />
diesem Grund sind wir sehr daran interessiert,<br />
das aufstrebende Bündnis voranzutreiben<br />
und unsere Position als<br />
Samsung Digital-Rekorder SRD-1670DC und SRD-870DC mit DVD/RW<br />
und 1 Terabyte Festplatte<br />
Intematix und Tridonic<br />
Gegenseitiger Paten taustausch<br />
bei LED-Phosphor-Materialien<br />
Die US-amerikanische Intematix, ein führender<br />
Hersteller von LED-Phosphorsilikaten,<br />
und Tridonic, ein führender Hersteller<br />
von Lichtkomponenten und Teil der<br />
österreichischen Zumtobel Gruppe, haben<br />
eine umfassende Lizenzvereinbarung über<br />
Phosphorpatente der Orthosilikat-Familie<br />
in LEDs (BOSE-Patente) abgeschlossen.<br />
Diese BOSE-Patente werden von einem<br />
Konsortium aus vier Firmen gehalten: Tridonic,<br />
Toyoda Gosei, Leuchtstoffwerk Brei -<br />
tungen und Litec GbR.<br />
Die Lizenzvereinbarung, die von Tridonic<br />
federführend für das BOSE-Konsorti-<br />
um verhandelt wurde, sieht im Bereich der<br />
Materialpatente einen gegenseitigen Austausch<br />
der Patente (cross-licensing) von<br />
Intematix und dem BOSE-Konsortium vor.<br />
„Diese Lizenzvereinbarung zwischen<br />
dem BOSE-Konsortium und Intematix<br />
würdigt die starke Technologieposition der<br />
beteiligten Unternehmen bei der Herstellung<br />
relevanter Materialien für die Zukunftstechnologie<br />
LED. Wir freuen uns sehr,<br />
dass es gelungen ist, gemeinsam mit Intematix<br />
zu dieser Vereinbarung zu kommen. Damit<br />
leisten wir einen Beitrag zur weiteren<br />
Entwicklung des LED-<strong>Geschäft</strong>s, da wir<br />
Samsung SNV-5080P mit echter<br />
16:9 HD Bild darstellung<br />
erfolgreichster Samsung-Distributor in<br />
Deutschland noch mehr zu festigen.“ ■<br />
www.aasset-security.com<br />
Samsung IP Kamera<br />
SNB-5000P<br />
durch die Lizenzierung unserer Technologie<br />
Kunden neue LED-Lösungen ermöglichen“,<br />
so Walter Ziegler, CEO Tridonic.<br />
Die BOSE-Patente bestehen seit 2000<br />
und beziehen sich auf die Herstellung und<br />
Anwendung von Phosphoren für LEDs.<br />
Wenn diese auf einen blauen LED-Chip<br />
aufgebracht werden, entstehen hochleis -<br />
tungsfähige weiße LEDs. Zu den wichtigs -<br />
ten Anwendungsgebieten zählen Handys,<br />
Laptops, Navigationsgeräte und andere<br />
kleine Displays, die zusammengefasst ca.<br />
50 Prozent des heutigen weltweiten Markts<br />
für LEDs repräsentieren. ■
Elektromobilität<br />
Panasonic steigt bei Tesla ein<br />
Der Panasonic-Konzern erwirbt einen<br />
rund zweiprozentigen Anteil am Hersteller<br />
von Elektroautos Tesla Motors. Nach<br />
den Autobauern Daimler und Toyota steigt<br />
mit dem Elektronikriesen ein dritter Weltkonzern<br />
bei dem kalifornischen Start-up<br />
ein.<br />
Bekannt wurde Tesla mit einem sportlichen,<br />
batteriebetriebenen Roadster. 2012 soll<br />
ein familientaugliches Elektroauto folgen.<br />
Mit dem Einstieg von Panasonic rücke<br />
Tesla von seiner bisherigen Linie ab, die Lithium-Ionen-Akkus<br />
für seine Autobatterien<br />
von einer Mehrzahl von Anbietern zu<br />
beziehen. Von der Entscheidung für Panasonic<br />
als „preferred supplier“ verspreche<br />
sich Tesla-CEO Elon Musk zum einen geringere<br />
Stückkosten. Zum anderen biete<br />
der neue Anteilseigner Akkus mit der derzeit<br />
höchsten Energiedichte an.<br />
Tesla Motors war Mitte 20<strong>10</strong> an die Börse<br />
gegangen und sammelte dabei knapp 189<br />
Millionen US-Dollar ein, ist aber bislang<br />
nicht aus den roten Zahlen gekommen.<br />
Zwar wurden von dem umgerechnet<br />
mindestens 84.000 Euro teuren Tesla Roadster<br />
nur 1.200 Stück (Stand August 20<strong>10</strong>)<br />
verkauft, doch gilt der Wagen als technologischer<br />
Vorreiter. So fertigt Tesla derzeit<br />
auch Batterien für den Elektro-Smart des<br />
Daimler-Konzerns. Für die Batterieversion<br />
Trends + Tipps<br />
des kleinen Toyota-Geländewagens RAV4<br />
liefern die Kalifornier den kompletten<br />
elektrischen Antriebsstrang. ■<br />
Quelle: heise online<br />
Um neue Märkte zu erschließen:<br />
SKIDATA verstärkt<br />
das Business Development<br />
Die SKIDATA AG holt sich<br />
Deutschland, Osteuropa<br />
mit Michael Gradnitzer<br />
und Russland einfließen<br />
bran chenbekannte Ver stär -<br />
lassen. Hierbei hat es auch<br />
kung für das Business De -<br />
immer wieder Kontakte zu<br />
velopment. Gradnitzer ver -<br />
SKI DATA gegeben, woraus<br />
fügt über 15 Jahre Erfah -<br />
sich dann der Einstieg bei<br />
rung im internationalen<br />
SKIDATA entwickelt hat.<br />
Parkhausgeschäft. Diese hat<br />
„Als Vice President Bu si -<br />
er zuletzt mit seinem Be -<br />
ness Development“ wird<br />
ratungsunternehmen mg-<br />
der 44-jährige Elektroinge-<br />
CON SULT in die Durch- Michael Gradnitzer<br />
nieur die Zukunft SKIDAführung<br />
von tech nischen<br />
TAs im Car Access maß-<br />
Projektierungen und Erstellung von Begeblich mitprägen“, sagt Robert Weis kopf,<br />
wirtschaftungskonzepten für Parkhausbe- Vorstand Car Access bei SKIDATA. ■<br />
treiber und Systemfirmen in Österreich, www.skidata.com
Trends + Tipps<br />
Österreichische Feinstaub-Studie:<br />
Hetze gegen Diesel ist unbegründet.<br />
8 Parken aktuell · Dezember 20<strong>10</strong><br />
Die Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ)<br />
veröffentlichte folgende Meldung (24.8.<br />
20<strong>10</strong>): „Der Österreichische Verein für<br />
Kraftfahrzeugtechnik (ÖVK) hat eine Studie<br />
erstellt, um zu erfahren, wer für den<br />
Feinstaub (PM <strong>10</strong>) in der Luft verantwortlich<br />
ist. Nachdem die „Umwelt“-Organisationen<br />
sich anderen vermeintlichen Sündern<br />
zugewandt haben, ist es um den<br />
Feinstaub ruhig geworden. Naturgemäß<br />
kümmerte sich der ÖVK um die Luft über<br />
Wien, die Ergebnisse sind jedoch auf andere<br />
Städte übertragbar.<br />
Um es vorwegzunehmen: Der Anteil des<br />
Automobilverkehrs am gemessenen Staub -<br />
gehalt in der Luft beträgt nur 25 Prozent.<br />
75 Prozent werden von außerhalb in die<br />
Stadt geweht. Auch in Wien steigt der Staub -<br />
gehalt im Winter durch Sand- und Splitstreu<br />
sowie Feststoff-Verfeuerung vor allem<br />
in privaten Heizungen (Holz, Kohle) und<br />
sinkt im Sommer. Die schlimmste Auswirkung<br />
auf den Staubgehalt hat das Silvesterfeuerwerk,<br />
das gesundheitsschädliche Kon -<br />
Vollack erhält Auftrag in Wesseling bei Köln<br />
Parkhaus für<br />
steigende Patientenzahlen<br />
Am Dreifaltigkeits-Krankenhaus Wesseling wird fleißig gebaut. Die bisherige Bettenzahl<br />
wird von 168 auf 230 erhöht. Die offizielle Einweihung des Anbaus ist für Anfang<br />
Januar geplant. Jüngst haben außerdem die Arbeiten am Parkhaus begonnen. Hier<br />
werden 270 Parkplätze für Patienten, Besucher und Mitarbeiter geschaffen. Mit dem<br />
Bau des Betten- und des Parkhauses wurde die Firma Vollack GmbH & Co. KG aus<br />
Wesseling beauftragt.<br />
Die Zahl der Behandlungsfälle im Dreifaltigkeits-Krankenhaus hat sich seit 2005<br />
fast verdoppelt, was laut <strong>Geschäft</strong>sführer Dr. Johannes Güsgen in der zunehmenden<br />
Spezialisierung des medizinischen Angebotes begründet liegt. ■<br />
Aus der Frankfurter Allgemeinen Zeitung<br />
Woher der Feinstaub in Wien<br />
(und anderen Städten) stammt<br />
zentrationen erreicht, die danach noch<br />
längere Zeit als Hintergrundbelastung in<br />
der Luft verweilen.<br />
Dieselpartikel werden in der Studie gar<br />
nicht erwähnt, denn die Messstationen sam -<br />
meln nur Staub und unterscheiden nicht,<br />
wie er zusammengesetzt ist. Würde man<br />
alle Selbstzünder verbieten, käme mit hoher<br />
Wahrscheinlichkeit das gleiche Ergebnis<br />
zustande. Die Hetze gegen die „Dieselstinker“<br />
hatte ausschließlich ideologische Hintergründe<br />
– Störung um jeden Preis.“ ■<br />
AASSET Security<br />
Comeback<br />
von Grundig<br />
Was bereits im Vorfeld der Sicherheitsmesse<br />
Security in Essen als Gerücht die<br />
Runde machte ist nun Gewissheit: Der<br />
deutsche Traditionshersteller Grundig<br />
ist nach langjähriger Marktabwesenheit<br />
zurückgekehrt und verkauft seine<br />
Produkte von nun an im gesamten<br />
deutschsprachigen Raum exklusiv über<br />
AASSET Security. Vorgestellt wurden<br />
auf der Essener Fachmesse drei neue<br />
Grundig-Produktlinien.<br />
Darüber hinaus kündigte AASSET<br />
Security an, dass Grundig im Bereich<br />
Videosicherheit in Zukunft mit ganz<br />
neuen Kameras aufwarten werde. Diese<br />
sollen, basierend auf der SDI-Technologie,<br />
„Full HD“-Auf lösung in Echtzeit<br />
bieten und ohne Verzöge rung über Stan -<br />
dard-Koaxialkabel übertragen können.<br />
Auch die Steuerung von PTZ-Kameras<br />
soll künftig in Echtzeit möglich sein.■<br />
www.aasset-security.com
Trends + Tipps<br />
Fleischhauer Datenträger GmbH<br />
Als Sicherheits -<br />
druckerei zertifiziert<br />
Fleischhauer Datenträger hat<br />
erfolgreich die Zertifizierung<br />
für Sicherheitsdruckereien<br />
nach CWA 14641:2009 absolviert.<br />
Diese Zertifizierung weist<br />
den international tätigen Her -<br />
steller von Ticketlösungen für<br />
Park- und Zutrittssysteme als<br />
Unternehmen aus, das alle<br />
Prozesse in Produktion, Administration<br />
und Lager bis<br />
hin zum Datenmanagement<br />
nach den hohen Anforderungen<br />
der Intergraf-Vereinigung<br />
ausgerichtet hat.<br />
Mit der Intergraf-Zertifizierung Auf dem Weg zur erfolg-<br />
gehört Fleischhauer Daten -<br />
reichen Zertifizierung hat<br />
träger zum kleinen Kreis der<br />
sich das Herner Unternehmen<br />
Sicherheitsdruckereien in<br />
Deutschland.<br />
ein strenges Sicherheitsmanagementsystem<br />
auferlegt.<br />
„Wer in unsere Produktion gelangen möchte, muss mehrere Zutrittsschleusen<br />
passieren“, berichtet <strong>Geschäft</strong>sführer Philipp Halbach.<br />
Die Aufbewahrung der fertigen Produkte erfolgt in Tresorlagerbereichen,<br />
die höchsten Sicherheitsansprüchen genügen.<br />
Kameraüberwachungssysteme zeichnen darüber hinaus Materialbewegungen<br />
in Produktion und Lager auf.<br />
„Als Partner der führenden Gerätehersteller und Parkhausbetreiber<br />
in mehr als 50 Ländern weltweit fühlen wir uns zu einem<br />
besonders hohen Sicherheitsstandard verpflichtet“, leitet Halbach<br />
den Sicherheitsanspruch seines Unternehmens aus den Anforderungen<br />
seiner internationalen Kunden ab.<br />
Fleischhauer Datenträger ist als Entwicklungspartner der<br />
Gerätehersteller mit allen Ticket- und Kartenanwendungen im<br />
Bereich der Parksysteme vertraut. Mit einem eigenen Materialprüflabor<br />
werden permanent Thermopapiere auf ihre Anwendungseignung<br />
geprüft sowie fertigungsbegleitende Funktionstests<br />
in Automatensystemen vorgenommen.<br />
Mit 320 Mitarbeitern und Tochtergesellschaften im In- und<br />
Ausland nimmt Fleischhauer Datenträger laut eigenen Angaben<br />
eine marktführende Position im Bereich Ticketing und Sicherheitsdruck<br />
ein. ■<br />
www.fleischhauer.de<br />
Parken aktuell · Dezember 20<strong>10</strong> 9
Im Fokus<br />
E-Mobilität: Parkplatz mit Steckdose<br />
<strong>Sauberes</strong> Geschäf<br />
Stecker statt Rüssel: Sehen so<br />
die Tankstellen der Zukunft aus?<br />
<strong>10</strong> Parken aktuell · Dezember 20<strong>10</strong>
t?<br />
E-Fahrzeuge brauchen „E-Infrastruktur“,<br />
zumindest nach dem heutigen Stand der<br />
Technik. Die meisten Stromer kommen<br />
derzeit nämlich nur etwa 130 Kilometer<br />
weit – dann ist Aufladen angesagt. Kein<br />
Wunder, dass viele Verbraucher den Kauf<br />
eines E-Fahrzeugs erst dann in Erwägung<br />
ziehen wollen, wenn ein ausreichend dichtes<br />
Netz von „Tankstellen“ zur Verfügung<br />
steht. Doch wer soll dieses Netz betreiben?<br />
Wenn es nach Uwe Hahner geht, übernehmen<br />
Parkraumbewirtschafter den Betrieb.<br />
„Die Verbindung von Parken und<br />
Laden ist die einzig sinnvolle Art der Lade-<br />
Infrastruktur. Sie wird sich durchsetzen“,<br />
meint der Leiter der Business Unit Parking<br />
und E-Mobility bei Swarco Traffic Systems.<br />
Er stützt sich dabei auf Studien, denen zu-<br />
Im Fokus<br />
Ladesäulen aufbauen, lohnt sich das? Parkraumbewirtschafter<br />
suchen nach dem Einstieg ins <strong>Geschäft</strong> mit den E-Fahrzeugen.<br />
Dabei ist einiges noch unklar – vielversprechende <strong>Geschäft</strong>s-<br />
modelle gibt es trotzdem schon. Ein Überblick.<br />
Uwe Hahner<br />
Leiter der Business Unit Parking<br />
und E-Mobility bei der Swarco<br />
Traffic Systems: „Das wird wie<br />
mit den Handys.“<br />
folge Verbraucher während des Ladens<br />
nicht länger als zehn Minuten warten wollen.<br />
Selbst an Hochspannungs-Schnellladesäulen<br />
dauert eine Volladung aber 20<br />
Minuten und mehr. „Also wird es kein<br />
Aufladen nach dem Muster ‚hinfahren, laden,<br />
wegfahren’ geben. Stattdessen wird<br />
beim Parken geladen. Da wartet niemand,<br />
das Fahrzeug wird ja ohnehin nicht gebraucht“,<br />
führt Hahner aus.<br />
Ladesäulen als<br />
Marketinginstrument<br />
Parkraumbewirtschafter sollten seiner Ansicht<br />
nach anfangen, schon jetzt eigene Ladesäulen<br />
aufzubauen: Das errege Aufmerksamkeit,<br />
biete E-Fahrzeug-Fahrern<br />
einen entscheidenden Zusatznutzen und<br />
ziehe sogar neue Kunden an. Hahner<br />
meint weiter: „Ladeplätze werden bald im<br />
Internet, in Navigationssystemen oder in<br />
Parkleitsystemen ausgewiesen. Das ist zielgruppengerechte<br />
Werbung für Parkplätze.“<br />
Aber: Eine Ladesäule kostet je nach<br />
Auslegung zwischen zwei- und zwanzig -<br />
tausend Euro. Die „Volladung“ einer<br />
55 kWh-Batterie bringt bei den derzeitigen<br />
Strom preisen jedoch keine zehn Euro Gebührenumsatz.<br />
Einen Preisaufschlag durch -<br />
zusetzen gilt unter Fachleuten als nahezu<br />
unmöglich. Wie also soll sich der Säulenbetrieb<br />
rechnen? Selbst wenn die Vorausberechnung<br />
der Unternehmensberatung<br />
McKinsey & Co. zutrifft und sich die Zahl<br />
der E-Autos in Deutschland von derzeit<br />
unter 2.000 bis 2020 auf rund zehn Millionen<br />
erhöht, dürften Ladesäulen wegen der<br />
niedrigen Strompreise unwirtschaftlich<br />
bleiben. Richtig?<br />
Parken aktuell · Dezember 20<strong>10</strong> 11
Im Fokus<br />
„Falsch“, meint Hahner, „ein wirtschaftlicher<br />
Säulenbetrieb ist möglich.“ Entscheidend<br />
hierfür sei neben einer genauen Bedarfsplanung<br />
vor allem die Wahl der<br />
rich tigen Gebühr. Hahner hat eine Reihe<br />
Varianten geprüft und festgestellt: „Die reine<br />
Abrechnung von Kilowattstunden rechnet<br />
sich tatsächlich kaum.“<br />
<strong>Geschäft</strong>smodelle,<br />
die sich rechnen<br />
Anders verhält es sich mit Nutzungspauschalen<br />
oder erhöhten Gebühren auf die<br />
Zeit, die ein E-Fahrzeug während des Ladens<br />
an einer Säule parkt. „Eine Pauschale<br />
zahle ich entweder pro Nutzung oder<br />
über eine gewisse Vertragslaufzeit, egal wie<br />
viel Strom ich verbrauche. Eine Gebühr<br />
auf die Parkzeit zahle ich jedes Mal, wenn<br />
ich vor der Säule stehe. Also selbst dann,<br />
wenn ich gar nicht lade“, erläutert Hahner.<br />
Wird eine Parkgebühr mit einer Stromverbrauchsabrechnung<br />
ergänzt, sind die<br />
Kos ten für den Säulenbetrieb besonders<br />
schnell gedeckt.<br />
Hahners Business Unit bietet eine Ladesäule<br />
an, die dieses <strong>Geschäft</strong>smodell unterstützt:<br />
„EnergieParken“, eine Gemeinschaftsentwicklung<br />
von Swarco Traffic<br />
Systems, stadtraum, ABB, Dambach-Werke,<br />
telmasol consult und Schroff, ist eine<br />
Verbindung aus Parkscheinautomat und<br />
Ladesäule, die den gleichzeitigen Verkauf<br />
von Parkzeit und Strom an einem Gerät<br />
erlaubt. „Das rechnet sich und ist verbraucherfreundlich“,<br />
so Hahner, „schließlich<br />
zahlt jeder nur, was er bekommt.“<br />
Diese Art der Abrechnung biete einen<br />
weiteren Vorteil: Im Gegensatz zu anderen<br />
Varianten unterstütze sie die verkehrsfreundliche<br />
Parkplatznutzung, weil sie<br />
Dauer- und Umparken verhindere.<br />
Pauschalen verleiteten hingegen dazu,<br />
das eigene Fahrzeug auch dann<br />
vor der Säule stehen zu lassen, wenn die<br />
Batterien längst geladen sind – ärgerlich<br />
für alle, die gerade mit fast leeren Batterien<br />
auf Stecker-Suche sind. Reine, erhöhte<br />
12 Parken aktuell · Dezember 20<strong>10</strong><br />
Parkgebühren könnten hingegen zum<br />
Umparken motivieren: Sind die Batterien<br />
voll, wird das Fahrzeug auf einen günstigeren<br />
Parkplatz ohne Säule gestellt.<br />
Noch kaum Standards<br />
Noch gibt es kaum Standards für die Ausführung<br />
von Ladesäulen. „Eine Reihe von<br />
Arbeitsgruppen beschäftigt sich derzeit<br />
mit der Standardisierung von Bauteilen.<br />
Da geht es um Materialien, Stecker, Übertragungsrichtlinien.<br />
Aber auch um Sicherheitsdinge<br />
wie beispielsweise den Brandschutz“,<br />
sagt Hahner. Betreiber sollten sich<br />
daher vor dem Säulenkauf mit der Arbeit<br />
dieser Ausschüsse vertraut machen, um<br />
nicht aufs falsche Pferd zu setzen. Außer-<br />
Parkscheinautomat mit<br />
Steckdosen: EnergieParken-Mastersäule,<br />
entwickelt von Swarco Traffic Systems,<br />
stadtraum, ABB Dambach-Werke,<br />
telmasol consulting und Schroff
dem lohne sich der Blick auf die Gestaltung<br />
einer Säule. Viele Anbieter legen<br />
ihre Anlagen auf unterschiedliche Abgabeleistungen<br />
aus, verwenden leicht aus tausch -<br />
bare Steckeranschlüsse oder sorgen auf andere<br />
Art für Anpassbarkeit.<br />
Säulen sollten in erster Linie einfach, sicher<br />
und robust ausgelegt sein. „Einfach“<br />
reicht vom Vorhandensein eines leicht zu<br />
bedienenden Benutzer-Interfaces bis hin<br />
zur Annahme gängiger Zahlungsmittel –<br />
vor allem Bargeld, EC- und Kreditkarten,<br />
aber auch SmartCards oder RFID-Chips.<br />
In Sachen Sicherheit und Robustheit sollten<br />
die Geräte den bekannten Umweltanforderungen<br />
genügen, also unempfindlich<br />
gegen Schnee, Regen, Staub und Schmutz<br />
sein. Und sie sollten über eine Lasten- oder<br />
Phasensteuerung verfügen – damit im<br />
Hauptgebäude nicht die Lichter ausgehen,<br />
wenn auf dem Parkplatz mehrere E-Fahrzeuge<br />
gleichzeitig geladen werden. Wesentlich<br />
sei auch der Schutz vor Vandalismus,<br />
so Uwe Hahner: „Bei Feldversuchen in<br />
Berlin wurden immer wieder Ladesäulen<br />
aufgebrochen. Und das, obwohl die Säulen<br />
gar keinen Münzgeldspeicher hatten.“ ■<br />
Weitere Informationen:<br />
www.energieparken.de<br />
Fazit Hahners: „Wirtschaftlicher Betrieb ist machbar“<br />
Im Fokus<br />
Die Zukunft des Parkens? Ein Audi A1 „e-tron“ an der Ladesäule<br />
Träumerei oder Vision? Wie sich die Mobilität weiterentwickelt wird sich in den<br />
nächsten Dekaden erweisen.<br />
Mit etwas Umsicht und der richtigen Hardware ist der Ausbau von Park- zu Ladeplätzen<br />
auf wirtschaftliche Weise machbar. Wer jetzt schon damit anfängt, kann<br />
zudem auf gute <strong>Geschäft</strong>e hoffen. Das meint zumindest Uwe Hahner: „Das wird<br />
wie mit den Handys. Erst fallen die Preise, dann setzt das Wachstum ein. Und dann<br />
ärgert man sich, nicht rechtzeitig eingestiegen zu sein.“<br />
Parken aktuell · Dezember 20<strong>10</strong> 13
Im Fokus<br />
Größte Tiefgarage Deutschlands<br />
Hamburger Hafencity setzt<br />
zukunftsweisende Standards<br />
In rasantem Tempo entwickelt sich das<br />
Überseequartier im Herzen der neuen<br />
Hamburger Hafencity. Gewerbemieter<br />
und Anwohner beziehen derzeit ihre neuen<br />
Domizile. Die größte Tiefgarage Deutsch -<br />
lands entstand unterirdisch mit über<br />
3.400 Parkplätzen an der Überseeallee 3.<br />
Ab sofort gehört auch Contipark zu den<br />
ansässigen Pächtern im Überseequartier.<br />
Der Parkhausbetreiber mit Stammsitz in<br />
Berlin hat den ersten Bauabschnitt der<br />
Tiefgarage mit 1.160 Stellplätzen eröffnet.<br />
Contipark unterstützte den Eigentümer<br />
bereits während der Bauphase mit seiner<br />
jahrelangen Erfahrung in der Beratung<br />
und Baubegleitung von Parkobjekten.<br />
Die Garage steht allen umliegenden Anwohnern<br />
und Mietern zur Verfügung, bietet<br />
aber auch 420 öffentliche Stellplätze für<br />
Shoppingkunden, Touristen, Kreuzfahrer<br />
und Besucher. „Hier im Überseequartier<br />
befinden wir uns in einer unserer derzeit<br />
Hell und komfortabel: Im Überseequartier der Hafencity entstand Deutschlands<br />
derzeit größte Tiefgarage.<br />
komfortabelsten und modernsten Garagen<br />
in Deutschland.<br />
Die wunderschön gestaltete Architektur<br />
und harmonisch integrierten Hamburger<br />
Themenbilder heben das Objekt auch optisch<br />
von anderen Garagen ab“, sagt Michael<br />
Kesseler, <strong>Geschäft</strong>sführer bei Contipark.<br />
Dem Selbstverständnis des gesamten<br />
Areals entsprechend ist die neue Garage<br />
mit modernster Technik ausgestattet. Unter<br />
anderem werden Kunden komfortabel<br />
von einem Kennzeichenerfassungssystem<br />
authentifiziert. Die hochwertigen technischen<br />
Anlagen fügen sich dabei in eine helle<br />
Innenausstattung ein. Dies sorgt für ein<br />
sicheres Gefühl und moderne Wohlfühlatmosphäre<br />
bei auffälliger Transparenz und<br />
Übersichtlichkeit.<br />
Zukünftig sind auch Serviceangebote<br />
wie eine Stromtankstelle oder ein De -<br />
fibrillator für medizinische Notfälle<br />
vor gesehen. Um den Komfort zusätzlich<br />
zu erhöhen, wird in dieser Garage der<br />
deutschlandweit erste Regenschirmautomat<br />
installiert. ■
Ausbau der Infrastruktur für Elektroautos<br />
Bremen erhält erste<br />
Strom tankstelle im Parkhaus<br />
Auf Deutschlands Straßen sollen bis zum<br />
Jahr 2020 eine Million Elektro fahr zeuge<br />
fahren. So lautet das Ziel der Bun des -<br />
regierung, die derzeit in acht Model lre -<br />
gionen Projekte für moderne Antriebs -<br />
technologien fördert. In der Modell -<br />
region für Elektromobilität Bremen/<br />
Oldenburg haben der Senator für Um welt,<br />
Bau, Verkehr und Europa der Freien<br />
Hansestadt Bremen, die swb AG und die<br />
BREPARK nun die erste Stromtankstelle<br />
in einem Bremer Parkhaus eingerichtet.<br />
Im BREPARKhaus Am Brill können seit<br />
Kurzem zwei Halter von Elektroautos zeitgleich<br />
Ökostrom zapfen und so einen Bei -<br />
trag zu Umwelt- und Klimaschutz leisten.<br />
„Es freut mich sehr, dass hier zwei Bremer<br />
Unternehmen gemeinsame Sache im Sinne<br />
der Umwelt machen. Je mehr Zapfsäulen<br />
für Elektroautos wir in Bremen installieren<br />
können, umso besser“, sagte Dr. Reinhard<br />
Loske, Senator für Umwelt, Bau, Verkehr<br />
und Europa der Freien Hansestadt Bremen.<br />
„Nur so können wir testen, wie in<br />
Bremen mit dem Thema umgegangen<br />
wird, unsere Erfahrungen machen und das<br />
Angebot optimieren und möglichst bald<br />
weiterausbauen.“ In Bremen wurden bis -<br />
her 44 Elektrofahrzeuge für den Straßenverkehr<br />
angemeldet, Tendenz steigend.<br />
Ausschließlich Ökostrom<br />
Mit der swb AG hat die BREPARK einen<br />
Partner in Sachen Elektromobilität gefunden.<br />
Das Unternehmen engagiert sich zu -<br />
sammen mit seinem Anteilseigner EWE in<br />
der Metropolregion Bremen/Oldenburg<br />
für den Aufbau der Lade-Infrastruktur für<br />
Elektrofahrzeuge. Dr. Torsten Köhne, Vor-<br />
Foto: Focke Strangmann<br />
stand der swb AG, unterstreicht den um -<br />
welt- und ressourcenschonenden Aspekt<br />
der neuen Zapfsäule im BREPARKhaus<br />
Am Brill. „Dort bieten wir ausschließlich<br />
Ökostrom an, gewonnen vor allem aus<br />
Wasserkraft“, erläutert er.<br />
Die swb AG konnte bereits mit öffent -<br />
lichen Zapfsäulen für Autostrom vor der<br />
Hauptverwaltung in der Theodor-Heuss-<br />
Allee Erfahrungen sammeln. Geladen werden<br />
dort auch die swb-eigenen Elektrofahrzeuge,<br />
die im Carpool der swb von<br />
Mitarbeitern gefahren werden. „Mit dem<br />
Aufbau von Stromtankstellen geht swb bewusst<br />
in Vorleistung und durchbricht da -<br />
mit das ‚Henne-Ei‘-Problem bei der Elekt -<br />
romobilität. In der Anfangsphase fördert<br />
swb darüber hinaus Elektrofahrzeuge durch<br />
kostenfreien Strom an den öffentlichen<br />
Stromtankstellen“, so Köhne.<br />
Weitere Stromtankstellen<br />
sollen folgen<br />
Der Zapfsäule im BREPARKhaus Am Brill<br />
sollen weitere Stromtankstellen in anderen<br />
Parkhäusern der städtischen Gesellschaft<br />
folgen. „Wir nehmen unsere Verantwortung<br />
ernst und möchten mit den Ladestationen<br />
einen Beitrag zur Nachhaltigkeit leisten“,<br />
sagte Erika Becker, <strong>Geschäft</strong>sführerin der<br />
BREPARK. „Unsere Park häu ser sind nicht<br />
Im Fokus<br />
(v.l.) Dr. Torsten Köhne,<br />
Vorstand swb AG, Erika Becker,<br />
<strong>Geschäft</strong>sführerin BREPARK<br />
GmbH, Dr. Reinhard Loske,<br />
Senator für Umwelt, Bau,<br />
Verkehr und Europa<br />
nur als reine Abstellflächen für Autos<br />
gedacht. Stattdessen möchten wir unseren<br />
Kunden einen gelungenen Rund umservice<br />
bieten und Innovationen umsetzen.“<br />
Neben der neuen Stromtankstelle gibt es<br />
im BREPARKhaus Am Brill bereits seit<br />
einiger Zeit CarSharing-Plätze. Im Sinne<br />
der Nachhaltigkeit könnte es in den Park -<br />
häusern zukünftig zu einer Kombination<br />
aus Elektromobilität und CarSharing kom -<br />
men. Die Betreiber hoffen, damit sowohl<br />
Umweltzonen als auch Lärmschutzmaßnahmen<br />
überflüssig zu machen und gleich -<br />
zeitig einen wichtigen Beitrag zum Umwelt -<br />
schutz zu leisten.<br />
Die Parkfläche an der Stromtankstelle im<br />
BREPARKhaus Am Brill steht ausschließ -<br />
lich Elektroautos zur Verfügung. Der Ladevorgang<br />
ist zeitlich nicht begrenzt. Und so<br />
funktioniert’s: Jeder Kunde, der die Stromtankstelle<br />
nutzen möchte, braucht eine sogenannte<br />
RFID-Karte, mit der die Steckdosen<br />
an der Säule freigegeben werden und<br />
der Anschluss des Ladekabels erst möglich<br />
wird. Für nicht bei swb oder EWE registrierte<br />
Kunden wird eine Zugangskarte im Kunden-Center<br />
der BREPARK hinterlegt. ■<br />
Weitere Informationen:<br />
www.brepark.de<br />
www.swb-gruppe.de<br />
Parken aktuell · Dezember 20<strong>10</strong> 15
Im Fokus<br />
Batterie-Experte Sven Schulz über die Bedeutung von Elektroautos<br />
Stetig steigender<br />
Fachmann für E-Mobilität: Sven Schulz, <strong>Geschäft</strong>sführer Schulz Group<br />
Interviewpartner Sven Schulz ist Eigentümer und <strong>Geschäft</strong>sführer der inhabergeführten Schulz<br />
Group, die unter seiner Führung zu einer global agierenden Automobilzulieferer-Gruppe wuchs.<br />
Im Tochterunternehmen Akasol Engineering GmbH sind alle Aktivitäten zur Entwicklung und<br />
Produktion eines serientauglichen Batteriesystems für Elektroautos gebündelt.<br />
16 Parken aktuell · Dezember 20<strong>10</strong>
Stellenwert<br />
Parken aktuell: Einige Stimmen sehen den<br />
Weg zur Verringerung der CO2-Emissionen<br />
in Einsparungen am konventionellen Auto<br />
mit Verbrennungsmotor. Sind Elektroautos<br />
doch nur ein vorübergehender Hype?<br />
Schulz: Wir brauchen eine weitere Effi -<br />
zienzsteigerung der konventionellen Tech -<br />
nik; der vorhandene Spielraum wird in<br />
den kommenden Jahren sicher zum Teil<br />
noch genutzt werden. Aber wir sollten<br />
uns nichts vormachen: Die Verbrennung<br />
wertvoller Rohstoffe für die Fortbe we gung<br />
bleibt in hohem Maße ineffizient, selbst<br />
wenn der Verbrauch weiter optimiert wird.<br />
Im Elektrofahrzeug steht die gespeicherte<br />
Energie dagegen nahezu verlustfrei zur<br />
Verfügung und die Fort schritte in der<br />
Speichertechnologie sind enorm.<br />
Das Elektroauto wird in seiner Bedeutung<br />
mit konventionellen Verbrennern<br />
und Hybridfahrzeugen gleichziehen – und<br />
zwar nicht nur aus Umweltgründen, sondern<br />
auch aus Kostengründen. Aber dieser<br />
Prozess findet nicht über Nacht statt und<br />
hängt neben der technischen Entwicklung<br />
beispielsweise auch von Förderprogrammen<br />
ab. In dieser Phase sind Verbesserungen<br />
an Verbrennungsmotoren schon aus<br />
Umweltperspektive durchaus sinnvoll. In<br />
den kommenden Jahren wird die Elektromobilität<br />
allerdings einen stetig steigenden<br />
Stellenwert einnehmen. Davon sind auch<br />
alle großen Automobilhersteller überzeugt,<br />
mit denen wir Gespräche führen.<br />
Ist Ihr Batteriesystem gegenüber den<br />
Lösungen, die derzeit von Konzernen vorangetrieben<br />
werden, tatsächlich wett -<br />
bewerbsfähig?<br />
Unsere Batteriemodule sind sowohl in<br />
Be zug auf die Zuverlässigkeit als auch auf<br />
das Preis-Leistungs-Verhältnis voll wettbewerbsfähig.<br />
Dazu nur zwei Zahlen:<br />
Die Energiedichte unseres Moduls beträgt<br />
134 Wh/kg beziehungsweise 240 Wh/l,<br />
die maximale Leistung liegt bei 18 kW.<br />
Das sind Werte, die bei komprimierter<br />
Bau wei se ein hohes Leistungsvermögen<br />
offenbaren. Wir profitieren dabei von<br />
unserem langjährigen Entwicklungs vor -<br />
sprung, der uns in Deutschland zu einem<br />
der Inno vationsführer macht. Während<br />
andere noch Milliarden in Grund lagen -<br />
forschung investieren, können wir gezielt<br />
Mittel für unsere Batterietechnologie aufwenden,<br />
die bereits überzeugend funktioniert.<br />
Ein weiterer Vorteil ist die Spezia li sie -<br />
rung: Wir beschäftigen ausschließlich<br />
Experten, die sich voll und ganz der He -<br />
raus for de rung eines alltagstauglichen Bat -<br />
te riesys tems widmen. Hinzu kommt die<br />
Erfah rung in der Automation und Serienfertigung,<br />
die uns durch die Schulz Group<br />
zur Seite steht. Auf der Basis dieser Kompetenz<br />
planen wir bereits eine hochautomatisierte<br />
Pro duk tions anlage für Batteriemodule<br />
in Deutsch land.<br />
Geht die Entwicklung langfristig eher<br />
zum Hybrid oder zum Elektroauto?<br />
Hybridfahrzeuge sind wie die effizienteren<br />
Verbrennungsmotoren eine sinnvolle<br />
und notwendige Übergangstechnologie<br />
bei der Einführung der Elektromobilität.<br />
Diese Technologien werden uns auch<br />
noch lange erhalten bleiben. Ich sehe in<br />
dieser Frage kein „Entweder-Oder“, son-<br />
Im Fokus<br />
dern vielmehr einen Weg, der über die<br />
Hybridtechnologie langfristig zum reinen<br />
Elektroauto führt.<br />
Das zeigt ja schon der Verlauf der Hyb -<br />
rid-Varianten, die vom Mild-Hybrid über<br />
Voll-Hybrid inzwischen beim Plug-In-Hyb -<br />
rid angekommen sind. Bei jedem Schritt<br />
steigen die Leistung des Elektro mo tors<br />
und die Verbrauchseinsparung. Am Ende<br />
stehen Batteriesysteme wie das von Akasol<br />
Engi neering, das eine rein elektrische<br />
Mobi lität im Alltag ermöglicht – und uns<br />
zum geeigneten Partner für Automobil her -<br />
stel ler macht, die ein qualitativ hochwertiges<br />
System zu marktfähigen Preisen suchen.<br />
Sehen Sie die Impulse eher aus Asien,<br />
den USA oder Europa kommen?<br />
Wir sehen Impulse aus allen Regionen,<br />
um den Wandel zur Elektromobilität zu<br />
bewältigen, und wir wollen selbst Impuls -<br />
geber sein. Denn es geht ja nicht nur da -<br />
rum, einen Benziner durch ein Elektro -<br />
fahr zeug zu ersetzen. Es geht auch um ein<br />
neues Mobilitätsverhalten, um neue Al -<br />
lian zen und Möglichkeiten, wie sie sich<br />
im erwarteten Zusammenspiel zwischen<br />
Fahrzeug und Stromnetz andeuten, oder<br />
in neuen Dienstleistungen und Wirt -<br />
schafts zweigen. Die besten Konzepte werden<br />
sich durchsetzen und dabei ist Eu -<br />
ropa – und insbesondere Deutschland –<br />
gut aufgestellt. Bestärkt werden wir in<br />
dieser Überzeugung auch durch das Inte -<br />
resse von Kunden an unserem Batte rie -<br />
system, die mit asiatischen Produkten,<br />
zurückhaltend formuliert, nicht besonders<br />
zufrieden waren. ■<br />
Parken aktuell · Dezember 20<strong>10</strong> 17
Im Fokus<br />
Parkplatzüberdachungen aus Acrylglas<br />
Gut bedacht<br />
Beleuchtung, Wegeleitsystem oder Notausgänge sind nur eine Seite der Medaille. Erst aus der<br />
Kombination von Sicherheit und Komfort resultiert die gewünschte Akzeptanz von Parkange-<br />
boten und damit deren Wirtschaftlichkeit. Ein wichtiger Aspekt ist der Schutz vor den Unbillen<br />
des Wetters durch eine teilweise Überdachung von Zuwegen, Vorfahrtszonen oder Stellplätzen<br />
im Freien.<br />
18 Parken aktuell · Dezember 20<strong>10</strong><br />
Alle Fotos: roda.net
Laut Wetterstatistik regnet es in Deutschland<br />
an rund 120 Tagen im Jahr. Wind und<br />
Wetter haben neben der Konjunktur den<br />
größten Einfluss auf die Frequentierung<br />
der Innenstädte. Deren „Launen“ begegnet<br />
zum Beispiel der Einzelhandel dadurch,<br />
dass er Eingangsbereiche, Ladezonen etc.<br />
mit Vordächern ausstattet. Mehrere nebeneinander<br />
beheimatete <strong>Geschäft</strong>e können<br />
mit Verbindungswegen sogar ein „kleines<br />
Einkaufscenter“ realisieren.<br />
Hochwertige Stellplätze leisten einen<br />
Beitrag zur Attraktivitätssteigerung. Ihre<br />
Errichtung kostet natürlich Geld. Den Investitionen<br />
stehen allerdings auch Renditechancen<br />
gegenüber. Für den Kunden bedeutet<br />
die Möglichkeit, zum Beispiel den<br />
Pkw geschützt vor strömendem Regen in<br />
Ruhe be- oder entladen zu können, einen<br />
spürbaren Zuwachs an Komfort. Dieser<br />
wiederum schafft die Voraussetzung für<br />
ein besseres Pricing, aber auch für eine<br />
Einbindung des Einzelhandels in die Refinanzierung.<br />
Schließlich gibt der Verbraucher<br />
sein Geld bevorzugt dort aus, wo er<br />
bequem parken kann.<br />
Kauflustfördernde<br />
Atmosphäre<br />
Es gibt viele Möglichkeiten, Freiflächen oder<br />
Eingangs- und Verbindungswege an Parkhäusern<br />
zu überdachen. Doch egal wie eine<br />
Konstruktion gestaltet wird: Sie muss<br />
dem Gesetz moderner Handelsarchitektur<br />
entsprechend eine offene und transparente<br />
– kauflustfördernde – Atmosphäre schaf -<br />
fen. Damit ist Glas als Baustoff unverzichtbar.<br />
Doch Glas ist teuer und schwer; es<br />
erfordert eine aufwendige Statik. Es kostet<br />
rund 450 Euro und wiegt etwa 30 Kilogramm<br />
pro Quadratmeter.<br />
Dank der technologischen Entwicklung<br />
steht mit Acrylglas eine vergleichbare, aber<br />
wesentlich günstigere Alternative zur Verfügung.<br />
Der optisch von „echtem“ Glas fast<br />
nicht zu unterscheidende Kunststoff wiegt<br />
nur etwa ein Fünftel einer Echtglas-Verscheibung.<br />
„Deren Dichte ist 1,5-mal hö-<br />
her“, so Ronald Nickelsen, Experte für Gewerbebau<br />
bei der KFA Bauplanung<br />
GmbH, Hamburg. Weil Kunststoff elastischer<br />
ist, kann er zudem in wesentlich geringeren<br />
Materialstärken verarbeitet werden.<br />
Mit einem Tragwerk aus Aluminium<br />
und Stahl lassen sich Spannweiten von<br />
mehr als 15 Metern ohne störende Pfeiler<br />
realisieren. Mit rund 220 Euro pro Quad -<br />
ratmeter kostet ein Acryldach weit weniger<br />
als die Hälfte eines Daches aus Echtglas.<br />
Hohe Lichtdurchlässigkeit<br />
Das alte Vorurteil, Kunststoffe würden rasch<br />
vergilben, ist längst überholt. „Die hohe<br />
Lichtbeständigkeit des Materials vermeidet<br />
Verfärbungen auch bei langjähriger Freibewitterung.<br />
Dabei erreicht Acrylglas eine<br />
Lichtdurchlässigkeit, die mit der von Echtglas<br />
nahezu identisch ist“, so Heinz Roelofsen,<br />
<strong>Geschäft</strong>sführer der roda GmbH in<br />
Kleve, dem nach eigenen Angaben in Eu -<br />
ro pa führenden Spezialbetrieb für Großflächenüberdachungen.<br />
Großflächige Dachkonstruktionen bedürfen,<br />
aus statischen Gründen und um<br />
die verbauten Materialien zu schützen,<br />
einer besonders leistungsfähigen Entwässerung.<br />
roda setzt für seine freitragenden<br />
Gewölbe- und Sattelkonstruktionen aus<br />
Alu minium und Acrylglas ein patentiertes<br />
Rinnensystem ein. Das stranggepresste<br />
Aluminiumprofil ist Entwässerungsrinne<br />
und Dachträger zugleich. Es ist begehbar<br />
und ermöglicht, Wartungs- und Reinigungs -<br />
arbeiten problemlos durchzuführen.<br />
Schutz vor Schnee<br />
Schnee und Eis stellen das Gebäudema -<br />
nagement zunehmend vor Herausforderungen.<br />
Im vergangenen Winter waren<br />
teure Einsätze von Feuerwehren und Hilfsdiensten<br />
zur Räumung von Dächern beinahe<br />
an der Tagesordnung. Auf diese wit-<br />
Im Fokus<br />
Patentiertes Rinnensystem: Bei<br />
diesen freitragenden Gewölbeund<br />
Sattel konstruktionen ist<br />
das stranggepresste Alumi nium -<br />
profil Entwässerungsrinne und<br />
Dachträger zugleich.<br />
terungsbedingten Extremsituationen reagiert<br />
das Unternehmen mit einer technischen<br />
Finesse: Durch Lüftungsklappen<br />
kann Stauschnee kontrolliert und effizient<br />
nach unten – zum Beispiel direkt auf die<br />
Ladefläche eines Lkws – abgeführt werden.<br />
Auf der anderen Seite entfällt die Räumung<br />
der Parkflächen und Zuwege, die einen<br />
nicht unerheblichen Geld- und Personaleinsatz<br />
mit sich bringt.<br />
Natürlich muss eine Lichtdach-Konstruktion<br />
regelmäßig von Schmutz befreit werden.<br />
Ein Gebäudereinigungsunternehmen<br />
berechnet dafür etwa zwei Euro pro Quad -<br />
ratmeter. Allerdings hat Acryl durch seine<br />
extrem glatte Oberfläche einen hohen<br />
Selbstreinigungseffekt, der „dank“ der häu -<br />
figen Regentage regelmäßig eintritt.<br />
Gut bedacht werden sollte auch die Mög -<br />
lichkeit, durch die Integration von Fotovoltaik-Elementen<br />
den Energiespender Sonne<br />
zur Refinanzierung der Investition zu<br />
nutzen. Neuartige dünnschichtige Solarmodule<br />
zum Beispiel stellen auch auf ext -<br />
rem leichten Flachdachkonstruktionen<br />
kein statisches Problem dar. Weil sie indirekt<br />
einfallendes Licht besser umwandeln,<br />
sind sie auch für geringe Dachneigungen<br />
geeignet. In das öffentliche Netz eingespeis -<br />
ter Solarstrom aus rund 1.000 Quadratmetern<br />
Fotovoltaik auf sogenannten Freiflächenanlagen<br />
– etwa 86.000 Kilo wattstunden<br />
– wird nach dem aktuellen Erneuerbare-<br />
Energien-Gesetz mit rund 20.000 Euro<br />
p.a. vergütet. ■<br />
Moderne Handelsarchitektur: überdachtes<br />
Oberdeck eines Einkaufszentrums<br />
Parken aktuell · Dezember 20<strong>10</strong> 19
Reportage<br />
Benutzerfreundlich<br />
Neubau des Parkhauses „Alter Steinweg“ in Münster<br />
20 Parken aktuell · Dezember 20<strong>10</strong>
Um das städtische Parkraumkonzept an<br />
dieser Stelle zu verwirklichen, wurde die<br />
WBI (Westfälische Bauindustrie) als Trägerin<br />
und Bewirtschafterin der öffentlichen<br />
Parkhäuser in Münster im Jahre 2001<br />
tätig. Sie beauftragte den Architekten und<br />
Stadtplaner Wolfgang Kantorski mit einer<br />
Untersuchung zur Entwicklung eines<br />
oberirdischen Parkhausprojekts an dieser<br />
Stelle. Es wurde sehr schnell deutlich, dass<br />
das hier vorhandene städtische Grundstück<br />
für die Verwirklichung eines wirtschaftlichen<br />
Parkhauses einer Flächenergänzung<br />
durch benachbarte Grundstücke<br />
bedurfte. Das Planungsareal wurde entsprechend<br />
erweitert.<br />
Gebäudeplanung<br />
und Ausführung<br />
Im Juni 2007 begann das Architekturbüro<br />
mit der stufenweisen Durcharbeitung des<br />
Planungskonzepts unter intensiver Abstimmung<br />
der Planungsinhalte mit der<br />
WBI als vorgesehener späteren Betreiberin<br />
des Parkhauses. Parallel mit der Einreichung<br />
des Bauantrags im November 2007<br />
wurde von der Stadt Münster eine Mehrfachbeauftragung<br />
für die Fassadengestal-<br />
tung gefordert. Hier setzte sich ein Entwurf<br />
des Architekturbüros Behet-Bondzio-Lin<br />
aus Münster durch.<br />
Um die Gebäudeplanung möglichst<br />
kurzfristig umzusetzen, nahm die Bauherrin<br />
bereits frühzeitig das Büro „LIND-<br />
SCHULTE Ingenieure + Architekten“ mit<br />
ins Boot. Letzteres zeichnete unter anderem<br />
für die Ausführungsplanung, das<br />
Tragwerk, die technische Gebäudeausrüs -<br />
tung, die Sicherheits- und Gesundheitsschutzkoordination<br />
und die Bauüberwachung<br />
verantwortlich. Eröffnet werden<br />
sollte das neue Parkhaus im Herbst 2009.<br />
Von Januar bis Juli 2008 wurden Gebäudeabriss<br />
und intensive archäologische<br />
Untersuchungen sowie Bodenverbesse -<br />
rungs maßnahmen durchgeführt. Die eigentlichen<br />
Baumaßnahmen konnten daher<br />
erst im August 2008 beginnen.<br />
Städtebauliche Einordnung<br />
Das neue Gebäude steht im direkten Anschluss<br />
an die vorhandene Bebauung am<br />
Alter Steinweg und an der Mauritzstraße<br />
in Richtung Nordwesten. Respektvollen<br />
Abstand hält das Parkhaus zum „Kiffe-Pavillon“.<br />
Der neue Baukörper ergänzt die<br />
Reportage<br />
und wartungsarm<br />
Das Areal zwischen „Alter Steinweg“ und „Mauritzstraße“ war seit Langem gemäß Parkraum-<br />
konzept der Stadt Münster als Standort für ein Parkhaus vorgesehen. Dies lässt sich bereits<br />
dem Bebauungsplan von 1991 entnehmen. Vor der Neubebauung fristete ein Teil das Gelän-<br />
des – das sogenannte „Waltermann“-Gelände und der ehemalige Pavillon-Parkplatz – ein eher<br />
kümmerliches Dasein, teilweise als eines der letzten durch die Kriegseinwirkungen unbebau-<br />
ten Grundstücke in der münsterschen Altstadt verbunden mit einem äußerst negativen Erschei-<br />
nungsbild der dort vorhandenen Altbebauung.<br />
vorhandenen Raumkanten des städtebaulichen<br />
Umfelds, sodass das Baudenkmal<br />
„Kiffe-Pavillon“ auf diese Weise als Solitärgebäude<br />
den geeigneten räumlichen Rahmen<br />
erhält.<br />
Den Planern war es wichtig, die in den<br />
angrenzenden Gebäuden vorhandene <strong>Geschäft</strong>snutzung<br />
im neuen Bauwerk aufzunehmen<br />
und fortzuführen. Das Erdgeschoss<br />
des neuen Parkhauses wird daher<br />
im größtmöglichen Umfang für <strong>Geschäft</strong>snutzung<br />
vorgehalten. Schon aus der Ferne<br />
soll es einladend auf Passanten wirken. Das<br />
neue Parkhaus ist künftig insbesondere für<br />
Besucher aus dem Osten der Stadt inte -<br />
Einladend: Hell und modern präsentiert<br />
sich die Parkhaus-Zufahrt.<br />
Parken aktuell · Dezember 20<strong>10</strong> 21
Reportage<br />
ressant. Bislang mussten sie häufig einen<br />
längeren Weg durch die Altstadt zum Parkhaus<br />
„Theater“ an der Tibusstraße in Kauf<br />
nehmen.<br />
Neues „Tor“ zur Stadt<br />
Als neues „Tor“ zur Stadt bietet das Parkhaus<br />
„Alter Steinweg“ ausreichend Parkplätze<br />
besonders für all jene, die auf<br />
kurzem Weg die Salzstraße über die Julius-Voos-Gasse<br />
oder die Heulende Kurve<br />
erreichen wollen. Die Zufahrt zum Parkhaus,<br />
ein wichtiger Untersuchungsgegenstand<br />
der verschiedenen Planungskonzepte,<br />
wurde am Alter Steinweg über die<br />
Einmündung „Asche“ an der Mauritzstraße<br />
angelegt. Die Ausfahrt an der Mauritzstraße<br />
erlaubt ein Verlassen des Parkhauses nur in<br />
Richtung Osten.<br />
Entstanden ist ein offenes oberirdisches<br />
fünfgeschossiges Parkhaus mit 393 Stellplätzen<br />
und 1.640 Quadratmetern <strong>Geschäft</strong>sflächen<br />
im Erdgeschoss. Das innere<br />
Organisationsprinzip des Parkhauses ist<br />
ein Schrägparkrampensystem, das sich um<br />
einen Lichthof linksdrehend nach oben<br />
entwickelt. Die Auffahrtsrampe ist viertelgewendelt.<br />
Der ausfahrende Verkehr wird<br />
auf jeder Etage auf kurzem Wege zur Garagenausfahrt<br />
im Erdgeschoss geführt.<br />
Über dem Erdgeschoss weist die Gebäude-<br />
BAUTAFEL<br />
Bauherrin:<br />
Erbprinz von Croÿ’sche<br />
Familiengesellschaft b. R.<br />
Betreiber:<br />
WBI (Westfälische Bauindustrie)<br />
Planung:<br />
Gebäudeplanung und Oberleitung<br />
LINDSCHULTE<br />
Ingenieure + Architekten,<br />
Nordhorn/Münster<br />
in Zusammenarbeit mit<br />
W. Kantorski, Münster<br />
22 Parken aktuell · Dezember 20<strong>10</strong><br />
Innovative Fassade: Belüftung nach außen und Helligkeit nach innen<br />
konzeption einen Lichthof aus, der das<br />
Parkhaus in der Gebäudemitte von oben<br />
nach unten verbindet und großzügig belichtet<br />
und belüftet. Die wichtigsten Erschließungselemente<br />
des Parkhauses, das<br />
Haupttreppenhaus und die Ausfahrtsspindel,<br />
sind an den Schmalseiten angeordnet,<br />
was den Besuchern die Orientierung erleichtern<br />
soll.<br />
Stützenfreie Stellplatzreihen<br />
Stützenfreie Stellplatzreihen mit freiüberspannten<br />
Parkstraßen in Einbahnfahrtrichtung<br />
definieren die Parkhausgeomet -<br />
rie. Eine ausgeklügelte Statik hat mit einer<br />
lichten Raumhöhe von 2,45 Metern eine<br />
unterzugsfreie Deckengestaltung entstehen<br />
lassen, die den Parkdecks im Gebäude -<br />
inneren ein großzügiges Erscheinungsbild<br />
verleiht. Die oberste Parkebene sowie die<br />
Ausfahrtsspindel sind überdacht und dadurch<br />
auch bei schlechtem Winterwetter<br />
gut benutzbar.<br />
Der Haupteingang am „Alter Steinweg“<br />
empfängt den Parkhauskunden mit einem<br />
großzügigen Foyer, in dem eine großflächige<br />
Wanddarstellung die archäologischen<br />
Grabungsergebnisse effektvoll dokumentiert.<br />
Die vom Architekturbüro Behet-<br />
Bondzio-Lin geplanten und realisierten<br />
Fassaden differenzieren das großmaßstäbliche<br />
Volumen des Parkhauses mit zwei<br />
Themen. Zur Anschlussbebauung wird das<br />
vorherrschende Ziegelmaterial aufgenommen<br />
und in Form von naturroten Ter -<br />
rakotta-Elementen fortgeführt. Zum Platz -<br />
raum Richtung „Kiffe-Pavillon“ hin<br />
ent wickelt sich ein transparenter, weißer<br />
Schirm aus glasierten Terrakottastreben,<br />
der neben der Sicherstellung der für das<br />
Parkhaus erforderlichen Belüftung nach<br />
außen und nach innen Helligkeit schafft.<br />
Das Tragwerk<br />
Eine technische Besonderheit stellt das von<br />
LINDSCHULTE gewählte statische System<br />
mit dem vorgespannten unterzugsfreien<br />
glatten Flachdeckensystem dar. Aufgrund<br />
der bekanntlich hohen mechanischen (Bewegungsdynamik)<br />
und chemischen (Öl,<br />
Benzin) Beanspruchungen von Fahrbahndecken<br />
in Parkhäusern wurden diese als<br />
punktförmig gestützte Flachdecken mit<br />
Vorspannung ohne Verbund konzipiert.<br />
Dabei wird der Spannstahl ohne direkte<br />
Verbindung zum Beton verlegt in einer ab<br />
Werk mit Fett gefüllten Hülle. Dies gewährleistet<br />
auch einen optimalen Korrosionsschutz.<br />
Mithilfe der Vorspannung dieser<br />
in „freier Spanngliedlage“ verlegten<br />
Monolitzen wurde der Betonquerschnitt<br />
vollständig überbrückt und kann sich unter<br />
Belastung nicht mehr durchbiegen.<br />
Das verhindert eine bei normalem Stahl -<br />
beton übliche Rissbildung der Deckenplatten.<br />
Die so erzielte rissefreie Konstruktion<br />
ermöglicht den Verzicht auf eine ansons -<br />
ten erforderliche rissüberbrückende und<br />
wartungsintensive Beschichtung der Fahr -<br />
bahndecke. Sie führt außerdem zu einer<br />
Minimierung der Durchbiegung bei gleich -<br />
zeitiger Reduzierung der Konstruktionshöhe<br />
der Decken.<br />
Darüber hinaus wurden die einzelnen<br />
Parkebenen fugenlos „aus einem Guss“<br />
hergestellt. Dadurch konnten Schein- und<br />
Raumfugen weitestgehend vermieden werden.<br />
Das wirkt sich positiv sowohl auf die<br />
Benutzerfreundlichkeit als auch auf die<br />
Wartungsintensität aus. ■
Parkraumgesellschaft Baden-Württemberg mbH<br />
Die Stuttgarter<br />
Rössle sind los<br />
„SchülerKunst im Parkhaus XIII“<br />
Parkgaragen und Parkhäuser müssen<br />
nicht grau und langweilig sein, innen<br />
nicht und außen auch nicht. Das hat die<br />
Parkraumgesellschaft Baden-Würt tem -<br />
berg mit bislang 13 SchülerKunst-Wett -<br />
bewerben bewiesen.<br />
Im dreizehnten „SchülerKunst im Parkhaus“-Wettbewerb<br />
ging die Parkraumgesellschaft<br />
Baden-Württemberg neue Wege.<br />
Gestaltet werden sollte dieses Mal das Wahr -<br />
zeichen der Landeshauptstadt, „Stuttgarter<br />
Rössle“, in seiner beeindruckenden Originalgröße:<br />
2,77 m lang, 0,60 m breit und<br />
2,55 m hoch. Das heißt, erstmals stand die<br />
Gestaltung dreidimensionaler Objekte im<br />
Vordergrund. Die älteste erhaltene Abbildung<br />
des Stuttgarter Wappens stammt aus<br />
dem Jahre 1312, das Wappentier in seiner<br />
Das „Literatur -<br />
stadt“-Rössle<br />
steht vor<br />
dem Haus<br />
der Wirt -<br />
schaft in<br />
Stuttgart.<br />
heutigen Form ist seit 78 Jahren in amtlichem<br />
Gebrauch. „Wir wollten sehen, wie<br />
junge Stuttgarter das Stuttgarter Pferd im<br />
Jahr 20<strong>10</strong> sehen und gestalten“, so <strong>Geschäft</strong>sführer<br />
Dr. Franz Krappel.<br />
13 Stuttgarter Gymnasien reichten über<br />
280 hochwertige und ansprechende Entwürfe<br />
ein. Die Schülerinnen und Schüler<br />
präsentierten, was sie über Stuttgart denken,<br />
wie sie mit ihrer Stadt umgehen, wie<br />
sie sich ihre Metropole vorstellen und<br />
wünschen und was sie mit ihr verbinden.<br />
Die zwei besten Entwürfe jeder teilnehmenden<br />
Schule, insgesamt also 26 Arbeiten,<br />
wurden sodann als zweidimensionale<br />
Rössle-Silhouetten ausgeführt und in der<br />
Parkgarage „Landesbibliothek“ an der<br />
Wand befestigt.<br />
Die drei Siegerentwürfe wurden zu guter<br />
Letzt als dreidimensionale Rössle-Skulpturen<br />
realisiert, wobei einige handwerkliche<br />
Herausforderungen zu bewältigen waren.<br />
Für den Spiegeleffekt des Siegerrössles<br />
„Lichter der Stadt“ brachten die SchülerInnen<br />
beispielsweise von Hand über 1.200<br />
Spiegelstücke auf. „Das Rössle soll den Betrachter<br />
und seine Umgebung aufnehmen<br />
und als Teil Stuttgarts widerspiegeln“,<br />
erläutert einer der Preisträger<br />
die Intention des Kunstwerks. Von nun an<br />
ziert das Spiegelrössle den Außenbereich<br />
des Hauses der Geschichte in der Kulturmeile<br />
in Stuttgart.<br />
Das zweitplatzierte Kunstwerk, ein leuch -<br />
tendes Neonrössle, thront jetzt auf der Hof -<br />
dienergarage und das drittplatzierte Rössle<br />
„Literaturstadt“ belebt heute den Parkplatz<br />
vor dem Haus der Wirtschaft in Stuttgart.<br />
Die Parkgaragen der PBW bilden dauerhafte<br />
Ausstellungsräume, in denen die<br />
Werke der Schülerinnen und Schüler der<br />
Öffentlichkeit rund um die Uhr präsentiert<br />
werden. Hierfür erhielt die Parkraumgesellschaft<br />
Baden-Württemberg mbH 2008<br />
von Horst Köhler die Auszeichnung „Ausgewählter<br />
Ort im Land der Ideen“. ■<br />
Kontakt:<br />
PBW – Parkraumgesellschaft<br />
Baden-Württemberg mbH<br />
Dinah Betz<br />
Huberstraße 3, 70174 Stuttgart<br />
Internet: www.pbw.de<br />
Reportage<br />
Das Siegerrössle<br />
„Lichter der Stadt“ vor<br />
dem Haus der Geschichte<br />
in Stuttgart.<br />
Die insgesamt 26 Arbeiten wurden als zweidimensionale „Rössle-Sil houetten“<br />
ausgeführt und in der Parkgarage „Landesbibliothek“ an der Wand befestigt.<br />
Parken aktuell · Dezember 20<strong>10</strong> 23
Reportage<br />
Sika Deutschland GmbH<br />
Innovative Systemlösung für<br />
elektrische Flächenheizungen<br />
Im Parkhaus Jakobsmarkt im Herzen<br />
der Nürnberger Altstadt können die<br />
rund 500.000 Einwohner der mittelfränkischen<br />
Großstadt ihr Auto bequem und<br />
gut behütet unterbringen. Insgesamt<br />
456 Parkplätze stehen dort zur Ver -<br />
fügung, auf denen 24 Stunden rund um<br />
die Uhr geparkt werden kann.<br />
Das Parkhaus verfügt über eine sehr lange<br />
und steile Einfahrtsrampe – was gerade im<br />
Winter problematisch werden kann. Für<br />
eine sichere Ab- und Auffahrt wurde bisher<br />
zwar mittels Schneeräumung und Salzstreuung<br />
gesorgt. Doch diese Vorgehensweise<br />
hat auf Dauer zwei entscheidende<br />
Nachteile: Zum einen wird die Oberfläche<br />
durch das Abräumen mit dem Schneepflug<br />
mechanisch stark belastet, zum anderen<br />
werden die Auftausalze, und damit zusätzliche<br />
Chloride, im Parkhaus verteilt.<br />
Bei heftigem Niederschlag und sehr starken<br />
Minustemperaturen kann das Eis oftmals<br />
selbst mit Tausalz nicht vollständig<br />
geschmolzen werden – die Einfahrtsrampe<br />
verwandelt sich dann in eine gefährliche<br />
Rutschbahn. Aus Sicherheitsgründen<br />
bestand hier dringender Handlungsbedarf.<br />
Deshalb, und aufgrund der Notwendigkeit,<br />
auf der Parkhausrampe eine Sanierung<br />
vorzunehmen, entschied sich der<br />
Betreiber für eine elektrische Flächenheizung.<br />
Denn herkömmliche warmwasserbeheizte<br />
Rampen neigen aufgrund des<br />
hohen Temperaturgefälles zwischen Be -<br />
ton bauteil und Heizschleifen häufig zur<br />
Rissbildung. Daraus resultierende Folgeschäden<br />
sind nur durch einen sehr großen<br />
baulichen Aufwand wieder zu beheben.<br />
Das Heizgewebe der elektrischen Flächen-<br />
24 Parken aktuell · Dezember 20<strong>10</strong><br />
Auf die Isolationsschicht wurde ein<br />
Potenzialausgleichsgewebe aufgelegt.<br />
Das Gewebe wurde daraufhin leitend<br />
verbunden.<br />
heizung wurde beim Einbau in mehrere<br />
Schichten Epoxidharz einlaminiert. Für<br />
den Schutz der Oberfläche sorgt eine ext -<br />
rem robuste zweilagige Verschleißschicht<br />
aus einem Epoxidharz-Polyurethan Hyb -<br />
rid.<br />
Qualitätswerkstoffe und<br />
professionelle Verarbeitung<br />
Nach der gründlichen Untergrundvorbereitung<br />
mittels Kugelstrahlen wurde die<br />
Rampe mit dem bewährten Allround-<br />
Epoxidharz Sikafloor-161 grundiert. Im Anschluss<br />
erfolgte die Installation der Temperatursensoren<br />
und elektrischen Leitungen<br />
für die Heizkreise. Danach wurde das zurechtgeschnittene<br />
Heizgewebe in das beschleunigte<br />
Epoxidharz Sikafloor-159 eingebettet,<br />
welches zuvor mit Quarzsand<br />
und Stellmittel verfüllt wurde. Es folgte eine<br />
Isolationsschicht, auf die ein Potenzialausgleichsgewebe<br />
aufgelegt wurde. Das<br />
Gewebe wurde daraufhin leitend verbunden,<br />
angeschlossen und in die erste Lage<br />
Das Parkhaus Jakobsmarkt befindet<br />
sich inmitten der Nürnberger Altstadt<br />
und bietet insgesamt 456 Parkplätze.<br />
Sika Elastomastic TF einlaminiert. Bei der<br />
Verschleißschicht entschied sich der Vertreiber<br />
des Gesamtsystems, die Firma STL<br />
Böden und Design GmbH aus Dresden,<br />
für Sika Elastomastic TF, das bereits seit<br />
Jahren als RHD-Belag zuverlässig auf<br />
Stahl- und Betonbrücken eingesetzt wird<br />
und alle entsprechenden Prüfungen durch -<br />
laufen hat.<br />
Das System verfügt über eine TÜV-Zulassung;<br />
eine Kopplung an eine Photovoltaikanlage<br />
ist möglich, wenn die baulichen<br />
Gegebenheiten dies zulassen. Für eine reibungslose<br />
Installation bietet die Firma STL<br />
Böden und Design GmbH die Energieberechnung,<br />
die elektro- und bautechnische<br />
Planung sowie den Einbau aller Komponenten<br />
aus einer technisch und handwerklich<br />
geschulten Hand an. ■
SB-Warenhaus „Neuköllner Tor“ in Berlin<br />
Parkdeck bei<br />
laufendem Betrieb saniert<br />
Beim Umbau des SB-Warenhauses „Neu -<br />
köllner Tor“ wurden auch das ca. 280<br />
Stellplätze große Parkdeck auf dem<br />
Nutzdach saniert – und zwar bei laufendem<br />
Betrieb.<br />
Die Auftraggeberin, die KapHag Handelsimmobilien<br />
GmbH, entschied sich bei der<br />
Beauftragung letztlich für die Produkte der<br />
PMMA-Spezialisten WestWood Kunststofftechnik<br />
GmbH, da bei der wirtschaftlichen<br />
Betrachtung der Flüssigkunststoff<br />
auf Basis von flexiblen PMMA-Harzen folgende<br />
Pluspunkte in die Waagschale legen<br />
konnte:<br />
■ Im Unterschied zu einer konventionellen<br />
Sanierung war kein Totalabriss und<br />
Neuaufbau notwendig.<br />
■ Durch die abschnittsweise Sanierung<br />
standen den Kunden des Warenhauses<br />
jederzeit genügend Parkplätze zur Verfügung.<br />
■ Mit dem Flüssigkunststoffsystem von<br />
Westwood konnte eine kostengünstige<br />
Kombination aus vliesarmierter Detailabdichtung<br />
an den kritischen Stellen<br />
und einer Beschichtung mit abdichtender<br />
Funktion auf den Restflächen angewendet<br />
werden.<br />
Die Sanierung der ca. 7.500 Quadratmeter<br />
großen Parkdeckoberfläche führte das auf<br />
Parkhaussanierungen spezialisierte Fachunternehmen<br />
Jung Bauflächentechnik<br />
GmbH aus Solingen aus. Die Mitarbeiter<br />
entfernten zunächst einige Fertigbetonplatten,<br />
die lose lagen oder zu große Bauschäden<br />
aufwiesen. Danach wurden die<br />
Entwässerungsrinnen, größere Ausbrüche<br />
auf der Rampe und den Fertigbetonplatten<br />
freigestemmt und mit Asphalt verfüllt.<br />
Die in einem Arbeitsgang aufgebrachte<br />
Verschleißschicht aus Wecryl-Struktur -<br />
belag ist pflegeleicht und mechanisch<br />
hochbeständig.<br />
Abschnittsweise wurden die Platten sodann<br />
im Kugelstrahl-Verfahren für die Beschichtung<br />
vorbereitet. Ca. 550 Meter<br />
Wandaufkantungen wurden per Hand angeschliffen.<br />
Nach erfolgter Grundierung<br />
wurden Risse und kleinere Ausbrüche sowie<br />
mehr als fünf Kilometer Arbeitsfugen<br />
mit Wecryl-Mörtel nivelliert. Da die einzelnen<br />
Mörtelschichten bereits nach ca. 30<br />
Minuten ausgehärtet waren, konnten der<br />
Eingangsbereich und die Rampe zum Park -<br />
deck während der Öffnungszeiten jeder zeit<br />
befahren werden.<br />
An insgesamt 5.131 Metern Arbeitsfugen,<br />
549 Metern Wandanschlüssen, 28 Bodenabläufen<br />
sowie 18 Rohrdurchführungen<br />
an Lampenmasten und Befestigungsfüßen<br />
wurden in die satt aufgebrachte Vlieseinbettschicht<br />
(rotes Weproof Flex RR 354)<br />
Reportage<br />
Das gut 7.500 Quadratmeter große<br />
Parkdeck des SB-Warenhauses „Neu -<br />
köllner Tor“ wurde substanzerhaltend<br />
mit dem Weproof-Beschichtungssystem<br />
saniert.<br />
ein zur Schichtstärkenkontrolle dienendes<br />
Vlies eingearbeitet. Frisch-in-frisch erfolgte<br />
dann die Vliessättigung mit demselben<br />
flexiblen PMMA-Harz.<br />
Die ca. 130 Meter lange Gebäudetrennfuge<br />
erhielt nach der gleichen Arbeits -<br />
abfolge erst einen 25 cm breiten und<br />
anschließend einen 35 cm breiten Abdich -<br />
tungsstreifen inkl. Fugengleitband.<br />
Auf den so vorbereiteten Flächen kam<br />
abschließend die Fixschicht des Weproof-<br />
Beschichtungssystems zum Einsatz. Das<br />
3-komponentige Weproof Fix RR 359<br />
wurde mit einem Zahnrakel gleichmäßig<br />
aufgezogen und mit einer Stachelwalze<br />
entlüftet und verschlichtet.<br />
Zur Erzielung einer einheitlichen Oberfläche<br />
wurde der Strukturbelag per Kelle<br />
aufgezogen und anschließend mit einer<br />
Rolle verschlichtet. Die mittelgraue Fahrbahn<br />
und die hellgrauen Parkbuchten werden<br />
durch eine weiße Markierung deutlich<br />
voneinander getrennt. ■<br />
www.westwood.de<br />
Parken aktuell · Dezember 20<strong>10</strong> 25
Reportage<br />
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Tiefgarage „An der Frauenkirche“ in Dresden<br />
Kathodischer Korro<br />
Im Jahre 1998 wurde in Dresden in un mittelbarer Nähe der<br />
Frauenkirche die Tiefgarage „An der Frauenkirche“ er stellt. Die<br />
zweigeschossige Tiefgarage verfügt über 150 Stellplätze auf<br />
einer Fläche von ca. 4.200 Quadratmetern.<br />
Die Tiefgarage grenzt direkt an das historische<br />
Bauwerk „Albertinum“. Über ihr<br />
verläuft einer der Hauptzubringerwege zur<br />
Frauenkirche und den anliegenden Gas -<br />
tronomie- und Hotelbetrieben, die Salzgasse.<br />
Gegründet wurde die Tiefgarage auf<br />
einer 60 cm starken Bodenplatte. Die Baugrubensicherung<br />
wurde über eine überschnittene<br />
Bohrpfahlwand realisiert. Neben<br />
der Baugrubensicherung dient die<br />
Bohrpfahlwand der 35 cm starken Geschossdecke<br />
und dem 60 cm starken Tiefgaragendeckel<br />
als Auflager.<br />
Schäden am Stahlbeton<br />
Elf Jahre später wurden in der Tiefgarage<br />
durch die Ingenieurgesellschaft der Bauwerkserhaltung<br />
mbH betontechnologische<br />
Untersuchungen durchgeführt, in deren<br />
Zug die ersten Schäden am Stahlbeton festgestellt<br />
wurden. Auf der Bodenplatte im<br />
zweiten Untergeschoss waren zahlreiche<br />
Risse erkennbar, die bestehende Beschichtung<br />
wies Abplatzungen auf, der stellenweise<br />
darunter befindliche Epoxidharzmörtel,<br />
der zur Ausbesserung lokaler<br />
Un eben heiten appliziert wurde, zeigte Verseifungserscheinungen<br />
auf und die Chloridgehalte<br />
waren insbesondere im Rissbereich<br />
stark erhöht. Die Geschossdecke<br />
zwischen dem ersten und dem zweiten Untergeschoss<br />
wies eine Vielzahl von Rissen<br />
auf, welche durch die gesamte Deckenstär-<br />
26 Parken aktuell · Dezember 20<strong>10</strong><br />
ke gingen. Durch die Risse konnte tausalzhaltiges<br />
Wasser über die gesamte Deckenstärke<br />
in den Beton eindringen. An der<br />
Untersicht kam es infolge des Wasserdurch -<br />
tritts zu starken Durchfeuchtungen und<br />
Ablösungen des Anstrichs. Der Bewehrungsstahl<br />
wies im Rissbereich erste Anzeichen<br />
von Lochfraßkorrosion auf. Die aufgehenden<br />
Bauteile waren im Sockelbereich unzureichend<br />
vor dem Eindringen von Chloriden<br />
geschützt.<br />
Zur Feststellung des oberseitigen Zustandes<br />
der Decke über dem ersten Untergeschoss<br />
wurden Schürfgruben in der Salzgasse<br />
angelegt. Dazu wurde der insgesamt<br />
ca. ein Meter starke Aufbau, bestehend aus<br />
Pflasterdecke, Splittbett und Lehm, auf der<br />
Tiefgaragendecke entfernt. Hierbei stellte<br />
sich heraus, dass die Decke mit keinerlei<br />
Abdichtung versehen war.<br />
Instandsetzungskonzept<br />
Auf Grundlage der Untersuchungen wurde<br />
im Hinblick auf die wirtschaftliche und<br />
technische Machbarkeit ein Instandsetzungskonzept<br />
zum Erhalt der Tiefgarage<br />
erarbeitet. Ein Ansatz war, die fehlende Abdichtung<br />
auf dem Tiefgaragendeckel herzustellen.<br />
In Abstimmung mit städtischen<br />
Belangen und dem angrenzenden Albertinum<br />
musste aber festgestellt werden, dass<br />
eine Abdichtung nach Regeln der Technik<br />
nur mit höchstem Aufwand, verbunden<br />
Tiefgarage An der Frauenkirche: Auf insgesamt 3.9<br />
mit einer sehr langen Bauzeit und daraus<br />
resultierenden hohen Kosten möglich wäre.<br />
Neben der Tatsache, dass eine Freilegung<br />
des ca. 2.000 Quadratmeter großen<br />
Tiefgaragendeckels exklusive Arbeitsraum<br />
aus verkehrstechnischen Gründen nahezu<br />
unmöglich gewesen wäre, sprach jedoch<br />
vor allem die Anzahl und Lage von Trinkwasser-,<br />
Telekom-, Gas- und Stromleitungen<br />
sowie Straßenentwässerungsleitungen<br />
auf der Tiefgarage gegen diese Maßnahme.<br />
Weiterhin gab es viele Unbekannte wie z.B.<br />
die bestehende Anschlusssituation der Tief -<br />
garagendecke an die vorhandene Bohrpfahlwand<br />
zum Albertinum hin.<br />
Aufgrund dessen wurde ein weiterer Lösungsansatz,<br />
das Instandsetzungsprinzip K<br />
der Richtlinie Schutz und Instandsetzung<br />
von Betonbauteilen des Deutschen Ausschusses<br />
für Stahlbeton für die Instandsetzung<br />
gewählt. Das Instandsetzungsprinzip<br />
K „Kathodischer Korrosionsschutz (KKS)<br />
der Bewehrung“ beruht auf dem Prinzip<br />
der kathodischen Polarisation der Bewehrung.<br />
Durch gezielte Beaufschlagung der<br />
Bewehrung mit Fremdstrom über Inert -<br />
anoden wird erreicht, dass die gesamte Bewehrung<br />
kathodisch wirkt und die Korrosion<br />
auf diese Weise verhindert wird [1] . Der<br />
Schutz der Bewehrung wurde durch Titanstabanoden<br />
(Diskretanoden) realisiert, die<br />
über Bohrungen in den Bereich der zu<br />
schützenden Bewehrung geführt werden.<br />
[1] Richtlinie Schutz und Instandsetzung von Betonbauteilen des DAfStb, Teil 1, 6.2.4, Oktober 2001
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sionsschutz<br />
00 qm wurden Titangitteranoden verlegt (l.) – Sanierung mit Farbkonzept (M., r.)<br />
Weiterhin sollten die Risse der Decke mittels<br />
Injektion dauerhaft verschlossen werden.<br />
Das Konzept stellte also einen Schutz<br />
der Bewehrung und eine Abdichtung von<br />
innen dar. Da ohne eine Abdichtung das<br />
Eindringen von Wasser und Chloriden<br />
nicht verhindert werden konnte, musste<br />
zur Sicherstellung der Dauerhaftigkeit die<br />
Bewehrung vor Korrosion geschützt und<br />
die vorhandenen Risse geschlossen werden.<br />
Entsprechend des Instandsetzungskonzepts<br />
für den Tiefgaragendeckel wurde der<br />
kathodische Korrosionsschutz für die<br />
Wiederherstellung des Korrosionsschutzes<br />
der Bewehrung für die gesamte Tiefgarage<br />
konzeptioniert und umgesetzt. So sollten<br />
die gesamten Bodenflächen im ersten<br />
und zweiten Untergeschoss mittels Titangitteranoden<br />
kathodisch geschützt werden.<br />
Die wesentlichen Vorteile des kathodischen<br />
Korrosionsschutzes ergeben sich<br />
durch die schnelle Bauzeit, das Vermeiden<br />
von tiefen Eingriffen in das Bauwerk durch<br />
Teilabtrag bzw. -abbruch und Wiederaufbau.<br />
Des Weiteren ermöglicht das im Zuge<br />
der Ausführung eingebaute Monitoringsystem<br />
zur Überwachung der KKS-<br />
Anlage eine Verlängerung der Instandsetzungsintervalle<br />
bis zu 50 Jahren.<br />
In einer Bauzeit von nur fünf Monaten<br />
wurde die Tiefgarage durch die Ed. Züblin<br />
AG, Bereich Bauwerkserhaltung instandgesetzt.<br />
Hierzu wurden mehr als 13.000<br />
Diskretanoden in die Tiefgaragendecke<br />
eingebaut, für die Hammerbohrungen bis<br />
zu 750 mm in die Deckenuntersicht hergestellt<br />
werden mussten. Jede einzelne<br />
wurde vor Einbau der Diskretanoden auf<br />
mögliche Kurzschlüsse aus Kontakt mit der<br />
Bestandsbewehrung geprüft. Nach Einbau<br />
der Diskretanoden wurden diese in Bereichen<br />
von unterschiedlichen Schutzzonen<br />
mit über 8.000 m Titandrähten verbunden<br />
und angeschlossen. Die Titandrähte wurden<br />
deckengleich in dafür hergestellten<br />
Schlitzen verlegt. Weiterhin wurden Sensoren,<br />
Referenzelektroden und Kathodenanschlüsse<br />
in der Decke hergestellt.<br />
Oberflächenschutz<br />
mit Farbkonzept<br />
Die Titangitteranode wurde auf einer Fläche<br />
von insgesamt 3.900 Quadratmetern<br />
in beiden Untergeschossen verlegt und fixiert.<br />
Nach Einbau von Zuleitungen, Referenzelektroden<br />
und Kathodenanschlüssen<br />
wurden die gesamten Flächen mit einem<br />
Einbettmörtel bzw. PCC-Estrich im Gefälle<br />
versehen. Hierzu wurde insgesamt 421<br />
to PCC I der Fa. StoCretec GmbH nach<br />
DAfStb-Richtlinie in die Tiefgarage eingebracht<br />
und verbaut.<br />
Abschließend erhielten alle Flächen ein<br />
StoCretec Oberflächenschutzsystem; auf<br />
der Bodenplatte und der Zwischenrampe<br />
eine OS8, auf der Zwischendecke eine<br />
BAUTAFEL<br />
Reportage<br />
Planer:<br />
Ingenieurgesellschaft<br />
der Bauwerkserhaltung mbH<br />
Zeppelinring 14<br />
88400 Biberach<br />
Generalunternehmer:<br />
Ed. Züblin AG<br />
Bereich Bauwerkserhaltung<br />
Albstadtweg 5<br />
70567 Stuttgart<br />
Betoninstandsetzungs-<br />
und Beschichtungsprodukte:<br />
StoCretec GmbH<br />
Gutenbergstraße 6<br />
65830 Kriftel<br />
www.stocretec.de<br />
OS11a und die aufgehenden Bauteile, wie<br />
Stützen, Wände und Deckenuntersichten,<br />
erhielten eine OS4. Die Oberflächenschutzsysteme<br />
wurden farblich gemäß eines<br />
eigens für die Tiefgarage entwickelten<br />
Farbkonzeptes ausgeführt. Auf der Einund<br />
Ausfahrtsrampe der Tiefgarage wurde<br />
der Gussasphalt einschließlich Abdichtung<br />
gemäß ZTV-ING erneuert.<br />
Technik rundum erneuert<br />
Im Zuge der Gesamtmaßnahme wurde<br />
durch die ausführende Firma die gesamte<br />
technische Ausstattung der Tiefgarage erneuert.<br />
So wurden die Sprinkleranlage, die<br />
Brandmeldeanlage, die Videoüberwachung,<br />
die gesamte Elektrik, die Beleuchtung,<br />
die Klimatechnik und die Brandmeldezentrale<br />
auf den neuesten Stand gebracht.<br />
Die elektrischen Leitungen, die Warn -<br />
sys teme und die Zuleitungen für das kathodische<br />
Korrosionsschutzsystem wurden<br />
in einem eigens für die Tiefgarage konzipierten<br />
Medienkanal an der Deckenuntersicht<br />
verbaut. Der Medienkanal übernimmt<br />
zeit gleich die Ausleuchtung der<br />
Tiefgarage. Aufgrund der guten Zusammenarbeit<br />
mit dem Bauherrn, seinem<br />
Team vor Ort und dem sachkundigen Planer<br />
konnte das Projekt fristgerecht zum<br />
Erfolg geführt werden. ■<br />
Parken aktuell · Dezember 20<strong>10</strong> 27
Produkte+Dienstleistungen<br />
BMW Remote Controlled Parking<br />
Per Fernbedienun<br />
Garage fahren<br />
Während der Parkassistent im neuen BMW 5er den Fahrer beim Einparken in seitliche Parklü -<br />
cken unterstützt, könnte dieser mit dem „Remote Controlled Parking“-System bei frontal be-<br />
fahrbaren Stellplätzen das Einparken vollständig dem Fahrzeug überlassen – und muss dabei<br />
nicht einmal im Fahrzeug sitzen.<br />
Die Funktion „Remote Controlled Parking“,<br />
auch als „Garagenparker“ bekannt,<br />
haben die Entwickler der BMW Group<br />
erstmals 2006 präsentiert und danach konsequent<br />
weiterentwickelt. Wie weit sie in<br />
der Entwicklung von seriennahen, automatisierten<br />
Fahrfunktionen bereits sind,<br />
zeigt der neue Prototyp, der ohne Reflektor<br />
in jede, auch unbekannte, Garage einparken<br />
kann.<br />
Um das Fahrzeug in einer engen Garage<br />
abzustellen, steigt der Fahrer aus dem<br />
Fahrzeug aus und startet über seinen Fahr-<br />
Der Fahrer sitzt nicht immer am Steuer.<br />
28 Parken aktuell · Dezember 20<strong>10</strong><br />
zeugschlüssel den automatischen Einparkvorgang.<br />
Der Garagenparker übernimmt<br />
von da an die Steuerung der Antriebs-,<br />
Brems- und Lenkfunktionen und manöv -<br />
riert das Fahrzeug selbsttätig in die enge<br />
Garage hinein – und auch wieder aus ihr<br />
heraus. So bleiben dem Fahrer unkomfortables<br />
Ein- und Aussteigen in engen Garagen<br />
und eventuell beschädigte Türen erspart.<br />
Aktiviert wird der Parkvorgang über<br />
eine bestimmte Tastensequenz in einer definierten<br />
Zeit. Der Fahrer muss sich dabei<br />
in unmittelbarer Nähe zum Fahrzeug aufhalten.<br />
Mit der Aktivierung erfolgt auch<br />
die Verriegelung des Fahrzeugs, die Parkhilfe<br />
und das Abblendlicht werden eingeschaltet,<br />
die Außenspiegel angeklappt.<br />
Letzteres dient auch als Rückmeldung an<br />
den Fahrer: „Fahrzeug einparkbereit.“<br />
Mit einem permanenten Druck auf die<br />
Schlüsseltaste heißt es dann: „RCP, übernehmen<br />
Sie.“ Im Gegensatz zum bisherigen<br />
Versuchsaufbau mit Kamera und Reflektor<br />
nutzt der aktuelle Prototyp die<br />
bereits im Fahrzeug vorhandene Sensorik:<br />
Geleitet von den sechs Ultraschallsensoren<br />
der Park Distance Control und des Parkassistenten<br />
tastet sich das Fahrzeug mit ungefähr<br />
zwei km/h langsam vorwärts in die<br />
Garage hinein und richtet sich parallel und<br />
mittig zu den begrenzenden Wänden aus.<br />
Dazu nimmt der Elektromotor des Lenksystems<br />
bei Bedarf Kurskorrekturen vor.<br />
Die Rechnereinheit des Garagenparkers<br />
steuert zudem auch die Auto-Start-Stopp<br />
Funktion des Motors, die Gangwahl des<br />
Automatikgetriebes und die Bremsanlage.<br />
Taucht ein Hindernis auf, veranlassen<br />
die Sensoren einen automatischen Stopp,<br />
die Warnblinkanlage wird aktiviert, um<br />
dem Fahrer anzuzeigen, dass ein Nothalt<br />
erfolgt ist. Steht nichts im Weg, beendet<br />
das Fahrzeug den Einparkvorgang: Es<br />
bremst in den Stillstand, wechselt in die<br />
Fahrstufe „P“ und schaltet so in einen sicheren<br />
Zustand.<br />
Um das Fahrzeug ausparken zu lassen,<br />
startet der Fahrer den Vorgang über die<br />
gleiche Tastenkombination wie beim Einparken.<br />
Das Fahrzeug parkt dann eigenständig<br />
rückwärts aus. Auch hier überwachen<br />
die Sensoren den Bereich um das
g in die<br />
Fahrzeug auf Hindernisse. Der Fahrer<br />
muss lediglich wieder so nahe an der Garage<br />
stehen, dass er den gesamten Vorgang<br />
überblicken kann.<br />
„Die Herausforderung bei der Entwicklung<br />
des Garagenparkers lag darin, den<br />
Vorgang des Einparkens an die unterschiedlichsten<br />
Gegebenheiten anzupassen.<br />
Denn hat der Fahrer Regale oder Holzstapel<br />
in der Garage stehen, muss das Fahrzeug<br />
den Weg ebenso zuverlässig finden<br />
wie in einer Duplexgarage oder Tiefgarage<br />
mit glatten Wänden“, sagt Patrick Matters,<br />
Projektleiter Remote Controlled Parking,<br />
„denn Sicherheit geht vor.“<br />
Gerade Sicherheitsaspekte stehen bei<br />
dem Prototyp im Vordergrund. Während<br />
des gesamten Ein- und Ausfahrvorgangs<br />
muss die letzte Taste der Tastenkombination<br />
gedrückt bleiben – wird sie losgelas-<br />
Produkte+Dienstleistungen<br />
Einparken ohne im Auto zu sitzen: BMW entwickelte eine spezielle<br />
Fernbedienung, um das Fahrzeug sicher in enge Garagen zu manövrieren.<br />
sen, stoppt der Wagen sofort. Wenn der<br />
Fahrer nach der Ausfahrt die Fahrertür<br />
nicht innerhalb einer definierten Zeitspanne<br />
öffnet, stellt das System automatisch<br />
den Motor ab und verriegelt das Fahrzeug<br />
wieder. Auch die Wegstrecke, die das Fahrzeug<br />
automatisch zurücklegen „darf“, ist in<br />
Abhängigkeit zur Fahrzeuglänge auf einige<br />
Meter beschränkt – beim BMW 5er Prototyp<br />
auf maximal sieben Meter.<br />
Bevor der Garagenparker jedoch in Serie<br />
gehen kann, ist vor allem die rechtliche<br />
Situation um den autonomen Fahrzeugbetrieb<br />
zu klären. Bisher ist es nämlich in vielen<br />
Ländern nicht erlaubt, den Motor von<br />
außerhalb des Fahrzeugs zu starten oder<br />
das Fahrzeug zu bewegen, wenn der Fahrer<br />
nicht hinter dem Steuer sitzt. ■<br />
www.bmw.de<br />
Parken aktuell · Dezember 20<strong>10</strong> 29
Produkte+Dienstleistungen<br />
Kostenloses Sprit spar-Tool:<br />
Mit dem Smartphone-App<br />
können Anwender unterwegs<br />
Tankstellenpreise in<br />
der Umgebung vergleichen.<br />
Neues Android-App ermöglicht mobilen Preisvergleich<br />
Günstig tanken mit dem Smartphone<br />
Der Webdienst mehr-tanken.de startet<br />
seine vom iPhone bekannte Applikation<br />
nun auch für Android-Smartphones.<br />
Mittels Umkreissuche per Postleitzahl<br />
oder GPS sind die Preise aller oder nur<br />
bevorzugter Tankstellen-Marken und Sprit -<br />
sorten rasch gefunden, auf Wunsch zeigt<br />
eine Karte den Weg zur bevorzugten Tanke.<br />
Nutzer können aktuelle Spritpreise oder<br />
neue Tankstellen melden, diese Daten stehen<br />
anschließend allen Usern zur Verfügung.<br />
Wöhr GmbH<br />
Slimparker – für lange, schmale Grundrisse<br />
Wenn neben einem Gebäude zwar viel<br />
Platz in der Länge, aber nur wenig Raum<br />
in der Breite zur Verfügung steht, kann<br />
möglicherweise der neue Slimparker 557<br />
von Wöhr weiterhelfen, denn das schlanke<br />
Parksystem hat eine Einbaubreite von<br />
nur 2,60 Metern. Das System wurde eigens<br />
dafür konstruiert, auf schmalen, mindes -<br />
tens 3,00 Meter breiten Geländestreifen<br />
unterirdischen Parkraum zu schaffen.<br />
Bis zu sechs Ebenen tief können Fahrzeuge<br />
vor und hinter dem Lift gestapelt<br />
werden. Eingeparkt wird über einen zent -<br />
ralen Einfahrtsraum, der unsichtbar unter<br />
der Erde versteckt ist und von einem wandelbaren<br />
ebenerdigen Deckel verschlossen<br />
wird. Dieser kann mit den unterschiedlichsten<br />
Belägen versehen werden: Egal ob<br />
Pflastersteine, Marmor, Holz oder natür-<br />
30 Parken aktuell · Dezember 20<strong>10</strong><br />
Auf andere Daten kann das kostenlose Sprit -<br />
spar-Tool allerdings nicht zugreifen. Die<br />
Aktualität der Preise hängt also vom Ein -<br />
ga befleiß der Nutzer ab.<br />
Durch den Zugriff auf eine zentrale Da -<br />
tenbank präsentiert die App Suchergebnisse<br />
binnen Sekunden. Beim ersten Start<br />
fragt das Programm einmalig nach der<br />
bevor zugten Spritsorte und Tankstellen-<br />
Marke sowie nach dem Postleitzahlenbe -<br />
reich und gewünschten Umkreis. Für Fahr -<br />
Schlankes Parksystem mit einer<br />
Einbaubreite von 2,60 Metern<br />
licher Rasen – das System passt sich seiner<br />
Umgebung an. So bleibt der Bereich<br />
ten in unbekannte Gebiete kann die Suche<br />
über eine GPS-Ortung automatisiert werden.<br />
Gefun dene Tankstellen werden tabella -<br />
risch auf geführt, per Klick werden alle verfügbaren<br />
Angaben angezeigt. Haben sich<br />
Preise oder Details zu den aufgelisteten<br />
Tankstellen geändert, können teilneh men -<br />
de Anwender der Spritspar-Community<br />
die se Daten korrigieren und anderen Nut -<br />
zern zur Verfügung stellen. ■<br />
neben dem Gebäude als Weg oder Durchfahrt<br />
ohne sichtbare Überbauung erhalten.<br />
Zum Einparken wird der Deckel angehoben<br />
und der Einfahrtsraum wird sichtbar.<br />
Das Auto wird eingeparkt und der<br />
Einfahrtsraum wieder abgesenkt. Hat die<br />
Deckelplatte wieder Bodenniveau erreicht,<br />
transportiert der Lift das Fahrzeug zu den<br />
Parkebenen. Zur besseren Raumausnutzung<br />
lassen sich auch zwei Stellplätze hintereinander<br />
neben dem Lift anordnen.<br />
Dann wird ein Leerplatz pro System zum<br />
Rangieren der Plattform benötigt. So lassen<br />
sich zum Beispiel bei einer Einbaulänge<br />
von rund 30 Metern und einer Tiefe von<br />
rund 12 Metern auf sechs Parkebenen<br />
23 Stellplätze schaffen. ■<br />
www.woehr.de
StoCretec<br />
Erste diffusionsoffene Parkhaus-<br />
Beschichtung gemäß OS 8<br />
Das Parkhaus-System OS 8.5 von StoCretec<br />
hat als erstes und bislang einziges diffusionsoffenes<br />
Bodensystem die Zulassung<br />
System-Aufbau StoCretec OS 8.5<br />
■ Grundierung: StoPox WG <strong>10</strong>0<br />
■ Verlaufspachtel: StoPox WG <strong>10</strong>0<br />
mit StoQuarz 0,1-0,5 mm<br />
■ Absanden mit StoQuarz 0,3-0,8 mm<br />
■ Deckversiegelung:<br />
StoPox WL <strong>10</strong>0 (zweimal)<br />
DISBOMIX heißt eine neue Mischstation von DIS-<br />
BON, auf der professionelle Verarbeiter auch emissionsminimierte<br />
Bodenbeschichtungen auf Epoxidharzbasis<br />
dezentral am Einsatzort abtönen können.<br />
Auf der DISBOMIX-Mischanlage sind nahezu<br />
alle Caparol-, RAL- und NCS-Farbtöne hinterlegt,<br />
sodass der gewählte Farbton jederzeit identisch reproduzierbar<br />
ist. Für Objekte im kommunalen, gewerblichen<br />
und industriellen Bereich bedeutet das<br />
Gestaltungsfreiheit praktisch<br />
ohne Grenzen.<br />
„Die neue DISBOMIX Tön -<br />
technologie verleiht dem Anwender<br />
die notwendige Flexibilität,<br />
um kurzfristig auf op ti-<br />
Fotos: StoCretec GmbH<br />
gemäß OS 8 nach DIN V 18026 erhalten.<br />
Es schützt den Beton der Bodenplatte vor<br />
Eindringen von Schadstoffen auch bei aufsteigender<br />
Feuchtigkeit.<br />
Grundsätzlich muss eine Bodenbeschichtung<br />
im Parkhaus das Eindringen<br />
von Wasser und den eventuell darin gelös -<br />
ten Tausalzen in die Böden aus Stahlbe -<br />
ton zuverlässig und dauerhaft verhindern.<br />
Genauso wichtig ist eine zuverlässige Lösung<br />
des Problems aufsteigender Feuchtigkeit,<br />
beispielsweise aufgrund fehlender<br />
oder mangelhafter Abdichtung zum Untergrund.<br />
Hier besteht u.a. die Gefahr einer<br />
Ablösung der Beschichtung.<br />
StoCretec bietet nun dafür eine bisher<br />
einzigartige Lösung: Ein wasserdampfdurchlässiges<br />
Beschichtungssystem gemäß<br />
OS 8 nach DIN V 18026.<br />
Das geprüfte Parkhaus-System bietet zuverlässigen<br />
Schutz mit folgenden Eigenschaften:<br />
sche Gestaltungswünsche seiner Auftraggeber reagieren<br />
zu können. Das zugehörige DISBON-Pastensystem<br />
eröffnet über den unverzichtbaren Schutz<br />
der Bausubstanz hinaus die Möglichkeit zur mannigfaltigen<br />
farblichen Gestaltung EP-beschichteter Böden.<br />
Hierbei geht es nicht allein darum, optisch reizvolle<br />
Farbakzente zu setzen. Vielmehr lässt sich durch<br />
farblich markierte Oberflächen die Orientierung insbesondere<br />
in sehr großen Gebäuden stark erleichtern,<br />
was unter anderem zu einem erhöhten Sicherheitsgefühl<br />
der Nutzer beiträgt“, erläutert Dr. Dietmar<br />
Chmielewski, <strong>Geschäft</strong>sführer der Caparol Industrial<br />
Solutions GmbH (CIS), die für die Vermarktung aller<br />
DISBON-Markenprodukte zuständig ist. ■<br />
www.disbon.de<br />
Produkte+Dienstleistungen<br />
Beschichtete Parkhausfläche<br />
■ diffusionsoffen<br />
■ mechanisch belastbar<br />
■ Deckversiegelung in verschiedenen<br />
Farbtönen<br />
■ lösemittelfrei und umweltfreundlich<br />
■ wasserverdünnbar<br />
■ Übereinstimmungszertifikat nach<br />
DIN V 18026, Oberflächenschutz -<br />
system OS 8<br />
Bodenplatten sind besonderen Belastungen<br />
ausgesetzt, insbesondere durch aufsteigende<br />
Feuchtigkeit. Hier spielen die lastund<br />
temperaturbedingten Rissbewegungen<br />
eine geringere Rolle, die sonst (vor<br />
allem bei weitgespannten oder auskragenden<br />
Geschossdecken) bei Fahr- und<br />
Stellflächen in Parkhäusern und Tiefgaragen<br />
auftreten. Daher müssen die Oberflächen<br />
der Bodenplatte anders geschützt<br />
werden als die Böden der weiteren Parkdecks.<br />
■<br />
Caparol Industrial Solutions GmbH (CIS)<br />
Wer sagt eigentlich, dass Beton grau sein muss?<br />
Epoxidharzbasierte Bodenbeschichtungen wie Disbon EP 1244<br />
Deckschicht Standard oder Disbon EP 1266 Premium Deckschicht lassen<br />
sich in zahlreichen RAL- und Sonderfarben auf der neuen DISBOMIX<br />
Mischstation dezentral abtönen.<br />
Die neue DISBOMIX Misch -<br />
sta tion wird Verarbeiter -<br />
betrieben von der Caparol<br />
Industrial Solutions GmbH<br />
(CIS) als Leih gabe zur<br />
Verfügung gestellt.<br />
Bildquellen: DISBON, Ober-Ramstadt<br />
Parken aktuell · Dezember 20<strong>10</strong> 31
Rundblick<br />
Um neue Märkte zu erschließen:<br />
DESIGNA übernimmt ASYTEC<br />
Zu den Asytec-Kunden gehört unter anderem der Flughafen in Frankfurt.<br />
Die DESIGNA Verkehrsleittechnik GmbH<br />
weitet ihre internationale Präsenz durch<br />
die Übernahme des in Mainz ansässigen<br />
Systemherstellers für Parkraummanagement-<br />
und Zutrittskontrollsysteme ASY-<br />
TEC GmbH weiter aus. Der Übernahmeprozess<br />
wurde mit Unterzeichnung des<br />
Kaufvertrages am 1. November 20<strong>10</strong> abge-<br />
Zapf GmbH<br />
Trendfarben für private Garagen<br />
Der Betonfertiggaragen-Hersteller ZAPF<br />
bietet seit diesem Jahr elf neue exklusive<br />
Farb-Designs an.<br />
Die elf Gestaltungsvarianten der CO-<br />
LORWOLD-Linie entstanden in Zusammenarbeit<br />
mit renommierten Farbdesignern.<br />
Jede Variante bildet jeweils für sich<br />
eine eigene Farbwelt, denn bei allen elf Varianten<br />
sind jeweils Außenwände, Garagentor,<br />
Türen und Fensterrahmen farblich<br />
perfekt aufeinander abgestimmt. So be-<br />
32 Parken aktuell · Dezember 20<strong>10</strong><br />
schlossen. Über die genaue Höhe des Kaufpreises<br />
wurde zwischen den Vertragsparteien<br />
Stillschweigen vereinbart.<br />
Mit diesem Schritt wird ASYTEC als<br />
weitere Tochtergesellschaft in das Unternehmen<br />
der DESIGNA Verkehrsleittechnik<br />
GmbH eingegliedert. Damit profitiert<br />
DESIGNA von dem bestehenden interna-<br />
kommt jedes COLORWORLD-Modell ein<br />
individuelles „Outfit“, das sich harmonisch<br />
ins jeweilige Umfeld einfügt.<br />
Die einzelnen Farbwelten wurden so<br />
kreiert, dass sie zu verschiedensten Baustilen<br />
passen. Ob Haus-Garten-Gestaltung mit<br />
mediterranem Flair, rustikales Grundambiente<br />
oder eher modernes Wohnkonzept<br />
– die COLORWORLD-Palette bietet mit<br />
südlich inspirierten Rot- und Orange-Nuancen,<br />
ländlich anmutenden Designs in<br />
tionalen Vertriebs- und Servicenetzwerk in<br />
den Bereichen Ticketsysteme, Zugangskontrolle<br />
und Videosysteme der Mainzer.<br />
„Ziel ist es, unsere Position als eines der<br />
weltweit führenden Unternehmen für vollautomatische<br />
Parksysteme weiter zu stärken.<br />
Die Übernahme ermöglicht es uns,<br />
das länderspezifische Know-how der international<br />
agierenden ASYTEC zu nutzen,<br />
um neue Märkte speziell in Südafrika und<br />
Asien zu erschließen“, so Dr. Thomas Waibel,<br />
<strong>Geschäft</strong>sführer DESIGNA Verkehrsleittechnik<br />
GmbH. Der Vertrag sieht vor,<br />
dass sämtliche <strong>Geschäft</strong>saktivitäten der<br />
ASYTEC GmbH in gewohnter Weise fortgeführt<br />
werden. Dies beinhaltet sowohl die<br />
umfangreiche Betreuung der ASYTEC-Bestandskunden<br />
durch die bekannten Ansprechpartner<br />
als auch die Verantwortung<br />
für sämtliche Service- und Support-Leis -<br />
tungen der installierten Systeme. Zu den<br />
bedeutendsten Kunden von Asytec gehört<br />
unter anderem der internationale Flughafen<br />
in Frankfurt. ■<br />
www.designa.com<br />
www.asytec.de<br />
gelb und grün und kühleren Aqua-Tönen<br />
für jeden Geschmack und jede Umgebung<br />
das passende Farbspiel. ■<br />
www.garagen-welt.de
Die Südpark GmbH rüstet sich für die Elektromobilität<br />
Integratives Park- und Tanksystem<br />
Noch sind Elektroautos, die sich ohne<br />
CO2-Ausstoß und geräuschlos mit Öko -<br />
strom ihren Weg durch den Individualverkehr<br />
bahnen, selten. Aber mit Hinblick<br />
auf die immer schärferen CO2- Anforderungen wird die Elektromobilität<br />
weiter an Akzeptanz gewinnen, davon sind<br />
viele Fachleute, auch in der Parken Bran -<br />
che, überzeugt. Als vorausdenkender Park -<br />
raumbetreiber stellt die Südpark GmbH<br />
aus Großbettlingen bereits jetzt die Wei -<br />
chen für das passende Betriebskonzept:<br />
Stromtanken beim Parken und der Betreiber<br />
behält die Tarifhoheit.<br />
Mit der Inbetriebnahme der Stromtankstelle<br />
im Parkhaus „Am Bahnhof“ in<br />
Reutlingen ist es für den Parkhausbetreiber<br />
und Inhaber der Firma Südpark, Jürgen<br />
Brixner, bereits die zweite Installation innerhalb<br />
weniger Wochen. Die Premiere der<br />
ersten integrierten Stromtankstelle feierte<br />
das Unternehmen mit der Stromtankstelle<br />
im Parkhaus „Pliensauturm“ in Esslingen.<br />
Die dritte Stromtankstelle nahm die Südpark<br />
im Bonner Parkhaus „Oper“ in Betrieb.<br />
Weitere Installationen schließt Jürgen<br />
Brixner nicht aus. „Wenn der Bedarf<br />
an Stromtankstellen in den nächsten Jahren<br />
steigt, können wir bereits auf wichtige Erfahrungen<br />
zurückgreifen“, so Brixner.<br />
Integriertes „Tanken“<br />
Die Besonderheit der integrierten Stromtankstellen<br />
liegt darin, dass der Kunde mit<br />
dem Parkticket die Stromtankstelle freischaltet<br />
sowie den Ladevorgang beendet<br />
und dann am Kassenautomaten die Parkund<br />
die Ladegebühr entrichtet. Komfort<br />
pur. Für den Betreiber bedeutet dies keine<br />
zusätzlichen Kosten für das Autorisierungsund<br />
Abrechnungssystem der Ladeinfrastruktur.<br />
Und die Kunden müssen sich nicht<br />
Nahm schon mehrere<br />
Stromtankstellen in Betrieb:<br />
Jürgen Brixner (r.),<br />
Inhaber der Fa. Südpark,<br />
hier im Parkhaus<br />
„Pliensauturm“ in Esslingen<br />
Rundblick<br />
an ein Drittsystem gewöhnen. Im Gegensatz<br />
zu anderen Systemen auf dem Markt<br />
behält der Parkhausbetreiber mit entervo<br />
eMobility in vollem Umfang die Tarifhoheit<br />
für den zusätzlichen Service in seinem<br />
Parkraum.<br />
Entwickler und Anbieter dieser integ -<br />
rierten Stromtankstelle ist das Systemhaus<br />
Scheidt & Bachmann. entervo eMobility<br />
verbindet Ladeinfrastruktur, Autorisie rung<br />
der Stromsäule und Bezahlung mit standardisierten<br />
Bedienelementen des Parkie -<br />
rungs systems. Auf der Intertraffic 20<strong>10</strong> in<br />
Amsterdam war das System erstmalig als<br />
Prototyp vorgestellt worden. „Herr Brix ner<br />
hat mit seiner Weitsicht sofort reagiert und<br />
setzt nun als Erster deutschlandweit, wenn<br />
nicht sogar weltweit, dieses integrative System<br />
ein“, resümiert Samuel Spaltner,<br />
Marktbereichsleiter Deutschland, Scheidt<br />
& Bachmann. ■<br />
Parken aktuell · Dezember 20<strong>10</strong> 33
Rundblick<br />
ADAC-Parkhaustest<br />
Fragwürdige Maßstäbe<br />
„Um die Verbraucherfreundlichkeit vieler<br />
Parkhäuser in Deutschland steht es nicht<br />
zum Besten.“ Zu diesem Ergebnis kommt<br />
der ADAC nach einem Test von 50 Bauwerken<br />
in zehn Städten. Nach den Kriterien<br />
des Automobilclubs fiel knapp ein<br />
Viertel der Kandidaten mit „mangelhaft“<br />
oder „sehr mangelhaft“ durch. Mit der Not<br />
„ausreichend“ begnügen mussten sich 21<br />
Parkhäuser, wenigstens 13 schnitten mit<br />
„gut“ ab, die Bewertung „sehr gut“ gab es<br />
lediglich vier Mal. Auf dem Prüfstand waren<br />
Parkanlagen in Berlin, Bremen, Dortmund,<br />
Dresden, Düsseldorf, Hamburg,<br />
Köln, Leipzig, München und Stuttgart.<br />
Untersucht wurden neben der Befahrbarkeit<br />
die Benutzerfreundlichkeit, die Sicherheit<br />
und die Parktarife.<br />
Auch wenn dieser Parkhaus-Test vom<br />
Bundesverband Parken e. V. in Teilen sehr<br />
kritisch gesehen wird (vgl. „Auf ein Wort“,<br />
S. 3), kann sich Contipark als Betreiber des<br />
Sieger-Parkhauses Oberanger in München<br />
zurecht freuen. Die ADAC-Juroren lobten<br />
den großzügigen und übersichtlichen Gesamteindruck,<br />
die Fußgängerwege seien<br />
Foto: ADAC<br />
Das Prädikat „Testsieger“ verdiente sich das Parkhaus am Oberanger in<br />
München, weil es großzügig angelegt, hell und sauber ist. Die Parkebenen sind<br />
übersichtlich, eindeutig beschildert und mit deutlich gekennzeichneten Wegen<br />
für Fußgänger versehen.<br />
deutlich gekennzeichnet. Positiv hervorgehoben<br />
wurden die extra Parkplätze für Senioren.<br />
Aber auch Sicherheit werde im<br />
Münchner Contipark-Haus großgeschrie -<br />
ben. Dies zeige sich zum Beispiel in der Video-Überwachung<br />
sensibler Bereiche, in<br />
der durchgehend hellen Beleuchtung oder<br />
in verglasten Aufzugtüren. Einzig negativ<br />
bemängelte der ADAC die Tarifstruktur,<br />
nach der nur in vollen Stunden gezahlt<br />
werden kann. Fairer finden die Tester kürzere<br />
Taktungen.<br />
Allgemeine Kritik des ADAC<br />
Als häufigsten Mangel sehen die Tester die<br />
„zu geringe Breite der Parkplätze“. Mindes -<br />
Foto: Contipark
tens 2,50 Meter sollen es laut ADAC sein<br />
– mehr als zwei Drittel der Testkandidaten<br />
lägen jedoch unter der geforderten Breite.<br />
Doch auch schmale und steile Rampen,<br />
enge Kurven, schlechte Wegweisung und<br />
mangelnde Barrierefreiheit machten Autofahrern<br />
das Leben schwer. Und die Hälfte<br />
der Frauen-Plätze im Test seien nicht überwacht<br />
gewesen.<br />
Negative Außenwirkung<br />
Der ADAC fordert neben einer angemessenen<br />
Stellplatzbreite auch eine Mindesthöhe<br />
von 2,<strong>10</strong> Meter, eine helle Ausleuchtung<br />
und klare Leitsysteme für Autofahrer<br />
sowie Fußgänger. Frauenparkplätze müss -<br />
ten videoüberwacht und wie Behindertenplätze<br />
in der Nähe des Ausgangs platziert<br />
werden. Die Tarife sollten verbraucherfreundlich<br />
in möglichst kurzen Zeiteinheiten<br />
getaktet sein.<br />
Rundblick<br />
Die tabellarische Übersicht fasst den Parkhaus-Test<br />
des ADAC zusammen. Über das<br />
Zustandekommen der Ergebnisse hat sich<br />
der <strong>Geschäft</strong>sführer des Bundesverbands<br />
Parken e. V. bereits kritisch geäußert (s. S. 3).<br />
Auch die Gewichtung der einzelnen Kategorien<br />
ist zumindest diskutabel. Warum<br />
der ADAC in all seinen Tests die Note „befriedigend“<br />
nicht kennt, fragen sich „motorwelt“-Leser<br />
sicher häufiger. Die Gefahr<br />
solcher Beurteilungen liegt insbesondere<br />
darin, dass viele Medien die Negativbeispiele<br />
unverhältnismäßig in den Vordergrund<br />
rücken und etwaige Hintergründe<br />
völlig außer Acht lassen.<br />
Außerdem: Wer käme schon auf die<br />
Idee, ein Auto aus den 1960er-Jahren anhand<br />
derselben Maßstäbe mit einem aktuellen<br />
Fahrzeug zu vergleichen? Genau das<br />
hat der ADAC in den 50 Parkhäusern<br />
getan. ■<br />
Parken aktuell · Dezember 20<strong>10</strong> 35
Rundblick<br />
Westfalia liefert erste vollautomatische Parkanlage in Kopenhagen<br />
Parkanlage Nørre Allé mit großem<br />
Mit einem großen Festakt hat die Stadt Kopenhagen das erste<br />
vollautomatische Parkhaus der dänischen Hauptstadt in der<br />
Nørre Allé offiziell eröffnet. Nach einem erfolgreichen Testlauf<br />
im Frühjahr steht die Parkanlage mit 164 unterirdischen Park-<br />
plätzen nun dem öffentlichen Verkehr zur Verfügung. Die Stadt<br />
Kopenhagen zählt auch in zwei weiteren Projekten auf den<br />
deutschen Spezialisten Westfalia.<br />
Das Auto ist nicht nur des Deutschen liebs -<br />
tes Hobby, sondern auch das des Dänen.<br />
Die Stadt Kopenhagen wagte sich nun erstmals<br />
an ein automatisches Parksystem. Vor<br />
der offiziellen Öffnung der Parkanlage<br />
führte die Stadt Kopenhagen mit 50 ausgewählten<br />
Fahrern im Frühling eine Testphase<br />
durch.<br />
Wurde das Verschwinden des Fahrzeugs<br />
im Boden anfangs noch skeptisch beobachtet,<br />
wuchs die Begeisterung der Testfahrer<br />
bereits nach dem ersten Parkvorgang.<br />
„Die Bedienung ist genauso einfach<br />
wie in einer Waschanlage oder an der<br />
Zapfsäule. Es ist fantastisch“, schwärmt<br />
Peter Jønsson, einer der ausgesuchten<br />
Parkprobanden.<br />
Am 22. Juni 20<strong>10</strong> fand die offizielle Einweihung<br />
statt, wobei die neuartige Art des<br />
Parkens zahlreiche Besucher anzog. Seitdem<br />
wächst die Fangemeinde der ersten<br />
automatischen Parkanlage in Kopenhagen<br />
von Woche zu Woche. Bürgermeister Bo<br />
Asmus Kjeldgaard freut sich über die breite<br />
Akzeptanz: „Die Parkanlage Nørre Allé<br />
ist Teil unserer Parkstrategie. Wenn wir<br />
Autos unter der Straße parken, können wir<br />
kleine grüne Oasen in der Stadt schaffen<br />
36 Parken aktuell · Dezember 20<strong>10</strong><br />
Unter der Erde: Einblick in Kopenhagens erste vollautomatische Parkanlage<br />
und gewinnen mehr Raum für Radfahrer<br />
und Fußgänger.“<br />
Langfristige Partnerschaft<br />
Neben der Parkanlage Nørre Allé realisiert<br />
die Stadt Kopenhagen mit Westfalia parallel<br />
zwei weitere Parkanlagen. „Wir sind<br />
stolz, der Stadt Kopenhagen mit unseren<br />
Produkten helfen zu können. Wir feiern<br />
hier zusammen eine Premiere – Kopenhagen<br />
mit dem ersten automatischen Park-<br />
haus, wir mit der ersten Anlage in Dänemark.<br />
Gleichzeitig freuen wir uns über die<br />
sehr partnerschaftliche Zusammenarbeit<br />
mit der Stadt Kopenhagen, die unsere engagierten<br />
Projektmanager in allen Belangen<br />
beispiellos unterstützt haben“, sagt<br />
Westfalia-<strong>Geschäft</strong>sführer Andreas Gartemann.<br />
Die Projekte „Under Elmene“ und<br />
„Leifsgade“ gingen im Herbst dieses Jahres<br />
in Betrieb und bieten Platz für 268 bzw.<br />
408 Pkws. „Das Konzept von Westfalia hat
Festakt eröffnet<br />
uns überzeugt und passt hervorragend zu<br />
unseren Bemühungen in Richtung Nachhaltigkeit“,<br />
betont Torben Gleesborg, zuständiger<br />
Ressortleiter der Kommune Kopenhagen.<br />
Die automatischen Parkanlagen<br />
von Westfalia sparen nach eigener Aussage<br />
nicht nur 35 Prozent Fläche, bzw.<br />
bieten auf gleicher Grundfläche Platz für<br />
doppelt so viele Parkplätze, sondern redu -<br />
zieren auch die Energiekosten, weil keine<br />
Belüftungs- und Beleuchtungsanlagen be-<br />
Rundblick<br />
Bürgermeister Bo Asmus Kjeldgaard bei der Eröffnung der Parkanlage Nørre Allé<br />
nötigt werden. Darüber hinaus fallen bis<br />
zu 80 Prozent weniger Emissionen an, da<br />
ein Rangieren auf der Suche nach einem<br />
Parkplatz entfällt.<br />
Westfalia gehört seit 2004 zu den führenden<br />
Anbietern automatischer Parkanlagen.<br />
Das Unternehmen hat bereits auch<br />
in anderen europäischen Ländern derartige<br />
Parksysteme realisiert sowie aktuelle<br />
Projekte in Dubai und den USA. ■<br />
www.westfaliaeurope.com<br />
Parken aktuell · Dezember 20<strong>10</strong> 37
Nachruf<br />
Nachruf auf Hans Farmont<br />
Ende Oktober ist Hans Farmont im Alter von 89 Jahren gestorben. Er gilt als Pionier der Par-<br />
ken Branche und war Träger des Bundesverdienstkreuzes erster Klasse. Hans Farmont war Mit-<br />
begründer und Ehrenmitglied des Bundesverbands der Park- und Garagenhäuser, dem heuti-<br />
gen Bundesverband Parken e. V., der European Parking Association und der US-amerikanischen<br />
National Parking Association.<br />
38 Parken aktuell · Dezember 20<strong>10</strong><br />
Bereits in den Nachkriegsjahren bewies<br />
Hans Farmont Weitblick, als er eine Firma<br />
zur „Düsseldorfer Fahrzeugbewachung“<br />
gründete. Der nächste Schritt<br />
des Architekten und Bauunternehmers<br />
war der Bau von Parkhäusern: 1956/57<br />
entstand an der Düsseldorfer Talstraße 1,<br />
direkt am Übergang zur Königsallee,<br />
unter seiner Planung eines der ersten<br />
Parkhäuser Deutschlands.<br />
1960 gründete Hans Farmont die Parking<br />
GmbH & Co. KG und bewirtschaftete<br />
neben Parkhäusern auch die Flughafen-Parkplätze<br />
in Düsseldorf, Berlin-<br />
Tegel und Leipzig-Halle. Bereits Ende<br />
der sechziger Jahre expandierte er mit<br />
Gründungs- und Ehrenmitglied<br />
der Europark Holdings GmbH ins euro-<br />
des Bundesverbands Parken e. V.:<br />
päische Ausland.<br />
Hans Farmont ist im Alter von<br />
89 Jahren verstorben.<br />
Parallel zu seinem Parkhausunternehmen<br />
gründete der weitsichtige Unternehmer<br />
1967 die Parkautomatic Hans Farmont GmbH zur Herstellung und zum Vertrieb<br />
von Parkhausabfertigungstechnik. Das patentierte Chip-Coin-System wurde in seinem<br />
Haus entwickelt. Noch als über 80-Jähriger gründete er die Farmont Yachts GmbH &<br />
Co. KG., eine Werft für Motor- und Segelyachten. Als Repräsentant seiner Branche<br />
engagierte er sich über viele Jahre in den Vorständen des deutschen<br />
und des europäischen Parkhausverbandes. Dem Magazin „Parken<br />
aktuell“ (Ausgabe Juni 2008) hatte Hans Farmont noch vor<br />
gut zwei Jahren sein Motto verraten: „Was immer du tust – tu<br />
es mit deiner ganzen Kraft.“<br />
Hans Farmont war ein Mensch von außerordentlicher Herzlichkeit<br />
und mit beeindruckender Zuversicht. Sein Blick war immer nach vorn gerichtet. Seine<br />
Begeisterung für das Neue, seine Unvoreingenommenheit und seine Liebenswürdigkeit<br />
werden vielen, die ihn kannten, in guter Erinnerung bleiben. ■
Verband Österreich<br />
Wiener Park + Ride-Anlagen kooperieren<br />
Informations-Offensive 20<strong>10</strong><br />
Park + Ride erfüllt – trotz unterschiedlicher<br />
Eigentümer- und Betreiberstruktur –<br />
alle Voraussetzungen für gemeinsame Aktivitäten<br />
im Bereich der Kommunikation:<br />
Identes Tarif- und Parkprodukte-Angebot,<br />
gleiche Öffnungszeiten rund um die Uhr,<br />
vergleichbare Serviceleistungen und Anbindung<br />
an das hochrangige öffentliche<br />
Verkehrsnetz sowie keine Konkurrenzierung<br />
durch geografisch definierte, unterschiedliche<br />
Zielgruppen lassen gemeinsame<br />
Argumentationslinien zu. Andererseits<br />
verstärken die kumulierten Werbebudgets<br />
der einzelnen Parkierungsanlagen den<br />
Auftritt in der Öffentlichkeit und schaffen<br />
ein „Mehr“ an Aufmerksamkeit bei den<br />
potenziellen Park+Ride-Kunden.<br />
Zwei neue Park + Ride-<br />
Anlagen als Impulsgeber<br />
Der Startschuss für die diesjährige Gemeinschaftswerbung<br />
erfolgte im September<br />
mit der Eröffnung der neuen Parkhäuser<br />
Aderklaaer Straße und – im Zuge der<br />
U-Bahn Verlängerung – Donaustadtbrü -<br />
cke mit insgesamt über 2.000 Stellplätzen<br />
durch Bürgermeister Dr. Michael Häupl<br />
und Verkehrsstadtrat DI Rudi Schicker.<br />
Kostenpflichtiger Parkraum und Restriktionen<br />
der erlaubten Parkzeit in den in -<br />
nerstädtischen Bezirken machen kun -<br />
denfreundliche und innovative Modelle<br />
erforderlich.<br />
Stadtrat DI Schicker: „Wir bauen in Wien<br />
das Angebot an P+R-Stellplätzen laufend<br />
Die im September eröffneten<br />
Parkhäuser an der Aderklaaer Straße<br />
bieten 2.000 Stellplätze.<br />
aus und schaffen damit für die Pendlerinnen<br />
und Pendler eine direkte wie komfortable<br />
Möglichkeit, um auf die öffentlichen<br />
Verkehrsmittel umsteigen zu können.“<br />
Den zukünftigen Kunden<br />
im Stau „abholen“<br />
Die heurige Gemeinschaftswerbung wurde<br />
auch diesmal wieder von den Kooperationspartnern<br />
Stadt Wien, ÖAMTC, ARBÖ,<br />
Verkehrsverbund Ostregion und Wirtschaftskammer<br />
Wien unterstützt. Die<br />
Argumente fürs<br />
Parken: Folder und<br />
Flyer zeigen die<br />
zahlreichen Vor -<br />
teile von P+R auf.<br />
Kommunikationsinhalte zur Auslobung<br />
von P+R erreichten den Autofahrer entweder<br />
beim unvermeidlichen morgendlichen<br />
Stau oder der nervenaufreibenden Parkplatzsuche:<br />
Patronanzsendungen und Spots<br />
in Radio Wien und Radio Arabella – in der<br />
Zeit von 7 bis spätestens 9 Uhr und un -<br />
mittelbar nach den Verkehrsnachrichten<br />
platziert – wirkten bewusstseinsbildend.<br />
300.000 Folder, die die zahlreichen Vorteile<br />
von P+R und die nunmehr insgesamt<br />
neun Wiener Standorte auflisten, wurden<br />
an den Kreuzungen an den Haupteinfallsrouten<br />
in die innerstädtischen Bereiche<br />
distribuiert, an den Stützpunkten der Autofahrerverbände<br />
aufgelegt und in den<br />
Umlandgemeinden mittels Postversand in<br />
Umlauf gebracht. ■<br />
Parken aktuell · Dezember 20<strong>10</strong> 39
Verband Schweiz<br />
Herausforderung Parkplatzmanagement am Flughafen Zürich<br />
Engpässe befürcht<br />
Am Flughafen Zürich steht das größte Parkhauskonglomerat der<br />
Schweiz. Mit zunehmender Entwicklung der Passagierzahlen<br />
steigt auch die Nachfrage nach Parkraum. Lange Bewilligungs-<br />
verfahren können jedoch den rechtzeitigen Ausbau erschweren.<br />
Der Luftverkehr ist in den letzten 50 Jahren<br />
stetig gewachsen. Die Vergangenheit<br />
zeigt, dass sich Einbrüche im Weltluftverkehr,<br />
ausgelöst durch Wirtschaftsbaissen<br />
oder politische Krisen, zwar deutlich bemerkbar<br />
machen. Trotz kurzfristig absinkender<br />
oder rückläufiger Passagier- und<br />
Frachtzahlen ist ein negativer Einfluss auf<br />
den langfristigen Entwicklungstrend jedoch<br />
nie eingetreten, im Gegenteil: Die<br />
Wachstumseinbrüche wurden in der Folge<br />
stets durch Phasen verstärkten Wachstums<br />
ausgeglichen.<br />
Die Situation in Zürich präsentiert sich<br />
nicht anders; die Entwicklung folgt den internationalen<br />
Trends. Als Folge der stetig<br />
steigenden Passagierzahlen ist auch die<br />
Auslastung der Parkhäuser am Flughafen<br />
Zürich in den letzten Jahren deutlich gestiegen.<br />
Seit Kurzem kommt es an einigen<br />
Tagen im Jahr zu Engpasssituationen, an<br />
denen die Flughafen Zürich AG nur noch<br />
mit Sondermaßnahmen einen reibungslosen<br />
Betrieb der landseitigen Erschließung<br />
gewährleisten kann.<br />
Staatliche Restriktionen<br />
Weltweit einmalig dürfte eine Auflage des<br />
Bundes sein, die verlangt, dass am Flughafen<br />
Zürich mindestens 42 Prozent aller zuund<br />
wegfahrenden Personen öffentliche<br />
40<br />
Parken aktuell · Dezember 20<strong>10</strong><br />
Verkehrsmittel benützen müssen. Zurzeit<br />
liegt dieser Wert, der sogenannte Modal -<br />
split, bei 46 Prozent. Diese Auflage bedeutet,<br />
dass einerseits neue Parkraumkapazitäten<br />
nur sehr restriktiv bewilligt werden<br />
und andererseits die Parkierungsgebühren<br />
zwecks Lenkung hoch gehalten werden<br />
müssen.<br />
Parkraumbewirtschaftung wird von den<br />
Parkhausbenützern hauptsächlich als das<br />
Öffnen und Schließen der Schranken, die<br />
Anzeige von freien Plätzen und die Bezahlung<br />
der Gebühren wahrgenommen. Den<br />
meisten Kunden ist nicht bewusst, welche<br />
operativen und planerischen Herausforderungen<br />
das Parking am Flughafen Zürich<br />
aufgrund seiner Größe, seiner Komplexität,<br />
der spezifischen Nutzungscharakteris -<br />
tik und der behördlichen Auflagen mit sich<br />
bringt (Lenkungsmaßnahmen Modalsplit).<br />
Keine Richtwerte vorhanden<br />
Für die Planung des Parkplatzbedarfs und<br />
die Ermittlung des Verkehrsaufkommens<br />
von Flughäfen existieren in der Schweiz<br />
keine Richtwerte. Zu speziell ist die Nutzungscharakteristik.<br />
Die Parkplatznachfrage<br />
ist nicht nur im Tagesverlauf, sondern<br />
auch im Wochen- und Jahresverlauf sehr<br />
starken Schwankungen unterworfen. Für<br />
die Berechnung des Parkplatzbedarfs müs-<br />
Projekt „Flugbahnhof“ Zürich-Kloten um 1947<br />
sen die verschiedenen Nutzersegmente<br />
einzeln betrachtet werden. So ist zum<br />
Beispiel zu berücksichtigen, dass die mittlere<br />
Parkierungsdauer für Passagiere 72<br />
Stunden beträgt, das Cockpit- und Kabinenpersonal<br />
durchschnittlich 18 Stunden<br />
parkiert und das übrige Personal Parkdauern<br />
von sechs bis acht Stunden aufweist.<br />
Der Bedarf an Parkplätzen für Passagiere<br />
liegt bei über 60 Prozent der Gesamtzahl;<br />
derjenige für das Personal bei knapp 30 Pro -<br />
zent. Besucher des Flughafens, insbesondere<br />
auch der Läden und Restaurants, beanspruchen<br />
nur wenige eigene Parkplätze.<br />
Zwar machen diese Flughafennutzer rund<br />
zehn Prozent aller Benutzer aus, sie kon-
et<br />
zentrieren sich aber auf das Wochenende,<br />
wenn Passagiere und Angestellte weniger<br />
Parkplätze beanspruchen.<br />
Basierend auf dieser Nutzersegmentierung,<br />
von Prognosen zum Wachstum von<br />
Passagieren, Angestellten und Besuchern<br />
sowie mit der Annahme eines weiter steigenden<br />
Marktanteils der öffentlichen Verkehrsmittel<br />
geht der Flughafen Zürich davon<br />
aus, dass bis ins Jahr 2020 ein Bedarf<br />
von rund 7.000 zusätzlichen Flughafenparkplätzen<br />
besteht.<br />
Zudem plant der Flughafen Zürich eine<br />
kommerzielle Nutzung unter dem Namen<br />
„The Circle“, welche weitere 1.500 Parkplätze<br />
erfordern würde. Mit dieser Ent-<br />
Flughafen Zürich heute<br />
wicklung würde sich der Parkplatzbestand<br />
am Flughafen Zürich bis ins Jahr 2020 von<br />
heute rund 17.000 auf über 25.000 Parkplätze<br />
erhöhen.<br />
Periphere Standorte<br />
An zentraler Lange, das heißt in Gehdis -<br />
tanz zu den Terminals, stehen nicht genügend<br />
Landreserven für die Realisierung aller<br />
Erweiterungsabsichten zur Verfügung.<br />
Daher verfolgt der Flughafen Zürich das<br />
Ziel, in Zukunft einen Teil des Parkraums<br />
an peripheren Standorten zu erstellen. Die<br />
Parkierungsanlagen würden mit einem<br />
Shuttle bedient und für Mitarbeitende und<br />
Passagiere angeboten werden (günstiges<br />
Verband Schweiz<br />
Langzeitparking für Urlaubsreisende). Bis<br />
es so weit ist und die zusätzlichen Parkplätze<br />
gebaut werden können, ist in einem ers -<br />
ten Schritt die Hürde der Baubewilligung<br />
zu nehmen. Dabei steht das Ziel des Flughafens<br />
nach genügend Parkraum und der<br />
Förderung der Benützung öffentlicher Verkehrsmittel<br />
mit ökonomischen Anreizen<br />
im Widerspruch zu der von gewissen Kreisen<br />
geforderten Strategie nach einer Verknappung<br />
des Angebots. Aufgrund dieser<br />
gegensätzlichen Interessenlage befürchtet<br />
die Flughafen Zürich AG eine lange Dauer<br />
des Bewilligungsverfahrens und damit<br />
noch einige Zeit andauernde Engpässe im<br />
Parking. ■<br />
Parken aktuell · Dezember 20<strong>10</strong> 41
Verbandsnachrichten<br />
Kompetenzforum Parken 20<strong>10</strong><br />
Austausch von Fachwi<br />
Zum siebten Mal fand das Kompetenzforum Parken statt. Zu<br />
der Fachtagung in Würzburg haben sich 173 Teilnehmer ange-<br />
meldet, ein Großteil davon Mitglieder des Bundesverbands Par-<br />
ken e. V. Nicht nur zahlenmäßig war die Nachfrage groß, auch<br />
die lebhafte Beteiligung der Zuhörer während der Vorträge<br />
zeugten vom großen Interesse an den präsentierten Themen.<br />
„Sie wissen alle, dass wir keine<br />
dafür waren die zahlreichen<br />
Veranstaltungsprofis sind, son -<br />
Nachfragen aus dem Publi-<br />
dern dass wir unsere Tagungen<br />
kum, die immer wieder in<br />
alle selbst gestalten. Darauf<br />
eine spannende Diskussion<br />
sind wir, die Verantwortlichen<br />
mit dem Juris ten mündeten<br />
im Verband, sehr stolz.“ Das<br />
– beispielsweise auch bei der<br />
konnte Werner Schardt, Vor-<br />
Frage, wie sich die Allgemeistandsvorsitzender<br />
des Bunnen<br />
<strong>Geschäft</strong>sbedingungen<br />
desverbands Parken e. V., angesichts<br />
des abermals perfekt<br />
RA Jens Mansfeld<br />
(AGB) in das Vertragsverhältnis<br />
zwischen dem Kun-<br />
organisierten und hervorragend besuchten den und dem Betreiber einer Parkierungs-<br />
Kompetenzforums Parken auch sein. Das anlage einbe zie hen lassen.<br />
Programm der Veranstaltung umriss Schardt Mit dem Anfordern des Parktickets<br />
als das, „was uns ‚Parkwächter’ im tägli- schließt der Kunde aus juristischer Sicht<br />
chen <strong>Geschäft</strong> bewegt und was für unsere „konkludent“ einen Mietvertrag. Indem er<br />
Kunden von Bedeutung ist“.<br />
einfährt, erklärt er sich mit den Nutzungs-<br />
Rechtliche Fragen<br />
bedingungen einverstanden – quasi wie<br />
mit seiner Unterschrift. Allerdings müsse<br />
Ein besonderes Gewicht legten die Veran- es einem „verständigen Durchschnittskunstalter<br />
auf rechtliche Fragen, die sich bei den“ möglich sein, die geltenden AGB zur<br />
der Parkraumbewirtschaftung ergeben. Kenntnis zu nehmen. RA Mansfeld kon-<br />
Damit hatte das Organisationsteam des kretisierte: „Es muss ein deutlich sichtba-<br />
Bundesverbands Parken offenbar den Nerv rer Aushang vorhanden sein, auf dem die<br />
der meisten Teilnehmer getroffen. Der AGB in zumutbarer Weise einsehbar sind.“<br />
Vortrag von Rechtsanwalt Jens Mansfeld Ein deutlicher Verweis darauf reiche aber<br />
über „Rechtsfragen in Kundenbeziehun- auch. Dass Parkraumbetreiber diese Forgen“<br />
sprengte den zuvor gesetzten zeitliderung in der Praxis durchaus unterschiedchen<br />
Rahmen um fast eine Stunde. Grund lich umsetzen, zeigte die anschließende<br />
42 Parken aktuell · Dezember 20<strong>10</strong><br />
Teilnehmer des Kompetenzforums Parken 20<strong>10</strong> in<br />
Diskussion. Der referierende Jurist empfahl,<br />
das Thema durchaus ernst zu nehmen.<br />
Tendenziell werde nämlich der<br />
Verbraucher, also der Kunde, in der Recht -<br />
sprechung immer stärker geschützt.<br />
Eingehungsbetrug<br />
Immer wieder kommt es vor, dass vermeintlich<br />
herrenlose Fahrzeuge in Parkhäusern<br />
oder Tiefgaragen einstauben. In<br />
solchen Fällen könnte der Betreiber der<br />
Anlage prinzipiell von einem Vermieterpfandrecht<br />
Gebrauch machen. Das Problem:<br />
Der Betreiber müsste dann den –<br />
vermutlich unbekannten – Kfz-Halter darüber<br />
in Kenntnis setzen, danach das Fahrzeug<br />
auf eigene Kosten entfernen und zunächst<br />
einmal sicher einlagern. „Also nicht<br />
ab in die Schrottpresse“, warnte Mansfeld.<br />
Sollte sich der Eigentümer nach einer an-
gemessenen Zeit immer noch nicht gemeldet<br />
haben, könnte der Betreiber das Fahrzeug<br />
versteigern.<br />
Dieses Verfahren sei aufwendig und<br />
kostspielig, so Mansfeld, zumal die zurückgelassenen<br />
Fahrzeuge in der Regel nur einen<br />
geringen Gegenwert repräsentierten.<br />
Wirtschaftlich betrachtet sei es deshalb ratsamer,<br />
den Eigentümer bei der Polizei anzuzeigen.<br />
Hierbei könne sich der Betreiber<br />
auf den Straftatbestand des „Eingehungsbetrugs“<br />
berufen, so der Jurist. Schließlich<br />
täusche derjenige, der ein Fahrzeug längerfristig<br />
stehen lässt, über seine Absicht hinweg,<br />
die ihm aus dem Vertrag erwachsenden<br />
Verpflichtungen zum Zeitpunkt der<br />
Fälligkeit auch tatsächlich zu erfüllen –<br />
ähnlich einem Zechpreller.<br />
Ebenfalls mit gesetzlichen Fragen und<br />
Vorschriften befasste sich der Vortrag von<br />
Harald Piontek. Der Experte der Nemko<br />
GmbH beschrieb, welche Berufsgruppen<br />
für „Regelmäßige Prüfungen von technischen<br />
Anlagen und Einrichtungen in Parkhäusern<br />
und Tiefgaragen“ zuständig sind<br />
und welche Anlagen jeweils betroffen sind.<br />
Da sich die jeweiligen Prüfungsverordnungen<br />
in den Bundesländern teilweise unterscheiden<br />
und „Sachverständiger“ kein geschützter<br />
Beruf in Deutschland ist, ergeben<br />
sich zahlreiche Differenzierungen in den<br />
Anforderungen, die zu überblicken für den<br />
Laien fast unmöglich erscheint.<br />
„E-Mobilität kommt“<br />
Helge Molthan beschäftigt sich als Produktmanager<br />
bei der Siemens AG mit dem<br />
Thema Elektromobilität. Er sprach in<br />
Würzburg über die „Ladeinfrastruktur im<br />
öffentlichen Raum – Herausforderungen<br />
und Lösungen bei der Einrichtung von<br />
Stromtankstellen“. Auch wenn derzeit viel<br />
Aktionismus vorherrsche, „die E-Mobilität<br />
kommt“, sagte Molthan. Und an die Parkraumbewirtschafter<br />
gerichtet: „Sie kann<br />
schneller kommen, als Sie denken – und sie<br />
wird nicht an Ihnen vorbeigehen.“ Stefan<br />
Koch, Designa, beschrieb Lösungen für<br />
„Bargeldloses Zahlen und Kundenbindungsprogramme“.<br />
Dabei gab er auch einen<br />
Ausblick, was noch alles kommen könnte.<br />
Neben der weiter ansteigenden Nutzung<br />
der Kreditkarte sei das nach seiner Einschät -<br />
zung insbesondere der Bereich der online<br />
abgewickelten Parkgeschäfte. Warum Jet-<br />
Ventilationssysteme unter Umständen kostengünstiger<br />
und genauso sicher sind wie<br />
herkömmliche Abluftanlagen und Brandschutzeinrichtungen,<br />
erklärte Ralf Burkhardt<br />
von der gleichnamigen Projekt GmbH.<br />
Verbandsnachrichten<br />
ssen und Erfahrungen<br />
Würzburg<br />
Statische und physikalische Fragen erörterte<br />
Markus Kindl von der Ingenieurgesellschaft<br />
der Bauwerkserhaltung mbH. Das<br />
Thema: „Chloridinduzierte Korrosion und<br />
kathodischer Korrosionsschutz“. Kindl beschrieb<br />
anschaulich anhand zahlreicher<br />
Grafiken, Bilder und Zeichnungen, wie die<br />
technisch anspruchsvolle Betonsanierung<br />
der Tiefgarage An der Frauenkirche in<br />
Dresden realisiert wurde. Eine ausführliche<br />
Projektbeschreibung lesen Sie auf den<br />
Seiten 26/27 dieser Ausgabe von Parken<br />
aktuell. ■<br />
Tipp: Alle Präsentationen im<br />
Mitglieder-Bereich von www.parken.de<br />
Werner Schardt Helge Molthan<br />
Stefan Koch Ralf Burkhardt<br />
Harald Piontek Markus Kindl<br />
Parken aktuell · Dezember 20<strong>10</strong> 43
Verbandsnachrichten<br />
Nur wenn es innen stimmt, dann kann es auch außen gelingen –<br />
Leistungsfähige Teams sind im Service erfolgreicher!<br />
Von Wolfgang Schmidt<br />
Welcher Chef kann nicht ein Lied davon<br />
singen. Mitarbeiter haben untereinander<br />
Konflikte und schon bekommt dies nicht<br />
nur der Chef, sondern auch der Kunde zu<br />
spüren. Die Anlässe sind oft Kleinigkeiten,<br />
aber die Wirkung ist fatal. Hier sind die<br />
Führungskräfte gefordert, leistungsfähige<br />
Teams zu entwickeln. Dabei geht es heute<br />
überhaupt nicht mehr darum, ob Teamarbeit<br />
sinnvoll ist. Vielmehr ist klar: Durch<br />
die vielfältigen Informationssysteme, flacher<br />
werdende Hierarchien und ständige<br />
Veränderungsprozesse müssen Mitarbeiter<br />
öfter und schneller miteinander kommunizieren.<br />
Und dies funktioniert nur effektiv,<br />
wenn alle miteinander kooperieren.<br />
Für Eitelkeiten und Selbstdarsteller ist da<br />
kein Platz mehr.<br />
Mitarbeiter bei Entschei dun gen<br />
und Lösungen einbeziehen<br />
Führungskräfte sind heute gefordert nicht<br />
nur die anwachsende Komplexität zu beherrschen,<br />
sondern auch die Mitarbeiter<br />
als Team zu formieren. Dabei ist die Beteiligung<br />
von Teammitgliedern an der Lösung<br />
von kritischen Fragestellungen und<br />
Aufgaben eine wichtige Grundvoraussetzung.<br />
Das heißt, Führungskräfte regen<br />
Teamarbeit an, indem sie Mitarbeiter bei<br />
Entscheidungen einbeziehen und aktiv die<br />
44 Parken aktuell · Dezember 20<strong>10</strong><br />
Der Autor<br />
Wolfgang Schmidt ist langjähriger und<br />
erfahrener Trainer und Berater in den<br />
Feldern Führungskräfteentwicklung,<br />
Teamentwicklung und Coaching. Er ist<br />
Senior Coach DBVC sowie <strong>Geschäft</strong>sführer<br />
des management forum wiesbaden,<br />
ein erfahrenes, international tätiges<br />
Beratungs- und Trainingsunternehmen<br />
mit Standort Wiesbaden.<br />
Beziehungsentwicklung der Mitarbeiter<br />
untereinander fördern. So sind regelmäßige<br />
Teambesprechungen eine wichtige Grund -<br />
lage für die Entwicklung von Teamarbeit.<br />
Auch Workshops helfen, wenn es zum<br />
Beispiel darum geht Verbesserungsideen<br />
zu sammeln, um zum Beispiel die Servicequalität<br />
zu steigern. Und absolut erfolgreich<br />
ist man dann, wenn es gelingt, Mitarbeiterteams<br />
und Kunden zusammenzubringen,<br />
um das Produkt „Parkplatz“ in<br />
einem speziellen Haus erfolgreich zu verkaufen.<br />
Heterogene Teams<br />
sind erfolgreicher<br />
Schon bei der Einstellung sollte darauf geachtet<br />
werden, nicht nur die fachliche<br />
Kompetenz in den Fokus zu nehmen. Auch<br />
grundsätzliche Charaktereigenschaften und<br />
Rollenverhalten sollten beachtet werden.<br />
Dabei ist wichtig: Heterogene Teams, die<br />
über eine möglichst breite Vielfalt von<br />
Charaktereigenschaften verfügen, haben<br />
sich als erfolgreicher erwiesen als die homogenen<br />
Teams. Die einander ergänzenden<br />
Fähigkeiten helfen auch bei sehr starren<br />
Vorgaben. Für Führungskräfte ist dabei<br />
wichtig, die Stärken und Schwächen eines<br />
jeden Teammitglieds zu kennen. Das bedeutet<br />
aber nicht, dass jede Führungskraft<br />
gleich Psychologe sein muss. Entscheidend<br />
ist nur das Bewusstsein, dass jedes Team<br />
aus individuellen Persönlichkeiten besteht,<br />
die gesehen werden möchten. Die Erinnerung<br />
an eigene, frühere positive Teamerlebnisse<br />
ist hier manchmal hilfreich. ■<br />
Aktuelle Seminare zum Thema „Service- und Kundenorientierung“ im 1. Halbjahr 2011<br />
Grundkurs: 3./4. Februar 2011<br />
Der Grundkurs richtet sich an Teilnehmer,<br />
die sich erstmalig mit dem Thema auseinandersetzen.<br />
Veranstaltungsort: Köln<br />
Kosten: 483 Euro inkl. MwSt. pro Teilnehmer/<br />
pro Teil zuzüglich Übernachtung und Frühstück.<br />
Trainer: Wolfgang Schmidt, Senior Coach DBVC<br />
Anmeldung und weitere Infos:<br />
ines.altaie@mafowi.de<br />
management forum wiesbaden<br />
Michaelisstraße 18<br />
D-65207 Wiesbaden<br />
Telefon: +49(0)611/5 44 05 36<br />
Telefax: +49(0)611/54 34 66<br />
www.managementforumwiesbaden.de
Aktuelle Umfrage des Bundesverbands Parken e.V.<br />
Parkpreise in Deutschland moderat<br />
Der Bundesverband Parken e.V. hat kürzlich seine Umfrage<br />
über die Höhe der Preise für das Parken in Parkhäusern<br />
und Tiefgaragen in Deutschland abgeschlossen. Diese Erhebung<br />
führt er in einem zweijährigen Turnus durch; Stichtag<br />
ist jeweils der 1. Februar des Erhebungsjahres. Untersucht<br />
werden die Dauer der Taktschritte, in denen jeweils<br />
ein Tarifwechsel erfolgt, die Parkpreise für eine, zwei und<br />
drei Stunden sowie die monatlichen Dauerparkentgelte.<br />
Die Ergebnisse können als repräsentativ bezeichnet werden<br />
und dienen den Betreibern von Parkhäusern und Tiefgaragen<br />
als Orientierung bei der Preisgestaltung.<br />
Die Bandbreite der Taktschritte für Kurzparker liegt aktuell<br />
zwischen 12 und 60 Minuten, wobei allerdings die<br />
Zahl der längeren Taktzeiten, also 30 bis 60 Minuten deutlich<br />
überwiegt. Am häufigsten kommt nach wie vor der 60-<br />
Minuten-Taktschritt zur Anwendung.<br />
Im Bundesdurchschnitt kostet das Parken für eine Stunde<br />
1,47 Euro. Dabei reicht die Preisspanne von 0,00 bis 5,00<br />
bzw. 9,00 Euro/Stunde. Bei den hohen Werten ist zu<br />
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Verbandsnachrichten<br />
beachten, dass es sich um Objekte mit Tagespreisen handelt,<br />
wo Kunden in der Regel ihr Fahrzeug für mehrere<br />
Stunden pro Tag abstellen, oder es sind kumulierte Werte,<br />
die sich aus mehreren kurzen Taktschritten zusammen -<br />
setzen.<br />
Ein Vergleich der Entwicklung in den letzten sechs<br />
Jahren zeigt, dass der durchschnittliche Parkpreis für eine<br />
Stunde von 1,31 Euro im Jahr 2006 auf 1,41 Euro im Jahr<br />
2008 bis auf 1,47 Euro in diesem Jahr gestiegen ist. Dass<br />
der Anstieg in den letzten beiden Jahren geringer ausgefallen<br />
ist, zeigt, dass die Parkpreise im Bundesdurchschnitt<br />
relativ konstant geblieben sind.<br />
Das Parken am Bahnhof kostet durchschnittlich 1,46<br />
Euro pro Stunde, wobei man hier berücksichtigen muss,<br />
dass die Parkzeit nur sehr kurz ist. Deswegen bieten 133<br />
Parkplätze von insgesamt 177 Befragten Taktschritte von<br />
20 bzw. 30 Minuten an. Die Einzelergebnisse stehen nur<br />
den Mitgliedern des Bundesverbands Parken e.V.<br />
zur Verfügung. ■<br />
<strong>10</strong>%<br />
Parking trend<br />
* »Lead Story« on p.14*<br />
<strong>10</strong> Different way to pay<br />
Integrated parking policy<br />
22 »We have invested heavily«<br />
Interview with Anthony Martin<br />
42 Sunny prospects<br />
Photovoltaic for car parks<br />
international<br />
Austria | Belgium | Cyprus | Finland | France | Germany | Ireland | Italy | Luxembourg | Portugal | Slovak Republik | Slovenia | Spain | Sweden | The Netherlands: 8,50 Euro<br />
Croatia 63,75 Kuna, Great Britain 7,50 Pound Sterling, Hungary 2.550 Forint, Norway 74,50 Krone, Poland 39,<strong>10</strong> Zloty, Switzerland 12,75 CHF<br />
Konstante Entwicklung:<br />
Eine Stunde Parken kostet<br />
in Deutschland durchschnittlich<br />
1,47 Euro.<br />
www.europeanparking.eu<br />
publication of the European Parking Association | Volume 24 | no. 1-20<strong>10</strong><br />
Parken aktuell · Dezember 20<strong>10</strong> 45<br />
Foto: Shutterstock
Verbandsnachrichten<br />
PARKEN 2011<br />
Hohe Zahl von Ausstellern zeichnet sich ab<br />
Gut fünf Monate vor Veranstaltungsbeginn<br />
sind bereits nahezu alle Marktführer<br />
auf der PARKEN 2011 vom 11. bis 12. Mai<br />
in den Rhein-Main-Hallen in Wiesbaden<br />
als Aussteller vertreten. Renommierte Unternehmen<br />
wie unter anderem DESIGNA,<br />
Scheidt & Bachmann, SKIDATA oder<br />
PARKEON haben ihre Teil nahme an der<br />
Fachausstellung und Fachtagung für Planung,<br />
Bau und Betrieb für Einrichtungen<br />
des ruhenden Verkehrs bereits zugesagt.<br />
Zum Redaktionsschluss liegen für die einzige<br />
Veranstaltung dieser Art auf dem<br />
deutschen Messemarkt Anmeldungen von<br />
gut 50 Anbietern vor.<br />
Anbieter und Fachbesucher profitieren<br />
von einem Konzept, das mit einem kompakten<br />
Produktspektrum sowie der Fachtagung<br />
und Jahreshauptversammlung des<br />
Bundesverbands Parken e.V. drei Highlights<br />
unter einem Dach vereint. Vor diesem<br />
Hintergrund steht die Parken für ein<br />
qualifiziertes Fachpublikum und intensives<br />
Networking. 90 Prozent der Anbieter<br />
gaben bei einer Befragung auf der Parken<br />
2009 an, ihre Zielgruppen in Wiesbaden<br />
TERMINE 2011<br />
Heureka 2011<br />
Optimierung in Verkehr und Transport<br />
16./17. März 2011<br />
Universität Stuttgart<br />
Parken 2011<br />
11./12. Mai 2011<br />
Rhein Main Hallen<br />
Wiesbaden<br />
www.parken-messe.de<br />
46 Parken aktuell · Dezember 20<strong>10</strong><br />
Impression von der PARKEN 2009<br />
erreicht beziehungsweise größtenteils erreicht<br />
zu haben.<br />
Auf der Fachtagung 2011 informieren<br />
Experten über innovative Trends, Studien<br />
und Entwicklungen rund um die Parkraumbewirtschaftung.<br />
Die Zukunft der<br />
Mobilität sowie die Bewertung von Spezialimmobilien<br />
wie Parkhäuser und Tiefgaragen<br />
zählen zu den Schwerpunkten. Am<br />
Mitgliederversammlung<br />
des Bundesverbandes Parken e. V.<br />
Mitgliederversammlung<br />
des Bundesverbandes Parken e. V.<br />
12. Mai 2011<br />
Rhein Main Hallen<br />
Wiesbaden<br />
15. EPA-Kongress<br />
„Parking – The new Deal“: 15. europäischer<br />
Kongress der European Parking Association<br />
(EPA)<br />
14. bis 16. September 2011<br />
Lingotto Congress Center, Turin, Italien<br />
Abend des ersten Messetages trifft sich die<br />
Branche unter der Federführung des Bundesverbands<br />
auf Schloss Johannisberg im<br />
Rheingau zu einem exklusiven Dinner in<br />
einem besonders schönen Ambiente. ■<br />
Weitere tagesaktuelle Informationen<br />
stehen unter www.parken-messe.de<br />
zur Verfügung.