Marzahn-Hellersdorf komplett - hertel-media.de
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Liebe Bürgerinnen und Bürger<br />
von <strong>Marzahn</strong>-<strong>Hellersdorf</strong>,<br />
als ich im Herbst vergangenen Jahres<br />
als Ihr Bezirksbürgermeister antrat,<br />
musste ich eigentlich nicht lange<br />
überlegen, welches mein wichtigstes<br />
Anliegen für diese Legislaturperio<strong>de</strong> ist<br />
– nämlich alles zu tun, um unseren<br />
Jugendlichen eine Perspektive zu geben.<br />
„Arbeit und Ausbildung für alle<br />
Jugendlichen in <strong>Marzahn</strong>-<strong>Hellersdorf</strong> bis 2016“ – <strong>de</strong>r<br />
Masterplan nahm Gestalt an. Solch ein ehrgeiziges<br />
Unterfangen lässt sich nur mit starken Bündnispartnern<br />
schultern. Das Bezirksamt holte sich das<br />
Jobcenter <strong>Marzahn</strong>-<strong>Hellersdorf</strong>, die Agentur für Arbeit<br />
Berlin Mitte, die Senatsverwaltung für Bildung, die<br />
Senatsverwaltung für Arbeit, die Regionaldirektion<br />
Berlin-Bran<strong>de</strong>nburg, die Servicegesellschaft gsub und<br />
viele weitere Partner ins Boot, unterschrieb mit ihnen<br />
Anfang Februar <strong>de</strong>n Masterplan, gestaltet ihn nun aus<br />
und beginnt mit <strong>de</strong>r Umsetzung.<br />
Wir wollen erreichen, dass bis 2016 sowohl die gegenwärtig<br />
rund 2.600 arbeitsuchen<strong>de</strong>n Jugendlichen als<br />
auch künftige Schulabgänger Arbeit und Ausbildung<br />
fin<strong>de</strong>n. Sie meinen, das ist nicht zu schaffen?<br />
Vor uns steht – zugegeben – eine Riesenherausfor<strong>de</strong>rung,<br />
aber die Rahmenbedingungen für unseren<br />
Masterplan sind aussichtsreich. Die Zahl <strong>de</strong>r<br />
Schulabsolventen sinkt in Berlin in <strong>de</strong>n nächsten<br />
Jahren kontinuierlich. Dies gilt auch für <strong>Marzahn</strong>-<br />
<strong>Hellersdorf</strong>, wo die Schülerzahlen insgesamt zwar<br />
<strong>de</strong>utlich steigen, die Absolventenzahlen in <strong>de</strong>n<br />
nächsten Jahren jedoch davon noch nicht beeinflusst<br />
wer<strong>de</strong>n. Zu<strong>de</strong>m besteht in <strong>de</strong>n Wirtschaftsunternehmen<br />
unseres Bezirks und im Land Berlin ein<br />
steigen<strong>de</strong>r Arbeitskräftebedarf, ältere Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeiter schei<strong>de</strong>n aus und die Wirtschaft<br />
entwickelt sich stabil. In <strong>Marzahn</strong>-<strong>Hellersdorf</strong> entstehen<br />
zu<strong>de</strong>m in <strong>de</strong>n nächsten Jahren in <strong>de</strong>n<br />
Gewerbebetrieben und vor allem im Industriegebiet<br />
Clean-Tech Businesspark über 1.000 neue Arbeitsplätze<br />
und <strong>de</strong>r Bezirk hat sich insgesamt als<br />
dynamischer Wirtschaftsstandort etabliert.<br />
Wir sind jetzt dabei, die vielen guten Erfahrungen zu<br />
bün<strong>de</strong>ln und bekannt zu machen, miteinan<strong>de</strong>r zu<br />
vernetzen, Synergieeffekte zu nutzen und <strong>de</strong>n<br />
Masterplan mit ganz konkreten Maßnahmen zu<br />
untersetzen. Dabei setzen wir an unseren Schulen an.<br />
Unser Ziel ist es, dass noch mehr Jugendliche direkt<br />
nach <strong>de</strong>r Schule einen betrieblichen Ausbildungsplatz<br />
erhalten. Die Rudolf-Virchow-Oberschule – Integrierte<br />
Sekundarschule mit gymnasialer Oberstufe – ist in<br />
dieser Hinsicht berlinweit Spitze. Sie setzt das duale<br />
System vorbildlich um und schafft damit wesentliche<br />
Voraussetzungen für das Gelingen <strong>de</strong>s Masterplanes.<br />
Im Schuljahr 2010/2011 wur<strong>de</strong>n <strong>de</strong>n 178 Schülerinnen<br />
und Schülern <strong>de</strong>s 10. Jahrgangs 1.050 Lehr-<br />
stellenangebote unterbreitet. Bis auf zwei Schüler<br />
waren am En<strong>de</strong> <strong>de</strong>s Schuljahres alle mit einer<br />
weiterführen<strong>de</strong>n Ausbildung versorgt. Die Aussichten<br />
für 2012 sind genauso gut. An<strong>de</strong>re Bildungsein richtungen,<br />
wie die Thüringen-Oberschule – Gemeinschaftsschule<br />
mit offenem Ganztagsbetrieb – punkten<br />
z.B. mit Chancengleichheit durch individuelle För<strong>de</strong>rung.<br />
Hier gelingt es, auch die Eltern mit Migrationshintergrund<br />
in die Arbeit einzubeziehen. Gute<br />
Erfahrungen hat die Schule mit <strong>de</strong>m Einsatz von<br />
Mentoren gemacht. Gera<strong>de</strong> diese I<strong>de</strong>en, die kreative<br />
Zusammenarbeit mit <strong>de</strong>n verschie<strong>de</strong>nsten Partnern,<br />
brauchen wir bei unserem Masterplan und da sind<br />
Sie, liebe Bürgerinnen und Bürger gefragt.<br />
Denn natürlich kommt bei diesem Projekt je<strong>de</strong>r<br />
einzelne schnell an seine Grenzen: Kin<strong>de</strong>rn, die bei<br />
arbeitslosen Eltern aufwachsen, fehlt nicht nur die<br />
Perspektive, ihnen ist auch <strong>de</strong>r Arbeitsalltag in einem<br />
Betrieb fremd. Die Schule bemüht sich Defizite<br />
auszugleichen, kann aber nicht immer auf je<strong>de</strong><br />
Schülerin, je<strong>de</strong>n Schüler eingehen. Die Wirtschaft<br />
braucht junge Fachkräfte, aber beson<strong>de</strong>rs kleineren<br />
Betrieben fällt es schwer, die Verbindung zu <strong>de</strong>n<br />
Schulen herzustellen und zu halten. Gera<strong>de</strong> an diesen<br />
Schnittstellen gibt es viel zu tun – ein weites dankbares<br />
Aufgabengebiet für Ehrenamtliche, <strong>de</strong>ren Arbeit<br />
in unserem Bezirk eine hervorragen<strong>de</strong> Tradition hat.<br />
Es gibt bereits viele nachahmenswerte Beispiele:<br />
Auszubil<strong>de</strong>n<strong>de</strong> beraten ihre jüngeren ehemaligen<br />
Mitschülerinnen und Mitschüler und führen durch<br />
ihre Firma o<strong>de</strong>r Einrichtung; Stu<strong>de</strong>nten berichten an<br />
ihren ehemaligen Schulen über ihr Studium und<br />
agieren sogar als Mentoren; Eltern organisieren<br />
einen Besuch an ihrer Arbeitsstelle o<strong>de</strong>r begleiten so<br />
einen „Betriebsaus flug“ – es gibt für Sie viele<br />
Möglichkeiten sich einzubringen, alle I<strong>de</strong>en und<br />
Angebote sind willkommen. Die FreiwilligenAgentur<br />
<strong>Marzahn</strong>-<strong>Hellersdorf</strong> berät Sie gern, mehr dazu<br />
unter www.aller-ehren-wert.<strong>de</strong>.<br />
Vielleicht kommen wir ja auch bei einer unserer<br />
Einwohnerversammlungen miteinan<strong>de</strong>r ins Gespräch.<br />
Ich wür<strong>de</strong> mich freuen, wenn Sie uns bei dieser<br />
großen, überaus wichtigen Aufgabe auf die eine o<strong>de</strong>r<br />
an<strong>de</strong>re Art unterstützen und damit im wahrsten Sinne<br />
<strong>de</strong>s Wortes die Zukunft unseres Bezirkes mit gestalten<br />
wür<strong>de</strong>n.<br />
Ihr Bezirksbürgermeister<br />
Stefan Komoß<br />
<strong>Marzahn</strong>-<strong>Hellersdorf</strong> 2012/2013 1