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Von den Dörfern zum Bezirk
Die Ortsteile von Marzahn-Hellersdorf
Der Bezirk besteht aus den Ortsteilen Biesdorf, Hellersdorf, Kaulsdorf,
Mahlsdorf und Marzahn. Die ehemaligen Dörfer wurden um das
13. Jahrhundert erstmals erwähnt und kamen im Jahre 1920 zum Berliner
Stadtgebiet. Zuerst gehörten sie zum Bezirk Lichtenberg, später dann zu Marzahn
(5. Januar 1979) bzw. Hellersdorf (1. Juni 1986).
Seit 2001 sind sie im neu gegründeten Bezirk Marzahn-Hellersdorf wieder vereint.
BIESDORF wurde als typisches Angerdorf angelegt, mit der stattlichen
Dorfkirche als Mittelpunkt. Seine erste urkundliche Erwähnung
fand es 1375 als Bysterstorff. Erhalten sind heute allerdings nur noch die
Kirche sowie einige Gehöfte nördlich und südlich des alten Dorfkerns.
Bereits im 16. Jahrhundert ist in Biesdorf ein Rittergut überliefert. Das
1868 im nordöstlichen Bereich des alten Dorfkerns erbaute Schloss wurde
1887 von Werner von Siemens, dem Gründer des Weltkonzerns, gekauft.
Er übertrug es später seinem Sohn Wilhelm, der vom Schlossturm
aus mit drahtloser Telegrafie experimentiert haben soll. Sogar ein Kapitel
Luftfahrtgeschichte ist hier geschrieben worden. 1909 wurde auf dem
heutigen Gelände der Siedlung Biesenhorst die weltweit erste drehbare
Luftschiffhalle auf deutschem Boden fertiggestellt.
Um die Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert begann Biesdorf – im
Gegensatz z.B. zu Marzahn – kräftig zu expandieren. Wichtige Impulse
für die Entwicklung waren die Eröffnung des Bahnhofes 1885 und der
Bau der Heil- und Pflegeanstalt für Epileptische „Wuhlgarten“, das heutige
Wilhelm-Griesinger-Krankenhaus (Vivantes Klinikum Hellersdorf),
im Jahre 1893. Die Stadt Berlin kaufte dafür eine größere Fläche des
angrenzenden Hellersdorfer Gutslandes an. Auch neue Siedlungen entstanden
und die Einwohnerzahl wuchs schnell. Bereits zu Beginn des 20.
Interessantes & WIssensWertes
ORTS- UND STADTTEILE
MARZAHN-HELLERSDORF
0 500 100 1500 m
Bezirksamt Marzahn-Hellersdorf von Berlin
Stadtentwicklungsamt, Fachbereich Vermessung
2012
Vom historischen Alt-Biesdorfer Anger
sind heute nur noch die Kirche
und einige wenige Gehöfte erhalten.
Die meisten bäuerlichen
Anwesen mussten in den letzten
Jahrzehnten der Fernstraße Richtung
Frankfurt/Oder weichen, die das
Dorf durchschnitt.
Einfamilienhausgebiet rund um den
Biesdorfer Baggersee.
Foto: Bezirksamt Marzahn-Hellersdorf
Jahrhunderts befanden sich Gas- und Wasseranschlüsse im Ort, Elektrizität
und Kanalisation folgten. Wegen seiner zahlreichen Obstgärten wurde
Biesdorf auch das „Werder des Ostens“ genannt. Viele Berliner
Sommerfrischler suchten hier Erholung.
1920 wurde Biesdorf nach Berlin eingemeindet und Teil des Bezirkes
Berlin-Lichtenberg, ab 1979 bis zum Jahr 2000 dann des neuen
Stadtbezirks Berlin-Marzahn.
Marzahn-Hellersdorf 2012/2013 3