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sehensWÜrdIgKeIten & ausFlugszIele Sie liegt mit dem Auto oder mit der S-Bahn nur einen Katzensprung vom Bezirk entfernt – die Galopprennbahn Berlin-Hoppegarten. Mit ihren denkmalgeschützten Tribünen, den alten Bäumen und der Weitläufigkeit der Anlage gehört sie zu den größten und schönsten Deutschlands. Doch man muss man nicht unbedingt ein Pferdenarr sein, um sie zu besuchen. Denn auch ein Stück Geschichte wird hier lebendig. So hat die Rennbahn über Jahrzehnte den gesamten Ort geprägt. Er verdankt seinen Namen übrigens einem alten Anbaugebiet für Hopfen, auf dem die Anlage entstand. Imposante Villen künden noch heute vom einstigen Ruhm Hoppegartens als Zentrum des deutschen Pferderennsports. Sehenswert sind mehrere unter Denkmalschutz stehende Gebäude auf dem alten Gut sowie – nicht weit entfernt – auch das Schloss Dahlwitz mit seinem herrlichen Park. Das einstige Herrenhaus Heinrich von Treskows wird gegenwärtig restauriert. Darüber hinaus finden neben den Rennen noch zahlreiche weitere Veranstaltungen in Hoppegarten statt, wie z.B. die beliebten Open Air Klassik- 28 Ausflugstipp: Galopprennbahn Hoppegarten Vom Volksfest zum Mekka des Pferde rennsports Konzerte. Die einmalige Natur kulisse der märkischen Landschaft gibt es obendrein. Die Tradition der Pferderennen in Hoppe gar ten reicht bis zum Ende des 15. Jahrhunderts zurück. Man sagt, schon Kurfürst Johann Cicero, ein Pferdeliebhaber, soll hier Wettkämpfe veranstaltet haben. Eher Volksfeste zwar, bei denen es statt Geldpreisen Mast ochsen, Bullen, Ferkel und anderes mehr zu gewinnen gab, doch es existierten bereits Regeln. Zu einer professionellen Angelegenheit wurde der Pferderennsport in Deutschland aber erst Anfang des 19. Jahrhunderts, als die Be geisterung aus England herüberschwappte. Pferderennbahn seit 1868 Bereits um 1830 fanden ungefähr dort, wo sich heute die Rennbahn befindet, große Pferderennen statt. Und gewettet wurde auch. Das erste Hoppegartener Wettbuch stammt aus dem Jahre 1835. Die heutige Rennbahn wurde am 17. Mai 1868 eröffnet. An der Veranstaltung nahmen auch der preußische König Wilhelm I. und der spätere Reichskanzler Otto von Bismarck teil – schließlich genossen Pferderennen damals ein hohes gesellschaftliches Ansehen! Schnell entwickelte sich Hoppegarten zu einer der bedeutendsten Galopprennbahnen Deutschlands. Ihre Glanzzeit erlebte sie zu Beginn des 20. Jahrhunderts. In nur wenigen Jahren wuchs die Anlage auf 780 ha und mehr als 40 Rennställe an, in denen zeitweise bis zu 1.500 Pferde standen. Berühmte Wettkämpfe wie der „Preis der Diana“, das „Henckel-Rennen“ oder der „Große Preis von Berlin“ wurden hier ausgetragen. Bei Spitzenrennen kamen bis zu 40.000 Besucher; die Umsätze an den Wettkassen waren enorm. Hier traf sich die Gesell schaft. Sehen und gesehen werden war die Devise. Menschen aus den verschiedensten Schichten kamen zusammen, genossen die Natur und begeisterten sich für den edlen Sport. Während der beiden Weltkriege ging der Rennbetrieb mit wenigen Unterbrechungen weiter, doch ab 1944 wurden Teile der Rennbahn zerstört. Auch zu DDR-Zeiten fan- fanden Rennen statt, sie spielten jedoch international keine große Rolle mehr. Die großen Gestüte und auch wichtigen Rennen wanderten nach Westdeutschland ab. Der Standort wurde vernachlässigt. Erster deutsch-deutscher Renntag 1990 Neue Hoffnung nach der Wiedervereinigung: Der erste deutschdeutsche Renntag im März 1990. Er zog 45.000 Zuschauer aus Ost und West an – ein Besucherrekord! In den folgenden Jahren gab es mehrere Großereignisse; gar Kamelrennen wurden hier veranstaltet. Doch der anfänglichen Euphorie folgten wirtschaftliche Probleme, Besitzerwechsel und Stagnation. Auch der Union-Klub von 1867, der das Gelände 1874 von Heinrich von Treskow erwarb und hier die wichtigsten deutschen, europäischen und internationalen Marzahn-Hellersdorf 2012/2013
Rennen ausrichtete, musste nach der Rückübertragung 2002 bald Insolvenz anmelden. Seit 2008 ist die heute 430 ha große Anlage im Besitz des ehemaligen Fondsmanagers und Renn sportfans Gerhard Schöningh und auf einem guten Wege, wieder das zu werden, was sie einmal war: ein besonderer Publikumsmagnet für alle Berliner und Brandenburger. Viele Menschen entdecken heute diese faszinierende Anlage inmitten herrlicher Natur immer wieder – bis zu 10.000 Besucher, eine bunte Mischung aus Pferde- und Wettfreunden, Prominenten und Familien mit Kindern, sind es an den großen Tagen. Die Rennbahn wird schrittweise saniert und auch als Trainingszentrum weiter ausgebaut. Der „Große Preis von Berlin“ Als besonderer Höhepunkt aus sportlicher Sicht wird im Juli der „Große Preis von Berlin“, als eines von nur sieben der bedeutendsten Gruppe-1-Rennen in Deutschland und mit einem der höchsten Preisgelder, die im Land vergeben werden, ausgetragen. Einige Wo- chen nach dem „Deutschen Derby“ treffen hier die besten Vertreter des Derby-Jahrgangs auf die älteren Cracks. Nach dem Krieg überwiegend in Düsseldorf gelaufen, führt dieses Rennen die Tradition des 1888 ursprünglich in Hoppegarten gegründeten Rennens fort. Darüber hinaus steht am Pfingstsonntag das „Diana-Trial“ als Gruppe II-Rennen mit den besten Rennstuten Deutschlands auf dem Programm und traditio- nell seit der Wiedervereinigung Deutschlands findet am Tag der Deutschen Einheit, dem 3. Oktober, der „Preis der Deutschen Einheit“, ein Gruppe III-Rennen, statt. Der Besuch einer der zehn Renntage pro Jahr bietet mit acht bis zehn Galopprennen am Nachmittag Erholung, beeindruckende Rennszenen und faszinierende Pferde in einer einmaligen Naturkulisse. Gewettet werden kann Fotos: Rennbahn Hoppegarten GmbH & Co. KG ab 1 Euro, und für Wetteinsteiger gibt es einen Informationsschalter mit vielen Tipps rund um das Wetten! Abgerundet wird jeder Renntag durch ein attraktives Rahmenprogramm mit Musik, kulinarischen Freuden und einem umfangreichen Kinderprogramm mit Ponyreiten, Hüpfburg, Kinderschminken und Kinderwetten. Weitere Informationen: www.hoppegarten.com Marzahn-Hellersdorf 2012/2013 29
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