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Kurzanleitung Tumorschmerz

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5. Opioidanalgetika<br />

5.1 Grundlegendes<br />

Opioide mit retardierter Freisetzung<br />

Synonyme: SR = „sustained release“; „modifiziert“ freisetzende Präparate<br />

Indikation: Basistherapie bei andauerndem Schmerz<br />

Besonderheiten: Schlechte „Steuerbarkeit“ wegen langsamer „Anschlagszeit“ (langsamer<br />

Wirkbeginn), dadurch nicht geeignet zur Therapie des Durchbruchsschmerzes.<br />

Merke: Jede Dauertherapie mit einem retardiert freisetzenden Opioid sollte von<br />

einer Bedarfsmedikation begleitet sein. Die Therapie eines andauernden<br />

<strong>Tumorschmerz</strong>es erfolgt durch kontinuierliche Therapie mit retardierten oder<br />

transdermalen Opioiden nach festem Zeitschema!<br />

Opioide mit schneller Freisetzung<br />

Synonyme: nicht retardierte Opioide, „normal“ freisetzende Präparate<br />

Indikationen: Behandlung des Durchbruchsschmerzes, Dosis-Titration<br />

Diese Präparate haben einen deutlich schnelleren klinischen Wirkbeginn und eine kürzere<br />

Wirkdauer als retardierte Präparate. Sie lassen sich in der Regel besonders gut titrieren<br />

(v.a. die Tropfenform).<br />

Cave: Durch schnelle Anflutung ist das Suchtpotential gegenüber retardierten oder<br />

transdermalen Applikationsformen erhöht.<br />

Durchbruchsschmerz<br />

1. Duchbruchsschmerz („breakthrough pain“, „end of dose failure“):<br />

- Unter effizienter Analgesie mit Basismedikation spontan, ohne äußerlich erkennbaren<br />

Anlass, auftretende Schmerzattacken. Meist durch Progression der Grundkrankheit<br />

erklärbar.<br />

- Schmerz mit Beginn vor der nächsten geplanten Dosis. Verursacht durch zu kurzes<br />

Dosierungsintervall oder zu geringe Dosis.<br />

2. Bewegungsabhängiger Schmerz („incident pain“). Dieser Schmerz wird entweder<br />

vom Patienten durch spezifische Aktivitäten wie Schlucken, Husten, Bewegung<br />

verursacht, oder aber auch vom Pflegepersonal (z.B. durch Lagerungsmanöver). Die

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