Beschwerdemanagement
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5. Wozu <strong>Beschwerdemanagement</strong><br />
„Finanzdienstleister investieren viel Zeit, viele kreative Ideen und viele Aktivitäten, um neue<br />
Kunden zu gewinnen. Unzufriedenen Kunden wird in der Regel aus dem Weg gegangen.<br />
Dabei kann es sehr trügerisch sein, stolz auf eine geringe Beschwerderate zu blicken:<br />
Nur einer von sieben Kunden beschwert sich überhaupt bei einem Unternehmen. Die<br />
Beschwerdeführer sind in der Regel die Spitze des Eisbergs der Unzufriedenheit.<br />
Unzufriedenheit ist ein populäres Gesprächsthema: Kaum jemand wird den Service einer<br />
Sparkasse oder Bank besonders loben. Dieser wird eher als selbstverständlich angesehen.<br />
Sollte es aber zu Missverständnissen oder finanzwirtschaftlichen Benachteiligungen<br />
kommen, werden diese negativen Erfahrungen nicht (oder selten) in Form einer Beschwerde<br />
ausgedrückt. Jedoch werden diese Erfahrungen an Freunde, Verwandte oder<br />
Arbeitskollegen weiter getragen.<br />
Neben diesem Ausstrahlungseffekt kann der Kunde auch mit einer passiven Haltung<br />
reagieren und den Dienstleister wechseln.<br />
Das professionelle <strong>Beschwerdemanagement</strong> soll also eine negative Kundenreaktion<br />
aufgrund von Unzufriedenheit vermeiden. Dies bezieht sich vor allem auf die Kunden, die<br />
sich nicht beschweren, sondern stattdessen einen anderen Weg suchen, um ihren „Unmut“<br />
kund zu tun. Diese Kunden werden inaktiv in ihrer Geschäftsverbindung mit dem<br />
Unternehmen oder betreiben negative Mund-zu-Mund-Kommunikation.<br />
Einen weiteren Grund für ein professionelles <strong>Beschwerdemanagement</strong> ist die<br />
Wiederherstellung von Kundenzufriedenheit und Kundenbindung. Durch eine reibungslose<br />
Durchführung der Beschwerdebearbeitung im Kundensinne wird beim Beschwerdeführer ein<br />
hohes Maß an Zufriedenheit erreicht und dadurch die Kundenbindung verstärkt.<br />
Außerdem können durch die Auswertung von Beschwerden betriebliche Schwächen im<br />
Sinne des Customer-Relationship-Konzepts aufgedeckt und somit beseitigt werden. Es<br />
ergeben sich so wieder neue Marktchancen für das Unternehmen.<br />
Des Weiteren werden sowohl unternehmensinterne, als auch –externe Ausstrahlungseffekte<br />
generiert. Den Mitarbeitern des Unternehmens wird verdeutlicht, wie wichtig für das<br />
Unternehmen ein kundenorientiertes Auftreten ist. Extern erkennen (potenzielle) Kunden,<br />
dass ein solches Unternehmen den Service- und Dienstleistungsgedanken zu eines der<br />
Leitmaximen gemacht hat, wodurch sich für den Kunden ein Mehrwert ergibt.“(Michael<br />
Korfkamp 2008 – <strong>Beschwerdemanagement</strong> in Finanzdienstleistungsunternehmen, S 14-16)<br />
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