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16 Von Point zu Point
JOB@CityPoint-Besucherin im Traumberuf
Ich hab´den Job
Jeden Tag kam Christiane Hadaschik in den Kölner JOB@CityPoint. Pünktlich um neun und ging um 17.00 Uhr; die Zeit
dazwischen ausgefüllt mit Coaching an sich selbst. Jetzt ist sie nach Borken gezogen, mit ihrem Traumjob als Pferdepflegerin
in der Tasche.
Von FRANK STEDTLER
Für die 24-Jährige steht fest: „Ohne
den JOB@CityPoint hätte ich den
Job nicht“. Zuviel fehlte ihr bisher
nach eigener Ansicht an Selbstvertrauen,
um die eigene Person „gut zu
verkaufen“. Christiane Hadaschik ist
ein gutes Beispiel dafür, dass man gerade
bei längerer Beschäftigungslosigkeit
ungewöhn liche Wege gehen muss,
um sein Ziel zu erreichen.
„Ich wäre doch alleine nie darauf gekommen,
einen Flyer oder eine Homepage
für mich selbst zu entwerfen,“
lächelt die junge Frau. Bislang hatte
sie immer die klassische Methode der
Bewerbung gewählt und darauf permanent
nur Absagen bekommen.
Dabei hat sie eine Ausbildung, die sich
durchaus sehen lassen kann. „Ich bin
Tierarzthelferin“, sagt sie, nicht ohne
Stolz. Grund dazu hat sie, fehlen doch
weder Abschlussprüfung noch RöntgendiagnostischeStrahlenschutzprüfung.
Dennoch habe es in der letzten
Zeit nie „für ein Vorstellungsgespräch
gereicht“, bedauert die 24-Jährige.
„Ich habe immer alleine da gestanden
und wusste nie so richtig weiter“, erzählt
sie. Eineinhalb Jahre lang war
das so. Erst als sie in den JOB@City
Point kam, habe sich das geändert.
„Die haben mich richtig an die Hand
genommen.“
Christiane Hadaschik hat es fest in Händen:
das Ziel Traumjob
Es wuchsen Hoffnung und Selbstbewusstsein.
Der Dialog mit anderen,
vor allem den Coaches, habe sie
immer weiter aufgebaut, berichtet
Christiane. Ein Tag ist ihr noch in besonderer
Erinnerung. Es war der erste
im JOB@CityPoint und Christiane
machte sich ihrer „Stolpersteine“ auf
dem Weg zum Traumjob bewusst.
„Es gab und gibt viele für mich nicht
überwindbare Hürden“, seufzt sie.
Zum Beispiel die Finanzierung eines
eigenen Reiterhofes. „Der Stein war
viel zu groß für mich“, stellt sie fest.
Mit Arbeitsvertrag dank JOB@CityPoint. Pferdepflegerin Christiane Hadaschik.
„Bis ich dafür eine Finanzierung auf
die Beine gestellt hätte, wäre ich alt
und grau geworden,“ zieht die junge
Frau Bilanz und weist auf ihren Plan
B hin. „Mit Pferden aber wollte ich auf
jeden Fall schon immer was machen.
Das war und ist mein Traum“.
Auf dem Weg dorthin nutzt sie ihr neu
gewonnenes Selbstbewusstsein und
bewirbt sich telefonisch bei verschiedenen
Reiterhöfen.
Die Gespräche verlaufen „richtig professionell“,
wie es Magret Hübner formuliert.
Die 39-Jährige hat Christiane
gezeigt, wie man mit der speziell für
den JOB@CityPoint entwickelten Bewerbungs-Software
umgeht.
„Ich habe mich an das gehalten, was
mir von den Coaches gezeigt wurde.
Meinen Lebenslauf neu formuliert, auf
meine besonderen Qualitäten im Job
hingewiesen und auch meine Webseite
nicht vergessen“, erinnert sich die 24-
Jährige. Sie betreibt ein Eigenmarketing,
das selbst Callcenter-Agenten
blass vor Neid werden ließe. „Ach ja,
und ich wollte Sie noch auf meine
Webseite hinweisen. Auf „pferdebauernhof.de“
steht eigentlich alles über
mich drin. Ich wünsche mir, meine Fähigkeiten
und Erfahrungen auf Ihrem
Hof mit einbringen und weiterentwi -
ckeln zu können. Meine Freude und
Leidenschaft an der Arbeit mit Pferden
und anderen Tieren ist Ihnen garantiert
sicher“, erwähnt sie lapidar im Gespräch.
So kommen einige Vorstellungstermine
zu Stande.
Beim Dritten klappt es dann. In Borken
im Münsterland. Dort, auf dem „Gestüt
Forellenhof“ hat eine internationale
Dressurakademie ca. 18 Pferde auf der
Koppel, die nun von der engagierten
Pferdepflegerin versorgt werden.
Optische Augenweide. Die Arbeit im
JOB@CityPoint zahlt sich beruflich aus.
Hufe klappern, Pferde schnauben, ab
und zu hört man ein Wiehern. Christiane
tätschelt dem Braunen zärtlich
den Hals. „Die immens hohe Verantwortung
für die sehr wertvollen Tiere
übernehme ich gern“, sagt sie stolz.
10/2007
„Morgens um acht fange ich an. Füttern,
striegeln, satteln. Wenn die Bereiter
zur Dressurarbeit kommen,
muss alles akkurat fertig sein.“ Gegen
18.00 Uhr ist meist Feierabend und die
Tiere stehen wieder im frisch gereinigten
Stall. Ein ganz normaler Arbeitsablauf
also, „der mir Riesenspaß
macht“, betont die junge Frau.
Christiane selbst hat ein möbiliertes
Zimmer bei einer alten Dame gefunden.
„Der Umzug aus dem Rheinland
nach Borken war kein großes Problem
für mich. Sicher habe ich meine
Freunde noch hier, aber am Wochenende
kann ich sie immer noch sehen.“
Viel wichtiger ist ihr „der Sprung nach
vorn“, wie sie es nennt. „Endlich nicht
mehr auf das Arbeitsamt angewiesen
zu sein, ist schön. Ich wollte immer
nur soviel verdienen, dass ich mich
und meinen Hund versorgen kann.“
Das tut sie jetzt und kann sogar noch
etwas zurücklegen. Vorher war daran
kein Gedanke zu verschwenden. „Ich
habe mich oft gefragt, was ich eigentlich
hier mache“, resümiert die 24-Jährige
ihre harte Zeit mit Hartz IV und
weiß aber: „Die gute Zeit im JOB@
CityPoint hat der schlechten ein Ende
gesetzt.“ Was will man mehr?
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Eröffnet am 06.08.2007
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