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24 Seite des BWA<br />
Unternehmer gegen Fachkräftemangel<br />
Chancengeber<br />
Dieter Reitmeyer ist Geschäftsführender Gesellschafter und<br />
Gründer der redi-Group in Langenfeld bei Düsseldorf. Er<br />
macht ältere arbeitslose Ingenieure mit einem Qualifizierungsprogramm<br />
wieder fit für den Arbeitsmarkt. Seiner Ansicht<br />
nach haben gerade die Langzeitarbeitslosen, die am<br />
wenigsten Hoffnung haben, den größten Leistungswillen.<br />
Von ANETTE GONSER<br />
Dieter Reitmeyer engagiert sich<br />
darüber hinaus als Mitglied des<br />
Bundessenats des BWA (Bundesverband<br />
für Wirtschaftsförderung und<br />
Außenwirtschaft) für eine stärkere<br />
Resonanz der Lebens<strong>unter</strong>nehmer-<br />
Philosophie in der deutschen Politik<br />
und Gesellschaft.<br />
Herr Reitmeyer, was ist<br />
die redi-Group?<br />
Dieter Reitmeyer: Die redi-Group<br />
zählt zu den größten deutschen technischen<br />
Dienstleistern für Qualitäts -<br />
sicherung und Qualitätsmanagement.<br />
<strong>Sie</strong> ist besonders für die Automobilbranche,<br />
aber auch in der Kommunikationstechnologie<br />
und der Medizintechnik<br />
tätig.<br />
<strong>Sie</strong> besteht aus drei Säulen: Redi-Control<br />
übernimmt Prüf-, Sortier- und<br />
Nacharbeiten zur Qualitäts sicherung.<br />
Redi-Time stellt im kaufmännischen<br />
und gewerblichen Bereich Zeitarbeitskräfte<br />
zur Verfügung, um Produktionsspitzen<br />
abzudecken. Die dritte Säule,<br />
Redi-Engineering, ist auf Qualitätsmanagement<br />
spezialisiert.<br />
Was ist das Besondere an<br />
diesem Unternehmen?<br />
Dieter Reitmeyer: Nach unserer<br />
Unternehmensphilosophie ist „der<br />
Mensch im Mittelpunkt“.<br />
In vielen Bereichen fit: ältere Ingenieure<br />
Ich will keinen schnellen Gewinn,<br />
sondern ein dauerhaftes Unternehmen<br />
aufbauen, in dem die Mitarbeiter nicht<br />
nur als Arbeitnehmer, sondern als<br />
Menschen wahrgenommen und geschätzt<br />
werden. Es ist mir wichtig,<br />
dass sie sich mit dem Unternehmen<br />
identifizieren und mit hoher Motivation<br />
mitarbeiten.<br />
Warum setzen <strong>Sie</strong> sich<br />
für ältere arbeitslose<br />
Ingenieure ein?<br />
Dieter Reitmeyer: Auf der einen<br />
Seite gibt es in Deutschland etwa<br />
30.000 vorwiegend ältere arbeitslose<br />
Ingenieure, auf der anderen Seite sind<br />
gleichzeitig 21.000 Stellen unbesetzt.<br />
Ich fragte mich, warum diese Ingenieure<br />
zu dumm sein sollten, um die<br />
Stellen besetzen zu können. Meistens<br />
haben sie drei Probleme: englische<br />
Sprachkenntnisse, der aktuelle Stand<br />
der Technik und Kenntnisse über die<br />
Systeme unserer Kunden.<br />
Wir stellen Arbeitslose befristet ein<br />
und qualifizieren sie mit „Trainings on<br />
the job“, um ihre Lücken zu füllen.<br />
Wir erwarten von ihnen aber, dass sie<br />
wirklich lernen wollen, sich dafür auf<br />
ihren Hosenboden setzen und etwas<br />
tun. Die meisten sind so gut, dass sie<br />
anschließend unbefristet von uns übernommen<br />
werden.<br />
Worin sind die älteren<br />
Ingenieure den jüngeren<br />
überlegen?<br />
Dieter Reitmeyer: Auch wenn die<br />
Jüngeren schneller lernen, so haben die<br />
Älteren bedeutend mehr Erfahrung und<br />
sind häufig erstaunlich flexibel; auch<br />
räumlich gesehen. Das Vorurteil, dass<br />
ältere Menschen häufiger krank sind<br />
und hohe Kosten verursachen, kann ich<br />
nicht bestätigen.<br />
Unser Krankenstand liegt bei weit<br />
<strong>unter</strong> einem Prozent, obwohl rund 75<br />
Prozent unserer Ingenieure älter als 45<br />
Jahre sind. Gerade Langzeitarbeitslose<br />
sind besonders motiviert und einsatzbereit,<br />
da sie die Chance erkennen, die<br />
wir gerade ihnen mit unserer Qualifizierungsoffensive<br />
bieten.<br />
Was sind die Ursachen für<br />
die hohe Anzahl älterer<br />
arbeitsloser Menschen?<br />
Dieter Reitmeyer: Zum einen<br />
haben die großen Konzerne Personal<br />
immer nur abgebaut, um ihren Gewinn<br />
möglichst zu maximieren.<br />
Zum anderen kommt die Agentur für<br />
Arbeit einer ihrer Kernaufgaben nicht<br />
nach: ältere Fachkräfte in den ersten<br />
Arbeitsmarkt zu re-integrieren.<br />
Mit welcher Motivation<br />
bringen <strong>Sie</strong> sich in den<br />
BWA ein?<br />
10/2007<br />
Dieter Reitmeyer Bild: redi-Group<br />
Dieter Reitmeyer: Was bei uns im<br />
Kleinen funktioniert, geht auch im<br />
Großen. Die Agentur für Arbeit sowie<br />
die Politik begrüßen es, den Fachkräftemangel<br />
durch Qualifizierung im<br />
eigenen Land zu beheben. Doch dazu<br />
müssen Strukturen und Gesetze geändert<br />
werden. Der BWA setzt sich für<br />
eine ökosoziale Marktwirtschaft ein.<br />
Also für Rahmenbedingungen, die die<br />
Menschen und die Umwelt berücksichtigen<br />
und somit auch unsere<br />
Tätigkeit <strong>unter</strong>stützen.<br />
Wofür engagieren <strong>Sie</strong> sich<br />
besonders im BWA?<br />
Dieter Reitmeyer: Der BWA <strong>unter</strong>stützt<br />
die Lebens<strong>unter</strong>nehmer-Philosophie,<br />
die auch für uns so wichtig<br />
ist. Jeder Einzelne wird darin <strong>unter</strong>stützt,<br />
seine Potenziale zu entwickeln<br />
und so ein Unternehmer seines eigenen<br />
Lebens zu werden.<br />
Wir danken Ihnen für das Gespräch<br />
Mehr <strong>Informationen</strong><br />
<strong>www</strong>.redi-group.<strong>com</strong><br />
10/2007 Echt wahr / Gewinnspiel 25<br />
Zwischen Milz und Herzalarm<br />
Kunde „Notfall“<br />
„Wenn du so weitermachst, landest du heute Nacht bei mir“! Das habe ich mal zu einem betrunkenen Radfahrer gesagt, der<br />
mehr schlecht als recht auf seinem Rad saß. Der wird wohl gedacht haben, ich will ihn abschleppen. Aber, plumpe Anmache<br />
war das nicht, sondern eine handfeste Warnung.<br />
Von SABINE KOHLHAUPT*<br />
Denn was der Typ nicht wusste: ich<br />
bin Krankenschwester und arbeite<br />
in der Nothilfe eines Krankenhauses.<br />
Da kommen solche „Kunden“ häufiger<br />
mal vorbei. Seit einiger Zeit schon arbeite<br />
ich hier. Erst war ich fünf Jahre<br />
auf der Medizinischen, dann zwei<br />
Jahre Gynäkologie und jetzt bin ich<br />
hier. Bei uns laufen alle Notfälle auf.<br />
Die Tage kam ein junger Mann zu uns,<br />
zu Fuß! Es ging zu wie blöd, da das<br />
Frühlingsfest auf der Festwiese war<br />
und ein Verkehrsunfall und verdorbene<br />
Mägen und...<br />
Der Typ wartete also höflich, bis er an<br />
der Reihe war. Weder ich, noch mein<br />
Kollege hatten Gelegenheit, mit ihm zu<br />
sprechen. Plötzlich löste die hysterische<br />
Oberärztin Herzalarm aus; ein<br />
Patient war kurz weggetreten. „Kollabiert“<br />
sagt der Mediziner. Als das<br />
Reanimationsteam anrückte, war er<br />
schon wieder ansprechbar.<br />
Als das Team nach wenigen Minuten<br />
wieder an dem jungen Mann vorbeikam,<br />
fiel einem Pfleger an dem „zu-<br />
GEWINNSPIEL<br />
Fuß“-Typ auf: „Mensch, der war vorhin<br />
doch noch nicht so blass!“ <strong>Sie</strong> sprachen<br />
ihn an; der sackte zusammen.<br />
Man legte ihn auf eine Trage, nahm<br />
ihm Blut ab. Danach: sofort in den OP.<br />
Milzruptur! Bei einer Prügelei hatte<br />
ihm jemand einen Tritt in den Bauch<br />
versetzt. Höflichkeit ist eben nicht<br />
immer hilfreich.<br />
Ein anderer Patient, natürlich privat<br />
versichert, bestellt sich immer einen<br />
Krankenwagen und lässt sich von ihm<br />
zu uns karren. Der hat dann so<br />
schlimme Krankheiten wie Meteorismus<br />
oder Cephalgien beim HWS-Syndrom.<br />
Also Blödsinn. Das Erste ist ein<br />
aufgetriebener Bauch durch Blähungen,<br />
das Zweite banale Kopfschmerzen.<br />
Toll auch, wenn sich etwa ein<br />
türkischer Junge beim Spielen an der<br />
Hand verletzt und dann mit der Großfamilie<br />
anrückt! Die wollten gerade<br />
zum Grillen in den Stadtgarten. Dass<br />
die nicht versucht haben, alternativ ihr<br />
Schaf hier auf dem Flur zu schlachten,<br />
war alles! Normale gibt’s aber auch,<br />
manchmal! Ich bin ab 23 Uhr oft alleine<br />
hier auf der Aufnahmestation.<br />
Gewinnen <strong>Sie</strong> mit JOB@City jeden Monat wertvolle Geld- und Sachpreise.<br />
In dieser Ausgabe: 1 x 100,– Euro in bar<br />
Trotz Stress immer hilfsbereit: Die Nothilfe-Schwestern<br />
Sicher sind auch Ärzte da, wie etwa<br />
ein Internist und ein Chirurg, nur meist<br />
woanders beschäftigt. Häusliche Gewalt<br />
ist bei denen auch ein ganz<br />
beliebtes Thema; oft kommt der<br />
Schläger gleich mit. Auch die Rettungsdienste<br />
machen ei nen tollen Job.<br />
Am Wochenende fahren die gezielt<br />
Ecken an, wo unsere Jugend abhängt.<br />
5 x der Bewerbungsratgeber „Finde Deinen Job“<br />
von Thomas Heinle mit interessanten und hilfreichen Ratschlägen zum Bewerben.<br />
Gewinnspielfrage: Aus welcher Comedyserie auf SAT 1<br />
ist Nina Vorbrodt bekannt?<br />
(Kleiner Tipp: Lesen <strong>Sie</strong> diese Ausgabe aufmerksam durch, dann werden <strong>Sie</strong> die richtige Lösung finden!)<br />
Beantworten <strong>Sie</strong> einfach die Gewinnspielfrage, schreiben <strong>Sie</strong> das Lösungswort mit Ihrer Adresse auf eine Karte<br />
und schicken <strong>Sie</strong> diese an: JOB@City c/o jobkontakt GmbH, Gewinnspiel, Im Mediapark 4d, 50670 Köln.<br />
Die Gewinner werden <strong>unter</strong> allen richtigen Einsendungen verlost. Einsendeschluss ist der 15. November 2007.<br />
Die Gewinner werden schriftlich benachrichtigt. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.<br />
Liegt jemand nicht ansprechbar irgendwo<br />
rum, bringen sie den ins Krankenhaus<br />
und der Betroffene darf die<br />
Kosten tragen! Wobei sie einem oft<br />
gleichzeitig zehn Leute liefern, die es<br />
mit Minimalbesetzung zu versorgen<br />
gilt! Tja, und nun lege ich mich hin,<br />
denn ich habe ja schon gearbeitet! <br />
* Name v. d. Red. geändert<br />
Hinweis: Es ist erforderlich, das <strong>Sie</strong> bei Teilnahme am Preisausschreiben über die Absender adresse erreichbar sind. Mitarbeiter des Verlages und ihre Angehörigen sind von der Teilnahme<br />
ausgeschlossen. Ein Mindestalter von 18 Jahren ist für die Teilnahme am Preisausschreiben erforderlich.