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22 Jobs im Wandel<br />
Neue Jobs fordern Anspruch an sich selbst<br />
Mehr als nur Beruf<br />
10/2007<br />
Das laufende Arbeitsjahr hat viele erfreuliche Änderungen aufzuweisen. Unter anderem neben steigender Arbeitsmoral auch die<br />
Bereitschaft zu Neuem bei Arbeitnehmern und... erheblich gewandelte Berufsbilder! Aus diversen Jobs im Baubereich entwickelt<br />
sich die Fachkraft für Holz- und Bautenschutz; im Fitnessbereich hat der Bodybuilder ausgedient.<br />
Mit Kelle und Käfer<br />
Man spricht dort jetzt von Sportfachleuten.<br />
Alles Tätigkeiten, die<br />
seit August 2007 mit Brief und <strong>Sie</strong>gel<br />
zu haben sind. Wenn die Voraussetzungen<br />
dafür erfüllt wurden. Bundesweit<br />
haben bereits 200 Interessenten einen<br />
Ausbildungsvertrag als Holz- und<br />
Bautenschützer <strong>unter</strong>zeichnet.<br />
Zukünftige Fachkräfte also, die „in<br />
einen sehr zukunftsträchtigen Beruf<br />
hineinwachsen“, sagt Volker Paul. Der<br />
Experte am Bundesinstitut für Berufsbildung<br />
„kann den Beruf nur jedem Interessierten<br />
ans Herz legen“. Er habe<br />
Zukunft und fordere ein breit gefächertes<br />
Interesse. Bewerber sollten einen<br />
Hauptschulabschluss haben, der jedoch<br />
nicht Bedingung zur Ausbildung sei.<br />
Neben handwerklicher Begabung stehen<br />
jedoch auch Kenntnisse in Naturwissenschaften<br />
wie Biologie und<br />
Chemie im Lastenheft. So müssen<br />
Schäden an Holzbauteilen sicher er-<br />
Muskelspiele<br />
Statt kühler Drinks fließen beim<br />
Sportfachmann/-frau literweise<br />
die Schweißtropfen. Der 2007 erstmals<br />
angebotene Ausbildungsberuf<br />
verlangt schon den ganzen Körper.<br />
Während der seit fast sechs Jahren angebotene<br />
Beruf „Sport und Fitnesskaufmann“<br />
in den entsprechenden<br />
Einrichtungen doch mehr verwaltungstechnische<br />
Theorie an den Tag<br />
legt, setzen Sportexperten wieder mehr<br />
auf den „Dienst am Muskel“, wie es<br />
ein Studio-Inhaber kürzlich formulierte.<br />
Zwar läuft die Ausbildung zwei<br />
Jahre lang parallel, geht dann für den<br />
Sportfachmann jedoch in Richtung<br />
echten Trainings- und Sport betriebes.<br />
„Das reicht von der Wettkampforganisation<br />
bis hin zur Anlagenvorbereitung<br />
bei Ski-Springen; Betreuung der Sportler<br />
eingeschlossen“, sagt Gabriele Jordanski<br />
vom BIBB. Der Sportfachmann<br />
selbst muss zwingend sogar Trainer-<br />
Qualifikationen besitzen. Deren Wertigkeit<br />
ist <strong>unter</strong> anderem auf den<br />
Ansprüchen des Olympischen Sport-<br />
kannt und vorbeugende Maßnahmen zu<br />
deren Erhaltung getroffen werden.<br />
Meist sind Insekten und Pilze die Verursacher<br />
von erheblichen Kosten für<br />
den Hausbesitzer. Im <strong>Weitere</strong>n gilt es<br />
auch, geschädigte Beton- und Mauerwerke<br />
zu beurteilen, beziehungsweise<br />
instand zu setzen. Genaue Arbeitsplanung<br />
und die Dokumentation sind<br />
Pflicht und Teil der Ausbildung, die<br />
zwei, respektive drei Jahre dauert.<br />
Zwei Jahre lernt die „Fachkraft für<br />
Holz- und Bautenschutz“, drei Jahre<br />
der „Holz- und Bautenschützer“. Die<br />
zeitlichen Unterschiede sind mit <strong>unter</strong>schiedlichen<br />
Lerninhalten begründet.<br />
So erwirbt der länger Lernende ein<br />
größeres Maß an theoretischem Wissen,<br />
während die zweijährige Ausbildung<br />
mehr handwerklichen Inhaltes<br />
ist. Vermittelt wird das Ganze in der<br />
Bauwirtschaft bzw. dem Handwerk an<br />
den Lernorten Betrieb und Berufs-<br />
Schweißtreibend: Der Job des Sportfachmanns<br />
bundes sowie des Deutschen Sportstudioverbandes<br />
aufgebaut. Der Vorteil<br />
für Ausbilder und Auszubildende geht<br />
dahin, dass der Azubi später bessere<br />
Jobchancen hat und der Ausbilder ihn<br />
vorher flexibler einsetzen kann.<br />
Die Menge der Anrufe beim Bundesinstitut<br />
für Berufsbildung zum Thema<br />
Arbeit an den Grundfesten des Gebäudes<br />
schule; ausbildungstechnisch <strong>unter</strong>teilt<br />
in vier verschiedene Bereiche. Im<br />
ersten Abschnitt werden naturwissenschaftliche<br />
Kenntnisse zur Schädlingsbekämpfung<br />
gelehrt, danach folgen<br />
Handhabung von Werkzeugen wie<br />
Maurerkelle und Preßluftmeißel.<br />
haben gezeigt, dass „größtes Interesse<br />
am Sportfachmann besteht“, freut sich<br />
Gabriele Jordanski. „Viele gaben an,<br />
dass es ihnen großen Spaß mache, mit<br />
Jugendlichen in Gruppen zu arbeiten.<br />
Auch wenn sie selbst nicht unbedingt<br />
die Supersportler seien.“ Mithin ein<br />
Faktum dafür, dass die große Praxisnähe<br />
des Berufes „Sportfachmann“ bei<br />
den Interessenten ankommt. Dennoch<br />
gehört auch die Kundenbetreuung zum<br />
Job, was zwangsläufig auch unregelmäßige<br />
Arbeitszeiten bedeutet. Freizeitbeschäftigung<br />
findet nun mal meist<br />
in den Abendstunden statt.<br />
Für den Start in die Ausbildung, die in<br />
Betrieben wie Fitnessstudios, Sportvereinen<br />
und der Berufsschule stattfindet,<br />
sollte auf jeden Fall ein Haupt-,<br />
besser noch ein Realschulabschluss<br />
vorgelegt werden können. „Aktuelle<br />
Vertragszahlen von Auszubildenden<br />
für den noch neuen Beruf liegen bundesweit<br />
noch nicht vor“, weiß Gabriele<br />
Jordanski. Doch die Sport- und Fitnesskaufleute<br />
lagen anfangs mit 520<br />
Wichtiger Teil ist zudem noch das Qualitätsmanagement<br />
und der korrekte<br />
Umgang mit dem Kunden. Auch Umwelt-<br />
und Gesundheitsschutz sind Themen<br />
der Ausbildung. Insgesamt soll<br />
durch die Neuordnungen und erhöhte<br />
Qualitätsanforderungen auch das<br />
Image der Baubranche verbessert werden.<br />
Wobei sich auch ein weiterer Vorteil<br />
für den Auszu bildenden ergibt: die<br />
spätere Selbstständigkeit ist problemlos<br />
ohne Meisterbrief möglich. Und<br />
zudem sei das Bauen im Bestand, anders<br />
als im Neubaubereich, eine sichere<br />
Existenz, wie Volker Paul vom BIBB<br />
sagt. „Wenn Hausbesitzer Schwamm,<br />
Insekten oder Pilzbefall im Hause<br />
haben, sind sie dessen anzeigepflichtig<br />
und müssen handeln“, so Paul. Eine<br />
gute Grundlage also für die angehenden<br />
Holz- und Bautenschützer, denen<br />
übrigens auch der Weg zum Holz- und<br />
Bautenschutztechniker offensteht. <br />
und bereits 2005 mit etwa 3.000 Verträgen<br />
gut im Rennen. Deshalb sind<br />
zukünftig ähnlich positive Zahlen bei<br />
den Sportfachleuten zu erwarten.<br />
Grund genug für den BIBB, die Muskeln<br />
schon für einen „Fachwirt im<br />
Sportbereich“ spielen zu lassen. <br />
Mehr <strong>Informationen</strong><br />
Verdienst<br />
Holz- und<br />
Bautenschützer<br />
1. Jahr 571,– EUR<br />
2. Jahr 886,– EUR<br />
3. Jahr 1.119,– EUR<br />
Sportfachmann<br />
1. Jahr ca. 450,– EUR<br />
2. Jahr ca. 490,– EUR<br />
3. Jahr ca. 586,– EUR<br />
(Vergütung ohne Gewähr)