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Interview mit Dr.-Ing. Hermann Strub Transkription des Interviews ...

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habe ich später immer wieder unter erfreulicheren Umständen gemeinsamer<br />

Arbeitsinteressen getroffen.<br />

07:41 HT: Das heißt, es waren im Wesentlichen private Gründe, die Sie zurück nach<br />

Deutschland und in die ministerielle Laufbahn hinein führten, was bedeutete, von dem<br />

wissenschaftlichen Arbeitsfeld Abschied zu nehmen und in eine eher<br />

wissenschaftsverwaltende Tätigkeit hinein zu kommen?<br />

07:55 HS: Einige Veröffentlichungen hatte ich, mehrsprachig und promoviert war ich<br />

auch. Ich habe mich dann im Bun<strong>des</strong>ministerium für wissenschaftliche Forschung<br />

(Minister Gerhard Stoltenberg) beworben, allerdings gedacht, dass man dort noch viel<br />

<strong>mit</strong> Wissenschaft und Technik zu tun hat, denn ich hatte mich für ein technisches<br />

Referat beworben.<br />

08:15 HT: Das war genau die Phase, 1962, in der die Raumfahrt und die<br />

Weltraumforschung in die Zuständigkeit <strong>des</strong> Forschungsministeriums kamen, 1968<br />

dann auch die Luftfahrt.<br />

08:20 HS: Es gab damals auch schon das erste Programm für Weltraumforschung.<br />

08:25 HT: Ja, es gab die ersten Programme, aber dann geriet die Raumfahrt –<br />

europäisch aber auch in Deutschland – noch einmal in eine Krise, in der sie sich<br />

politisch und in ihren Organisationsstrukturen neu finden musste.<br />

08:45 ST: Das Ministerium hat sich in dieser Zeit personell sehr ausgeweitet. Zum<br />

Schluss gab es eine ganze Abteilung Raumfahrt, die aus zwei Unterabteilungen<br />

bestand.<br />

08:53 HT: In dieser Phase wurde das Ministerium neu aufgebaut, und es kam das<br />

Programm Neue Technologien hinzu.<br />

09:00 HS: Das war später, als ich bereits über ein Jahr dort war. Aber man hat<br />

natürlich bemerkt, dass es gewisse Unsicherheiten gab. Die Raumfahrt gehörte schon<br />

als neues Gebiet dazu, die Luftfahrt hatte damals im Ministerium noch keine<br />

Beachtung gefunden. Ich hatte mich zusammen <strong>mit</strong> neun anderen Kandidaten<br />

beworben, eine Absage wäre bei der damaligen wirtschaftlichen Situation nicht<br />

schlimm gewesen. Meines Erachtens spielte eine große Rolle, dass ich europäische<br />

Erfahrung hatte und mehrere Sprachen spreche: Französisch, Englisch, Italienisch<br />

natürlich, und ich hatte in Ispra schon an einem russisch-englischen Wörterbuch<br />

<strong>mit</strong>gearbeitet, das am Computer erstellt wurde. Das heißt, ich konnte auch fachliches<br />

Russisch lesen, allerdings nicht sprechen. Eine gewisse Bedeutung hatte vielleicht<br />

auch, dass Hans-Hilger Haunschild, der spätere Staatssekretär, bereits Einfluss auf<br />

Personalentscheidungen hatte. Er war vormals in Brüssel, aber auch in Ispra zu<br />

Besuch gewesen, woher wir uns aber nicht kannten. Da ich nur aus allgemein<br />

zugänglichen Informationen wusste, dass es ein Forschungsministerium und seine<br />

Zuständigkeiten gab, stellte ich mein Bewerbungsgespräch auf Interesse an Technik<br />

und Forschung und den Wunsch ab, sicherlich eine schöne Aufgabe zu finden. Ich<br />

habe dann die anderen acht aus dem Feld schlagen können, wobei die Sprachen,<br />

meine guten Examina, die Europa-Erfahrung und auch das Patent eine Rolle gespielt<br />

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