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Fedor Pellmann: Aufsatzerziehung in der Sekundarstufe in ... - Goethe

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<strong>Aufsatzerziehung</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Sekundarstufe</strong> <strong>in</strong> Deutsch als Fremdsprache (DaF):<br />

Bestandsaufnahme und Auswege aus e<strong>in</strong>er exemplarischen Krise <strong>in</strong> <strong>der</strong> Deutschvermittlung am Río<br />

de la Plata<br />

©©©© <strong>Fedor</strong> <strong>Pellmann</strong>, Regionaler Fortbildungskoord<strong>in</strong>ator Refo 7, <strong>Goethe</strong> Schule Buenos Aires, Argent<strong>in</strong>ien<br />

2010 fedor.pellmann@gmx.de<br />

Vortrag vom 29. Juli im Rahmen des 7. argent<strong>in</strong>ischen Deutschlehrerkongresses vom 28. bis 31.07.2010 am<br />

Instituto Ballester<br />

Eng mit <strong>der</strong> defizitären Progression des Deutschlernens ist auch die <strong>in</strong>haltliche Schwäche<br />

des Deutschunterrichts verbunden. Sowohl die Lehrwerke als auch die Projekte <strong>der</strong><br />

Schüler greifen zumeist viel zu sehr kulturfremde und langweilige, weil von e<strong>in</strong>em<br />

schwammigen Deutschlandbild ausgehenden Inhalte auf. Anstelle die <strong>in</strong>haltliche Neugier<br />

des Schüler zu befriedigen und e<strong>in</strong>e progressive und <strong>in</strong>tellektuell ansprechende<br />

Welterschließung zu ermöglichen, werden zu sehr standardisierte<br />

Kommunikationssituationen behandelt. Die meisten Schüler nehmen diese aber gar nie<br />

wahr o<strong>der</strong> können diese nicht nachvollziehen, da ihr Kontakt zu Deutschland eher über<br />

Kulturgüter denn über Deutschlandbesuche erfolgt. Hier könnte e<strong>in</strong>e deutlichere<br />

Orientierung auf Kultur, Literatur und klassische Landeskunde Abhilfe schaffen, <strong>in</strong>dem sie<br />

das echte Interesse <strong>der</strong> Schüler weckt und begleitet, aber auch durch den Gegenstand zu<br />

e<strong>in</strong>er kont<strong>in</strong>uierlichen gedanklich-sprachlichen Progression führt. So sieht man, dass die<br />

Schriftlichkeit bisher nur wenig über ihre Mittlerfunktion h<strong>in</strong>aus gewachsen ist, sodass die<br />

auf Zielsprache und feste Aufsatzformen ausgerichtete Prüfung des DSD zum Problem<br />

wird. Ebenso wichtig wie die Analyse <strong>der</strong> Problemsituation s<strong>in</strong>d aber auch mögliche<br />

Lösungsansätze. Diese umzusetzen, bedarf es nicht nur e<strong>in</strong>es Beteiligten. Viele, die sich<br />

bisher noch sehr <strong>in</strong> ihrer eigenen Nische bef<strong>in</strong>den, s<strong>in</strong>d aufgerufen, e<strong>in</strong>e geme<strong>in</strong>same<br />

Anstrengung zu leisten. Das erfor<strong>der</strong>t ebenso e<strong>in</strong> kulturpolitisches wie auch schulisch-<br />

didaktisches Umdenken. An dieser Stelle sollen aber zum E<strong>in</strong>en die übliche Behandlung<br />

des schriftlichen Ausdrucks im Unterricht, zum An<strong>der</strong>en mögliche Lösungen des Problems<br />

kurz erörtert werden.<br />

Betrachtet man die Situation, so haben die anfänglichen Darlegungen gezeigt, dass die<br />

Schriftlichkeit wenig nachhaltig gelehrt und geübt wird. Dabei fehlen lehrplantechnische<br />

konkrete und ergebnisorientierte Leitl<strong>in</strong>ien, die auch durch den Rahmenlehrplan nicht<br />

geleistet werden, im Grunde erst durch die Anpassung dessen <strong>in</strong> den Schulen erfolgen<br />

kann. Der schriftliche Ausdruck hat aber auch <strong>in</strong>nerhalb <strong>der</strong> Lehrmaterialien und <strong>der</strong><br />

Didaktik kaum e<strong>in</strong>en angemessenen Stand und nicht zuletzt s<strong>in</strong>d die Ortslehrkräfte oft nicht<br />

im schriftlichen Ausdruck und se<strong>in</strong>er Didaktik <strong>der</strong>art geübt und ausgebildet, dass sie dies<br />

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