Jahresbericht 2004 - Ostalb-Klinikum
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Chirurgische Klinik I<br />
28<br />
Bauchspeicheldrüse<br />
Die Behandlung von Erkrankungen der<br />
Bauchspeicheldrüse ist ein Schwerpunkt der<br />
Chirurgischen Klinik I. Seit letztem Jahr<br />
werden vorwiegend organsparende Resektionsverfahren<br />
eingesetzt. An der Spitze<br />
stehen die pyloruserhaltende Pankreaskopfresektion<br />
(Magenpförtner, Magen und<br />
oberer Zwölffingerdarm werden erhalten)<br />
und die duodenumerhaltende Pankreasresektion<br />
nach Beger (Magen, Zwölffingerdarm,<br />
Gallengang und Gallenblase werden<br />
erhalten). Bei den Eingriffen an der Bauchspeicheldrüse<br />
konnten wir im vergangenen<br />
Jahr mit einer Steigerung um 85 % den<br />
höchsten Zuwachs innerhalb der Abteilung<br />
verzeichnen.<br />
Leber<br />
Lebererkrankungen sind ein weiterer<br />
Schwerpunkt des <strong>Ostalb</strong>-<strong>Klinikum</strong>s. Häufig<br />
wird die Leber als Zweitort bei Carcinomerkrankungen<br />
mit Metastasen befallen.<br />
Aufgrund des Einsatzes eines Hydrojets (so<br />
genanntes Wasserstrahlskapell) kann organsparend<br />
innerhalb der Leber reseziert werden.<br />
Bei Notwendigkeit kann bis zur halben<br />
Leber gefahrlos für den Patienten entfernt<br />
werden. Ein im letzten Jahr neu eingesetztes<br />
Verfahren ist die minimal invasiv durchgeführte<br />
Radiofrequenz-Ablation. Hier<br />
gehören wir zu den ersten Kliniken in der<br />
Bundesrepublik, die dieses neue Verfahren<br />
routinemäßig einsetzen. Mit ihm können<br />
Lebertumoren und Lebermetastasen, auch<br />
mehrere Tumorherde, mit einer Radiofrequenz<br />
auf minimal invasive Weise laparoskopisch<br />
(Schlüssellochchirurgie) zerstört<br />
werden. Konsequenterweise haben die<br />
Leberoperationen allein im letzten Jahr um<br />
57 % zugenommen.<br />
Dickdarm und Enddarm<br />
Auch hier konnten wir einen Zuwachs verzeichnen.<br />
Insgesamt haben wir im letzten<br />
Jahr 125 Dick- und Enddarmoperationen<br />
vorgenommen. Hinzu kommen noch einmal<br />
155 Eingriffe, die nicht vom Bauch, sondern<br />
vom Enddarm her durchgeführt worden<br />
sind. Hierbei ist der Trend eindeutig dahingehend,<br />
dass auch Dickdarmresektionen zunehmend<br />
minimal invasiv (über Schlüssellochchirurgie)<br />
durchgeführt werden.<br />
Insgesamt haben wir <strong>2004</strong> nahezu 1/3 aller<br />
Dickdarmoperationen minimal invasiv<br />
durchgeführt. Für Enddarm-Tumoren wurde<br />
erstmalig die sogenannte TEM (Transanale<br />
Endoskopische Mikrochirurgische Methode)<br />
in größerem Umfang eingesetzt. Mit dieser<br />
Methode kann eine Bauchoperation vermieden<br />
und ein Tumor direkt durch den<br />
Enddarm mit einem Operationsmikroskop<br />
entfernt werden. Hierdurch kann bei vielen<br />
Patienten ein künstlicher Darmausgang<br />
dauerhaft vermieden werden.<br />
Interdisziplinäres Gefäßzentrum (IGZ)<br />
Im Interdisziplinären Gefäßzentrum kooperieren<br />
Kardiologie, Radiologie, Neurologie,<br />
die Chirurgie in Bopfingen und die Gefäßchirurgie<br />
des <strong>Ostalb</strong>-<strong>Klinikum</strong>s. Die<br />
Zusammenarbeit hat sich gefestigt. Durch<br />
Oberarzt Dr. Pillasch konnte insbesondere<br />
der arterielle Teil der Gefäßchirurgie deutlich<br />
ausgebaut werden. Nach seinem Ausscheiden<br />
im August <strong>2004</strong> kam es zu einem<br />
Rückgang der arteriellen Gefäßeingriffe. Im<br />
kommenden Jahr wird jedoch Dr. Wirsing<br />
die Behandlung der venösen Gefäßchirurgie<br />
(Varizen) kompetent im <strong>Ostalb</strong>-<strong>Klinikum</strong><br />
anbieten.<br />
Kinderchirurgie<br />
Durch eine gute Zusammenarbeit mit dem<br />
hochkarätig nachbesetzten Chefarzt der<br />
Kinderklinik, Prof. Dr. Freihorst, konnte die<br />
Kinderchirurgie gefestigt werden. Im<br />
Wesentlichen kam es zu einer Zunahme der<br />
komplexen kinderchirurgischen Eingriffe.<br />
Dieser Zweig der chirurgischen Abteilung<br />
soll im kommenden Jahr weiter aufgebaut<br />
und gefestigt werden.<br />
Veröffentlichung, Kongressorganisation,<br />
Fachvorträge<br />
Prof. Dr. Siech war von 2003 bis <strong>2004</strong><br />
Präsident des Deutschen Pankreasclubs.<br />
1. L. Rinnab, K. Schulz, M. Siech.<br />
Seltene Lokalisation eines Pankreas anulare.<br />
Zentralblatt für Chirurgie 513 – 516,<br />
<strong>2004</strong>; 1341-1343, 1998<br />
2. M. Siech, S.U. Thumerer, D. Henne-Bruns,<br />
H.G. Beger<br />
Die Behandlung zystischer Tumoren des<br />
Pankreas. Radikal oder organsparend?<br />
Chirurg <strong>2004</strong>, Band 75, Heft 6 Juni <strong>2004</strong>,<br />
615 - 621<br />
3. M. Wittau, D. Weber, B. Reher, K.H. Link,<br />
D.Henne-Bruns, M. Siech.<br />
„Bodypacker“ als chirurgischer Notfall.<br />
Wem gehört das Rauschgift?<br />
Chirurg <strong>2004</strong>, Band 75, Heft 4 April <strong>2004</strong>,<br />
436 – 441<br />
4. W. Schlosser, M. Siech, H.G. Beger<br />
Pseudocyst treatment in chronic pancreatitis<br />
– surgical treatment of the<br />
underlying disease increases the longterm<br />
success<br />
Accepted for publication Dig. Surg<br />
5. K. Kramer, M. Siech, J. Sträter, A.J.<br />
Aschoff, D. Henne-Bruns<br />
Hämorrhagischer Schock im Rahmen<br />
eines Doppelmalignoms. Neuroendokrines<br />
Karzinom und Gastrointestinaler<br />
Stromatumor bei Morbus Recklinghausen<br />
Accepted for Publication Zeitschrift<br />
Gastroenterol