Bildung im Veedel - Für Nippes eV
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Das Stadtteilmagazin<br />
<strong>Bildung</strong><br />
Andere Länder und ganz andere Sitten<br />
SchülerInnen des Leonardo-da-Vinci-Gymnasiums unterrichteten in Thailand<br />
Zwei Monate lang arbeiteten elf SchülerInnen der Oberstufe an öffentlichen Schulen<br />
in Thailand als EnglischlehrerInnen.<br />
„Thailändische Schüler sind so begeisterungsfähig<br />
und sie haben in den zwei<br />
Monaten solche Fortschritte gemacht“,<br />
berichtet Hannah Pool <strong>im</strong>mer noch voller<br />
Begeisterung. „Ich bin mit einer Fülle<br />
an Eindrücken zurückgekommen, konnte<br />
Koeln-60x126-5weg-4c viele neue Freundschaften 04.04.11 11:52 schließen Seite 1<br />
5 weg oder<br />
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und habe eine Kultur kennen<br />
gelernt, die so ganz anders<br />
ist als unsere.“ Zwei Monate<br />
war die 18-jährige Abiturientin<br />
in Thailand. Im Süden des<br />
Landes, in einem Vorort vom<br />
Pattaya, unterrichtete sie Englisch<br />
an der „Pattaya Eleven<br />
School“. „Die 120 Schüler, die<br />
ich unterrichtet habe, waren<br />
fast alle in meinem Alter und<br />
doch war ich die Miss Teacher<br />
für sie“, erinnert sich Pool.<br />
„Nach den zwei Monaten, in<br />
denen ich richtig hart gearbeitet<br />
habe, ist mein Respekt gegenüber<br />
dem Lehrerberuf deutlich gestiegen. Und<br />
ich habe die persönliche Sicherheit gewonnen,<br />
dass, egal was auch passiert, ich<br />
stets nach Thailand zurückkehren kann,<br />
um dort als Lehrerin zu arbeiten.“<br />
Disziplin und Unterordnung lernen<br />
Seit 2007 gibt es „English for Thaikids“<br />
am Gymnasium. Verantwortlich für das<br />
Projekt ist Claus Rink, Lehrer für Geografie,<br />
Geschichte und Politik. Es wird in<br />
Zusammenarbeit mit dem Rotary Club<br />
und einer großen Hotelkette umgesetzt.<br />
2010 reiste eine Gruppe von 14 Jugendlichen<br />
aus Köln nach Thailand, 11 davon<br />
waren SchülerInnen aus <strong>Nippes</strong>. Sie<br />
wurden auf drei unterschiedliche Regionen<br />
in Thailand aufgeteilt, wohnten in<br />
Gastfamilien und unterrichteten meist<br />
zu zweit an einer öffentlichen Schule.<br />
„Die thailändischen Schüler lernen<br />
zwar Englisch, aber die Sätze nur auswendig,<br />
werden in Konversation überhaupt<br />
nicht unterrichtet“, sagt Rink.<br />
„Das wollen wir mit unserem Projekt<br />
ändern.“ Denn nicht nur in Pataya spielt<br />
der Tourismus eine große wirtschaftliche<br />
Rolle. „Mit guten Englischkenntnissen<br />
haben die jungen Leute bessere<br />
Chancen auf einen Job“, ergänzt Rink.<br />
Etwas ganz anderes sei hingegen für die<br />
deutschen SchülerInnen wichtig: „Dort<br />
lernen und erfahren sie Disziplin und<br />
Unterordnung. Verhaltensweisen, die in<br />
deutschen Schulen eher nicht gefördert<br />
werden.“ Hannah Pool erinnert sich: „Je-<br />
den Morgen um acht Uhr versammelten<br />
sich alle 600 Schüler zum Fahnenappell<br />
auf dem Schulhof und es wurde die Nationalhymne<br />
gesungen.“ Auch die Aushilfslehrerinnen<br />
wurden von der gesamten<br />
Schulgemeinde begrüßt und wie<br />
„echte“ Lehrer behandelt: Und an noch<br />
eine besondere Geste erinnert sich Pool:<br />
„Bei Begegnungen auf dem Flur durfte<br />
der Kopf der Schüler nicht den Kopf des<br />
Lehrers überragen. Das war bei mir kein<br />
Problem, weil ich so groß bin.“<br />
Eintauchen in eine andere Kultur<br />
Ausflüge nach Bangkok am Wochenende<br />
gehörten ebenfalls zum Programm<br />
während des zwe<strong>im</strong>onatigen Aufenthalts.<br />
„Ich durfte sogar einmal allein in<br />
den Norden des Landes fahren, nach Chiang<br />
Mai“, sagt Pool. Diese zwölfstündige<br />
Busfahrt bei tropischen Temperaturen<br />
über hügelige und kurvige Straßen werde<br />
sie so schnell nicht vergessen. „Aber<br />
die Thailänder sind so hilfsbereit. Auch<br />
wer kein Englisch konnte, erkundigte<br />
sich stets mit Händen und Füßen, ob alles<br />
in Ordnung sei.“ Bei Besuchen von buddhistischen<br />
Tempeln und den Feiern<br />
beispielsweise zum Geburtstag der<br />
Königin lernte die<br />
Gruppe die thailändische<br />
Kultur<br />
ganz intensiv kennen.<br />
„Mittlerweile<br />
kann ich auch einige<br />
Brocken auf<br />
Thai“, sagt Pool,<br />
„insbesondere die<br />
Begriffe, die mit<br />
dem Essen zusammenhängen.“<br />
Denn Essen sei ungemein wichtig. „Oft<br />
wurden wir nicht gefragt, wie es uns<br />
geht, sondern, ob wir schon etwas gegessen<br />
hätten.“ mac