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Bildung im Veedel - Für Nippes eV

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Das Stadtteilmagazin<br />

<strong>Bildung</strong><br />

Das Schlaraffenland der Bücher<br />

Stadtteilbibliothek feiert hundertsten Geburtstag<br />

„Wir sind eine der ältesten Stadtteilbibliotheken in Köln.“ Zita Jenniges, Leiterin<br />

der Stadtbibliothek <strong>Nippes</strong>, ist stolz auf das hundertjährige Bestehen.<br />

Im Bezirksrathaus an der Neusser Straße<br />

Nummer 450 befindet sich die Bibliothek<br />

erst seit dem Jahr 2000. Im Laufe<br />

der 100 Jahre hat sie mehrfach ihren<br />

Standort gewechselt. Die Eröffnung<br />

erfolgte 1911 in der Turmstraße. Das<br />

Gebäude wurde 1943 durch einen Luftangriff<br />

zerstört. Nach dem Krieg wurde<br />

1956 eine Kinderbücherei am Leipziger<br />

Platz gegründet. Im selben Jahr folgte<br />

die Erwachsenenbücherei in der Hogenbergstraße.<br />

Die Kinderbücherei zog<br />

1960 in die Florastraße und 1973 fanden<br />

beide Büchereien in der Blücherstraße<br />

ein neues Zuhause. Der vorerst letzte<br />

Umzug erfolgte <strong>im</strong> Jahr 2000 in das<br />

neue Bezirksrathaus an der Neusser<br />

Straße 450. Mit diesem Standort fiel<br />

die Entscheidung zugunsten der Größe.<br />

„Der alte Standort lag zwar sehr zentral<br />

an der Blücherstraße, er war jedoch<br />

mit 400 Quadratmetern sehr beengt,“<br />

kommentiert Jenniges. Schon damals<br />

verfügte die Bibliothek über 35.500 Medieneinheiten.<br />

Mehr Platz und neue Schwerpunkte<br />

In den Räumen an der Neusser Straße<br />

steht die dreifache Menge an Platz zur<br />

Verfügung. Auf 1200 Quadratmetern<br />

wurde die Bibliothek völlig neu eingerichtet.<br />

„Mit dem Umzug konnten wir<br />

uns auf die sich verändernden Bedingungen<br />

auf dem Informationsmarkt<br />

einstellen“, berichtet die Leiterin. „Zum<br />

Beispiel ist der Anteil der Sachliteratur<br />

von der Hälfte auf ein Drittel zurückgefahren<br />

worden, weil ein <strong>im</strong>mer größer<br />

werdender Teil der Informationen<br />

über digitale Angebote weitergegeben<br />

wird. Das sind Internet und e-Ausleihe,<br />

CD-ROMs und Datenbanken. Der Anteil<br />

des Angebotes an Nonbooks, also CDs,<br />

DVDs, CD-ROMs,<br />

Konsolenspiele, ist<br />

auf fast das Doppelte<br />

gewachsen.“<br />

Jeder Umzug eine<br />

Verbesserung<br />

Wie sieht nun die<br />

Bibliothek des 21.<br />

Jahrhunderts aus?<br />

Besondere Ange-<br />

bote sind zum Bei-<br />

spiel die e-Ausleihe,<br />

bei der eine<br />

große Zahl von<br />

Medien zum Herunterladen<br />

aus dem Internet angeboten<br />

werden, oder die Erinnerung an fällige<br />

Rückgaben per E-Mail. „Wir sehen uns<br />

nicht nur als Bibliothek, sondern auch<br />

als Treffpunkt für unser Viertel“, kommentiert<br />

Jenniges und sie führt weiter<br />

aus: „Die Kontaktarbeit mit Kindergärten,<br />

Schulen und <strong>Bildung</strong>strägern ist in<br />

der letzten Zeit intensiviert worden. Ein<br />

weiterer Schwerpunkt unserer Arbeit<br />

liegt in der Förderung der Integration<br />

von Kindern und Erwachsenen mit Migrationshintergrund.<br />

Zu uns kann jeder<br />

kommen, ganz gleich, welche Sprache<br />

er spricht. Im Rahmen des Projektes<br />

‚Mehrsprachige Leseförderung’ gibt es<br />

zweisprachige Vorlesungen in Deutsch<br />

und Türkisch. Zusätzlich bieten wir Bü-<br />

cher in unterschiedlichen Sprachen an.“<br />

Was macht nun den Reiz einer Stadtbibliothek<br />

in einem Standort wie <strong>Nippes</strong><br />

aus? Mitarbeiterin Annegret Giltz:<br />

„Mich begeistert besonders die Vielfalt<br />

der Menschen, die zu uns kommen, Kinder,<br />

Eltern, ältere Menschen, alle aus<br />

den verschiedensten Nationen.“<br />

„Über mangelnde Kundschaft können<br />

wir uns hier nicht beklagen“<br />

Die Zukunft des Buches in Zeiten des e-<br />

Books sieht Zita Jenniges sehr gelassen:<br />

„Ich sehe, wie viele Bücher täglich unser<br />

Haus verlassen und das zeigt mir, dass die<br />

Leute <strong>im</strong>mer noch Bücher zum Anfassen<br />

haben möchten. Natürlich passen wir<br />

unser Angebot auch an die wechselnden<br />

Ansprüche der Leser an. Aber das Buch<br />

bietet nun mal gesicherte Informationen,<br />

was man bei Themen aus dem Internet<br />

nicht <strong>im</strong>mer sagen kann.“ mx<br />

Neue Entgeltregelung<br />

Ab 1. Juli 2011 gilt eine neue Entgeltordnung<br />

für die Stadtbibliothek in<br />

Form einer zeitgemäßen und kundenfreundlichen<br />

Flatrate. Dabei erhöhen<br />

sich die Jahresmitgliedschaften<br />

(38,00 Euro Normalgebühr/28,00 Euro<br />

Studenten), dafür fallen aber die Einzelgebühren<br />

für Nonbooks wie DVD-<br />

Spielfilme, Sprachkurse, Hörbücher<br />

weg. <strong>Für</strong> Kinder und Jugendliche bis<br />

18 Jahren bleiben Mitgliedschaft und<br />

Ausleihe weiterhin kostenfrei.

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