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BIN WIEDER DA<br />
Enduro R 1200 GS, Roadster R 1200 R, Abenteuerbike R 1200 GS Adventure und Reisetourer<br />
R 1200 RT – rund um den Wasser-Boxer hat BMW ein breites Modellprogramm aufgebaut.<br />
Was noch fehlte, war die tourensportliche Variante, die eine für Reisen und Sport. Bis jetzt.<br />
Vorhang auf für die neue R 1200 RS. Von Jens Möller-Töllner; Fotos: fact<br />
Die Aspekte Reisen und Sport<br />
haben bei BMW eine lange Tradition.<br />
1976 betrat mit der R <strong>10</strong>0 RS<br />
der erste Ableger dieser Gattung<br />
die Bühne. Sie verknüpfte sportliche Qualitäten<br />
mit viel Langstreckenkomfort. Damit<br />
das gelang, besaß sie als erstes Großserienmotorrad<br />
eine rahmenfest montierte Verkleidung.<br />
Das hatte die Welt noch nicht<br />
gesehen. Sie gewöhnte sich aber schnell<br />
daran, auch weil die Boxer-Verfechter am<br />
RS-Konzept über all die Jahre bis in die<br />
Moderne festhielten. Bis zur R 1200<br />
ST. Das Kürzel verrät es schon:<br />
Hier ging’s ab sofort ums<br />
Sport-Touring. Eingeordnet<br />
war die ST genau wie heutzutage<br />
die neue RS zwischen<br />
dem Reise-<br />
Fulldresser RT und der nackten R. Die ST<br />
war bestimmt kein schlechtes Motorrad, ihr<br />
Verkleidungsdesign mit den übereinanderliegenden<br />
Scheinwerfern traf aber nicht<br />
den allgemeinen Geschmack – trotz hervorragender<br />
Funktion der beiden Licht spender.<br />
Daher war nach der nur von 2005 bis<br />
2007 dauernden Bauzeit schon wieder<br />
Schluss. Und die Lücke im BMW-Programm<br />
entsprechend groß.<br />
Bis <strong>2015</strong>. Den leeren Raum füllt BMW<br />
nun mit der R 1200 RS. Die basiert auf der<br />
R 1200 R. Und das fast ausschließlich. Offensichtlichste<br />
Änderung neben Verkleidung<br />
und Lenker ist der Gabelfuß. Der positioniert<br />
die Vorderachse leicht nach vorne versetzt.<br />
Der Radstand nimmt um 15 Millimeter zu,<br />
der Nachlauf reduziert sich um deren zehn.<br />
Von den weiteren rund 1600 Teilen der Unverkleideten<br />
hat BMW nur etwa zehn Prozent<br />
geändert. Kleinste Schrauben mitgezählt.<br />
Muss ja nicht schlecht sein. Schließlich<br />
hat die R 1200 R durchweg überzeugt. Das<br />
sollte demnach bei dem Genmaterial auch<br />
für die RS gelten.<br />
Doch statt weiter zu mutmaßen, geht’s<br />
jetzt rauf auf den Bock. Was sofort auffällt,<br />
ist das Plus an Platz. Bei der R sind es standardmäßig<br />
790 mm Sitzhöhe, die RS packt<br />
gleich drei Zentimeter drauf. Oder fünf,<br />
wenn das Sportpolster geordert wird.<br />
Den Kniewinkel entspannt das spürbar.<br />
Da die RS insgesamt im Schrittbereich<br />
schön schmal ausfällt, kommen aber auch<br />
Typen um 170 Zentimeter immer bequem<br />
auf den Boden. Wer ansonsten Angst<br />
vorm unsicheren Stand hat, greift einfach<br />
zur niedrigen oder extraniedrigen Sitzbank.<br />
Dann thront der Allerwerteste nur noch<br />
790 oder 760 Millimeter hoch. Richtig viel<br />
Raum zum Vor- und Zurückrutschen bieten<br />
alle Varianten. Und da die Bezüge schön<br />
haftstark ausfallen, bleibt der Hintern<br />
immer da, wo er hingehört. Auch in der<br />
zweiten Reihe passt das Sitzarrangement.<br />
Tief liegende Soziusrasten und ein bequem<br />
sowie ausreichend groß ausfallendes<br />
Polster ergeben in der Summe ein dickes<br />
Lächeln beim Mitfahrer.<br />
Die R 1200 RS ist auf den ersten Druck<br />
da. Schon erstaunlich, wie viel Laufkultur<br />
BMW den beiden 585 cm³ großen Zylindern<br />
mittlerweile eingeimpft hat. Selbst<br />
im höchsten Gang nimmt der Boxer ab<br />
2000 Umdrehungen feinfühlig und sauber<br />
Gas an. Das schont die Konzentration,<br />
macht den Kopf frei fürs Kurvenwedeln.<br />
Und auch diese Disziplin beherrscht die<br />
R 1200 RS famos. Ausgestattet mit dem<br />
elektronischen Fahrwerkspaket Dynamic<br />
ESA, bügeln Up side-down-Gabel und<br />
Federbein nahezu jede Verwerfung glatt.<br />
So lässt es sich auch über Rübenäcker entspannt-flott<br />
dahingleiten. Allerdings rapportiert<br />
die Front nicht genauso exakt wie<br />
konvenionelle Gabeln über den Straßenzustand.<br />
Das Feed back, das man wie gewohnt<br />
beim Bremsen und Einlenken erwartet,<br />
schluckt das ESA zum Teil. Wem Boxer<br />
vertraut sind: Beim Telelever war das viel<br />
ausgeprägter. So fühlen sich nur die ersten<br />
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