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TECHNIK<br />
GENAUIGKEITS-<br />
UNTERSUCHUNGEN ZU<br />
HYBRIDEN VERFAHREN MIT<br />
GNSS-MESSUNGEN UND<br />
TERRESTRISCHEN BEOBACHTUNGEN 1 | EINLEITUNG<br />
411<br />
Abbildung 1.1 | Beispiel einer innerstädtischen Bebauung<br />
Durch die verstärkte Nutzung der GNSS-<br />
Verfahren zur Erzeugung temporärer<br />
Anschlusspunkte anstelle des direkten An-<br />
schlusses an das Lagefestpunktfeld sind Detailvermessungen sehr häufig nur als hybride Verfahren mit<br />
GNSS- und terrestrischen Messungen möglich. Nachfolgend sind in möglichen Netzkonfigurationen<br />
Genauigkeitsaussagen für die aufzunehmenden Punkte anhand von Diagnoseausgleichungen ermittelt<br />
worden. Hierzu werden die theoretischen Hintergründe der Diagnoseausgleichung, der Aufbau der Lage-<br />
netze, die angenommenen Genauigkeiten der Messungen und die gewonnenen Ergebnisse erläutert. Zur<br />
Vergleichbarkeit wird auch der direkte Anschluss an das Lagefestpunktfeld betrachtet. Ferner werden<br />
in den Netzaufbauten neben den eindeutigen Lösungen auch die vollständig kontrollierten Lösungen<br />
genutzt. Abschließend erfolgt ein Vergleich der Genauigkeitsmaße mit den in Vorschriften gebräuch-<br />
lichen Angaben.<br />
3<br />
ULRICH BERGMANN | BERLIN<br />
Ein Blick aus dem Fenster des Hauses Bauwesen der TFH Berlin<br />
erschließt sehr schnell, dass mit den Satellitenverfahren Detailvermessungen<br />
nicht ohne zusätzlichen Einsatz von terrestrischen<br />
Verfahren mit elektronischen Tachymetern möglich sind.<br />
Der Blick geht hierbei in Richtung Norden und zeigt, dass Richtung<br />
Westen und Süden Abschattungen durch Gebäude und<br />
streckenweise auch durch Straßenbäume im aufgenommenen<br />
Straßenbereich vorhanden sind.<br />
Der hier dargestellte Fall im Bezirk Mitte von Berlin stellt mit<br />
der relativ offenen Bebauung noch keinen Extremfall dar. Auf<br />
der anderen Seite kann man sich jedoch ländliche Bereiche<br />
vorstellen, die bedeutend weniger Probleme beim Empfang der<br />
Satellitensignale aufweisen. Man muss jedoch immer damit rechnen,<br />
dass der aufzunehmende Punkt nicht direkt mit Satellitenverfahren<br />
vermessen werden kann.<br />
Im Land Berlin ist zum 31. Dezember 2005 die Pflege des Lagefestpunktfeldes,<br />
also des Übergeordneten Lagefestpunktfeldes,<br />
und des Aufnahmefestpunktfeldes eingestellt worden [Senatsverwaltung<br />
für Stadtentwicklung 1]. Die Gründe hierfür stellen<br />
der hohe finanzielle Aufwand zur Pflege des Lagefestpunktfeldes<br />
und eine Alternative mit den Satellitenverfahren dar,<br />
welche eine Herstellung von temporären Anschlusspunkten (TAP)<br />
in vergleichbarer Genauigkeit ermöglichen. Hierbei wird der<br />
Anschluss an das Lagebezugssystem über die Referenzstationen<br />
des Satellitenpositionierungsdienstes der deutschen Landesvermessung<br />
mit den SAPOS®-Diensten oder anderen kommerziellen<br />
Diensten hergestellt.<br />
Die nachfolgenden Ergebnisse entstammen einem Untersuchungsauftrag<br />
der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung in<br />
Berlin aus dem Jahre 2006.<br />
2 | DIE DIAGNOSEAUSGLEICHUNG<br />
TECHNIK<br />
Genauigkeitsaussagen für die zu bestimmenden Neupunkte<br />
müssen nicht zwangsläufig mit wirklichen Messungen verbunden<br />
sein, sondern können auch nur aus den geometrischen<br />
Zusammenhängen und den Beobachtungsgenauigkeiten ermittelt<br />
werden.<br />
41925 1 1<br />
41925 3 121<br />
41925 3 111<br />
41925 1 2<br />
20100 20200 20300<br />
21500<br />
20400<br />
A B A B A<br />
Richtung in A nach B<br />
B<br />
Neupunkt<br />
A B<br />
Strecke von A nach B Anschlusspunkt<br />
Koeffizienten- oder Designmatrix A<br />
Abbildung 2.1 | Beispiel für den Aufbau<br />
der Koeffizientenmatrix in einem Ausgleichungsverfahren<br />
41925 3 91<br />
41925 3 101<br />
21800<br />
21700<br />
21600<br />
3<br />
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