Schritt für Schritt zurück in den Beruf - Bundesagentur für Arbeit

3 Familie, Haushalt und andere Rahmenbedingungen
Ihr Schritt in das Berufsleben bedeutet, dass Sie vieles
verändern müssen – zum Beispiel Ihren Tagesablauf. Bisher
haben Sie sich ganz überwiegend oder vielleicht sogar
allein um Familie, Haushalt und Kinder gekümmert. Jetzt
gilt es, die Aufgaben neu zu verteilen. Die Kinder brauchen
eine gute und zuverlässige Betreuung. Die Arbeit im Haushalt
muss anders organisiert und im besten Fall auf mehr
Schultern verteilt werden. Außerdem müssen Sie wissen,
wie Sie zu Ihrem Arbeitsplatz kommen – mit dem Auto,
mit Bus oder Straßenbahn, mit dem Fahrrad.
Überlegen Sie gemeinsam mit Ihrer Familie, wie diese
Punkte geregelt werden können. Geben Sie sich und Ihrer
Familie Zeit, bis sich alle an die neue Situation gewöhnt
haben. Manches, was zu Beginn unmöglich oder schwierig
erscheint, wird mit der Zeit selbstverständlich werden – so
zum Beispiel, dass größere Kinder einige Aufgaben im
Haushalt übernehmen.
Diese Umstellung ist möglich, wenn Sie dazu stehen, dass
nicht immer alles perfekt sein kann und muss - und dass
Sie nicht alles allein machen müssen. Denken Sie über Alternativen
nach: Wer kann Sie regelmäßig oder von Zeit zu
Zeit unterstützen - Nachbarinnen und Nachbarn, Freundinnen
und Freunde, Verwandte? Wenn es finanziell möglich
ist, können Sie auch stundenweise eine professionelle Hilfe
im Haushalt oder bei der Kinderbetreuung beschäftigen.
Die klassischen Jobs für Mütter – mit einer Arbeitszeit von
8-12 Uhr – sind in der flexiblen Arbeitswelt zum einen immer
seltener, zum anderen sind sie sehr gefragt. Überlegen
Sie, ob Sie auch zu anderen Uhrzeiten oder am Wochenende
arbeiten könnten. Erkundigen Sie sich bei der
Arbeitgeberin/dem Arbeitgeber, ob auch andere Arbeitszeitmodelle
für Ihren Beruf möglich sind (z.B. 3 Tage Vollzeit
pro Woche, Home-Office, Jobsharing usw.). Erst wenn
Familie und Haushalt gut organisiert sind, können Sie tatsächlich
in Ruhe arbeiten gehen. Daher ist es unverzichtbar,
dass diese Punkte vor der Arbeitsuche geregelt sind.
So bleibt Ihnen und Ihrer Familie Zeit, sich an die Veränderungen
zu gewöhnen. Das ist insbesondere für die Kinder
wichtig. Für Sie ist es umso leichter, je langfristiger Sie Ihren
Wiedereinstieg planen können.
3.1 Kinderbetreuung
Ein zentrales Thema beim (Wieder-)Einstieg ist die zuverlässige
und flexible Organisation der Kinderbetreuung.
Es gibt in Köln unterschiedliche öffentliche Betreuungsangebote
(Stadt Köln, freie Träger, Kirchengemeinden, Wohlfahrtsverbände).
Beim Aussuchen der passenden Kinderbetreuung können
Sie auch Kombinationen von Betreuungsmöglichkeiten in
Betracht ziehen (z.B. eine Kombination aus Tagesmutter/-
vater und Kindertagesstätte).
Tageseinrichtungen und
Tagesbetreuung für Kinder
Bei den Tageseinrichtungen und der Tagesbetreuung für
Kinder (Kindergarten/Kiga und Kindertagesstätte/Kita)
können Sie zwischen unterschiedlichen Gruppenformen
auswählen.
• Gruppenform I
für Kinder von zwei Jahren bis zur Einschulung
• Gruppenform II
für Kinder unter drei Jahren
• Gruppenform III
für Kinder von drei Jahren und älter
Für jede der dargestellten Gruppenformen können Sie eine
wöchentliche Betreuungszeit von 25, 35 oder 45 Stunden
buchen.
Die Höhe Ihres Elternbeitrages orientiert sich an Ihrem
Einkommen und an der von Ihnen gewählten Betreuungsform.
Im Elternbeitrag sind die Kosten für ein Mittagessen nicht
enthalten.
Das Jugendamt der Stadt Köln hat eine Liste mit den vorhandenen
Einrichtungen und ist für die Verteilung von
Plätzen zuständig. Die Stadt Köln ist nur für die Platzvergabe
in städtischen Kitas zuständig – bei Trägern oder privaten
Kitas müssen Sie direkt Kontakt zum Träger der Kita
aufnehmen.
9