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Freiraumanalyse Schöpfwerk 2013 - Verein Wiener Jugendzentren

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Rolle der Kleingartenanlage bezogen auf Wahrnehmung der Raumressourcen<br />

<strong>Freiraumanalyse</strong> Am Schöpfwerk <strong>2013</strong><br />

Die Relevanz des Raumthemas dürfte auch<br />

eine Rolle bei der Wahrnehmung der Kleingartenanlage<br />

bei den außerhalb davon lebenden<br />

SchöpfwerkerInnen spielen.<br />

Zehn von zwölf Personen beklagen, dass mit<br />

der Kleingartenanlage assoziierte Gefühl von<br />

Exklusion. „Man ist hier unerwünscht, es gibt<br />

immer Probleme, wenn man den Ball aus der<br />

Anlage holen will bzw. wenn er hineinfällt“,<br />

ärgert sich ein 17-jähriger Jugendlicher. „Die<br />

Kleingartenanlage nimmt uns Platz weg“, meint<br />

ein Bub (13). „Da ist zugesperrt, da komme ich<br />

nicht hin“, stellt ein Mann (41) fest.<br />

Sechs Interviewte nennen die Kleingartenanlage als räumliche Ressource für einen Park, eine Wasserspielanlage<br />

oder einen Spielplatz. „Ein Wasserpark für Kinder mit Liegen zum Entspannen und Spaß haben. Ein<br />

Security sollte nur lächelnde Leute reinlassen“, schlägt eine Frau (30). Einige beneiden das Dorf im Dorf,<br />

viele können nicht verstehen warum sie zur Kleingartensiedlung keinen Zutritt haben.<br />

Diese Verquickung von mangelnden Raumressourcen auf der einen und dem Gefühl von Exklusion auf der<br />

anderen Seite, begünstigt Spannungen und Konflikte.<br />

Umgekehrt haben BewohnerInnen der Kleingärten eher<br />

negative Assoziationen mit ihrer äußeren Umgebung<br />

des Schöpfwerks. So fühlen sie sich zwar innerhalb der<br />

Kleingartenanlage wohl, nützen jedoch auch die Flächen<br />

außerhalb der Anlage. Beschwerden über Schmutz und<br />

Lärm sind vorrangig, wenn auch oft von keiner direkten<br />

Betroffenheit gesprochen wird.<br />

Qualitative Aussagen dazu sind:<br />

„Ich mag das ganze Schöpfwerk nicht; da sind sehr viele<br />

Fremde“ (Frau, 65)<br />

„Die Jugendlichen machen viel Lärm. Ich bekomme<br />

vor allem von den anderen BewohnerInnen Beschwerden<br />

mit, in meinem Kleingarten hör ich es selber nicht.“<br />

(Mann, 66)<br />

„In der Kleingartenanlage gibt es so gut wie keine Kinder<br />

nur ab und zu sind von wem die Enkeln da.“ (Frau, 66)<br />

„Dort es es schmutzig, nur Betrunkene, Radfahrer und<br />

Skater ohne Rücksicht. Wenn man was sagt nur freche<br />

Antworten oder wird beschimpft, dass habe ich schon<br />

aufgegeben.“ (Frau, 73 über die Ladenzeile)<br />

Fazit zur Kleingartensiedlung<br />

Eine temporäre Öffnung zur Förderung des positiven Austausches zwischen den polarisierenden BewohnerInnengruppen<br />

könnte hier die Wahrnehmung verändern und zur Deeskalation beitragen.<br />

Gartenprojekte, Öffnungszeiten für Spaziergänge untertags, Schulprojekte, etc. könnten auch von institutioneller<br />

Seite Inklusion unterstützen.<br />

Ein Abbau von gegenseitigen negativen Vorurteilen, als auch Begegnung könnte für ein friedliches Nebeneinander<br />

vom „Dorf im Dorf“ führen.<br />

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