1_GvO Essen 1-2013 Umschlag_RZ - Gesundheit vor Ort
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Wellness im Alltag<br />
Pflege und Entspannung für Körper und Seele<br />
Fasten<br />
Kaum sind die Weihnachtsfeiertage <strong>vor</strong>bei, stellt manch einer fest, dass sein<br />
Hosenbund enger geworden ist – was meistens nicht am Hosenbund liegt.<br />
Deshalb lautet der wohl häufigste gute Vorsatz für das neue Jahr: „Ich will<br />
abnehmen“. Das ist löblich, allerdings gelingt es längst nicht allen, diesen<br />
Wunsch im Laufe des Jahres auch tatsächlich Wirklichkeit werden zu lassen.<br />
Denn Fasten ist anstrengend und bringt nur dann dauerhaften Erfolg, wenn<br />
es fachmännisch durchgeführt wird.<br />
Werfen wir zunächst einen kurzen<br />
Blick darauf, was „Fasten“ eigentlich<br />
b e d e u te t . D a s Wo r t st a m m t a u s d e m<br />
Gotischen und heißt: „festhalten, beobachten,<br />
bewachen“. Was bewachen<br />
oder beobachten wir denn, wenn wir<br />
fasten? Früher waren es <strong>vor</strong> allem die<br />
religiös <strong>vor</strong>geschriebenen Regeln der<br />
Enthaltsamkeit <strong>vor</strong> bestimmten Festen<br />
oder rituellen Handlungen, die „beobachtet“,<br />
d.h. eingehalten werden sollten.<br />
Das Ziel war eine geistig-seelische<br />
Reinigung, die Konzentration auf<br />
das Wesentliche. In allen Weltreligionen<br />
wurde unter diesem Aspekt zeitweilig<br />
die Enthaltsamkeit von bestimm -<br />
ten physischen Genüssen verlangt.<br />
Heute hat das Fasten meist eher den<br />
Schwerpunkt, das Gewicht zu reduzieren<br />
– der positive Einfluss auf die<br />
seelische Befindlichkeit stellt sich mit<br />
den schwindenden Pfunden aber zusätzlich<br />
ein. Was wir „bewachen“ und<br />
durch eine Diät unterstützen, ist also<br />
gleichzeitig unsere physische und unsere<br />
psychische <strong>Gesundheit</strong>. Das religiöse<br />
„Beobachten“ von Regeln ist<br />
zum Heilfasten geworden, das unser<br />
Wohlbefinden steigert und bei vielen<br />
Beschwerden wissenschaftlich nachgewiesene<br />
positive Auswirkungen hat<br />
(z.B. bei Gelenkrheuma, Leber-, Darmoder<br />
Hauterkrankungen).<br />
Es gibt inzwischen ein breites Angebot<br />
an Fasten-Methoden, die alle bestimm -<br />
te Gemeinsamkeiten haben:<br />
Sie erfordern einige Tage Vorbe -<br />
reitung.<br />
Sie streben eine gezielte Darm -<br />
entleerung an.<br />
Es müssen täglich mindestens drei<br />
Liter Flüssigkeit getrunken werden.<br />
Das Ende des Fastens („Fasten -<br />
brechen“) wird sehr behutsam gestaltet.<br />
Darüber hinaus sind die Variationen bei<br />
der Durchführung des Fastens unzähl -<br />
bar, jeder kann, seinen persönlichen<br />
Daneben gab es aber auch schon früh<br />
den gesundheitlichen Aspekt. Der Arzt<br />
Hippokrates von Kos (460–370 v. Chr.)<br />
legte seinen Patienten nahe: „Sei mäßig<br />
in allem, atme reine Luft, treibe<br />
täglich Hautpflege und Körperübung …<br />
und heile ein kleines Weh eher durch<br />
Fa ste n a l s d u r ch A r z n e i . “<br />
Gemeinsam mit Gleichgesinnten lässt sich<br />
der weitgehende Verzicht auf feste Nahrung<br />
besser durchhalten als allein.<br />
Fotolia: Gordon Bussiek, Patrizia Tilly<br />
16 <strong>Gesundheit</strong> <strong>vor</strong> <strong>Ort</strong> 1|<strong>2013</strong>