8 - Aarau
8 - Aarau
8 - Aarau
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
AnhAnG II<br />
Forum schlossplatz – ein kulturengagement der Ortsbürgergemeinde <strong>Aarau</strong><br />
Jahresbericht der leiterin und der Beiratspräsidentin<br />
Vom unbekannten Weissrussland bis in die heimatliche<br />
Stube spannte sich in diesem Berichtsjahr<br />
der Programmbogen. Der Fern- und Nahblick<br />
richtet sich auf fremde als auch auf eigene<br />
Traditionen bis hin zu individuellen Bräuchen<br />
und Gewohnheiten. Mit gut 3300 Besucherinnen<br />
und Besuchern, drei Ausstellungen in Eigenproduktion,<br />
50 Begleitveranstaltungen und<br />
einem Gastprojekt blickt das Forum Schlossplatz<br />
auf ein erfolgreiches Betriebsjahr zurück.<br />
Mit dem Programm 2010 konnte ein breites<br />
Publikum erreicht werden, darunter nutzten erfreulich<br />
viele Schulklassen das kulturelle Angebot.<br />
«transit Belarus»<br />
Was wissen wir über Belarus ? Obwohl das<br />
Land sich geografisch im Herzen Europas befindet,<br />
wird es nur am Rande wahrgenommen.<br />
Seit der Auflösung der Sowjetunion befindet<br />
sich Weissrussland in einem Prozess der Neuorientierung.<br />
In der Kooperation mit dem Kulturkontakt<br />
Aargau-Belarus des Kantons Aargau<br />
hat sich das Forum Schlossplatz diesem blinden<br />
Fleck auf der Landkarte angenommen. Vom 27.<br />
Februar bis 30. April boten die Fotografien des<br />
jungen, mehrfach ausgezeichneten belarussischen<br />
Fotografen Andrei Liankevich einen Einblick<br />
in den städtischen und ländlichen Alltag<br />
seines Heimatlandes.<br />
Andrei Liankevich vor einem seiner Referenzwerke<br />
36<br />
Die Fotografien dokumentieren traditionelle<br />
Feste und Bräuche, die Partykultur, staatliche<br />
Rituale wie auch Manifestationen des politischen<br />
Widerstandes. Liankevich ist ein genauer<br />
Beobachter und verfügt über ein sicheres kompositorisches<br />
Gespür. Bald märchenhaft entrückt,<br />
bald mit Witz und irritierender Dichte<br />
schärft er den Blick für sein Heimatland, das als<br />
letzte Diktatur Europas gilt.<br />
Die vom NZZ Fotografen Christoph Ruckstuhl<br />
kuratierte Schau vermochte ein breites Publikum<br />
anzusprechen und gehört zu den bestbesuchten<br />
Ausstellungen des Forums. Das grosse<br />
Medieninteresse sowie die positiven Rückmeldungen<br />
der Besucher/innen zeigen, dass Forums-Ausstellungen<br />
zu Themen anderer Länder<br />
und Kulturen auf breite Resonanz stossen.<br />
Gut besucht waren auch die von der Slawistin<br />
Madeleine Rey organisierten Vorträge, die einen<br />
vertieften Einblick in die Vergangenheit und<br />
die aktuelle kulturelle und gesellschaftspolitische<br />
Situation von Belarus gewährten. Mit der<br />
Ausstellung rückte nicht nur das Land Belarus<br />
ins Bewusstsein der Besucher/innen, sondern<br />
auch der langjährige Kulturaustausch zwischen<br />
Weissrussland und Aargau. Das – mitunter auch<br />
mutige – Engagement des Kantons wurde vom<br />
Publikum wertgeschätzt. Welche Bedeutung<br />
kulturelle Austausch-Plattformen im Länderkontakt<br />
haben und inwiefern Kulturschaffende<br />
davon profitieren, diskutierten zum Abschluss<br />
die Autorin Claudia Storz und der Künstler Erik<br />
Dettwiler zusammen mit Pius Knüsel, Direktor<br />
der Schweizerischen Kulturstiftung Pro Helvetia,<br />
und Hans Ulrich Glarner, Leiter Abteilung<br />
Kultur des Kanton Aargau.<br />
«hierig-heutig. tradition im Aufbruch»<br />
Die Ausstellung «Hierig-Heutig» widmete sich<br />
der schweizerischen Heimatkultur, die in den<br />
letzten Jahren in unterschiedlichen Gebieten<br />
ein Revival erfuhr. Nicht nur bei Heimatvermarktern,<br />
sondern auch in politischen Kreisen<br />
und bei Kulturschaffenden steht Schweizer Tradition<br />
wieder hoch im Kurs.<br />
Welche Werte verbinden wir heute mit schweizerischen<br />
Traditionen und wie äussern sie sich