LeiKom-Handbuch Prozess - Instrumente zur Entwicklung von - IfG
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je nach Produkt, Marktsituation, Kundenstruktur und Finanzlage des Betriebes. Es ist auf<br />
jeden Fall nicht nur eine Frage <strong>von</strong> Betrieben in Hochlohnländern, die mit preiswerten<br />
Dienstleistungen aus Niedriglohnländern ihre Kosten minimieren möchten. Es ist auch eine<br />
Frage <strong>von</strong> Betrieben, die vor Investitionsentscheidungen stehen und sehr genau überlegen<br />
müssen, für welchen Teilprozess sie ihre Investitionsmittel am sinnvollsten einsetzen sollen,<br />
und was sie <strong>von</strong> Dienstleistern zukaufen können. Dies gilt in Zeiten des Wachstums genauso<br />
wie in Zeiten mit angespannter wirtschaftlicher Lage.<br />
Für Gießereien bedeutet dies auf der einen Seite eine große Chance <strong>zur</strong> Übernahme neuer<br />
Wertschöpfungsanteile, auf der anderen Seite aber auch ein Argument für die eigene Auslagerung<br />
bestimmter Tätigkeiten an Zulieferbetriebe, sei es aus Kosten- oder Kapazitätsgründen.<br />
Die Gießereien können daher die Frage nach der optimalen Wertschöpfung in erster<br />
Linie als Chance sehen.<br />
In einer Studie des Verbandes der deutschen Automobilindustrie [VDA04] wurde 2004 untersucht,<br />
wie sich die Automobilhersteller bezüglich ihrer Wertschöpfungsanteile verhalten<br />
werden. In dieser Studie wurde eindeutig festgestellt, dass die Automobilhersteller ihre eigenen<br />
Wertschöpfungsanteile weiter zugunsten der Zulieferer reduzieren werden. Dies gilt insbesondere<br />
für alle Teile und Funktionen, die nicht marktentypisch sind. Für Gießereien bedeutet<br />
dies auf der einen Seite eine große Chance <strong>zur</strong> Übernahme neuer Wertschöpfungsanteile,<br />
auf der anderen Seite aber auch ein Argument für die eigene Auslagerung bestimmter<br />
Tätigkeiten an Zulieferbetriebe, sei es aus Kosten- oder Kapazitätsgründen. Die Gießereien<br />
können daher die Frage nach der optimalen Wertschöpfung in erster Linie als Chance<br />
sehen.<br />
Outsourcing gezielt einsetzen - kein pauschalisieren möglich!<br />
Outsourcing lohnt sich nicht in jedem Fall. Je mehr Geschäftsprozesse Unternehmen outsourcen,<br />
desto geringer ist oft ihre Produktivität. Das ist das Ergebnis einer im Auftrag des<br />
Vereins Deutscher Ingenieure (VDI), Düsseldorf, vom Fraunhofer Institut für System- und<br />
Innovationsforschung, Karlsruhe, erstellten Studie. Betriebe mit einer hohen Fertigungstiefe<br />
erreichen im Gegensatz zum Durchschnitt der Industrie eine höhere Produktivität <strong>von</strong> mehr<br />
als 8 %. Für Unternehmen bedeutet dies, dass sie durch Outsourcing nicht zwingend Kosten<br />
einsparen, so der VDI-Präsident Prof. Bruno O. Braun. Schlanker und schneller ist nicht automatisch<br />
besser. Transaktionskosten mit Zulieferern, Abhängigkeiten und Zulieferermargen<br />
sind häufig Punkte, die Unternehmen un<strong>zur</strong>eichend berücksichtigen, wobei die Betriebsgrö-<br />
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