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SOFT-SKILLS Ihre Bedeutung bei der Personalauswahl - ibw

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Qualitative ExpertInnen-Interviews<br />

3 Forschungsmodul A: Qualitative ExpertInnen-Interviews<br />

<strong>bei</strong> Personalvermittlungsfirmen<br />

3.1 Einleitung<br />

Vorbemerkungen<br />

Mittlerweile wird die <strong>Bedeutung</strong> von Soft-Skills in <strong>der</strong> Planung <strong>der</strong> persönlichen<br />

Erwerbsbiographie und ihre Wichtigkeit für eine nachhaltige Integration in betriebsinterne<br />

und betriebsexterne Ar<strong>bei</strong>tsmärkte kaum noch bezweifelt. Online-Jobbörsen<br />

wie jobpilot o<strong>der</strong> monster heben regelmäßig den hohen Stellenwert von Soft-Skills<br />

hervor, wenn es darum geht, erfolgreich am Ar<strong>bei</strong>tsmarkt zu agieren. Unterstützt<br />

wird diese Tendenz von einer Flut einschlägiger Veröffentlichungen, die – so eine<br />

befragte Personalberaterin – das argumentative Rüstzeug für BewerberInnen und<br />

auch Unternehmen regelmäßig aktualisieren.<br />

Wie die durchgeführten Interviews und bereits eine oberflächliche Sichtung des vorhandenen<br />

Materials nahe legt, wurden Soft-Skills im Wesentlichen durch facheinschlägige<br />

Medien, diverse ManagementtheoretikerInnen und eifrig publizierende<br />

PersonalexpertInnen in die Diskussion eingeführt. Wie noch im Laufe dieser Ar<strong>bei</strong>t<br />

dargestellt wird, sollte mit <strong>der</strong> diskursiven Einführung des Terminus „Soft-Skills“<br />

ursprünglich ein Kontrapunkt zu den so genannten Hard-Skills – also den fachlichen<br />

Qualifikationen – gebildet werden. Hard-Skills galten lange Zeit als alleinig relevanter<br />

Maßstab dafür, inwieweit ein/e Mitar<strong>bei</strong>terIn sich produktiv in das betriebliche<br />

Geschehen integrieren lässt. Mit <strong>der</strong> Beachtung von Soft-Skills wurden die betrieblichen<br />

Anfor<strong>der</strong>ungen um persönlichkeitsbezogene und kommunikative Faktoren<br />

erweitert.<br />

Diese Erweiterung steht in einem engen Zusammenhang mit den, in den letzten<br />

Jahrzehnten spürbar gewordenen massiven Umwälzungen in Gesellschaft und<br />

Wirtschaft 4 . Die Unternehmen reagierten auf den damit verbundenen<br />

Verän<strong>der</strong>ungsdruck nicht nur mit weit reichenden Umstrukturierungen, son<strong>der</strong>n<br />

entwickelten ein neues Selbstverständnis hinsichtlich ihrer Rolle als Produzenten<br />

von Gütern und Dienstleistungen 5 . Eine wichtige Folge dieser neuen<br />

Unternehmensidentitäten ist eine ebenso geän<strong>der</strong>te Auffassung darüber, was ihre<br />

Mitar<strong>bei</strong>terInnen im Rahmen <strong>der</strong> Erfüllung ihrer betrieblichen Aufgaben können<br />

müssen.<br />

Wie auch einige, im Rahmen dieser Studie befragten PersonalberaterInnen und<br />

-vermittlerInnen hervorheben, wird die Perspektive, Soft-Skills als Resultate <strong>der</strong> in<br />

den Unternehmen dominierenden Produktionsweisen und -vorstellungen zu ver-<br />

4 Stichwort Globalisierung – vgl. dazu auch Beck 1984.<br />

5 In <strong>der</strong> Literatur werden diese Identität und dieses Selbstverständnis als „Produktionsnarrativ“<br />

bezeichnet. Vgl. dazu auch Hafner 2005. Produktionsnarrative sind gewissermaßen <strong>der</strong><br />

ideologische „Überbau“ von Unternehmen.<br />

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