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GEMEINDE BRUNN<br />

INFORMIERT<br />

BRUNNER PERSÖNLICHKEITEN<br />

Monatlich stellen wir eine Brunner<br />

Persönlichkeit vor. Sollten Sie einen<br />

Vorschlag haben, melden Sie sich<br />

bitte bei Frau Birgit Glatz-Stadler<br />

(Tel. 02236 / 316 01-132).<br />

Willibald Olbert<br />

Willibald Olbert wurde 1930 in Kunzendorf<br />

(Ostsudetenland) geboren und<br />

verbrachte hier bis 1935 eine glückliche<br />

Kindheit. Dann übersiedelte seine<br />

Familie ins Adlergebirge wo er aufwuchs<br />

und zur Schule ging. Aus der<br />

Heimat vertrieben kam er schließlich<br />

nach Wien und am 1. August 1945<br />

nach Brunn am Gebirge.<br />

Bereits am ersten Tag ging er auf<br />

die Gemeinde und begann mit dem<br />

Arbeitsdienst – 150 Stück blaue<br />

Kuverts trug er in ganz Brunn aus.<br />

Durch Zufall lernte er den Bau- und<br />

Kunstschlosser Karl Vlck kennen und<br />

begann eine Lehre. Willibald Olbert<br />

war zwar ein sehr zarter Lehrbub,<br />

meisterte seine Aufgaben aber bravourös<br />

und polierte seine Werkstücke<br />

wie ein Goldschmied. Sein Meister<br />

war begeistert von ihm.<br />

Jeden zweiten Abend ging er nach<br />

der Arbeit zum Bäcker Koternetz. Mit<br />

den geschenkten Brotresten hielt er<br />

sich und seine Mutter eine Zeit lang<br />

über Wasser. Auch seine erste Kaisersemmel<br />

bekam er dort geschenkt.<br />

Gegessen wurde sie nicht – nur angehimmelt.<br />

Willibald Olbert war maßgeblich<br />

am Wiederaufbau der Brunner Häuser<br />

beteiligt. Auch an der Kirche arbeitete<br />

er mit. Es gab fast kein Haus,<br />

das nicht beschädigt war und einen<br />

Schlosser brauchte.<br />

Da er so schlank und hager war, begann<br />

er mit dem Turnen beim Arbeiter<br />

Turn Verein in Brunn. Sein Können<br />

vertiefte er bei einem Verein in der<br />

Pilgramgasse in Wien und gab es<br />

dann als Vorturner in Brunn wieder<br />

weiter. Eigentlich hatte er sich ja vorgenommen<br />

Sportlehrer zu werden.<br />

Im Alter von 40 Jahren gewann er<br />

das goldene g Turnabzeichen erster<br />

Klasse ÖSTA. 25 Jahre war er bei<br />

der Brunner Verzinkerei Firma Brüder<br />

Bablik als Kunstschmied tätig, dann<br />

arbeitete er bis zur Pensionierung in<br />

der Chemiebranche.<br />

Sein Haus in Brunn hat er vom Ziegel<br />

bis zur Türschnalle alleine gebaut. Die<br />

erforderlichen Natursteine sammelte<br />

er alle selber, sogar den Keller hat<br />

er in sechs Wochen händisch aus-<br />

Willibald<br />

Olbert<br />

gehoben. Als er in den 60er-Jahren<br />

mit dem Rohbau fertig war, lernte er<br />

seine Frau kennen und heiratete. Die<br />

beiden bekamen eine Tochter und einen<br />

Sohn. Leider verstarb seine Frau<br />

bereits im Alter von 52 Jahren.<br />

Trotz der vielen Arbeit hat er noch<br />

Zeit gefunden, sich Hobbys wie Fotografieren,<br />

Eislaufen, Schi fahren, Geräte-<br />

und Bodenturnen, Schwimmen,<br />

Tauchen, Wandern und sogar dem<br />

Marathon zu widmen.<br />

Im Herzen ist Willibald Olbert ein<br />

Brunner. Zum 75. Geburtstag bekam<br />

er den Heimatschein der Brunner<br />

verliehen – einen silbernen Pferscherkern.<br />

INFO<br />

7<br />

Treffen der<br />

„Schweizerkinder“<br />

in Brunn<br />

Der „Club der ehemaligen Schweizerkinder“<br />

hielt ein Jahr nach seiner<br />

Gründung im November sein<br />

Advent-Fest im Festsaal ab.<br />

Brunn am Gebirge wurde für das<br />

Treffen gewählt, da auch eine<br />

Brunnerin – Frau Paula Stiller – ein<br />

„Schweizerkind ist.<br />

Die Mitglieder aus ganz Österreich<br />

treffen sich in regelmäßigen Abständen<br />

und haben schon zwei Clubzeitungen<br />

herausgebracht sowie<br />

das Buch „Verschickt in die Schweiz<br />

– Kriegskinder entdecken eine bessere<br />

Welt“. Der Band erzählt die Erlebnisse<br />

der Kinder, die ab Oktober<br />

1945 als Gast- bzw. Pflegekind bei<br />

Schweizer Familien untergebracht<br />

waren.<br />

Die Schweiz erklärte sich als erstes<br />

Land bereit, im Rahmen der so<br />

genannten „Schweizer Spende“<br />

Hilfsaktionen zu organisieren und<br />

gesundheitlich gefährdete Kinder aufzunehmen.<br />

Rund 30.000 österreichische<br />

Kinder wurden aufgenommen.<br />

Später beteiligten sich auch andere<br />

Länder an der Aktion.<br />

Foto v.l.n.r.: Gerda Christof, Anne<br />

Maria Zidar, Norbert Jaretz,<br />

Inge Graf, Gerhard John, Hedy<br />

Holzinger, Heinrich Krejci, Wilhelm<br />

S. Maca, Christine Korntner, Inge<br />

Maca, Gerhard Selenz, Paula<br />

Stiller, Hedy Ofenschissl

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