Kultur- und Mehrgenerationenhaus im Februar - Landkreis ...
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Die Probleme mit den überlasteten Polizeikräften seien hinreichend<br />
bekannt. Aus ihrer Sicht sei die aus der Bauleitplanung resultierende<br />
Entwicklung nicht überschaubar. Sie spreche sich auch nicht<br />
gegen die Errichtung eines Baumarktes aus. Der Marktgemeinderat<br />
habe vor kurzem die Voraussetzung für eine Entwicklung von Aldi<br />
geschaffen. Aus ihrer Sicht sei die Fläche neben Aldi bis zum geplanten<br />
Kreisel für einen Baumarkt in gleicher Weise geeignet. Wer<br />
an der Informationsfahrt zur Besichtigung des Hagebaumarktes<br />
teilgenommen habe, habe gesehen, welch riesiges Sort<strong>im</strong>ent von<br />
diesem angeboten werde. Dies würden vorhandene Einzelhändel<br />
in massiver Weise zu spüren bekommen.<br />
Der Gewerbeverband sehe dieser Entwicklung mit Sorge entgegen.<br />
Desweiteren führe die Entwicklung für die Regendorfer – <strong>und</strong> Diesenbacher<br />
Straße zu einer erheblichen Verkehrszusatzbelastung,<br />
was eine Minderung der Lebensqualität bedeute. Es sei davon<br />
auszugehen, dass durch die Ansiedlung viele Anwohner belastet<br />
würden. Deshalb werde sie dem Beschluss nicht zust<strong>im</strong>men.<br />
FW-Fraktionssprecher Viehbacher n<strong>im</strong>mt Bezug auf die Ausführungen<br />
der Vorredner. Die Freien Wähler seien sich innerhalb der<br />
Fraktion einig, den beiden Beschlussvorschlägen zuzust<strong>im</strong>men. Mit<br />
den Beschlüssen würde dem Markt Regenstauf eine neue Zukunft<br />
gegeben. Die Freien Wähler seien davon überzeugt, dass der Markt<br />
Regenstauf in der gegenwärtigen wirtschaftlichen Situation zu den<br />
Gewinnern <strong>im</strong> <strong>Landkreis</strong> zähle. Sie seien deshalb dankbar, dass<br />
es in der heutigen Zeit noch Investoren gebe. Selbstverständlich<br />
hätten die Freien Wähler auch darauf geachtet, dass mit der Ansiedlungspolitik<br />
die noch verbliebene Substanz des inneren Marktes,<br />
insbesondere der Einzelhandel nicht noch mehr dez<strong>im</strong>iert werde.<br />
Die Freien Wähler wollten den Bürgerinnen <strong>und</strong> Bürgern k<strong>und</strong>tun,<br />
dass sich alle <strong>im</strong> Marktgemeinderat über Parteigrenzen hinweg sehr<br />
gut vorbereitet hätten. Nach Kenntnisstand der Freien Wähler sei<br />
in der Kommunalpolitik <strong>im</strong> Markt Regenstauf noch nie ein Thema<br />
so ausführlich diskutiert worden, wie die jetzige Ansiedlung von<br />
Gewerbe. Nicht zuletzt hätten die Mitglieder <strong>im</strong> Marktgemeinderat<br />
am 10.11.2009 <strong>im</strong> Rahmen einer Informationsveranstaltung die<br />
gr<strong>und</strong>sätzliche Notwendigkeit der gegenständlichen Bauflächenentwicklung<br />
intensivst erörtert. Damit seien alle Mitglieder des<br />
Gremiums detailliert <strong>und</strong> umfassend über die Ausgangslagen<br />
informiert. Auch die Freien Wähler bedanken sich bei Herrn Bauamtsleiter<br />
Viehbacher für die ausführliche Ausarbeitung <strong>und</strong> Informationsbereitstellung<br />
seitens der Verwaltung. Die Freien Wähler<br />
würden die Beschlussvorschläge mittragen.<br />
Marktgemeinderat Angerer führt aus, dass er in der Frage der gewerblichen<br />
Entwicklung an der B<strong>und</strong>esautobahn als Vertreter der<br />
ÖDP <strong>im</strong> Gr<strong>und</strong>e noch unentschieden sei. Ihm fehle die vorhergehende<br />
öffentliche Diskussion in der Bevölkerung. Aus seiner Sicht<br />
wäre es wirklich schade, wenn Firmen aus Regenstauf abwandern<br />
würden, weil es keine räumliche Entwicklungsmöglichkeiten mehr<br />
gebe oder wenn Firmen in Nachbarorten 90 % Regenstaufer beschäftigen,<br />
weil nur dort geeignete Gewerbeflächen verfügbar seien.<br />
Insoweit würde er das Ziel „Wohnen <strong>und</strong> Arbeiten in Regenstauf“<br />
unterstützen. Deshalb habe er auch bereits dem Baulandprogramm<br />
für Familien ohne Zögern zugest<strong>im</strong>mt <strong>und</strong> ebenso der Planänderung<br />
Grasiger Weg I unter Ausweitung der Gewerbeflächen<br />
in Richtung Laub. Eine naheliegende <strong>und</strong> sinnvolle Entwicklung<br />
von weiteren Gewerbeflächen sehe er auch in Diesenbach – Süd<br />
durchaus gegeben, nicht dagegen in Unterhaslach, wo erst eine<br />
aufwendige Infrastruktur geschaffen werden müsste, bei welcher<br />
hohe Folgekosten zu befürchten seien. Es sei deshalb die Frage<br />
erlaubt, ob der Markt Erweiterungsflächen benötige, so lange noch<br />
unbebaute Gewerbeflächen ausgewiesen seien. Es sei fraglich,<br />
ob ein Sondergebiet Tanken, Gastronomie <strong>und</strong> Einzelhandel helfen<br />
würde, die planerischen Ziele zu verwirklichen. Arbeitsplätze<br />
würden hier seines Erachtens kaum entstehen, allenfalls in einem<br />
ungünstigen Verhältnis zum Flächenverbrauch. Er sehe hierin auch<br />
keinen Anziehungspunkt, sich deswegen in Regenstauf nieder<br />
zu lassen. Von vorteilhaften Standortfaktoren wie beispielsweise<br />
Schulen, Natur etc. habe Regenstauf genügend. Aus seiner Sicht<br />
handle sich Regenstauf unnötig Probleme ein, nicht zuletzt zusätzlichen<br />
Pkw- <strong>und</strong> Lkw-Verkehr.<br />
Außerdem finde er es nicht gerade einladend für eine ambitionierte<br />
Fremdenverkehrsgemeinde, wenn Gäste, die nach Regenstauf<br />
kommen, künftig von einem leuchtenden Markenzeichen einer<br />
Fast-Food-Kette begrüßt würden, statt vom Regenstaufer Ortsbild<br />
mit Kirche <strong>und</strong> Schlossberg. Wie bei der Diskussion um Aldi bereits<br />
9<br />
erwähnt, sei Regenstauf be<strong>im</strong> Thema Flächensparen in Deutschland<br />
Versager. Bayern liege hierbei mit 28 Hektar Landverbrauch<br />
täglich leider an der Spitze. Er spreche sich dafür aus, nur sparsam<br />
neue Flächen auszuweisen. Für ihn habe die innere Entwicklung des<br />
Marktes Vorrang vor dem Bauen auf der grünen Wiese. Auch er habe<br />
innerorts nichts gegen einen Baumarkt, ein Fast-Food-Restaurant<br />
oder eine Tankstelle. Bei einer Ansiedlung von produzierenden<br />
Betrieben würde er aber für Diesenbach Süd ja sagen.<br />
Marktgemeinderätin Jobst stellt fest, dass sie die Beschlüsse<br />
nicht mittragen werde. Sie schließe sich der Argumentation von<br />
Marktgemeinderätin Scheuerer an. Innerorts hätten sich die letzten<br />
30 Jahre viele Betriebe mit sicheren Arbeitsplätzen etabliert. Diese<br />
würde man für die Gewinnung von 25 weiteren Arbeitsplätzen auf<br />
der grünen Wiese alle aufs Spiel setzen. Betroffen seien Familienbetriebe<br />
mit einer über 50-jährigen Tradition. Warum solle man<br />
diese kaputt machen. Sie sei als Landwirtin der freien Natur sehr<br />
verb<strong>und</strong>en <strong>und</strong> bedauere es, wenn diese verbaut <strong>und</strong> verbraucht<br />
würde. Sie spreche sich insbesondere dafür aus, den inneren Markt<br />
zu stärken <strong>und</strong> nicht ausbluten zu lassen. Ansonsten würden alle<br />
Marktgemeinderäte unglaubwürdig.<br />
Der Marktgemeinderat fasst folgenden<br />
BESCHLUSS:<br />
I. Der Flächennutzungsplan (FLNP) des Marktes Regenstauf wird<br />
geändert. Die Größe der Änderungsfläche beträgt ca. 4,3 Hektar<br />
<strong>und</strong> umfasst die Flurstücksnummer bzw. die Teilfläche (TF) der<br />
Flurstücksnummern 194, 195, 249 (TF), <strong>und</strong> 89/1 (TF) der Gemarkung<br />
Diesenbach.<br />
II. In Regenstauf – Diesenbach wird <strong>im</strong> Bereich Diesenbach-Süd<br />
an der R 21 auf einer Fläche von ca. 4,3 Hektar ein Bebauungsplan<br />
(Sondergebiet – Einzelhandel, Gastronomie, Tanken) aufgestellt.<br />
Das Planungsgebiet beträgt ca. 4,3 Hektar <strong>und</strong> umfasst die Flurstücksnummer<br />
bzw. die Teilflächen (TF) zu der Flurstücksnummern<br />
194, 195, 249 (TF), <strong>und</strong> 89/1 (TF) der Gemarkung Diesenbach.<br />
III. Oben genannte Änderungen des Flächennutzungsplanes bzw.<br />
die Aufstellung des Bebauungsplanes wird <strong>im</strong> Parallelverfahren (§<br />
8 Abs. 3 BauGB) durchgeführt.<br />
- zugest<strong>im</strong>mt mit 17 : 5 St<strong>im</strong>men -<br />
Der Marktgemeinderat fasst folgenden weiteren<br />
BESCHLUSS:<br />
II. Die Verwaltung wird beauftragt, für den Bereich an der BAB A<br />
93 bei Unterhaslach einen Aufstellungsbeschluss für ein Gewerbegebiet<br />
vorzubereiten. Mit den Gr<strong>und</strong>stückseigentümern sind<br />
innerhalb von sechs Monaten konkrete Gespräche bezüglich der<br />
Bauflächenentwicklung <strong>und</strong> über die Art der Nutzung zu führen.<br />
- zugest<strong>im</strong>mt mit 20 : 2 St<strong>im</strong>men -<br />
Änderung der Bestattungssatzung wegen der Errichtung einer<br />
Urnenwand <strong>im</strong> Friedhof Am Grasigen Weg.<br />
Der Vorsitzende verweist auf den vorliegenden Sachbericht, nach<br />
dem die Urnenwand durch die Firma Weiher am Friedhof Am Grasigen<br />
Weg errichtet worden sei. Dem zu folge müsse die Satzung<br />
über die Benutzung der öffentlichen Bestattungseinrichtungen des<br />
Marktes Regenstauf vom 11.02.2004 angepasst werden.<br />
Der Satzungsentwurf sei durch den Haupt- <strong>und</strong> Finanzausschuss<br />
in der Sitzung am 25.11.2009 vorberaten <strong>und</strong> einst<strong>im</strong>mig zur<br />
Annahme empfohlen worden. Der Satzungsentwurf sei mit den<br />
Beschlussvorlagen ausgereicht worden. Ebenso sei die Gebührensatzung<br />
anzupassen. Dies erfolge in einem eigenen Tagesordnungspunkt.<br />
Bezüglich der Beschriftung <strong>und</strong> Gestaltung sei von<br />
der Verwaltung vorgeschlagen, keinerlei Gestaltungsvorschriften<br />
vorzugeben. Es solle insbesondere jedem Nutzungsberechtigten<br />
überlassen werden, wie er die Inschrift fasse.<br />
Die Verschlussplatte habe eine Größe von 40 mal 40 <strong>und</strong> biete bei<br />
der Urnenwand dem Nutzungsberechtigten die einzige Möglichkeit,<br />
gestalterisch mitzuwirken.<br />
Sie bleibe bei Erwerb eines Nutzungsrechtes <strong>im</strong> Eigentum des<br />
Marktes Regenstauf. Aufgr<strong>und</strong> der Stärke der Verschlussplatte sei<br />
diese nur für einen einmaligen Beschriftungsgebrauch geeignet.<br />
Aus Sicht der Verwaltung sollte es untersagt sein, Beschriftung oder<br />
Zeichen anzubringen, die ein öffentliches Ärgernis erregen könnten.<br />
Des Weiteren sollte auch die Anbringung von Gegenständen, insbesondere<br />
Aufhängevorrichtungen für Blumen, Laternen, Kerzen