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eMagazin BEST PRACTICE IN FINANCE

Neue Ausgabe des eMagazin BEST PRACTICE IN FINANCE mit den Themenschwerpunkten "Cross Border Wealth Management", "Mergers & Acquisitions", "Vermögensverwaltung", "Due Diligence" und IT unterstützte Prozesse.

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<strong>BEST</strong> <strong>PRACTICE</strong> <strong>IN</strong> F<strong>IN</strong>ANCE / Seite 8<br />

VERMÖGENSVERWALTUNG<br />

Verschmähte Technik<br />

Wie insbesondere kleinere Vermögenverwalter mit neuen Technologien Zeit und Geld sparen können und<br />

wieso sie heute vielleicht in einer besseren Position sind als Grossunternehmen noch vor 10 Jahren.<br />

Interview: Karin Bosshard<br />

Strategien ausführen zu können - aber<br />

der Einsatz von computerisierten Handelsstrategien<br />

eröffnet Möglichkeiten,<br />

die vorher nur ein Team von Spezialisten<br />

geboten hätte.<br />

Werden Sie doch ein bisschen konkreter...<br />

Daniel Dettwiler, VR Präsident und CEO der FX Diversity AG, Freienbach<br />

Herr Dettwiler, die Finanzbranche in<br />

der Schweiz wird derzeit von allen<br />

Seiten attackiert: Ein strengeres regulatorisches<br />

Umfeld in der Schweiz,<br />

fehlende Brücken zum Rest Europas,<br />

adminstrativ intensive Hürden durch<br />

die USA und vieles mehr - müssen wir<br />

uns nun wirklich auch noch um irgendwelche<br />

neuen Technologien<br />

kümmern?<br />

Daniel Dettwiler: Vermögensverwalter in<br />

der Schweiz sind in der Tat nicht zu<br />

beneiden. Die neuen Herausforderungen<br />

werden dazu führen, dass manche —<br />

nicht nur kleinere — ihre Türen schliessen<br />

oder sich mit anderen zusammentun<br />

müssen. Glücklicherweise kommen aber<br />

gleichzeitig mit den neuen Herausforderungen<br />

auch neue Technologien, die es<br />

den "schnellen" erlaubt zu überleben,<br />

auch wenn sie nur klein sind.<br />

Sie spielen auf das Sprichwort "Früher<br />

frassen die Grossen die Kleinen,<br />

heute fressen die Schnellen die Langsamen"<br />

an. Wie sollen diese neuen<br />

Technologien denn helfen, schneller<br />

zu werden?<br />

Daniel Dettwiler: Ich vergleiche den jetzt<br />

statt findenden Wandel gerne mit der<br />

Einführung der Tabellenkalkulationsprogramme<br />

vor 36 Jahren: Vor 1979 war es<br />

selbstverständlich, dass man an der Wall<br />

Street bei einer Unternehmensanalyse<br />

«Die neuen Herausforderungen werden<br />

dazu führen, dass manche Vermögensverwalter<br />

— nicht nur kleinere<br />

— ihre Türen schliessen oder sich mit<br />

anderen zusammentun müssen.»<br />

Daniel Dettwiler<br />

jeweils den Taschenrechner zur Hand<br />

hatte. Als dann 1979 VisiCalc erschien,<br />

gab es plötzlich Analysten, die ihre Analysen<br />

deutlich schneller bereit hatten,<br />

ohne dafür ein teures Team von Spezialisten<br />

herbeiziehen zu müssen.<br />

Dasselbe sehen wir heute beim "algorithmischen<br />

Trading": Natürlich braucht der<br />

Mensch keinen Computer um gewisse<br />

Daniel Dettwiler: Ich gebe ihnen zwei<br />

Beispiele. Das erste ist ein eher passiv<br />

geführtes Mandat mit einer klaren Asset<br />

Allocation. In einer Zeit, wo festverzinsliche<br />

Anlagen kaum mehr eine positive<br />

Rendite abwerfen, sind bereits die Spesen<br />

für eine jährliche Umschichtung des<br />

Portfeuilles ein kaum überwindbares<br />

Hindernis, schliesslich lässt sich ja nie<br />

mit Gewissheit sagen, ob eine Umschichtung<br />

tatsächlich Alpha generiert.<br />

Viel lukrativer ist es in diesem Fall bei<br />

den Kosten anzusetzen: Für eine traditionelle<br />

Asset Allocation braucht es kaum<br />

aktive, teure Fonds - ETFs reichen<br />

durchaus. Und je nach Grösse lässt sich<br />

ein entsprechendes Portefeuille auch<br />

elektronisch zusammenstellen und verwalten;<br />

der Algorithmus kann weitgehend<br />

selbständig beschlossene Änderungen<br />

vornehmen.<br />

Bei einem aktiv verwalteten Portefeuille,<br />

eines das eher opportunistisch agiert,<br />

lassen sich ganz automatisch gewisse<br />

Absicherungsstrategien einbauen oder<br />

Positionen eingehen, verwalten und<br />

schliessen aufgrund einer automatisierten,<br />

technischen Analyse.<br />

Manches von dem, was ich hier beschreibe,<br />

wird teilweise von den Portfoliomanagern<br />

analog aber eben manuell<br />

umgesetzt. Doch wäre die Zeit dieser<br />

PMs vielleicht besser investiert in produktiveren<br />

Tätigkeiten, die nicht zur automatisierbaren<br />

Routine gehören, wie<br />

beispielsweise die Kundenpflege.<br />

<strong>BEST</strong> <strong>PRACTICE</strong> <strong>IN</strong> F<strong>IN</strong>ANCE / <strong>BEST</strong> <strong>PRACTICE</strong> <strong>IN</strong> REAL ESTATE / Academy for Best Execution GmbH / www.BestInFinance.ch / www.BestInRealEstate.ch

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