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1001 Nacht Die Liebe zu den drei Orangen ... - Dinges und Frick

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3. SinfoniekonzertMittwoch, 6. November 2013, 20 UhrKurhaus, Friedrich-von-Thiersch-SaalEinführungsvortrag 19 Uhr, Dostojewski-SaalProfane et sacréMaurice Ravel (1875-1937)Ma mère l’oyeWitold Lutosławski (1913-1994)Konzert für Oboe, Harfe <strong>und</strong> KammerorchesterClaude Debussy (1862-1918)Danse sacrée <strong>und</strong> Danse profane für Harfe <strong>und</strong> StreicherPaul Hindemith (1895-1963)Nobilissima visioneUrsula Holliger, HarfeHeinz Holliger, Dirigent <strong>und</strong> OboeHeinz Holliger, der singuläre Dirigent,Oboist <strong>und</strong> Komponist, folgt unserer Einladung,in Wiesba<strong>den</strong> seine faszinierendemusikalische Welt <strong>zu</strong> präsentieren.„Profane et sacré“, weltlich <strong>und</strong> geistlich,sind hier nicht Gegensätze, sondern ergänzensich, auf der Ebene des Verstandesebenso wie auf der des Gefühls. Es gibtkeine Weisheit ohne kindliche Naivität,keine Moderne ohne Traditionen <strong>und</strong> keinenGlauben ohne <strong>den</strong> Gedanken. HeinzHolligers musikalische Partnerin <strong>und</strong> Solistinim Konzert ist Ursula Holliger.<strong>Die</strong> „Poesie der Kindheit” wollteMaurice Ravel wachrufen, als er1908 seinen Zyklus Ma mère l’oyeschrieb. Ravel fand sie in <strong>den</strong> Contesde ma mère l‘oye (Märchen von MutterGans). Aus dieser in Frankreich bisheute populären Märchensammlungvon Charles Perrault (1697), leiteteRavel auch <strong>den</strong> Titel ab, <strong>den</strong> er seinen„pièces enfantines” (Kindliche Stücke)gab. Ravel vertonte fünf Märchen ausder Sammlung: Dornröschen, Der kleineDäumling, <strong>Die</strong> Kaiserin der Pago<strong>den</strong>,<strong>Die</strong> Schöne <strong>und</strong> das Biest <strong>und</strong> Der Zaubergarten.Seinen ursprünglich fünfteiligenKlavierzyklus instrumentierteRavel 1911 für Orchester.Das Doppelkonzert für Oboe,Harfe <strong>und</strong> Kammerorchester vompolnischen Komponisten WitoldLutosławski ist eines der bedeuten<strong>den</strong>Oboenkonzerte des 20.Jahrh<strong>und</strong>erts <strong>und</strong> eines der großenBeispiele für serielle Komposition,wie sie in <strong>den</strong> 1970er Jahren gepflegtwurde. Seit Ende der fünfziger Jahrewird Witold Lutosławski als Exponentder polnischen wie der europäischenAvantgarde gefeiert <strong>und</strong> gilt <strong>zu</strong>gleichschon lange als ein Klassiker derModerne. Er komponierte für weltbekannteSolisten wie etwa Anne-Sophie Mutter oder Heinz Holliger.Heinz Holliger<strong>Die</strong> Entstehung des Doppelkonzertsfür Oboe, Harfe <strong>und</strong> Kammerorchestergeht <strong>zu</strong>rück auf einen Auftragdes Basler Dirigenten <strong>und</strong> MäzensPaul Sacher, dessen Initiative wir soviele zeitgenössische Werke verdanken.Sacher wollte 1972 ein Oboenkonzertspeziell für Heinz Holliger,der wiederum um die Kombinationmit der Harfe bat. Unter Leitung vonPaul Sacher wurde das Doppelkonzert1980 mit Heinz <strong>und</strong> Ursula Holliger inLuzern uraufgeführt. Das Orchesterdieses faszinieren<strong>den</strong> Doppelkonzertessetzt sich aus zwölf Streichern <strong>und</strong>zwei Percussionisten <strong>zu</strong>sammen. Dasmusikalische Material entwickelt sichaus einer Folge von 24 Noten, die eineZwölftonreihe <strong>und</strong> ihre Umkehrungbeinhalten. Es lehnt sich an das klassische<strong>und</strong> virtuose Solistenkonzertan <strong>und</strong> hält sinnliche Klangschönheitebenso bereit wie Überraschungen<strong>und</strong> Brüche.Der Aufführungszweck der bei<strong>den</strong>Tänze von Claude Debussy, „profane”<strong>und</strong> „sacrée”, war ein ganz profaner:<strong>Die</strong> bei<strong>den</strong> konkurrieren<strong>den</strong> PariserKlavierhersteller Erard <strong>und</strong> Pleyelbauten auch Harfen <strong>und</strong> benötigtenStücke, um ihre Instrumente <strong>zu</strong> präsentieren.1904 beauftragte Pleyelals erster Claude Debussy, die DeuxDanses für seine neue chromatischeHarfe <strong>zu</strong> komponieren. Erard legte einJahr später mit einem Kompositionsauftragan Maurice Ravel nach. Heutegehören die bei<strong>den</strong> Tänze Debussys<strong>zu</strong>m festen Repertoire <strong>und</strong> wer<strong>den</strong> –Ironie der Geschichte – auf modernenDoppelpedalharfen nach dem Modelldes Konkurren<strong>zu</strong>nternehmens Erardgespielt.Paul Hindemith komponierte seineOrchestersuite Nobilissima Visionenach der gleichnamigen Ballettmusik,die er 1938 als „Tanzlegende” überdas Leben des heiligen Franz vonUrsula HolligerAssisi für <strong>den</strong> Choreografen LeonideMassine geschaffen hatte. Massinehatte sich von Florentiner Fresken <strong>zu</strong>diesem Ballett anregen lassen. Für<strong>den</strong> Konzertsaal stellte HindemithRondo, Marsch <strong>und</strong> Pastorale sowiedie sehr berühmt gewor<strong>den</strong>e Passacaglia<strong>zu</strong> einer eigenständigen Suite<strong>zu</strong>sammen.Heinz Holliger gilt als einer dergroßen Musikerpersönlichkeitenunserer Zeit. Er studierte in Bern,Paris <strong>und</strong> Basel Oboe <strong>und</strong> Klaviersowie Komposition (bei Sandor Veress<strong>und</strong> Pierre Boulez). Nach erstenPreisen bei <strong>den</strong> internationalen Wettbewerbenvon Genf <strong>und</strong> Münchenbeginnt für ihn eine unvergleichlicheKarriere als Oboist, die ihn in diegroßen Musikzentren führt. Im ständigenAustausch von Interpretation<strong>und</strong> Komposition erweitert er diespieltechnischen Möglichkeiten desInstruments <strong>und</strong> setzt sich mit großemEngagement für die zeitgenössischeMusik ein. Einige der bedeutendstenKomponisten der Gegenwartwidmeten ihm ihre Werke. AlsDirigent arbeitet Heinz Holliger seitvielen Jahren mit weltweit führen<strong>den</strong>Orchestern <strong>und</strong> Ensembles <strong>zu</strong>sammen,darunter die Berliner Philharmoniker,das Cleveland Orchestra, dasConcertgebouworkest Amsterdam,das Philharmonia Orchestra London,die Wiener Sinfoniker, die WienerPhilharmoniker, das Sinfonieorchesterdes Bayerischen R<strong>und</strong>funks,das WDR-Sinfonieorchester Köln,das HR-Sinfonieorchester Frankfurt,das Tonhalle-Orchester Zürich, dasFestivalorchester Budapest <strong>und</strong> dasOrchestre National de Lyon. Einelangjährige Zusammenarbeit verbindetihn auch mit dem ChamberOrchestra of Europe. Heinz Holligerist Träger zahlreicher Auszeichnungen<strong>und</strong> Preise, auch für viele seinerEinspielungen.12Hessisches Staatsthea ter Wiesba<strong>den</strong> / Theaterblatt • November 2013

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