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1001 Nacht Die Liebe zu den drei Orangen ... - Dinges und Frick

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Figurienen für <strong>Die</strong> <strong>Liebe</strong> <strong>zu</strong> <strong>den</strong> <strong>drei</strong> <strong>Orangen</strong>; Entwurf: Christof Cremer, Illustration: Andrea KöltringerMärchen, Scherz <strong>und</strong> SatireAnsgar WeignerinszeniertProkofjews<strong>Liebe</strong> <strong>zu</strong> <strong>den</strong><strong>drei</strong> <strong>Orangen</strong>als Oper für dieganze Familie.Wenn sich im Großen Haus die„Tragischen“, die „Komischen“, die„Lyrischen“, die „Hohlköpfe“ <strong>und</strong> die„Lächerlichen“ über Inhalt <strong>und</strong> Wertvon Theater streiten, hat man es nichtmit einer öffentlichen Wahlkampf-Veranstaltung <strong>zu</strong> tun, sondern mansitzt in einer Aufführung von ProkofjewsOper <strong>Die</strong> <strong>Liebe</strong> <strong>zu</strong> <strong>den</strong> <strong>drei</strong><strong>Orangen</strong>, die mit einem solchen Zwistbeginnt. Während die einen rufen:„Gebt uns gute Tragödien! Gebt unsWeltenprobleme <strong>und</strong> Philosophie“,fordern die anderen: „Gebt unsKomödien! Wir wollen herzerfrischendlachen!“ <strong>Die</strong> Narren been<strong>den</strong>schließlich <strong>den</strong> Streit <strong>und</strong> kündigendas eigentliche Stück an: <strong>Die</strong> <strong>Liebe</strong> <strong>zu</strong><strong>den</strong> <strong>drei</strong> <strong>Orangen</strong>.Es handelt von einem Prinzen, <strong>den</strong>nur ein Lachen von seiner hypochondrischenDepression heilen kann.König Treff, sein Vater, ist deshalbsehr besorgt. Er gibt dem SpaßmacherTruffaldino <strong>den</strong> Auftrag, Feste <strong>zu</strong>arrangieren. Aber alles ist vergebens.Erst als die Zauberin Fata Morganaerscheint <strong>und</strong> ihr ein peinlichesMissgeschick passiert, lacht der Prinzbis <strong>zu</strong>r Erschöpfung über die groteskeSzene. <strong>Die</strong> Hofgesellschaft jubelt,Fata Morgana hingegen verflucht<strong>den</strong> Prinzen ab sofort in <strong>drei</strong> <strong>Orangen</strong>verliebt <strong>zu</strong> sein <strong>und</strong> keine Ruhe <strong>zu</strong>fin<strong>den</strong> bis er sie besitze. Eine unstillbareSehnsucht ergreift <strong>den</strong> Prinzen,der sich auf die abenteuerliche Suchenach <strong>den</strong> <strong>drei</strong> <strong>Orangen</strong> begibt.Man ahnt eine Intrige... <strong>und</strong> richtig:bei der ganzen Geschichte handeltes sich um Streitigkeiten höhererGewalten, von Gut <strong>und</strong> Böse, die inder Auseinanderset<strong>zu</strong>ng des MagiersTschelio <strong>und</strong> der Hexe Fata Morganaihren Ausgangspunkt haben. Wie esdann schließlich doch noch <strong>zu</strong>r Heilungdes Prinzen kommt <strong>und</strong> was esmit <strong>den</strong> <strong>Orangen</strong> auf sich hat, erfahrenSie ab 30. November im GroßenHaus des Hessischen StaatstheatersWiesba<strong>den</strong>.Mit <strong>Die</strong> <strong>Liebe</strong> <strong>zu</strong> <strong>den</strong> <strong>drei</strong> <strong>Orangen</strong>steht ein ebenso komisches wie märchenhaftesStück auf dem Programm,das wie ein Feuerwerk abbrennt, dasOrchester in allen Farben schillernlässt, eine ganze Palette von Theatertypenvorstellt <strong>und</strong> ein gesamtesEnsemble <strong>zu</strong> beschäftigen versteht.Das fulminante Stück Theater überTheater entpuppt sich als „montiertecommedia dell’arte“ (Jürg Stenzl),aber auch als genuin russisches Werk,das aber gar nicht in der Sowjetunionkomponiert wurde. Als Prokofjewseine Heimat 1918 verließ <strong>und</strong> indie USA reiste, hatte er das Gozzi-Stück im Gepäck, 1921 kam die Operschließlich in Chicago in französischerSprache <strong>zu</strong>r Uraufführung. Prokofjewschrieb über seine Faszinationan Gozzis Vorlage, die er selbst <strong>zu</strong>einem Opernstoff formte: „Das StückGozzis reizte mich sehr wegen seinerMischung aus Märchen, Scherz <strong>und</strong>Satire <strong>und</strong>, was die Hauptsache ist,wegen seiner szenischen Wirksamkeit.Man hat fest<strong>zu</strong>stellen versucht,über wen ich lache, über das Publikum,über Gozzi, über die Opernformoder über diejenigen, die nicht <strong>zu</strong>lachen verstehen. Ich verfasste einfachein fröhliches Schauspiel.“Er versah dessen phantastisch-groteskeMärchenwelt mit einer Musikvoll Witz <strong>und</strong> Ironie.<strong>Die</strong> Neuproduktion inszeniertAnsgar Weigner, der in Wiesba<strong>den</strong>mit Der Vetter aus Dingsda, Im WeißenRössl, Der Vogelhändler <strong>und</strong> Unter derroten Laterne bereits auf eine ganzeReihe von Regie-Arbeiten <strong>zu</strong>rückblickenkann <strong>und</strong> ein Meister desverschmitzten Humors ist.Das Bühnenbild stammt von JürgenKirner, der sich mit dieser Arbeit inWiesba<strong>den</strong> vorstellt. Er war Assistentvon Florian Etti, Heinz Hauser <strong>und</strong>Robert Wilson <strong>und</strong> ist seit 1999 alsfreischaffender Kostüm- <strong>und</strong> Bühnenbildnerfür Schauspiel, Musiktheater,Performances <strong>und</strong> Tanz tätig, unteranderem für das Opernhaus Halle,das Landestheater Salzburg, für dieTheater Bern, St. Gallen, Tel Aviv <strong>und</strong>die Bayerische Staatsoper München.<strong>Die</strong> Kostüme entwirft Christof Cremer,der ebenfalls in <strong>den</strong> BereichenMusik- <strong>und</strong> Sprechtheater sowieBallett <strong>und</strong> Tanz arbeitet. Er warunter anderem tätig für die WienerStaatsoper <strong>und</strong> das Burgtheater, dieSemperoper Dres<strong>den</strong>, die BregenzerFestspiele, das Resi<strong>den</strong>ztheaterMünchen, die Volksoper Wien, dasBadische Staatstheater Karlsruhe <strong>und</strong>das Nationaltheater Mannheim. InWiesba<strong>den</strong> entwickelte er bereits dieKostümbilder <strong>zu</strong> Don Giovanni <strong>und</strong>dem Doppelabend Gianni Schicchi/L’Heure espagnole.Mit Martin Homrich in der Rolle desPrinzen kehrt ein Ausnahme-Tenornach Wiesba<strong>den</strong> <strong>zu</strong>rück, der hier<strong>zu</strong>letzt in der Rolle des Kaiser Neroin <strong>Die</strong> Krönung der Poppea <strong>zu</strong> sehenwar. Als sein Kompagnon Truffaldinoist Publikumsliebling Erik Biegel <strong>zu</strong>erleben, der <strong>zu</strong>letzt <strong>den</strong> Wenzel in<strong>Die</strong> verkaufte Braut gab. <strong>Die</strong> ZauberinFata Morgana singen alternierendTatiana Plotnikova <strong>und</strong> AnnetteLuig. Ihr Gegenspieler Tschelio wirdabwechselnd von Joachim Goltz <strong>und</strong>Kiril Manolov gesungen. <strong>Die</strong> musikalischeLeitung übernimmt GeneralmusikdirektorZsolt Hamar.6Hessisches Staatsthea ter Wiesba<strong>den</strong> / Theaterblatt • November 2013

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