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1/1998 - Südtiroler Burgeninstitut

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Schloß unmittelbar am Seeufer errichten ließ. DerBrandenburger See wurde übrigens bereits 1775endgültig abgelassen; heute befindet sich das BayreutherIndustriegebiet auf dieser Fläche.MarkgräfinWillleimineim damaligenWeiherhaus,imHintergrunddasSt. Georgener Schloßmit See und Hafenanlagen.MelchiorRein,der Autor, muß denDelsenbach-Stichleicbtabweicbendkopiert haben.TatsächlichsahdieAnJage aber damalsganz anders aus.Markgrafen Christian Ernst verstärkt ein. DoppelterGrund also für den Prinzen, sich einen eigmen Hofstaatzu schaffen, und dazu gehörte ein Schloß.Und warum gerade an diesem Ort? Dazu muß manwissen, daß früher in diesem Bereich ein großesGewässer vorhanden war, der sogenannte BrandenburgerSee. Er diente seit dem 16. Jahrhundertzum Fischfang, bis dann der Prinzregent GeorgWilhelm Schiffe erbauen ließ und seine Seeschlachtenveranstaltete. Die Anregung dazu hatteer auf seiner "Kavalierstour" bekommen, die ihnnach Holland und England führte. Er erfuhr dortähnlichwie Zar Peter der Große - viel über Schiffbauund die Seefahrt und war von diesen Eindrückenso begeistert, daß er auch sein erstesDas St. Georgener SchloßDas Gebäude, das wir heute bewundern können,ist eigentlich das "zweite" Schloß, denn es existierteein Vorläuferbau, der aber schon 20 Jahre nachder Fertigstellung abgerissen werden mußte.Der Grundstein für das erste Schloß wurde am 7.Juli 1701 gelegt. Die Gesamtplanung lag in Händendes beriihmten italienischen Architekten Antoniodella Porta. Wie bei vielen anderen Bauwerken desspäteren Markgrafen Georg Willielm konnten dieBaumaßnahmen nicht schnell genug vorangehen.In einem Schreiben vom 12. September, also nurzwei Monate später, heißt es: "Nun dann S. deßHochfürsd. Erb-Prinzens durchl. angeregten Hausbaubeschläuniget, und noch vor dem winter Zurperfection gebracht wißen wollen ... "Diese übereilte Bautätigkeit könnte auch die Ursachefür die schlechte Ausführung gewesen sein.Nach zwei Jahren war der mittlere Teil fertiggestellt,und es begannen die Arbeiten an den beiden . ·Seitenflügeln. Mit dem Innenausbau wurde 1704angefangen, wobei allein 25 Zimmerleute beschäftigtwaren.Bereits im Jahre 1706 wurde mit dem Bau des angrenzendenOpernhauses begonnen. Wir könnendavon ausgehen, daß zu diesem Zeitpunkt- späte-.stens jedoch 1707 - die Arbeiten am Schloßbau beendetwaren.Die Bauleitung hatte nach dem Tod von Antoniodella Portader sog. Commissario Johann Cadusch·übernommen. Er war seit 1694 Kammerdiener desErbprinzen Georg WUhelm und hatte sich selbstein Haus in St. Georgen errichtet. Außerdem wirdin den Urkunden auch der Maurermeister JohannJacob Weiß erwähnt. Er stammte aus Kulmbachund war 1675 Stadtmeister in Bayreuth geworden.Ein weiterer bekannter Handwerker und Künstlersollte erwähnt werden: der Hofbildhauer EliasRäntz. Er hatte die Aufgabe übernommen, dasHauptportal des Schlosses zu gestalten. Wir wissenaus den vorhandenen Urkunden, daß er dazu imMärz 1702 ein Modell angefertigt hatte und im darauffolgendenJahr das Portal aus Eichenholz gebauthat.Da das alte Schloß, das um 1707 fertiggestellt wurde,nicht mehr existiert, ist es schwierig, das genaueAussehen zu rekonstruieren. Es gibt verschiedeneAbbildungen, die z. T. stark varüeren. Ambekanntestensind der Prospekt von Bayreuth und St.Georgen, der um 1710 entstanden sein muß, undein Kupferstich von].,A.,Delsenbach nach einerZeichnung von Paul Decker dem Älteren. Der Pro-81HX 1198

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