Die Gloriette im Schloßpark zuEisenstadt, vormals MarientempelAngelina PötschnerGloriette, vonnalsMarieiltempel inEisenstadt.GemäldevonAlbertChristophDies, 1806')Zitin:Na!urundHeldenleben,Ausst-Kat.Wienl997.9.,ln der ersten Hälfte des 18 Jahrhunderts zeigte des 18. Jahrhunderts ein neuartiges Naturgefühl,sich in England eine Umkehr in der Gartengestal- und es entwickelte sich sehr rasch eine neue stimtung.Die lang herrschende barocke Gartenkunst mungshafte Landschaftskunst mit "arrangiertenmitihrer axialsymmetrischen Regelmäßigkeit einer Gartenszenarien: "Die Zusammenstimmung vielergebändigten Na~trdie sich der Architektur unter- Gegenstände [wirkt] in einem Totaleindruck aufordnete, wurde; egeben, zugunsten von Land- das Gemüth", vermerkt Carl Ludwig Fernowschaftsgärten, in d e Bauwerke in mannigfaltigen 1803.')historisierenden Stilen gestellt wurden: Symlx>lisiert Der zwischen 1805 und 1820 gestaltete Landderbarocke Garten eine hierarchische Weltord- schaftsgarten der Esterhäzy in Eisenstadt zählt zunung, die sich auf ein Zentrum bezieht - berühm- den bedeutendsten derartigen noch erhaltenen AntestesBeispiel die Parkanlagen von Versailles -,so lagen in Osterreich. Schon 1797 hatte der kunst.sinsollteder neue englische Landschaftsgarten Aus- nige Fürst Nikolaus 11. Esterhäzy (1769-1833) dendruck einer aufgeklärten, romantischen Weltan- Beschluß gefaßt, den barocken Schloßgarten zeitschammgsein. Die Bauwerke, in barocken Giirten gemäß umzugestalten. Charles Moreau 0758 bisder Mittelpunkt der gärtnerischen Gestaltung, wur- 1840), der seit 1803 in fürstlichen Diensten stand,den nun als .Ornamental architecture" zu Stirn- hatte wesentlichen Anteil an den Planungen. Tradimungstr!igernund .Bildmotiven". Auch im deut- tionell wird Moreau
.. Marien-TempelamLeytha-BergnaechstEisenstadt"".KupferstichvonJosephTreidter, 1810schrieben. Er w;ire damit bereits 1801 für die Fami- auf, wo sie Pliine für ein offizielles Projekt lieferlieEsterhazy tätig gewesen. Urkundlich kann der- ten, das 1822 ausgeführt werden sollte. Dieses Prozeitei n be$t;indiges Arbeitsverhältnis erst ab 1803 jekt ist in dem Schreiben an den späteren Majoratsnachgewie$enwerden.') Auf Moreau geht der Ent- herren Paul Anton Esterhflzy, damals österreichiwurf')für eine ,antike Idealland schaft~ zurück, für scher Botschafter in London, nicht näher defidieer auch reizvolle Architekturkulissen schuf, etwadas Dampfmaschinenhaus (1804) und den Leoschafftenihm breite Anerkennung; sie entspraniert.') Moreaus Bauten, vor allem in Wien, verpoldinentempel(181&-1822), ursprUnglieh Neptuntempel,wo Antonio Canovas Sitzstatue der PrinZeit abschätzig vermerkt, ,ganz dem Ideal der anchen,wie Ludwig Hevesi vom Standpunkt seinerzessin Leopoldine Esterhazy, sp;itere Fürstin Liechtenstein,aufgestellt war. Moreaus Hauptanliegen,brechenden Baubeamtenzeil"'.')1802 wurde von der fi.irst lich-Esterhazy'schen Verwaltungdas sogenannte .Kleinhöfleiner Föhrendas Projekt einer Umgestaltung und Erweiterungdes SchlO$Ses, ist ein eindrucksvoller Torso geblieben:Die Änderungen beschränken sich vor allemwäldchen ~ im Tausch gegen ein anderes Grundauf die Gartenfront mit dem Portikus, der 1805 feierlicheröffnet wurde, und die Umgestaltung derTunnabdeckungen zu ZeltdächernDer bedeutende und vielbeschäftigte Architekt, derals mehrfach ausgezeichneter Schüler der PariserArchitekturakademie einige Jahre als Stipendiat inRom verbracht hatte, war wesentlich von den Werkendes Revolutionsklassizismus beeinflußt. Die inseinem Schaffen wiederholt bemerkbare Monumentalitiit,Geschlossenheit der Baublöcke und Betonungder Horizontalen verdeutlichen die Vorbildwirkungvon Claude-Nicolas Ledoux und Etienne-LouisBoullfe.Ab 1810 arbeitete er überwiegend in Wien . Erschuf hier unter anderem das Palais Esterhazy-Erdödyin der Krugerstmße (1810-1812) und das ältereDianabad {1808--1810). 1821 hielt sich Moreaumit seinem Sohn Nikolaus (l80s-1834) in Londonstück von der Gemeinde Kleinhöflein erworbenDer Kaufvertrag wurde bereits 1802 aufgesetzt, allerdingsvom Fürsten erst im Miirz 1804 ratifiziert.'')Für dieses Areal begann Moreau , seit 1803 fürstl icher Hofarchitekt, schon bald mit den Planungenfür den .Marientempel".') Der Bau sollte als antikisierendeLandschaftskulisse - ähnlich dem 1812/ 13von josef Komhäusel errichteten Husarentempelauf dem Anninger - , aber auch als .Stiftermal" imfürstlichen Tiergarten oberhalb des Schloßparksauf einer Anhöhe des Leithagebirges errichtet werden.Die Grundsteinlegung erfolgte 1804. Der Bauwird in den Esterhäzy'schen Archivalien verschiedentlich.Gioriette" und .Marien-Tempel '" genannt,letzteres nach der mit Nikolaus II. seit 1783 vermähltenMari:t josepha Hermenegilde, geb. PrinzessinLiechtenstein (1768--1845). Am 8. Juli 1804gab Fürst Nikolaus die Anweisung, mit dem Bauzu beginnen: ,Es wird meiner Wirtschaftsdirektionhiemit aufgetragen, dem Bauamt die VerhaltungLiteraturauswahlundQuellen*C. Ehmke (=Ehmke1992). DerSchloßparkvonEisenstadt/Kismarton.EinLandschaftsgartcndesFürstenEsterh