Gloriette, Entwwf derFassade,CharlesdcMoreau,ge:zeichnetvon Mattbias Stamm')F-ZD2359exl804')F-ZD2983ex1804'") B-MOL pl08-52cs.DieendgülligeFertigstelluugdesBilllSecfolgteerst1806,FDD2130exl806.")ZiLin:DieGlll1enkunst2(1990),119.sogleich hinauszugeben, daß das Gloriette ... beimFöhrenwald am Leythaberg nach denen verfasstenPlänen ... hergesteilet werde."") Im September warder Bau so weit vorangeschritten, daß bereits Anweisungenzur Eindeckung mit Kupferblech gegebenwerden konnten.'!) Die feierliche Eröffnung erfolgteam 26. Juli 1805, wobei Münzen und eineMedaille im Beisein des Fürstenpaares, ihrer TochterLeopoldine und des Gefolges, worunter auchMoreau, .in die Base gegen Vesten an derHaupt:Fassade rechts ... feyerlich und zwar zwisehenabwechselnden Trompeten & PauckenSchall, und unzähligen Vivatrufen des Volcks, zumewigen Denkmal der Nachkommenschaft entlichtetworden" . 10 ) Das tempelartige .Lustgebäude", mitdominierendem Mittelbau und seitlich angefügten,schlichten, niedrigeren .Annexbauten, beherrschtdie landschaftliche Umgebung und gewährt einenvielfach gepriesenen Ausblick über das Wulkatal,so vermerkt Erzherzog Pranz Karl, der Vater KaiserPranz Josephs, anläßtich eines Besuchs in Eisenstadt(1819): .Von hier fuhren wir durch schattigenAlleen auf den Berg, wo die prächtige, sogenannteMariantempel steht, ein nach der schönsten Zeichnunggebautes großes Lusthaus, das bewohnt werdenkann. Wir übersahen von hier das Schloß mitder Garten-Anlage ... ja sogar einen großen 1heildes Neusiedlersees ... Wir besahen auch die unternGemächer und tranken von dem vortrefflichenQuellwasser, das hier wie in Schönbrunn, aus denRöhren fließt." 11 ) Unterhalb des Tempels waren 16Kanonen aufgestellt, die bei wichtigen Anlässenabgefeuert wurden.1886 wird der fürstliche Tiergarten in einem lokalenReiseführer folgendennaßen beschrieben: ,Erbreitet sich auf einer Fläche von 2300 Joch und miteinem Umfange von 9956 Klaftern. aus; in demselbenbefinden sich 25 Alleen, einjagdschloss, 2 Fasangärten, und der ganze Camplex ist ringsum miteiner Mauer umgeben. In diesem Gehege werdenschöne Jagden auf Roth- und Schwarzwild abgehalten,von der Glorietee und den zwei hochgelegenenJägerhäusern daselbst, geniesst man einenherrlichen Prospect des Neusiedlersees."34 .m. 1/98
Noch 1930 war das Gebäude, das von Otto Aullenthusiastisch als ~schönster Bau Moreaus" 12 ) gepriesenwird, weitgehend in seiner ursprünglichenErscheinung erhalten. 13 ) Aull liefert eine ausführlicheBeschreibung, die auch eine Vorstellung desgegenwärtig vollkommen zerstörten Inneren vermittelt.Vorbildhaft für die Gestaltung des Baukörperskönnte ein bereits 1795 entstandener Entwurf von1bomas de 1bomon'•) sein. Auch von der 1783 errichtetenund durch Publikation bekannten MaisanChevalier in Paris von Ch~ier de Beauregard'~scheint Moreau ~gungen erhalten zu haben.Eine zweiflügelige gegenläufige Freitreppe führt zueiner Vorhalle auf vier ionischen Säulen: Im DreieckgiebelDarstellung der "Aurora mit Fackel", ander Eingangswand ein stark beschädigter Relieffries,Jagdzug der Diana" (um 1810) von GiuseppePisani (1757-1839).Pisani, seit 1798 in Wien, stand im Dienst der LinieHabsburg-Este, arbeitete aber auch an der Ausstattungder Appartements der Kaiserin Maria Ludovicamit. Seine Tätigkeit für den Fürsten Esterhizywar bisher nicht bekannt.' 6 )Im Sockelbereich des Portikus eine Rundbogentür,ursprünglich flankiert von später vergrößerten Lünettenfenstern.Im originalen Zustand hatten dieseFenster palmettengezierte, tief in den Rundbögensitzende Fensterstöcke. Vom Säulenportikus führteine Rundbogentür in den Hauptraum. Dieser Eingangwird von gegenwärtig zu Türen erweitertenRundbogenfenstern mit bis zum Boden reichendenJalousieflügeln flankiert. An der dreiachsigen Hinterfrontdes Mittelbaus teilen Putzbänder den Bauin drei Geschosse; toskamsehe Pilaster bilden einweiteres Gliederungselement Die Seitenbauten, urspriinglichmit Pultdächern versehen, sind an dervorderen Fassade fensterlos; ihren oberen AbschlußAnnexbauten bildet eine umlaufende Attika.Der Mitteltrak.t17) wird fast in der ganzen Länge voneinem Saal eingenommen, der in mattem Hellgrüntapeziert war. Ein Priesband mit Grisaillemalerei,umrahmt von einem umlaufenden mehrfach profiliertenGesims, zeigte Szenen aus dem SagenkreiseDianas. Aull erwähnt auch einen Empirekamin: zylinderförmig,bläulichgrau glasiert, mit Urne bekröntund mit Reliefdarstellungen mythologischerFiguren. Hinter dem überhöhten Hauptraum befandensich nicht weiter bescluiebene Nebenräume;im linken Annex gab es ein orange gehaltenes Kabinett,rechts die "blaue" Stube. Die Türstöcke imHauptgeschoß hatten mehrfach profilierte Steinbzw.Stuckrahmungen. Nach dem EntwurfMoreaus waren sie höher und schrnäler als heuteerkennbar.Im Wandel der Zeiten ging wertvolle Substanz verloren:Im 19. Jahrhundert fallweise als Jagdschlößchenverwendet, blieb der Marlentempel weiterlrinim Besitz der Fürsten Esterhäzy. 1934 kam es zumVerkauf an die Stadtgemeinde Eisenstadt 1938wurde der Marlentempel von dem AutobusfabrikantenAnton Fross-Büssing erworben. DurchKriegseinwirkung gingen der ursprüngliche TürenundFensterbestand und die gesamte Innenausstattungverloren. 1947 wurde bei einer vom Bundesdenkmalamtvorgenommenen Besichtigung dieschwere Beschädigung der Bauplastik und des gemaltenFrieses im Hauptraum festgestellt. DamalserfOlgte der Rückkauf durch die Stadtgemeinde.1953 wurde der Marlentempel zu einer Jugendherbergeumgebaut: Zu dieser Zeit dürfte der Zubauan der hinteren Fassade errichtet worden sein. Dieüberhöhte Decke des Mittelsaals, der ausschließ..lieh von den seitlichen Kabinetten und der Vorderseitebelichtet wird, wurde abgesenkt. Zu dem dadurchentstandenen, oberen Raum wurden seitlichFenster durchbrachen. Damals dürften die lunlaufenden,mehrfach profilierten Gesimse und der gemalteDiana-Fries verschwunden sein. NachSchließung der Jugendherberge in den sechzigerJahren stand das zunehmend verfallende Gebäudeleer. 1978 verpachtete die Stadtgemeinde die Gloriettean einen Gastronom.iebetrieb. Im Spätherbst1995 brannte das Gebäude völlig aus. Zunächst erfolgtennur die notwendigsten Sicherungsmaßnahmen,1996 wurden die Dächer mit Kupferblechneu eingedeckt. Es ist zu hoffen, daß der ursprünglicheZustand dieses eindrucksvollen Baudenkmalsso weit wie möglich wiederhergestelltwerde.ZustandderhinterenFront im Jahr 1995'')O.Aull,in:DerFreieBurgenländer.Weihnachtsbeilage-1930,o.S.::~~~1~i:~Terrek.al8.S7ill.bo1,Bwlapest1935,Abb.131.")D.W"~ebensohn, ThepicturesquegardeninFrance,Princeton1978,Abb.140.")F-DD1070ex1810-Thieme-Becker27(1933),94.")B-MOLTI-1220.MeinDankgeht anHermStejanKa/amarft.!rdieliebe11$WilrdigeOberlassungvonForschungsmateritJI.1/98 .m. 35