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1/1998 - Südtiroler Burgeninstitut

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wurde die Standfestigkeit der Granitmauem beiBeschuß durch modernste Geschütze gutachtlichdurch den Geologen und Schriftsteller Adolf Pieh­Ier erhärtet.-­Oben:Franzensfeste,WerkEUnten:Höhenwerkentfielen von 521 abgegebenen Stimmen 436 aufErzherzog Johann. Nach dem feierlichen Einzug inFrankfurt antwortete er den Grußworten des Präsidentender Deutschen NationalversammlWlg, Heinrichvon Gagem: "Wenn das Vaterland ruft, so ist esPflicht, seine letzte Kraft, seine letzten Jahre demselbenzu weihen. Dies hat mich bewogen, ihrenRuf anzunehmen, um mit ilmen das heilige, großeWerk zu vollenden." Folgerichtig schied der Erzherzog1849 aus dem Amte des Generalgeniedirektorsaus, nach beinahe einem halben Jahrhundert, womitauch die Franzensfeste ihren großen Gönnerverloren hatte. Von nun an schlummerte sie dahin.Doch schon 1848/49 hatte die Festung keine Rollegespielt, und im Krieg 1859 wiederholte sich das.1862 wurden in Verona am veralteten Werk Alt­Wratislaw in .Anwesenheit des Kaisers Schießversuchemit den neuen HinterladWlgsgranatkanonendurchgeführt, anschließend erfolgte dann auchein Probebeschuß an den Granitmauern der Franzensfeste,aus 500 Fuß Entfernung. Die 13 abgeschossenen24pfündigen Granaten zerschellten anden Mauem, womit der Beweis für die Qualität derFestung endlich erbracht war. Noch einmal 1896100 Jahre- ein Gefecht1866 - beim "Deutschen Kriegu - wurde die Franzensfestezwar insta.nd gesetzt, aber nur mit wenigenGeschützen ausgestattet. Dafür wurde einFeldbackofen mit Bäckereibaracke in die Festunggebracht. Wenn es schon kaum Kanonen gab, sowar doch wenigstens Brot ausreichend vorhanden.Später wurden noch weitete Backöfen gebaut. DieFranzensfeste spielte ihre Rolle als Depot für denNachschub der Südarmee.Der für Österreich unglückliche Ausgang des Kriegesbrachte mit dem Frieden von Wien, vom3. Oktober 1866, die Abtrennung Venetiens an Italienmit sich. Die Grenze zwischen dem KönigreichItalien und der k. k. Monarchie verlief nWlbei Ala - damit war für die Franzensfeste eineneue Lage entstanden. Das k. k. Festungsviere~kVerona, Mantua, Peschiera und Legnago in Lombardo-Venetienwar nun auf italienischem Boden.Das gleiche galt für die rückwärtigen ManövrierundSperrpositionen der Etschtal- und Pastrengobefestigung.Während durch den Bau der Brepnerbabn, die imAugust 1867- zu spät für den Krieg- eröffnet wurde,und die Eröffnung der Postertalstrecke im November1871 durch die Südbahngesellschaft der OrtFranzensfeste zu einem wichtigen Bahnknotenpunktwurde und den alten Weiler Unterau verdrängte,schwand die Bedeutung der Festung weiter.Am Vorabend des Ersten Weltkriegs hatte Gonradvon Hötzendorf, der an der Südfront ein wirksamespräventives Netz von kleinen Festungen gegeneinen italienischen .Angriff bauen ließ, dieFranzensfeste für nicht einsetzbar erklärt. In derTat lag sie bis 1917 viel zu weit von der von Sextendurch die südlichen Dolomiten bis zum Norduferdes Gardasees verlaufenden Front entfernt,um irgendeine aktive Rolle auszufüllen.Im November 1918 besetzten bayerische Truppendie Franzensfeste, um italienische Truppen vor einemEinmarsch in Nordtirol und Bayern abzufangen.Bevor es aber zum Ausbruch von Kämpfenkam, wurden die bayerischen Truppen zurückge~zogen. Die mächtige Festung fiel wie ganz Südtirolkampflos an die italienische Armee.Nach dem Friedensvertrag von St. Germain befandsich die einst auf deutschem Bundesgebiet erbauteFeste Wlvermittelt südlich der neuen italienischenStaatsgrenze mit der Republik Österreich. DieStandbilder von Radetzky und Hess wurden derLogik entsprechend entfernt, doch auf die leerenSockel kamen keine neuen Helden, schlummerte30 .m. 1/98

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