10.07.2015 Aufrufe

1/1998 - Südtiroler Burgeninstitut

1/1998 - Südtiroler Burgeninstitut

1/1998 - Südtiroler Burgeninstitut

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Hofgarten,Sonnentempel")Ftlssel,S.49-51.'')SoplrleBecker,VorhundertJabren,ElisevonderRedesReisendiiiChDeutschland1784-86nachdemTa­gebucheihrerBegleite-e. 0 Gs:e:~o:J.·Stuttgart[1884],S.159f.-Toussaint,Reisen,S.12S-128.-FriedrichCarlFreiberrvonSeckendarffwarseit1770derStatthalterdes......-"""""""vonBrandenbw"g-AosbachinBayreuth.")BinigeKunstnachrichtenvonBayreuth,voneinemReisendengesammletundmitgetheilet,in: Museum fürKttnstlerundfllrKunst­Iiebhaber,hrsg.v.JohannGeorgMeusel,3.Sttlck,Mannheiml788,S.54.-Toussaint,Reisen,S.l29-131.'") Klement Alois Baader,ReisendurchverschiedeneGegendenDeutscblandesinBriefen,Bd.2.Augsburg1797,S.351.-Toussaint,Reisen,S.I33-13S.NeueSchloß]undS.41[überdenHofgarten].­Toussaint,Reisen,S.l57-161;zurBiographiedesVedassers:WalterBarti,JobstChristopbEnmt von Reiche,einpreußischer Offizierin Franken, in: ArchivfllrGeschichtevonOberfranken75(1995)S.263-287.Wasser tmd die Schwanenzucht ist mir das liebste.Von da gingen wir durch die neue Gartenanlagedurch Minister Seckendorf in die Schloßkirche[ .. .].··~Jener Anonymus, der 1788 in Johann Georg Meusels.Museum für Künstler und für Kunstliebhaber"auftrat, will 1786 auf einer Reise nach Sachsen etwafünf Tage in Bayreuth zugebracht haben.Durch ihn erfahren wir wieder eirunal etwas überdie Schloßanlage im Zusammenhang mit ihrem Besitzer:"Das Residenzschloß, in einer leichten Manieraufgebaut, enthält izt, da der Markgraf jährlichnur auf ein paar Tage zur Revue hinkommt, wenig,was für die Kunst merkwürdig wäre. Aber vor allenzeichnen sich doch die in dem Erdgeschossegegen den Schloßgarten zu stossenden allerliebstenZimmerehen aus, worin der Fürst bei seinemjedesmaligen Aufenthalte logirt. Niedlicher und geschmackvollerkann man sich keine Wohnung füreinen großen Herrn denken, als diese Reihe vonZimmern mit dem ihnen angemessenen Ameublement."'")Der letzte Besuch des großen Herrn fand im Februar1791 statt, nachdem er bereits am 16. Januarin einem Geheimvertrag die Fürstentümer Ansbachund Bayreuth an Preußen abgetreten hatte, umsich ins Privatleben zurückziehen zu kölUlen. Am28. Januar 1792 übernahm Karl August von Hardenbergfür den preußischen König die Verwaltungsgeschäfteim ehemaligen Markgraftom Bayreuth.Der Staatsminister wohnte im Anbau desNeuen Schlosses, während im HauptgebäudeFriedrich Bugen Prinz von Württemberg als preußischerGeneralgouverneur residierte, und zwar biszu seinem Regierungsantritt in Stuttgrut im Mai1795. Einer der ersten Augenzeugen der neuenVerhältnisse wurde der Freisinger Domherr undSalzburger Konsistorialrat Klement Alois Baader0762-1838), der sich im November 1792 durch dieStadt Bayreuth führen ließ und im 1797 erschienenenzweiten Band seiner Reisebriefe darüber berichtet:"Das neue bald nach 1754 vollendete Schloß istganz von großen platten [vielmehr: glatten] Quadersteinenregelmäßig schön erbauet, hat eine lange3 Geschoße hohe Fronte, und in der Mitte einPortal, an dem sich die Hauptwache befmdet. Amrechten Ende des Schloßes erstreckt sich eingroßer Seitenflügel, nach dem hinten liegendenSchloßgarten hin, und am linken Ende gehet einmit dem Hauptschloße in einer Fronte laufenderFlügel bis an das Reithaus und die Hofst.älle. Indiesem Schloße residierte bis izt, nämlich von 1792bis zur würtenbergischen 'nlronbesteigung der Generalfeldmarschallund Generalgouverneur Prinzvon Würtemberg nebst seiner Frau Gemahlinn,und hier ist auch die Wohnung des Ministers vonHardenberg. Die innere Einrichtung des ganzenSchloßes ist prächtig, modern und geschmackvoll.Vermittels künstlich angebrachter Röhren kann beyeinem entstehenden Brande das Wasser sogleich inalle Zimmer geleitet werden. Der Hofgarten amneuen Schloße ist schön. Mitten durch denselbenfließt ein großer Kanal, und man findet hier schattenreicheAlleen, grüne Ebenen, und dunkle Lauben;künstlich angelegte Haine von Erlen, Birken,Pappeln, Unden, Tannen und ausländischen Gesträuchen.Am rechten Ende des Hofgartens ist derExercierplatz für die hiesige Garnison. "''I)Dieser Passus der Reisebeschreibung hat nur ~·Schönheitsfehler, daßer-nahezu wörtlich- abgeschriebenist. Der Gottesmann hat sich bei einempreußischen Offizier bedient, der im Juni 1795 seineSchilderung Bayreuths zum Druck gegeben hatte.»!)Diese klingt erstaunlicherweise fiel salb~voller als jene des kirchlichen Würdenträgers; hiereine Kostprobe:"Auch der Hofgarten, der große Nachbar des neuenSchlosses, ist mannigfaltig und schön. Auch ~renthält Schattenreiche Alleen, spiegelhelle Wasser([.Anm.k.:) Mitten durch den Garten fließt ein grosserKanal), einsame Büsche und sanft grüne Ebenen.Rosen umduften den Wandelnden auf allenseinen geraden und sich schlängelnden Wegen[. . .J. Lässige Birken, schlanke Erlen, lächelnde Pappeln,hohe Tannen, biegsame Weiden, blühendeNußbäume, duftende Linden, und so viele Bäumedes entferntesten Auslandes zeigen ihr mannigfältigschönes Grün dem Auge zur stärkenden Lust,und breiten wohlthäti.g ihre Zweige über den Müdenaus, damit er sich abkühle und labe in ihremSchatten ([Anm.m:] Dieses ist ein kleines Gehölze,in denen man Bäume vieler Arten findet.). Zu ihneneilet der Krieger vom heissen Leimplatze([Anm.n:] Am rechten Ende des Hofgartens wirdman einen großen freyen Platz finden; dieser istder Exercier-Platz.), der Geschäftsmann aus ängstlichemZimmer, und beyde finden hier Erquickungund Ruhe."Nicht nur Soldaten und Geschäftsleute haben sichim Hofgarten erholt. Auch Studenten und Dichterhaben ihn aufgesucht. Wllhelm Heinrich Wacken-16.41X.ll98

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!