Südtiroler Burgen-, Hof- undFlurnamen: Geschichte und Politikf:gon KühebacherUnlösbar mit der Kulturlandschaft verbunden sinddie Namen der Siedlungen, Gekinde und Gewässer.Sie sind Denkm~ik:r der Sprach- unddner Landschaft und verd ienenvon den Vereinten Nationen im Jahre 1967 analle Staaten gerichteten Empfehlungen genau so einengesetzlich festgelegten Schutz wie alle anderenDenkm~ilr.:r. Dem Namen kannentnommenSprachvölker dieBaumeister der Kuhurlandschali warenGeschichteNimmt man dasso kann mandeuL
Gebiet blieb pin als Pin erhalten, im früh eingedeutschtenTerenten wmde pin zu Pein.Wanun haben die deutschen Siedler im MittelalterDer Hauptgrund liegt im unterschiedlichen Wesenvon Wort und Niunen. Das Wort bedeutet, und seineBedeutung kann mit einem gleichbedeutendenWort einer anderen Sprache wiedergegeben werden.Der Name hingegen bezeichnet, identifiziert,bildet mit dem Bezeichnen eine Einheit und istnicht übersetzbar. Sicher war der Name zur Zeitseiner Prägung ein Wort. das aber al.s Name eineandere Funktion bekam. Ich kann das Wort Mühlbachübersetzen, nicht aber den Namen MühlbachSelbst wenn ich dem Namen seine Bedeutung lasse,so deckt sich diese nicht mehr mit der ursprünglichenWortbedeutung: Der Name Mühlbach,bedeutet" nun nicht mehr einen Bach, der Mühlenantreibt, .~ondern eine ganz bestimmte OrtschaftHäre ich den Namen Bmck, so denke ich nicht aneine Brücke, sondern an eine Ort.~chaftDerNamedeutung kümmertscher Das gleiche gilt natürlich auch für Fam il iennamen:Schiller war ursprünglich ein Beiname füreinen schielenden Menschen (Schiller ist dieschwäbische Fom1 von Schieler). Höre ich den Namen,denke ich an Friedrich Schiller, nicht jedochan ei nen Menschen mit fehlerhafter PupillenstellunglWenn man den Namen eines Gipfels wissenmöchte, dann möchte man nicht in erster Linie dieBedeutung des Namensmit dem Ausdmckdeutschen Siedler Mittelalters fragten nicht danach,was picita, plan pinu bedeutet, sondern sieübernahmen einfach diese fremden Lautgebilde,die dann in ihrem Munde nach spracheigenenLautgesetzen allmählich eine andere Form bekamen.Selbst wenn sie "vußten, daß plan eben, pinuFöhre und picita Fichtenwald bedeuten, haben sieauf eine Übersetzung verzichtet, da die Bedeurungnebensächlich ist, nur so konnten vorkeltische,keltische und romanische =--ramen tradie1t werdenJede Übersetzung widerspricht dem Wesen des Na-Zweitens kann gesagt werden, daß fast alle Namenvon den bäuerlichen Siedlern durch ihre gesprocheneSprache, die Mundart, vor jeder Hochsprache,geprägt wurden. Die Schriftsprache wehrt sichgegen Änderungen, so wurde, obwohl sich dieVerzwielautung bereits um 1200 durchgesetzt hat,von manchen Kanzlisten um 1300 noch immerlvtuls statt Mauls geschrieben. Wir sprechen dasauslautende r schon seit Jahrhunderten nicht mehr.schreiben es aber noch immer.wurden allerdings viele Naundverhoch-Bei NamenUrsprungs ließdas leicht machen (überdorf. Ober-, .tvfitter-,Au8er-, Jnnerhof, /"11ittewald, Wald, Gruben, Mühlen,Mühhvald usw.), Joch hei anderen deutschenNamen aus veraltertem Sprachstoff war dies schonschwieriger (Gais, Fassing, Beuren, Aufheim),daß einem mundartlichen Perchahochsprachlich Eichach, Perchach entsprechenwürde, hat man völlig übersehen, ebenso müßtePretnau Breitenau heißen und Kuens Kains (wieStuan/Stein). Die Ve