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1/1998 - Südtiroler Burgeninstitut

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NeuesSchloß,Spalierzimmer")5lillkrauth, 5.62--64" ) Ludwigßraunfels,DieMainufer undihrenächsten Umgebungen,Würzburgl847,5.74f-Toussaint, Reisen,5.235---237") Romai n Rolbnd,Briefeausßayreuth _ln5chweizerischeMusikzeitung(Zürich)91(1951),Nr. 718,5.283. - Toussaint,Reisen.5.274--277")KariAiexandervonMüller, AusGärtenderVergangenheit,Erinnerungenl882-1914,5tungart19Sl,5.52.­Toussaint,Reiscn,5.281 - 285") AnnaBahr-Mildenburg.Erinnerungen,Wienundßerlin 1921,5.59. - Toussaint, Reisen,5.311-315Roß etc.) so würde er sich zunächst den Wegdurch die Ludwigsstraße zeigen lassen, den schönenPlatz vor dem neuen Schloß überblicken, undden Brunnen in der Mitte dieses Quadrats näherbetrachten. [ .. .]. Der Fremde schreitet nun durchdas Portal des Schlosses, kann zuvor auch diesesselbst und die Gernaide in demselben, unter welchendas Bildniß der weißen Frau , die sich derVolkssage nach vor Sterbefällen in der markgräflichenFamilie als Gespenst sehen ließ, besehen,und kommt in den, bei den Promenaden oben erwahnten,Schloßgarten, besieht das Treib- undOrangeriehaus, den Garten mit seinen 3 schönenAlleen selbst, und tri11 aus solchem beim linkenFlügel des Schlosses (. .. ]."Jo')Ein anderer Reiseführer des ausgehenden Biedermeiers,Ludwig Braunfels (1810-1885), sieht das alleskritischer: .Das neue Schloss, so gross es ist,macht keinen grassartigen Eindruck~ es ist zu niedrigfür seinen Umfang, zu gedrückt für den weitenPlatz, dessen Hintergntnd es einnimmt~ überhauptscheint es sehr nachlässig gebaut. Auf dem Platzevor dem Gebiiude steht der Brunnen, welcher, dasWerk des Elias Räntz , einst den Hof des altenSchlosses zierte. Er trägt die vergoldete Bildsäuledes Markgrafen Christian Ernst w Pferde~ ein Türke,(als Anspielung auf die markgräflichen Thatenbei der Belagemng von Wien, 1683,) liegt unterden Rosseshufen, und macht ein gräulich Gesicht.Hingegen der goldene Markgraf sieht so feist undvergnüglich darein, als verstünde es sich vonselbst, dies fürstliche ZertretungspLisir. Auch derZwerg des Fürsten ist mit in die Unsterblichkeitaufgenommen, und hält ein Spruchband mit denWorten: Pietas ad omnia utilis, ,Frommheit ist zuAllem nütz,' was sich vielleicht auf den armen Türkenbeziehen mag. [. .. ] Tritt man durch das hoheSchlossportal in den Hofgarten, so findet man nochschöne Alleen und Gewächsh:iuser, aber im Uebrigeneine ziemliche Vernachl:issigung der Anlage.Die Frösche haben es sich recht bequem gemachtin dem versumpften Teiche, und geben sich alleMühe, recht viel Uirm zu machen. ~-")Die Bayreuthbesucher der Gründerzeit - des Rei ­ches und der Festspiele- nützen den Hofgarten anden spielfreien Tagen zum Regenerieren, wie z. BRomain Rolland (1866-1944): .Bayreuth, DonnerstagAbend, Freitag Morgen, 23. und 24. Juli 1891-(.]Meine liebe Mama, heute nichts, gar nichts. 1cl1 habemich ein wenig ausgeruht und !. .. ] bin in derStadt und im Hofgarten ein wenig spazieren gegangen!.. ] "") Ja, das ist in Bayreuth durchausauch heute noch üblich, ,a weng" oder gar "awengala" irn Hofgarten spazieren zu gehenl Vielleichtist dem damals fünfundzwanzigjährigenRollancl der damals neunjährige Kar! Alexandervon Müller (1882-1964) über den Weg gelaufen,der dann als Historiker im Ruhestand recht angenehmeKindheitserinnenmgen mit dem Hofgattenverband. Ein Großvater des jungen Münchenerswar Regiemngspr'dsident von Oberfranken. DessenEnkelkind empfand ,das stille, kaum ziehendeWasser der Kanale im Hofgarten und ihren moosigfeuchten,melancholischen Gemch als besondereAnziehung". '!)Auch im 20_ Jahrhundert noch liegt der Hofgartenzwar nicht auf dem Weg zum Grünen Hügel, aberauf dem Weg zur Villa Wahnfried. Schon die SangerioAnna Bahr-Mildenburg (1872- 1947) hat ihn1910 auf dem Gang dorthin, mit der schriftlichenEinladung Siegfried Wagners in der Manteltasche,durchschritten: ,Durch den Hofgarten ging ich, unterseinen hohen alten Baumen, auf den breiten,gepflegten Wegen. Vorbei an den grünübersponnenenWässern mit den unersattlich bettelndenSchwänen."J•) In umgekehrter Richtung, ,an WagnersHaus vorüber", kam im Sommer 1915 derDichter Otto Flake (1880---1963) ,in den P ark~ erwar feucht, Sandsteingötter verwitterten in Laubecken,Überreste eines wilden, provinziellen undungezügelten Barock, und das alles war abge-18 AlK 1/98

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