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Jahrgang 86 Nr. 1 - Reformierte Siebenten-Tags-Adventisten in ...

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E<strong>in</strong> Wegbereiter mitSpuren bis <strong>in</strong> unsere ZeitDer eigentliche Wegbereiter ist JesusChristus. Aber es gab Menschen, dienach Jesu Ges<strong>in</strong>nung gelebt habenund se<strong>in</strong>en Spuren gefolgt s<strong>in</strong>d. Füruns ist dadurch der Weg klarer geworden.„Denn ihr sollt so ges<strong>in</strong>nt se<strong>in</strong>,wie es Christus Jesus auch war, der,als er <strong>in</strong> der Gestalt Gottes war, esnicht wie e<strong>in</strong>en Raub festhielt, Gottgleich zu se<strong>in</strong>; sondern entäußertesich selbst, nahm die Gestalt e<strong>in</strong>esKnechtes an und wurde wie dieMenschen, und <strong>in</strong> se<strong>in</strong>er äuße renErsche<strong>in</strong>ung als e<strong>in</strong> Mensch erfunden,erniedrigte er sich selbst undwurde gehor sam bis zum Tod, ja biszum Tod am Kreuz.“(Philipper 2,5-8 Schlachter)E<strong>in</strong>er dieser Nchfolger war NikolausLudwig Graf von Z<strong>in</strong>zendorf (1700 –1760). Im Jahr 2010 hat man se<strong>in</strong>es250sten Todestages gedacht. Weil erzu den ver trauens würdigen Glaubensvorbildernund treuen Zeugen derWahr-heit zählt, sollten auch wir unsse<strong>in</strong>es Dienstes er<strong>in</strong>nern und von se<strong>in</strong>emWirken lernen.4Wer war Nikolaus LudwigGraf von Z<strong>in</strong>zendorf?Von ihm wird berichtet: „Z<strong>in</strong>zendorfgehörte als Reichsgraf zum höchsteneuropäischen Adel. Er speiste mit Königenund war dem Kaiser persönlichbekannt. Als Christ und Bruder stellteer sich mit Bauern und Handwerkernauf e<strong>in</strong>e Stufe. Heimat- und Arbeitslosenverschaffte er Unterkunft undsorgte für Brot. Er wollte die Standeswiedie Konfessions grenzen überw<strong>in</strong>den,er setzte sich e<strong>in</strong> für die Gleichstellungder Frauen <strong>in</strong> der Geme<strong>in</strong>e*– gedankliche Anstöße, die zu se<strong>in</strong>erZeit revolutionär waren. Er gehörte zuden Wegbereitern der Heidenmission.Viele Erbauungs- und Erweckungsliederverdanken wir ihm und se<strong>in</strong>erFrau Erdmuth. Se<strong>in</strong> Herzensanliegenund die Art se<strong>in</strong>er Frömmigkeit kommt<strong>in</strong> dem Lied: ‚Herz und Herz vere<strong>in</strong>tzusammen, sucht <strong>in</strong> Gottes HerzenRuh’, zum Ausdruck. Als zur Zeit desLiberalismus und der sog. Aufklärungdie Bibel etwa durch Voltaire, verspottetwurde, dichtete er: ‚Herr, de<strong>in</strong> Wort, dieedle Gabe, diesen Schatz erhalte mir;denn ich zieh es aller Habe und demgrößten Reichtum für…’“.(siehe, http. Biografie Z<strong>in</strong>zendorfs)Bei E.G. White lesen wir über Z<strong>in</strong>zendorfund andere: „Wie oft haben Menschen,die ihr Vertrauen <strong>in</strong> das WortGottes setzten, der Macht e<strong>in</strong>er ganzenWelt widerstanden, obwohl sieaus sich selbst heraus äußerst hilfloswaren…Solche Beispiele f<strong>in</strong>det man nichtnur <strong>in</strong> der Bibel…Die Waldenser, dieHugenotten, Wiklif und Hus, Hieronymusund Luther, Tyndale und Knox,Z<strong>in</strong>zendorf und Wesley nebst zahllosenandern haben für die Macht desWortes Gottes, gegen menschlicheKraft und Klugheit, die das Böse verteidigte,gezeugt. Diese alle bilden daswirkliche Adelsgeschlecht der Welt,ihren königlichen Stammbaum. Die Jugendvon heute ist berufen, diese L<strong>in</strong>iefortzusetzen!“ (Erziehung, S. 233.234.)Z<strong>in</strong>zendorfs Jugendund BekehrungSe<strong>in</strong> Vater, Georg Ludwig von Z<strong>in</strong>zendorfwar M<strong>in</strong>ister am sächsischen Hof<strong>in</strong> Dresden, und zählte sich zu den Anhängerndes pietistischen PredigersPhilipp Jakob Spener (1635-1705).Er verstarb erst achtunddreißigjährig,wenige Wochen nach der Geburtse<strong>in</strong>es Sohnes. Auf Wunsch se<strong>in</strong>erEltern (se<strong>in</strong>e Mutter hatte wieder geheiratet)besuchte er das Pädagogium<strong>in</strong> Halle. Dabei kam er <strong>in</strong> persönlichenKontakt mit August Hermann Franckeund se<strong>in</strong>er leben digen, auf Bekehrungdrängenden Frömmigkeit. Danachstudierte er <strong>in</strong> der LutherstadtWitten berg Jura. Gerne hätte er Theologiestudiert, aber er musste sich jastandesgemäß auf den Staatsdienstvorbereiten. In Wittenberg lernte derGraf schmerzhaft die Fe<strong>in</strong>dseligkeitenkennen, die zwischen den orthodoxenTheologen der dortigen Universitätund der pietis tischen Fakultät <strong>in</strong> Hallebestanden. Dazu verfasste er e<strong>in</strong>enAufsatz: „Friedensgedanken an diestreitende Kirche“.Nikolaus Ludwig Graf von Z<strong>in</strong>zendorf(1700-1760) mit den Losungen für 1760Öl auf Le<strong>in</strong>wand, Künstler unbekanntSe<strong>in</strong>e Bekehrung erlebte Z<strong>in</strong>zendorfauf e<strong>in</strong>er Bildungsreise 1719-1720durch Holland und Frankreich nachParis. In Düsseldorf besuchte er e<strong>in</strong>eGemäldegalerie. Tief bee<strong>in</strong>drucktstand er vor dem Bild des Gekreuzigten.Darunter stand. „Das tat ichfür dich! Was tust du für mich?“ Se<strong>in</strong>eernstgeme<strong>in</strong>te Antwort darauf war dasLied, das er danach dichtete:„Jesu geh voran, auf der Lebensbahn,und wir wollen nicht verweilen,dir getreulich nachzueilen. Für uns ander Hand, bis <strong>in</strong>s Vaterland.“Das Lied br<strong>in</strong>gt nicht nur den <strong>in</strong>nigenWunsch zur Nach folge zum Ausdruck,sondern zeigt auch das Bewusstse<strong>in</strong>der Abhängigkeit von dem göttlichenBeistand, dessen sich Z<strong>in</strong>zendorf se<strong>in</strong>Leben lang bewusst war.Als er im Jahr 1722 von se<strong>in</strong>er Großmutterdas Gut Bertelsdorf erworbenund gehei ratet hat, will er se<strong>in</strong>enGlauben mit anderen teilen, bzw.andere auch dah<strong>in</strong> führen. So hält erauf se<strong>in</strong>em Gut Bibel- und Gebetsversammlungenab. Weil damals aber nurausgebildete Theologen als ord<strong>in</strong>iertePfarrer, religiöse Versammlungendurchführen durften, wird ihm dasuntersagt. Se<strong>in</strong> Herz aber ist mit Liebezu se<strong>in</strong>em Erlöser erfüllt, deshalb f<strong>in</strong>deter schnell e<strong>in</strong>e Lösung. Wie andereAdlige lud er zum Gastmahl e<strong>in</strong>, wobeistatt der gewöhnlichen Unterhaltungdas Wort Gottes im Mittelpunkt stand.Damit war auch das „Liebesmahl“(Judas 12) wiederentdeckt. Das wichtigstedabei war die Pflege christlicherGeme<strong>in</strong>schaft.Der Sabbatwächter

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