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Jahrgang 86 Nr. 1 - Reformierte Siebenten-Tags-Adventisten in ...

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Z<strong>in</strong>zendorf-Gräber bei SonnenaufgangMit Jesus Christus, der als Schöpferder Welt, Vorbild für die Gläubigen,Erlöser für den Sünder und Helfer <strong>in</strong>den täglichen Anfechtungen erkanntwurde, wollte man <strong>in</strong> engster Geme<strong>in</strong>schaftleben. Dazu wurde auchdie Gebetskette e<strong>in</strong>geführt, <strong>in</strong> derrund um die Uhr verschie dene Gläubigeabwechselnd für e<strong>in</strong>e bestimmteZeit beteten. Persönliche und Geme<strong>in</strong>deanliegen,sowie die <strong>in</strong>zwischenweltweite Mission wurde auf dieseWeise zum Anliegen aller Gläubigen.Für jeden Tag wurde e<strong>in</strong> Bibelwort alsLosung gegeben. Es soll Trost, Mutund Weisung für den Tag geben. Jedeerkannte Wahrheit aus dem WortGottes hat Z<strong>in</strong>zendorf angenommen,so die Fußwaschung beim Abendmahl,und nach der Bekanntschaftmit e<strong>in</strong>er sabbathaltenden Gruppe <strong>in</strong>Amerika, beachtete er für sich auchden biblischen Ruhetag. Der großeMittelpunkt und e<strong>in</strong>zige Weg zum Heilwar für ihn aber immer der gekreuzigteund auferstandene Heiland.Der Höhepunkt se<strong>in</strong>er diesbezüglichenErkenntnis kommt <strong>in</strong> se<strong>in</strong>emGespräch mit John Wesley vom 3.September 1741 <strong>in</strong> London zum Ausdruck.Während der Methodist Wesleyfür die erreichbare Vollkommenheitdes Sünders durch harte Diszipl<strong>in</strong>und Anstrengung plädierte, hielt ihmZ<strong>in</strong>zendorf leidenschaftlich entgegen,dass der Sünder lebenslang von dervergebenden Gnade des Heilandes abhängigbleibt. Also, Gerechtigkeit alle<strong>in</strong>durch den Glauben an das Opfer JesuChristi erlangt. (Römer 3,22-24.28)Das ist e<strong>in</strong>e Wahrheit, die auch beiden <strong>Adventisten</strong> erst nach der historischenKonferenz 1888 <strong>in</strong> M<strong>in</strong>neapoliswiederentdeckt wurde. Vonder aber E.G.White sagte, dass sievon hundert Geme<strong>in</strong>degliedern kaume<strong>in</strong>er verstanden hat. Weiter schreibtsie: „Christi Opfer zur Versöhnung derSünde ist die große Wahrheit, an deralle anderen Wahr heiten hängen. Umrichtig verstanden und gewürdigt zuwerden, muss jede Wahrheit im WorteGottes, vom ersten Buch Mose biszur Offenbarung, <strong>in</strong> dem vom Kreuzauf Golgatha ausströmenden Lichterforscht werden. Ich halte euch daserhabene, großartige Denkmal derGnade und der Wiedergeburt, desHeils und der Erlösung vor – den amKreuze erhöhten Sohn Gottes. Dassoll die Grundlage e<strong>in</strong>er jeden von unsernPredigern gehaltenen Rede se<strong>in</strong>.“(Diener des Evangeliums,S. 280)Der Geist von Philadelphia ist derselbe,der auch die Urgeme<strong>in</strong>de beseelteund damit zum Siegeszug desEvangeliums führte. Damit GottesWerk siegreich beendet werden kann,muss dieser Geist nochmals GottesVolk erfüllen.Möge der Herr geben, dass wir zu diesenzählen. Amen. F. HerbolsheimerE<strong>in</strong> denkwürdiges GesprächE<strong>in</strong> denkwürdiges Gespräch fand am3. September 1741 zwischen Grafvon Z<strong>in</strong>zendorf und John Wesleystatt. Wie wichtigsten Sätze darausgeben wir hier <strong>in</strong> Kürze wieder. -Z<strong>in</strong>zendorf: „Wenn du sagst, dassdie wahren Christen ke<strong>in</strong>e elendenSünder s<strong>in</strong>d, so ist das ganz falsch.Die besten Menschen bleiben biszum Tode die elendesten Sünder.Die, welche anders lehren, s<strong>in</strong>dentweder Betrüger oder vom Teufelverführt. Christus ist unsere e<strong>in</strong>zigeVollkommenheit. Wer e<strong>in</strong>e <strong>in</strong>nereVollkommenheit lehrt, verleugnetihn.“ -Wesley: „Ich aber glaube, dass derGeist Christi <strong>in</strong> den wahren ChristenVollkommenheit wirkt.“Z<strong>in</strong>zendorf: „Ke<strong>in</strong>eswegs. Alleunsere Vollkommenheit ist <strong>in</strong> Christus.Alle unsere Vollkommenheit bestehtim Glauben an das Blut Christi.“ –Wesley: „Ist aber nicht der wahrhaftGläubige heilig?“ –Z<strong>in</strong>zendorf: „Im höchsten Maß! Aberheilig <strong>in</strong> Christus, nicht <strong>in</strong> sich.“ –Wesley: „Lebt er nicht heilig?“ –Z<strong>in</strong>zendorf: „Gewiss, er lebt <strong>in</strong> allemheilig.“Wesley: „Hat er nicht e<strong>in</strong> geheiligtesHerz?“ –Z<strong>in</strong>zendorf: „Ganz gewiss.“Wesley: „Ist er folglich nicht heilig <strong>in</strong>sich?“ –Z<strong>in</strong>zendorf: „Ne<strong>in</strong>, ne<strong>in</strong>, nur <strong>in</strong>Christus, nicht <strong>in</strong> sich; er hatdurchaus ke<strong>in</strong>e Heiligkeit <strong>in</strong> sich.“*Mit Geme<strong>in</strong>e, statt Geme<strong>in</strong>de wollte Z<strong>in</strong>zendorfdie Geme<strong>in</strong>samkeit unterstreichen.Fotos: © Universitätsarchiv HerrnhutDie Bekehrung des IndianersTschoop <strong>in</strong> Nordamerika:E<strong>in</strong> Beispiel für die Missionstätigkeitder Herrnhuter schil dert im Folgendene<strong>in</strong> Indianer selbst:Ich b<strong>in</strong> e<strong>in</strong> Heide gewesen und b<strong>in</strong>unter den Heiden alt geworden, weißalso wohl, wie es mit den Heiden ist.Es kam e<strong>in</strong>mal e<strong>in</strong> Prediger zu uns,der wollte uns lehren und f<strong>in</strong>g an, unszu beweisen, dass e<strong>in</strong> Gott sei. Dasagten wir: „Ei, me<strong>in</strong>st du, dass wir dasnicht wissen? Gehe nur wieder h<strong>in</strong>, wodu hergekommen bist!”. E<strong>in</strong> andermalkam e<strong>in</strong> Prediger und wollte Uns lehren.„Ihr müsst nicht stehlen”, sagte6er, „nicht sau fen, nicht lügen usw.” Wirantworteten ihm: „DU Narr! Denkst dudenn, dass wir das nicht wissen? Lernedas erst selbst und lehre die Leute,zu denen du gehörst, dass sie das nichttun; denn wer säuft, wer stiehlt, wer lügtmehr als de<strong>in</strong>e eigenen Leute?” Und soschickten wir ihn fort. Nach e<strong>in</strong>iger Zeitkam Chri stian He<strong>in</strong>rich Rauch (e<strong>in</strong> HerrnhuterMissionar) zu mir <strong>in</strong> me<strong>in</strong>e Hütteund setzte sich zu mir. Der Inhalt se<strong>in</strong>erRede an mich war ungefähr dieser.,, Ichkomme zu dir im Namen den Herrn desHimmels und der Erde. Der lässt dichwissen, dass er dich gerne selig machenund aus dem Elend reißen will,<strong>in</strong> dem du liegst. Er ist zu dem EndeMensch geworden, hat se<strong>in</strong> Leben fürdie Menschen gegeben und se<strong>in</strong> Blutfür sie vergossen usw.” Er setzte sichhierauf <strong>in</strong> me<strong>in</strong>e Hütte auf e<strong>in</strong> Bett undschlief e<strong>in</strong>, denn er war müde vonse<strong>in</strong>er Reise. Da dachte ich: „Ei, wasist das für e<strong>in</strong> Mann? Er liegt da undschläft so sanft. Ich könnte ihn gleichtotschlagen und <strong>in</strong> den Wald werfen –wer würde danach fragen? Aber er istohne Sorgen.” Se<strong>in</strong>e Worte aber konnteich nicht loswerden. Sie fielen mir immerwieder e<strong>in</strong>, und wenn ich e<strong>in</strong>schlief,so träumte ich von dem Blut Christi, füruns vergossen. Da dachte ich: Das istetwas anderes, und übersetzte den anderenIndianern die Worte, die ChristianHe<strong>in</strong>rich noch ferner mit uns redete.So ist die Erweckung unter uns durchGottes Gnade entstanden.(Idea Spektrum, 16. Juni 2010, S. 20)Der Sabbatwächter

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