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Darf ich bitten? Trends for school Foto-Wettbewerb - Shopping-Intern

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KINdER | ScHulE<br />

LERNEN<br />

Martina Kudl<strong>ich</strong><br />

Volksschullehrerrin<br />

Wie bei jeder Thematik gilt es auch hier bzw. vor allem<br />

hier s<strong>ich</strong> zu in<strong>for</strong>mieren und das Ganze rundum zu<br />

betrachten. Der Computer in der (vor-)schulischen<br />

Erziehung ist weder zu verteufeln noch zu feiern. Ich<br />

sehe es als unsere Aufgabe, den Kindern entsprechend<br />

ihrer Person und ihrer Umwelt gerecht zu werden. Oft spielt bei uns<br />

Erwachsenen der Umstand unserer Kindheitserfahrungen mit, in denen<br />

der Computer noch gar n<strong>ich</strong>t oder noch n<strong>ich</strong>t so präsent war wie er es<br />

heute ist. Uns<strong>ich</strong>erheit erzeugt Angst, die wir oft aus Unwissenheit auf<br />

unsere Kinder übertragen. Vielmehr sollen wir uns vor Augen halten,<br />

den Kindern eine sinnl<strong>ich</strong>-ästhetische als auch mediale Erziehung zukommen<br />

zu lassen. Unsere Erziehungs- und Bildungsaufgabe sollte es<br />

also sein, für die Kinder Räume zu schaffen, innerhalb derer sie Erfahrungen<br />

zur Sinnesentfaltung sammeln können. Meiner Meinung nach<br />

heute w<strong>ich</strong>tiger denn je. Auf der anderen Seite muss dem Kind aber<br />

auch die Mögl<strong>ich</strong>keit gegeben werden, mediale Inhalte zu erarbeiten.<br />

Der wahrscheinl<strong>ich</strong> größte Unterscheid zwischen dem Computer zuhause<br />

und in der Schule ist immer noch der, dass der Schulcomputer in<br />

erster Linie ein Lerninstrument, der zuhause vorwiegend ein Spielgerät<br />

darstellt. S<strong>ich</strong>er sind wir uns alle darüber einig, dass der Computer als<br />

bequemer Babysitter unter Umständen mit Spielen, die n<strong>ich</strong>t altersadäquat<br />

sind, und der davor verbrachten Zeit abzulehnen ist. Die Auswahl<br />

qualitativer sowie pädagogisch sinnvoller Spiele, liegt natürl<strong>ich</strong> in der<br />

Verantwortung jedes einzelnen.<br />

Wollen wir unsere Kinder an einen<br />

verantwortungsvollen Umgang mit<br />

dem Computer heranführen, sind in<br />

erster Linie natürl<strong>ich</strong> unsere eigene<br />

Verantwortung und das bewusste<br />

Auseinandersetzen mit dem Gerät<br />

sowie den Mögl<strong>ich</strong>keiten, die es für<br />

die jeweilige Altersgruppe bietet,<br />

gefragt.<br />

Das Kind künstl<strong>ich</strong> vom Computer<br />

fern zu halten finde <strong>ich</strong> genauso<br />

problematisch, wie ein Übermaß an<br />

Computerkonsum. Neben den drei<br />

Kulturtechniken – Lesen, Schreiben,<br />

Rechnen – ist der Computer<br />

als Medium im Klassenzimmer<br />

beinahe schon zur vierten Technik<br />

geworden, die s<strong>ich</strong> die Kinder aneignen sollen. Unbestritten ist, dass<br />

der Computer eine unheiml<strong>ich</strong> große Faszination und Motivation auf die<br />

Kinder ausübt, die wir uns zunutze machen sollten. In vielen Familien<br />

gibt es ganz klare Linien, eine Art Computerfahrplan durch die Woche,<br />

womit und innerhalb welchen Zeitrahmens das Kind Zugang hat. Natürl<strong>ich</strong><br />

gibt es auch Querelen, weil die Kleinen alle mögl<strong>ich</strong>en Tricks auf<br />

Lager haben, um noch mehr Computerzeit herauszuschinden. „Kämpfe“<br />

gehören zur Erziehung immer wieder dazu. Dennoch akzeptieren die<br />

26 | SHOPPING INTERN<br />

C<br />

O M P U T E R<br />

Den Computer bereits im Kindergartenalter einzusetzen, der Computer als<br />

Lerninstrument in der Volksschule etc….. Immer dort, wo Kinder mit dem<br />

Computer in Verbindung gebracht werden, gibt es Für und Wider. Zumeist<br />

ist es aber leider so, dass diese Kombination negativ behaftet wird. Zu<br />

unrecht, wie <strong>ich</strong> meine. Denn es ist immer le<strong>ich</strong>ter – in diesem Falle – dem<br />

Medium die „Schuld in die Schuhe zu schieben“ als s<strong>ich</strong> bei der Nase zu<br />

nehmen, ob man vielle<strong>ich</strong>t selbst etwas verabsäumt hat.<br />

Kinder klare R<strong>ich</strong>tlinien weitaus besser, wenn sie beispielsweise einen<br />

Tag später wieder die Mögl<strong>ich</strong>keit haben, den Computer zu nutzen.<br />

Kinder, die beispielsweise feinmotorische Probleme beim Schreiben<br />

haben und am Computer ihre Hausübung tippen dürfen (auch wenn<br />

sie dafür viel länger brauchen), lassen s<strong>ich</strong> durch diese Option zumeist<br />

le<strong>ich</strong>ter dazu motivieren. Auch Kinder, die ungern lesen, lesen (bei<br />

Lernspielen oder im <strong>Intern</strong>et) am Bildschirm einfach lieber. Beispielsweise<br />

gibt es auch „www.antolin.de“ im <strong>Intern</strong>et, wo Kinder zu einer<br />

Unzahl von Büchern Fragen beantworten und darüber hinaus auch<br />

Punkte sammeln können. <strong>Wettbewerb</strong>sähnl<strong>ich</strong>e Maßnahmen spornen<br />

beinahe alle Kinder an und dabei wurde schon so mancher Lesemuffel<br />

zur Leseratte.<br />

Schon der Umgang mit der Computer-Maus stellt eine Leistung dar,<br />

die das Kind meistens schon nach kurzer Zeit beherrscht. Die Maus<br />

auf dem Tisch muss so bedient werden, dass der Cursor auf dem Bildschirm<br />

an bestimmte Stellen des Monitors bewegt wird. Das Bedienen<br />

der Computer-Maus stellt die grundlegende Fähigkeit der Hand-Auge-<br />

Koordination dar. Das Auge beobachtet näml<strong>ich</strong> dabei die Mausbewegung<br />

indirekt am Monitor und n<strong>ich</strong>t am Tisch/ Mousepad. Kinder bewältigen<br />

diese Leistung spielerisch und erlernen diese Koordination bei weitem<br />

le<strong>ich</strong>ter, wenn sie für das Lösen von Aufgaben notwendig ist und n<strong>ich</strong>t<br />

gle<strong>ich</strong> in schulisch konkreten Programmen mühsam und auf Knopfdruck<br />

erfolgen soll.<br />

Arbeiten am Computer<br />

Den Computer als Arbeitsgerät<br />

bzw. als Werkzeug zum Herstellen<br />

eigener Gesch<strong>ich</strong>ten<br />

etc. kennen zu lernen ist für<br />

die Kinder ebenfalls von Bedeutung.<br />

Beim Computer ist es<br />

wie mit allem anderen - erstens:<br />

Wird das Kind frühzeitig damit<br />

vertraut gemacht und lernt<br />

damit verantwortungsbewusst<br />

umzugehen, muss es bestimmte<br />

Dinge später n<strong>ich</strong>t mehr lernen,<br />

sondern kann diese gle<strong>ich</strong> anwenden.<br />

Bei Missbrauch kann<br />

natürl<strong>ich</strong> aber die kindl<strong>ich</strong>e<br />

Psyche zu Schaden kommen, weshalb wir Erwachsene als regulierendes<br />

Organ gefragt sind, die dem Kind helfend zur Seite stehen und es eben<br />

n<strong>ich</strong>t vor dem Gerät „parken“ soll.<br />

Außerdem verhält es s<strong>ich</strong> mit dem Computer wie mit jedem Instrument;<br />

der bereits so viel zitierte verantwortungsbewusste Umgang damit<br />

macht den Erfolg/ Misserfolg aus…mit einem Hammer kann man Nägel<br />

in die Wand schlagen oder aber auch jemanden verletzen. Das hängt<br />

ganz von der Rolle des Nutzers ab.<br />

<strong>Foto</strong>s: <strong>Foto</strong>lia, archiv

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