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BRENNPUNKT<br />
nmonopols<br />
durchs Verlagsgebiet<br />
one Diekmann und der Münchener Rechtsanwalt Marco Tucci.<br />
len weiteren fern. Vor einem<br />
Gespräch mit dem Gewerbeaufsichtsamt<br />
in Landshut<br />
können sie sich nicht drücken:<br />
Gibt es unerlaubt viele<br />
Überstunden bei der PNP?<br />
Ihren Journalisten ist es<br />
fast unmöglich, in der Region<br />
einen neuen Job zu finden.<br />
Das Medienmonopol der<br />
Imperium nicht vorbei und<br />
wer es sich mit dem Wohlwollen<br />
des Imperiums verscherzte,<br />
war zumindest in<br />
Niederbayern schlichtweg<br />
erledigt. Muss man sich<br />
dann nicht wundern, wenn<br />
das in Selbstüberschätzung<br />
endet. Vermutlich war die<br />
Verlegerin insgeheim bass<br />
erstaunt, dass jemand wie<br />
ihr Ex-Redakteur Hubert<br />
Denk und sein “Bürgerblick”<br />
ein solches Sperrfeuer ent-<br />
Diekmann-Familie reicht<br />
weit. Eine Verlagsbeschreibung<br />
im Internet klingt wie<br />
eine heimliche Drohung:<br />
"Wussten Sie, dass Sie über<br />
1000 Kilometer von Altötting<br />
bis nach Danzig fahren<br />
können, ohne das Verbreitungsgebiet<br />
der Verlagsgruppe<br />
zu verlassen?" hd<br />
fachen kann, dass Öffentlichkeit<br />
hergestellt und die<br />
Vorgänge in der PNP zum<br />
Thema werden. Er brauchte<br />
einen kleinen Server und<br />
ein wenig Software, um dem<br />
Zeitungsriesen Paroli zu<br />
bieten. Die Zeiten des Monopols<br />
sind vorbei. Das ist<br />
vor allem dann ein Problem,<br />
wenn, wie im Fall PNP, die<br />
Monopolstellung für viele<br />
Leser de facto der einzige<br />
Grund ist, das Blatt zu lesen.<br />
Zwischen Rauswurf<br />
und Heuchelei<br />
PNP-Ressortleiter beim Psychotherapeuten<br />
Angeschlagen: Redaktionsleiter<br />
Stefan Dorner.<br />
Heute vor die Tür gesetzt<br />
und morgen wieder hereingeholt.<br />
Am schlimmsten<br />
trifft das Wechselbad der<br />
Gefühle Stefan Dorner,<br />
den PNP-Chef der Landkreisredaktion.<br />
Der junge Familienvater,<br />
seine Tochter wird gerade<br />
ein Jahr alt, verschob wegen<br />
dem Mannichl-Attentat<br />
seinen Urlaub. Voller<br />
Einsatz. Zum Dankeschön<br />
gab's 200 Euro Extraprämie.<br />
"Es war nicht sein erstes<br />
persönliches Lob von<br />
der Verlegerin", erzählt ein<br />
Kollege.<br />
Aber zählt Fleiß wirklich<br />
im Hause Diekmann?<br />
Dorner, der erfolgreiche<br />
Redakteur, sollte dem Rotstift<br />
zum Opfer fallen. Weil<br />
er sich im Urlaub befand,<br />
erfuhr er als letzter von<br />
seinem Schicksal. Der besorgte<br />
Anruf vom Landrat<br />
war schneller als der Verlagsbote.<br />
Dorner will zu seinem<br />
13<br />
Fall keine Stellungnahme<br />
abgeben. Aber es lässt sich<br />
leicht ausmalen, was er<br />
durchmachte: Die Situation<br />
verarbeiten, einen Anwalt<br />
zu Rate ziehen, sich<br />
auf das Schlimmste einstellen<br />
und neue Perspektiven<br />
suchen. Da kam die<br />
Kehrtwende. Plötzlich hieß<br />
es, er sei Opfer eines Mißverständnisses<br />
und sein<br />
Einsatz unverzichtbar. Wie<br />
kann man solche Heuchelei<br />
verdauen? Der Hauarzt<br />
schickte ihn zum Psychotherapeuten.<br />
Wenn der Ressortleiter<br />
an seinen Arbeitsplatz<br />
zurückkehrt, wird nichts<br />
mehr so sein wie es war.<br />
Der Vize weg, eine Kollegin<br />
zwangsversetzt.<br />
Von der Teilzeitkraft<br />
zum Chefredakteur<br />
PNP-Mann leitet bald das Bistumsblatt<br />
Aufgestiegen: Redakteur<br />
Wolfgang Krinninger.<br />
Während sein Chef tagelang<br />
um seinen Job bangen<br />
musste, scheint Landkreisvize<br />
Wolfgang Krinninger<br />
den großen Glücksgriff gemacht<br />
zu haben. Er bewarb<br />
sich, wie so viele verunsicherte<br />
PNP-Redakteure,<br />
für den ausgeschriebenen<br />
Posten des Chefredakteurs<br />
beim Bistumsblatt. Die<br />
Stelle wird frei, weil der<br />
bisherige Leiter Werner<br />
Windpassinger, ein Freund<br />
der Familie Diekmann, in<br />
die PNP-Chefredaktion<br />
wechselt.<br />
Heimatzeitung und Kirchenblatt<br />
waren schon immer<br />
eng verbandelt. In den<br />
70er Jahren stand beiden<br />
Zeitungen ein Brüderpaar<br />
vor. Beim Bistumsblatt<br />
arbeitet die Ehefrau des<br />
derzeitigen PNP-Chefredakteurs.<br />
Bistumsblatt-Verleger ist<br />
der Bischof selbst. Er muss<br />
den Chefredakteurs-Vertrag<br />
noch absegnen. Wolfgang<br />
Krinninger wartet in<br />
diesen Tagen auf eine Audienz.<br />
PNP-Gedenktafel im Dom.<br />
12 Redakteure mit Zeitverträgen<br />
müssen gehen.<br />
Fotos: Seeger Press, PNP Online, Hubert Denk, Anonym