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Persönlichkeitsstärkung und soziales Lernen im Unterricht

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PLÄDOYER FÜR EIN INTEGRATIVES VORGEHEN15„non scholae, sed vitae disc<strong>im</strong>us“ („nicht für die Schule, sondern für dasLeben lernen wir“) bekäme eine sehr fragwürdige, wenn nicht sogar zynischeBedeutung.Um diese Gefahr zu reduzieren, finden Sie hier einige Hinweise (selbstverständlichohne Anspruch auf Vollständigkeit!), wie Sie in Ihrem „<strong>Unterricht</strong>salltag“ dazu beitragenkönnen, dass sich Kinder <strong>und</strong> Jugendliche zu ich-starken <strong>und</strong> sozial kompetentenPersönlichkeiten entwickeln können.Fünf Themenbereiche <strong>im</strong> ÜberblickEntlang folgender Themen erfahren Sie, wo sich für Sie als Lehrperson <strong>und</strong> für IhreSchüler/innen warum Chancen dazu eröffnen:1. wenn be<strong>im</strong> <strong>Lernen</strong> das „Ich“ auf dem Spiel steht – flankierende Maßnahmender Lehrperson2. individuelles <strong>Lernen</strong> in der Klasse unter Leistungsaspekten – Hinweise zurGestaltung von Lernsettings3. gemeinsames <strong>Lernen</strong> mit peers: Wie können Sie dazu beitragen, dassSchüler/innen davon möglichst viel profitieren?4. <strong>Lernen</strong> in einem hierarchisch strukturierten System: Welche Umständeerschweren die Förderung von Ich- <strong>und</strong> Sozialkompetenz in der Schule?5. Peer-learning unter Lehrer/n/innen: Wie können Sie eine Kultur des„Voneinander-<strong>Lernen</strong>s“ in Ihrem Kollegium aufbauen?In den ersten beiden Kapiteln wird dabei die individuelle Perspektive beleuchtet: Wiereagieren Kinder <strong>und</strong> Jugendliche mit best<strong>im</strong>mten Persönlichkeitsmerkmalen, wenn siemit Leistungsansprüchen konfrontiert werden? Was spielt sich in ihrem Inneren wahrscheinlichab <strong>und</strong> worin zeigt sich das? Was soll ich als Lehrer/in darüber wissen? Dieindividuelle Perspektive steht deswegen am Beginn, weil es in schuli schen Lernprozessenletztendlich <strong>im</strong>mer darum geht, dass Einzelne etwas verstehen oder eine best<strong>im</strong>mteFähigkeit besitzen. Das oft geäußerte Argument, heute gehe es in der Ar -beits welt vorrangig um Teamleistungen, <strong>und</strong> die Schule wäre gut beraten, ihre individuelleLeistungsperspektive (Einzelprüfungen; Forderung wie etwa „Schummeln alsTeamleistung erachten“) endlich aufzugeben, ist ein großer Trugschluss: Auch einTeam lebt von der Qualität individueller Fähigkeiten; das Produkt des Teams ist umsobesser, je komplementärer die von Einzelnen eingebrachten Kompetenzen sind. Teamswerden in der Arbeitswelt nicht deswegen gebildet, weil man davon ausgehen muss,dass alle von einer Sache eher wenig verstehen <strong>und</strong> „ein bisschen mehr heraus -kommt“, wenn mehrere zusammenhelfen.In den Kapiteln drei <strong>und</strong> vier werden die soziale <strong>und</strong> systemische Perspektivenäher beleuchtet. Gemäß dem Gr<strong>und</strong>anliegen dieser Publikation, das Thema „<strong>Lernen</strong>“in den Mittelpunkt zu stellen, geht es <strong>im</strong> Kapitel drei um die wichtige <strong>und</strong> auch guterforschte Frage, wie kooperatives <strong>Lernen</strong> möglichst gewinnbringend organisiertwerden kann <strong>und</strong> wie der „Mehrwert“ eines Gruppenunterrichts, der ja darin be -steht, dass die Schüler/innen Kooperationserfahrungen machen, möglichst gut zurFörde rung von Sozialkompetenzen genutzt werden kann. Die systemischeG(Was <strong>Lernen</strong> für michbedeutet: Es ist gut,dass wir lernen!Aber ich finde, dass wires nicht übertreibensollten.– Schüler, 12 JahreS.59

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