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Persönlichkeitsstärkung und soziales Lernen im Unterricht

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32 SCHLUSSWORTSchlusswortBe<strong>im</strong> Schreiben dieser Broschüre ist mir wieder bewusst geworden, was ich in gutzwanzig Jahren beruflicher Tätigkeit in Lehrer/innen-Aus- <strong>und</strong> -Fortbildung <strong>im</strong>merwieder erfahre:Lehrer/innen brauchen als Lernexpert/inn/en Werkzeuge (Techniken, Hand -lungsabläufe <strong>im</strong> Sinne von Routinen; heute sagt man neudeutsch tools) für ihreberuf liche Tätigkeit – darüber besteht kein Zweifel. Hier werden einige wenige angeboten;es wird auf andere Bücher verwiesen, die sich diesbezüglich als F<strong>und</strong>grubeeignen.Aber: Ohne eine reflektierte pädagogische Position (man kann dazu auch „pädagogischesCredo“ oder persönliche Werthaltung sagen, die wie ein Motto über derberuflichen Tätigkeit steht) können diese Werkzeuge mit völlig unterschiedlichen Wirkungeneingesetzt werden – manchmal sogar zum Schaden der Schüler/innen. Insbesonderevon einer solchen pädagogischen Positionierung, über die auch inLehrer/innen-Kollegien an einzelnen Schulen diskutiert <strong>und</strong> entschieden werden muss(vgl. Anhang 2), ist hier die Rede.Diese Handreichung ergreift Partei für eine best<strong>im</strong>mte pädagogische Werthaltung.Eine solche muss offengelegt, begründet <strong>und</strong> zur Diskussion gestellt werden; andernfallswürde ich mir als Autor den Vorwurf der Ideologisierung gefallen lassen müssen.Im Schlusswort soll daher diese pädagogische Werthaltung noch einmal präzisiertwerden, um Gegenpositionen zu ermöglichen, die freilich auch unter derselbenBegründungsverpflichtung stehen.G(G(G(S.53S.58S.61Lehrer/innen – so wird argumentiert – sollen∑ <strong>Lernen</strong> (das ist das „Kerngeschäft“) so organisieren, dass ihre Schüler/innenan Ich- <strong>und</strong> Sozialkompetenz gewinnen;∑ sich dabei in erster Linie als „Anwälte“ ihrer Schüler/innen verstehen <strong>und</strong>Bildungsstandards, Lehrplanvorgaben <strong>und</strong> andere Ansprüche „von außen“aus diesem Blickwinkel heraus interpretieren <strong>und</strong> individuell konkretisieren;∑ <strong>Unterricht</strong> so organisieren, dass der/die einzelne Schüler/in eine realistische<strong>und</strong> faire Chance auf Erfolgserlebnisse hat, weil sie so das Selbstvertrauen<strong>und</strong> die Selbstzuversicht ihrer Schüler/innen stabilisieren können;∑ <strong>Unterricht</strong> so organisieren, dass Schüler/innen wichtige soziale Erfahrungenmachen können (Gruppen- <strong>und</strong> Projektunterricht), dazu Feedback erhalten<strong>und</strong> diese Erfahrungen mit den peers reflektieren;∑ mit den Schülern <strong>und</strong> den Schülerinnen in unterschiedlichen <strong>Unterricht</strong>ssituationen(<strong>im</strong> Lerncoaching genauso wie in Prüfungssituationen oder bei Konflikten,um drei völlig unterschiedliche Situationen zu nennen) so kommunizieren,dass sie dabei als Modelle für authentische <strong>und</strong> faire Kommunikationerlebt werden können.Die einzelnen Punkte dieser pädagogischen Werthaltung klingen weder revolutionärnoch spektakulär. Sie stellen aber trotzdem eine Herausforderung für jene Lehrkräftedar, die ihren <strong>Unterricht</strong> danach ausrichten wollen.

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