10.07.2015 Aufrufe

Persönlichkeitsstärkung und soziales Lernen im Unterricht

Persönlichkeitsstärkung und soziales Lernen im Unterricht

Persönlichkeitsstärkung und soziales Lernen im Unterricht

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

30 PEER-LEARNING UNTER LEHRER/N/INNENG(S.60S.55G(G(S.55person, die dort unterrichtet; niemand anderer soll hier eindringen <strong>und</strong> sicheinmischen (Autonomie). Mit Parität ist gemeint, dass Lehrer/innen daraufWert legen, dass sie als Gleiche unter Gleichen angesehen werden, dass manalso von außen keinen Unterschied machen dürfe <strong>im</strong> Hinblick auf die vermutete<strong>Unterricht</strong>skompetenz <strong>und</strong> das Ausmaß des jeweiligen beruflichenEngagements.Wenngleich solche Tendenzen nicht in allen Schulen <strong>und</strong> Lehrkörpern mit gleicherStärke existieren, können Lehrpersonen diese doch zu spüren bekommen, wenn sieihre Erfahrungen mit anderen Kolleg/inn/en teilen möchten. Um das möglichst zuvermeiden, sollten sie auf folgende Punkte achten:(a) über gut Gelungenes, aber auch über weniger gut Gelungenes berichtenEs ist wichtig, dass sich Lehrer/innen nicht auf ihre Erfolge beschränken, sondernauch über weniger gut Gelungenes oder Misslungenes berichten <strong>und</strong> besonders indiesem Fall auch anfügen, was ihnen diese Enttäuschungen zu bedenken geben. Daskann in Form von kurzen, aber aussagekräftigen Fallgeschichten (vgl. Beispiel <strong>im</strong>Anhang 1) erfolgen, die gemeinsam reflektiert werden. Sie können sich in der Vorbereitungeiner solchen Fallgeschichte an folgenden Schritten orientieren:∑∞ Mein Ausgangspunkt: Welche (eher) negative <strong>Unterricht</strong>serfahrung habe ichbearbeitet?∑∞ Mein Plan <strong>und</strong> dessen Durchführung: Was habe ich warum geplant?Wie ist es gelaufen?∑∞ Ergebnisse <strong>im</strong> Sinne eines Resümees(b) Angebot, als critical friend zur Verfügung zu stehen (kollegiale Hospitation)Im Idealfall werden Lehrer/innen nun von einem Kollegen oder einer Kollegin, der/dieauch mit ähnlichen Problemen bei Schüler/innen kämpft, angesprochen. Die betreffendenLehrer/innen wollen vielleicht diesen Weg auch einmal versuchen. Es ist nun sehrwichtig, nicht in die Rolle eines „Rezeptologen“ oder einer „Rezeptologin“ zu geraten.Damit ist gemeint, dass Lehrer/innen einfach als Ratgeber/innen für einfache Handlungsrezeptefungieren, frei nach dem Motto: „Tue das, dann kommt das oder jenesdabei heraus.“ <strong>Unterricht</strong> ist ein zu komplexes Geschehen, als dass einfache Hand -lungsrezepte in allen Klassen – <strong>und</strong> seien es selbst solche in der gleichen Schule –h<strong>und</strong>ertprozentig funktionieren würden. Stattdessen ist es wichtig, dass sichLehrer/innen als so genannter „critical friend“ anbieten. Konkret ist dabei auf Folgendeszu achten:>∞ Critical friend <strong>und</strong> sein Kollege bzw. ihre Kollegin sollen zueinander Vertrauenhaben <strong>und</strong> gerne miteinander arbeiten; ein gutes Gesprächskl<strong>im</strong>a ist Voraussetzungfür eine solche Begleitung.>∞ Ziel <strong>und</strong> Dauer der Zusammenarbeit sind zu vereinbaren.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!