Neue Ungereimtheiten - Siegerländer Wochen-Anzeiger
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Rüttgers auf Stimmenfang bei der SPD<br />
Sonntags-<strong>Anzeiger</strong> | Seite 2 Sonntag, 15. Juni 2008 | POLITIK<br />
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NRW-Ministerpräsident Jürgen Rüttgers (CDU) will SPD-Wähler von seiner sozialen Ader überzeugen. Foto: ddp<br />
Rüttgers will um SPD-Wähler werben<br />
„Damit Rau-Wähler nicht heimatlos bleiben“<br />
Dortmund. Ministerpräsident<br />
Jürgen Rüttgers (CDU) hat die<br />
Unions-Parteien dazu aufgerufen,<br />
um frühere Wähler der<br />
SPD zu kämpfen. „Die SPD ist<br />
keine Volkspartei mehr“, sagte<br />
Rüttgers gestern in seiner Rede<br />
beim Landesparteitag der<br />
NRW-CDU in Dortmund.<br />
Die SPD habe „große Teile<br />
der Bevölkerung“ verloren,<br />
weil der frühere Bundeskanzler<br />
Gerhard Schröder (SPD)<br />
„Wirtschafts- und Sozialpolitik<br />
gegeneinander ausgespielt“<br />
habe. Rüttgers forderte seine<br />
Partei auf, „als einzige Volkspartei<br />
alle Teile der Bevölkerung<br />
anzusprechen“. „Ich mache<br />
mir Sorgen um die SPD“,<br />
sagte Rüttgers vor den 672 Delegierten.<br />
„Die SPD war eine große<br />
Partei und ihr Niedergang ist<br />
bedrückend“, fügte er hinzu.<br />
Die Sozialdemokraten wüssten<br />
Schlamperei<br />
Unterlagen lagen herum<br />
Berlin. Schlamperei in der Behörde<br />
und an Schulen war offenbar<br />
eine Ursache für die<br />
schwere Panne bei der zentralen<br />
Mathematikprüfung in Berlin.<br />
Es war Schülern gelungen,<br />
vorab an die Aufgaben für den<br />
mittleren Schulabschluss<br />
heranzukommen. Die Mathe-<br />
Prüfungsaufgaben waren laut<br />
„Spiegel“ aus Sparsamkeit<br />
gleich im Bündel zusammen<br />
mit Deutsch-, Englisch- oder<br />
Französischaufgaben knapp<br />
zwei <strong>Wochen</strong> vor der Mathe-<br />
Klausur über einen Kurierdienst<br />
an rund 350 Berliner<br />
Kritik an der Post<br />
Filialumwandlung im Fokus<br />
Dortmund. Union und SPD<br />
kritisieren die Pläne der Deutschen<br />
Post zur<br />
Trennung von<br />
ihren Filialen.<br />
Der postpolitische<br />
Sprecher<br />
der Union im<br />
Bundestag, AlexanderDob-<br />
rindt (CSU) sagte, den Dortmunder<br />
„Ruhr Nachrichten“:<br />
„Verbraucherinteressen müssen<br />
vor Gewinnmaximierung stehen.“<br />
Er erwarte, dass die Post<br />
nicht pauschal alle Filialen<br />
schließe, sondern in jedem einzelnen<br />
Fall Kommunen und<br />
Bürger in den Entscheidungsprozess<br />
mit einbinde. Der postpolitische<br />
Sprecher der sozialdemokratischenBundestagsfraktion,<br />
Klaus Barthel, sagte dem<br />
Blatt: „Die Filialen waren das<br />
qualitative Rückgrat der Post.“<br />
Den Postagenturen fehle dage-<br />
Die Politik kritisiert die<br />
Pläne der Post. Foto: ddp<br />
Schulen ausgeliefert worden.<br />
Statt mit einem Siegel seien<br />
die Unterlagen lediglich mit<br />
Klebeband verschlossen gewesen.<br />
Nach der Entnahme der<br />
Deutsch-Prüfungsbögen sollen<br />
sich die Bündel an manchen<br />
Schulen schlecht bewacht in<br />
Sekretariaten befunden haben.<br />
In einer Schule in Reinickendorf<br />
sollen die Mathe-Unterlagen<br />
sogar auf dem Kopierer<br />
herumgelegen haben, wie es<br />
hieß. Die von Schülern fabrizierten<br />
Handy-Fotos seien auf<br />
Schulhöfen und übers Internet<br />
verbreitet worden. (ddp)<br />
gen oft der Lagerplatz für Pakete.<br />
Das könne dazu führen, dass<br />
Kunden womöglich<br />
weit<br />
fahren müssten,<br />
um ihre Pakete<br />
abzuholen. Er<br />
habe zudem im-<br />
mer wieder mit<br />
Klagen der<br />
Postagentur-Betreiber zu tun,<br />
die sich über die schlechte Vergütung<br />
der Deutschen Post beschwerten.<br />
Die Folge seien häufige<br />
Wechsel der Post-Partner. Das<br />
Bielefelder „Westfalen-Blatt“<br />
hatte berichtet, dass sich die<br />
Post bis Ende 2011 komplett<br />
von ihrem eigenen Filialnetz<br />
trennen wolle. Alle noch bestehenden<br />
750 klassischen posteigenen<br />
Filialen und ehemalige<br />
Postämter sollten in private<br />
Partner-Filialen umgewandelt<br />
werden – vor allem im Einzelhandel.<br />
(ddp)<br />
nicht mehr um die „Sorgen<br />
und Ängste in der Bevölkerung“.<br />
Die CDU werde sich darum<br />
kümmern, dass die „Johannes-Rau-Wähler<br />
nicht heimatlos<br />
bleiben“, kündigte der<br />
Ministerpräsident an.<br />
„Wirtschaftliche Vernunft<br />
und soziale Gerechtigkeit gehören<br />
zusammen“, sagte Rüttgers.<br />
Nur so könne die Union<br />
„40 Prozent und mehr bei<br />
Wahlen gewinnen“. Der stell-<br />
vertretendeCDU-Bundesvorsitzende sprach sich erneut gegen<br />
einen gesetzlichen Mindestlohn<br />
aus. „Wer gegen Mindestlöhne<br />
ist, muss aber auch<br />
für eine anständige Rente<br />
kämpfen“, sagte der CDU-Landeschef.<br />
„Wer ein Leben lang vollzeitbeschäftigt<br />
war, muss eine<br />
Rente oberhalb der Armutsgrenze<br />
erhalten, die bedarfsabhängig<br />
und steuerfinanziert<br />
Impressum<br />
Sonntags-<strong>Anzeiger</strong><br />
ausgestaltet ist“, betonte der<br />
Ministerpräsident. In der großen<br />
Koalition dürfe die Union<br />
keine „zu teuren Kompromisse<br />
machen“, sagte Rüttgers weiter.<br />
„Wir müssen aufpassen,<br />
dass in der großen Koalition<br />
unser Profil nicht verloren<br />
geht.“ Die CDU stehe für „eine<br />
wertegebundene Politik der<br />
Mitte“. Die Unions-Parteien<br />
seien gegen einen „hemmungslosen<br />
Individualismus“. (ddp)<br />
Rund ein Jahr nach den Störfällen der AKW Krümmel (Foto) und Brunsbüttel ist noch<br />
kein Wiederanfahren in Sicht. Foto: ddp<br />
AKW Krümmel steht weiterhin<br />
Ein Jahr danach keine Anträge gestellt<br />
Kiel. Wann die seit knapp<br />
einem Jahr stillstehenden<br />
Atomkraftwerke Krümmel und<br />
Brunsbüttel wieder ans Netz<br />
gehen, ist weiter unklar. „Für<br />
beide Anlagen haben die Betreiber<br />
selbst bislang weder<br />
Anträge zum Wiederanfahren<br />
gestellt noch solche angekündigt“,<br />
sagte Wolfgang Cloosters,<br />
Leiter der Abteilung Reaktorsicherheit<br />
und Strahlenschutz<br />
im Kieler Sozialministerium,<br />
in einem Gespräch mit<br />
der Nachrichtenagentur ddp.<br />
Das Ministerium als Reaktoraufsichtbehörde<br />
beteilige<br />
sich „im Übrigen nicht an Spekulationen,<br />
wie lange die Betreiber<br />
dazu noch brauchen“.<br />
In beiden Anlagen werde derzeit<br />
hauptsächlich an der Problematik<br />
der Risse in Armaturen<br />
sowie an der Dübelproblematik<br />
gearbeitet, sagte Cloosters.<br />
Er fügte hinzu: „Auch aus<br />
Sicht der Betreiber stehen diese<br />
Punkte gegenwärtig einem<br />
Wiederanfahren beider Anlagen<br />
entgegen.“<br />
Die Aufsichtsbehörde werde<br />
ein Wiederanfahren der<br />
Anlagen „erst und nur dann<br />
zulassen, wenn die gegenwärtig<br />
dem Wiederanfahren entgegenstehenden<br />
technischen<br />
Probleme ausgeräumt und die<br />
entsprechenden Mängel beseitigt<br />
sind“. Meldepflichtige Ereignisse<br />
einzelner Anlagen er-<br />
fasse die Meldestelle des Bundesamtes<br />
für Strahlenschutz,<br />
sagte Cloosters. Diese würden<br />
anschließend im Hinblick auf<br />
eine Übertragbarkeit auf andere<br />
Anlagen ausgewertet. „Verschiedene<br />
Aspekte der Krümmel-Problematik<br />
sind auch<br />
Gegenstand der Beratungen<br />
der Reaktorsicherheitskommission<br />
des Bundes wie auch des<br />
Bund/Länderausschusses für<br />
Atomkernenergie gewesen“,<br />
sagte er.<br />
Krümmel war nach einem<br />
Störfall am 28. Juni 2007 vom<br />
Netz genommen worden,<br />
Brunsbüttel nach einer Pannenserie<br />
am 18. Juli vergangenen<br />
Jahres. (ddp)<br />
Herausgeber: <strong>Siegerländer</strong> <strong>Wochen</strong>-<strong>Anzeiger</strong> GmbH & Co. KG, Obergraben 39, 57072 Siegen,<br />
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