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Wildtierkorridore in Baden-Württemberg - Forstliche Versuchs

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131.2.3 Sensitivität von Cost-Distance-ModellenWie bei jedem Modell kann die Realität auch mit Cost-Distance-Analysen nuransatzweise wiedergegeben werden. Unsicherheiten gibt es bei der Auswahl derals relevant angesehenen Deskriptoren e<strong>in</strong>es Habitats wie auch deren Bewertung.Daneben hat die Festlegung des Maßstabs, <strong>in</strong> dem die Auswertung erfolgt,erheblichen E<strong>in</strong>fluss auf das Ergebnis. Es macht unter Umständen e<strong>in</strong>enwesentlichen Unterschied, ob Cost-Distance-Analysen auf Raster-Daten mit e<strong>in</strong>erAuflösung von 30 m oder 1 km beruhen. So können bei e<strong>in</strong>er groben Auflösungkle<strong>in</strong>e E<strong>in</strong>heiten, die e<strong>in</strong>e Trittste<strong>in</strong>funktion haben, ebenso wie schmale, abermöglicherweise absolute Barrieren übersehen werden.Die Qualität von Habitatmodellen sollte immer geprüft werden. Entweder erfolgte<strong>in</strong>e Validierung mit vorhandenen Daten, um zu testen, wie gut die Vorhersagendes Modells s<strong>in</strong>d, oder es wird mit e<strong>in</strong>er Sensitivitätsanalyse festgestellt, wie dasModell reagiert, wenn Parameter verändert werden. Bei Cost-Distance-Analysenwird diese gute wissenschaftliche Praxis meist vernachlässigt. Der Grund dafür iste<strong>in</strong>erseits der beschriebene Mangel an Daten zum Verhalten von Tieren auf e<strong>in</strong>emKorridor. Gerade bei Sensitivitätsanalysen, die auf der wiederholten Anwendungdes Modells beruhen, dürfte außerdem der hohe Rechen- und damit Zeitaufwand,den e<strong>in</strong>e Cost-Distance-Analyse erfordert, den wesentlichen H<strong>in</strong>derungsgrunddarstellen.Wir untersuchten unter ähnlichen Bed<strong>in</strong>gungen, wie wir sie <strong>in</strong> den endgültigenModellen verwendeten, die Sensitivität von Cost-Distance-Analysen auf die Wahlder Parameter und auf die räumliche Auflösung, mit der die Parameter <strong>in</strong> dasModell e<strong>in</strong>flossen.Grundlagendaten für die Analyse waren Rasterdaten e<strong>in</strong>erLandnutzungskartierung der Landesanstalt für Umweltschutz (LfU), die wir zusechs Klassen vere<strong>in</strong>fachten (vgl. 2.1.2). Wir def<strong>in</strong>ierten e<strong>in</strong>en Startpunkt <strong>in</strong> derMitte und vier Zielpunkte <strong>in</strong> den Ecken des durch die Rasterdaten abgedecktenBereiches. In 200 Durchgängen berechneten wir die Cost-Distance vom Startpunktund leiteten davon die Cost-Paths zu den vier Eckpunkten ab. Bei jedemDurchgang veränderten wir zufällig die Parameter der Widerstandswerte. DieBereiche, aus denen Widerstandswerte e<strong>in</strong>er Klasse zugeordnet wurden,def<strong>in</strong>ierten wir für jede Klasse <strong>in</strong> Form e<strong>in</strong>er Dreiecksverteilung (Abb. 1), so dassjede mögliche Komb<strong>in</strong>ation von Werten ökologisch denkbar war. Nach jeweils 50Rechenschritten veränderten wir die räumliche Auflösung systematisch <strong>in</strong> vierSchritten. Wir verwendeten die Daten <strong>in</strong> der Orig<strong>in</strong>alauflösung von 30 m sowiegemittelt für Flächen von 1 ha, 10 ha und 100 ha. Als Ergebnis für jedeParameterkomb<strong>in</strong>ation wurden die berechneten Pfade festgehalten.

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