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Wildtierkorridore in Baden-Württemberg - Forstliche Versuchs

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42werden. Aber auch für flächendeckend vorkommende Wildarten, wie Schwarz- undRehwild, bieten die Projektergebnisse <strong>in</strong>teressante Anwendungsmöglichkeiten.Beispielsweise können Wildunfälle (<strong>in</strong> <strong>Baden</strong>-Württemberg jährlich > 20 000!)besser analysiert werden. Ursachen für Wildunfälle, die mit Wanderbewegungenzusammenhängen, können entsprechend ermittelt und durch entsprechendeMaßnahmen (Querungshilfen, Wildwechselwarnanlagen, Lebensraumgestaltungetc.) beseitigt werden.Die großräumig noch <strong>in</strong>takten Bewegungsachsen für Wildtiere können auch alsBestandteil <strong>in</strong>ternational e<strong>in</strong>heitlich begründeter Netzwerke angesehen werden.Gerade für <strong>Baden</strong>-Württemberg ist e<strong>in</strong>e Verb<strong>in</strong>dung durch die Oberrhe<strong>in</strong>ebenenach Frankreich und über den Hochrhe<strong>in</strong> <strong>in</strong> die Schweiz von europäischerBedeutung. Ob es für sich neu ausbreitende oder e<strong>in</strong>wandernde Tierarten (wiebeispielsweise den Luchs oder Biber) ist oder zur Schaffung von „grünen Bändern“<strong>in</strong> durch Intensivlandwirtschaft und Siedlungen ausgeräumten Landschaften –<strong>Wildtierkorridore</strong> können e<strong>in</strong>en ersten und direkt umsetzbaren Ansatzpunkt zurEntschneidung der Landschaft bieten.Voraussetzung für die genannten, <strong>in</strong> verschiedensten Bereichen praktikablenAnwendungsmöglichkeiten ist e<strong>in</strong> Konsens der unterschiedlichenInteressenverbände und Verwaltungen über die <strong>in</strong> dem Projekt erarbeitetenErgebnisse. Nur wenn der theoretische Ansatz der Ermittlung e<strong>in</strong>esLandschaftspotenzials für Wanderbewegungen übere<strong>in</strong>stimmend akzeptiert wird,können zeitnah Maßnahmen zur Erhaltung und Schaffung von „grünen Bändern“und zur Entschneidung der fragmentierten Landschaft entwickelt und umgesetztwerden.Daher sollen die Projektergebnisse zunächst <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Expertentagung am 23.Oktober 2003 vorgestellt und diskutiert werden. Weitergehend ist geplant,schrittweise e<strong>in</strong>en Konsens über das gewählte Vorgehen und die erzieltenErgebnisse aufzubauen. Hierzu s<strong>in</strong>d weitere E<strong>in</strong>zelgespräche , Workshops undTagungen notwendig. Gleichzeitig sollte die angewandte Methode weiterentwickelt,verfe<strong>in</strong>ert und durch verschiedene Formen der Validierung (Tierartenbezug,Landschaftsbezug) optimiert werden. Hierzu ist unter anderem zwischen der FVA<strong>in</strong> Freiburg (<strong>Baden</strong>-Württemberg) und der FAWF <strong>in</strong> Trippstadt (Rhe<strong>in</strong>land-Pfalz)e<strong>in</strong>e Kooperation zum Thema „<strong>Wildtierkorridore</strong> <strong>in</strong> Südwestdeutschland“ <strong>in</strong> Forme<strong>in</strong>er Pilotstudie für e<strong>in</strong> überregionales Verbundsystem vorbereitet. In e<strong>in</strong>erdeutschlandweiten Kooperation zusammen mit dem DeutschenJagdschutzverband und dem Bundesamt für Naturschutz werden dieProjektergebnisse auch <strong>in</strong> Überlegungen zu bundesweiten Wanderkorridorene<strong>in</strong>fließen. Das Thema „Wildunfälle“ wird <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em gesonderten Projekt weiterbearbeitet. Ziel dieser Untersuchung ist es, mit e<strong>in</strong>em vollkommen neuenmethodischen Ansatz unter E<strong>in</strong>satz verschiedener GIS-Technologien undbesonderer Berücksichtigung der landschaftsökologischen Bed<strong>in</strong>gungen, dieParameter, die ursächlich zum Konflikt Wildtier-Straßenverkehr führen, zuanalysieren und zu gewichten (vgl . Abbildung). In e<strong>in</strong>em weiteren Projekt wird e<strong>in</strong>e

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