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Frieden leben lernen - mit der Schneller-Mission? - Evangelische ...

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Dokumentation: Erfahrungsberichte und Vorträge<br />

stellte er sich die Orte Jesu vor und fand darin seine zweite Heimat. Groß geworden im<br />

Rahmen <strong>der</strong> süddeutschen Erweckungsbewegung, die von Biblizismus, frommem Idealismus,<br />

religiösem Individualismus und einer Jerusalemsehnsucht geprägt war, war für<br />

<strong>Schneller</strong> klar: Es kann nicht im Sinne Jesu sein, dass in Jesu Heimat Palästina Menschen<br />

heutzutage nichts mehr von <strong>der</strong> christlichen Hoffnung erfahren. Gott möchte, dass<br />

ich den arbeits- und orientierungslosen Menschen im Nahen Osten Arbeit, Bildung und<br />

Hoffnung bringe. Und deshalb schreibt <strong>Schneller</strong>:<br />

„Wir halten´s ja nicht <strong>mit</strong> denen, welche schreiben: man tut Unrecht, wenn man<br />

in jetziger Zeit Jerusalem an<strong>der</strong>s ansieht als irgendein an<strong>der</strong>es Nest in jedwedem<br />

Winkel <strong>der</strong> Erde. Wir haben die seligen Stunden unserer Kindheit im Geist<br />

dort verlebt, es ist ja unsere zweite Heimat geworden, es knüpfen sich unsere<br />

teuersten Hoffnungen für die Zukunft an diese Stadt und an dieses Land bis hinauf<br />

auf das Jerusalem, das droben ist. Der Ort bleibt uns ja geweiht und geheiligt<br />

vor allen an<strong>der</strong>en, seit Christus da sein Blut vergossen hat für unsere und<br />

aller Welt Sünden. Und es schmerzt uns alle gleicherweise, dass dieser teure<br />

Ort in den Händen <strong>der</strong> Feinde des Kreuzes Christi ist, und so dies arme und<br />

elende Volk noch heute im Schatten des Todes wandelt. Und, nicht wahr, wir<br />

fühlen´s einan<strong>der</strong> ab, wir halten uns gegenseitig berufen, ihre Füße aufzurichten<br />

auf den Weg des <strong>Frieden</strong>s“ (zitiert in: <strong>Schneller</strong>, Hermann: Johann Ludwig<br />

<strong>Schneller</strong>, Metzingen, 1971 S.22)<br />

<strong>Schneller</strong>s Vision ist Weg und Ziel seiner<br />

<strong>Mission</strong>: Menschen aufzurichten und sie auf<br />

den Weg des <strong>Frieden</strong>s zu führen. Zunächst<br />

lässt <strong>Schneller</strong> sich in Württemberg zum Lehrer<br />

ausbilden. In Vaihingen an <strong>der</strong> Enz arbeitete<br />

er <strong>mit</strong> strafgefangenen Jugendlichen, in<br />

Auendorf <strong>mit</strong> Bauernkin<strong>der</strong>n. Immer umfasst<br />

die Schulbildung auch das Er<strong>lernen</strong> eines<br />

Handwerks und das Hören auf die Worte <strong>der</strong><br />

Bibel. Kein Sonntag verging, ohne dass<br />

<strong>Schneller</strong> ehrenamtlich in einem Gottesdienst<br />

o<strong>der</strong> einer Erbauungsstunde ein Bibelwort<br />

auslegte o<strong>der</strong> <strong>mit</strong> seinen Schülern durch die<br />

schwäbische Heimat wan<strong>der</strong>te. „Vater<br />

<strong>Schneller</strong>“, wie man ihn im Ländle bald<br />

nannte, machte deutlich: „Wichtig ist nicht,<br />

was Du über die Wahrheit sagst, son<strong>der</strong>n wie<br />

Du lebst, was Du für wahr hältst“. Massen<br />

strömten, um <strong>Schneller</strong> predigen zu hören.<br />

1847 kam <strong>Schneller</strong> als Hausvater <strong>der</strong> Pilgermission<br />

nach St. Chrischona , um in <strong>der</strong><br />

dortigen <strong>Mission</strong>sschule junge Handwerker<br />

zu <strong>Mission</strong>aren auszubilden. Unter pri<strong>mit</strong>ivsten Bedingungen lebte er hier <strong>mit</strong> seinen<br />

Schülern zusammen. Nur verständlich, dass er von dort aus Kontakte zu einer alten Jugendfreundin<br />

aufnahm, die 1854 seine Frau wurde: in Eschenbach wurde Hochzeit <strong>mit</strong><br />

Magdalene Böhringer gefeiert. Da<strong>mit</strong> war eine Hausmutter für die <strong>Mission</strong> gefunden. So<br />

wurden die <strong>Schneller</strong>s nach Jerusalem geschickt.<br />

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