Gemeindebrief - Evangelische Kirchengemeinde Xanten-Mörmter
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„Und dann gehöre ich richtig dazu!“ – so<br />
beschreibt ein achtjähriges Mädchen, warum<br />
sie getauft werden will.<br />
Sie freut sich darauf, dazugehören, in<br />
einer Gemeinschaft gut aufgehoben sein.<br />
Was für ein Geschenk für eine Gemeinde,<br />
wenn ein Kind das so ausdrückt! Zugleich<br />
steckt darin eine große Erwartung.<br />
Denn dieses „Dazugehören“ muss ja erlebt<br />
werden. Die Sehnsucht muss im Alltag<br />
erfüllt werden.<br />
Wo also erlebt dieses Kind, dass es dazu<br />
gehört?<br />
Sicher, es gibt die Angebote des Kindergottesdienstes,<br />
der Jugendarbeit. Das<br />
ist der organisierte Teil, zugeschnitten auf<br />
die speziellen Möglichkeiten und Bedürfnisse<br />
von Kindern.<br />
Aber ich bin sicher, dass die Hoffnung<br />
dieses Kindes mehr meint. Da geht es<br />
wohl auch darum, dass Menschen, mit<br />
denen ich nicht verwandt oder besonders<br />
befreundet bin, mich wahrnehmen, auf<br />
mich achthaben, mir manchmal einen<br />
Weg eröffnen oder Raum geben.<br />
Diese Hoffnungen umzusetzen, dazu<br />
ist jeder und jede in der Gemeinde aufgerufen.<br />
Das beginnt mit einem freundlichen<br />
Lächeln oder dem Offenhalten einer<br />
schweren Kirchentür.<br />
Denn es ist vor allem eine Grundhaltung,<br />
die dazu beiträgt, dass Menschen<br />
sich in unserer Gemeinde gut aufgehoben<br />
und Zuhause fühlen. Dann ist der Fremde<br />
gern gesehen und die bisher Unbekannte<br />
eine unerwartete Gesprächspartnerin<br />
beim Kirchencafé. Und die Kirche wird<br />
„ein Stück Heimat“, in der viele sich gut<br />
8<br />
Heimat finden<br />
Willkommen | in deiner Kirche und Gemeinde<br />
aufgehoben fühlen: „Dann gehöre ich<br />
richtig dazu!“<br />
Eine andere Begebenheit<br />
Eine Frau hat nach langem Nach-denken<br />
und Ringen mit sich und dem christlichen<br />
Glauben eine Entscheidung getroffen:<br />
„Ich will evangelisch werden.“<br />
Um diesen Schritt zu vollziehen, musste<br />
sie beim Amtsgericht ihren Austritt<br />
erklären. Eine Woche lang „war sie<br />
nichts“, bis der Eintritt in die <strong>Evangelische</strong><br />
Kirche in der Form geschehen<br />
konnte. Sie sagt: „Das war ein ganz ungutes<br />
Gefühl, diese eine Woche lang.“<br />
Ich denke, dass dieses Gefühl zu tun<br />
hat mit der Beheimatung in der Kirche, in<br />
einer Gemeinschaft von Menschen, die<br />
ihren Glauben teilen und nach Wegen<br />
suchen, ihrem Glauben gemäß zu leben.<br />
Von einem Pfarrer wurde mal berichtet,<br />
dass er auf Austritts-Ankündigungen –<br />
wenn sie ihn erreichten – nicht mit Vorwürfen<br />
oder Umstimmungsversuchen<br />
reagierte, sondern mit der Frage: „Und<br />
wohin treten sie ein?“.<br />
So mancher war verblüfft über diese<br />
Reaktion und nahm sie als Gedankenanstoß<br />
mit. Dieser Pfarrer war sehr<br />
sicher, dass Menschen im Innersten eine<br />
Beheimatung für ihren Glauben brauchen<br />
und suchen. Ob das meine oder<br />
deine Kirche ist, steht nicht obenan.<br />
Vielmehr steht der Mensch im Mittelpunkt<br />
mit seiner Suche nach Orientierung<br />
und Gemeinschaft.<br />
Brigitte Messerschmidt