Jahresbericht - Hannah-Arendt-Gymnasium
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Nr. 3, bis 1953, und danach das humanistische <strong>Gymnasium</strong> in Oldenburg. Diese Station Nr. 4<br />
wurde 1959 mit der Reifeprüfung abgeschlossen, mit eindrucksvollen Leistungen in den alten<br />
Sprachen. Latein, Griechisch, Hebräisch. Rückblickend lassen sich für den Biographen die<br />
Neigungen erkennen: Die alten Sprachen, ihre kulturellen Grundlagen und ihre durchdringende<br />
Bedeutung für die Gegenwart.<br />
Es folgte der Wehrdienst 1959 – 1960 und in der Folge eine Ausbildung zum Reserveoffizier,<br />
Danach (Station Nr. 6) das Studium an der Westfälischen-Wilhelms-Universität in Münster in den<br />
Disziplinen Katholische Theologie, Latein und Philosophie, abgeschlossen mit dem Ersten<br />
Staatsexamen für das Lehramt am <strong>Gymnasium</strong> in den Fächern Kath. Religionslehre und Latein im<br />
Jahre 1966,<br />
Stationen Nr. 7 und 8: die Referendarzeit in Warendorf am damals altsprachlichen, zu den ältesten<br />
Gymnasien in Westfalen zählendem <strong>Gymnasium</strong> Laurentianum und am Ratsgymnasium in<br />
Münster. Diese Stationen schlossen mit dem Zweiten Staatsexamen 1968.<br />
Und jetzt wird der Lebensweg noch etwas bunter. Bisher war das, jedenfalls rein äußerlich<br />
betrachtet, eher noch ein philologischer Normalfall, aber was sich nun in der beruflichen<br />
Biographie tat, war schon ungewöhnlich.<br />
Station 9: 1968 wurde Herr Dr. Assig aus dem öffentlichen Schuldienst für einen Lehrauftrag am<br />
Overbergkolleg Münster beurlaubt.<br />
Es folgte 1969 die Ernennung zum Studienrat i. K.<br />
1970 Station Nr. 10: Unser Mann wurde an die Pädagogische Hochschule Ruhr, Abt. Dortmund,<br />
als Assistent für Katholische Theologie und ihre Didaktik abgeordnet. Dort verbrachte er eine 5jährige<br />
Lehrtätigkeit. Diese Station nutzte er für die Promotion zum „Doktor der<br />
Erziehungswissenschaften“ mit einer Arbeit über die Theorie einer christlichen<br />
Glücksphilosophie. Fast zwangsläufig, so scheint es, folgte die Ernennung zum Oberstudienrat.<br />
Jetzt erfolgte der Wechsel in den öffentlichen Schuldienst: Station 11 war das Heisenberg-<br />
<strong>Gymnasium</strong> in Dortmund, wo er bereits nach einem Jahr 1975 mit der Aufgabe des<br />
Stellvertretenden Schulleiters beauftragt wurde.<br />
Wir nähern uns dem Ziel, dem Beginn der Station 12: Seit dem 23.03.1979 leitet Herr<br />
Oberstudiendirektor Dr. Assig das <strong>Gymnasium</strong> in Lengerich, also bis zum heutigen Tage, 24 Jahre<br />
lang.<br />
Was alles hat Platz in einem Lehrerleben?<br />
Man zählt die Ämter auf, man bilanziert den beruflichen Werdegang, man überschaut den äußeren<br />
Weg eines erstaunlichen Curriculums. Man muss aber in dieser Abschiedsstunde auch zumindest<br />
andeuten dürfen, was sich so einfach nicht bilanzieren lässt. Vorstellbar ist, wie Sie zwischen den<br />
beiden Fixpunkten Ihres Lebens, Ihrer Familie in der Münsterstraße und Ihrer Schule in der<br />
Bahnhofstraße den Ausgleich finden mussten, wie beide Pole sich gegenseitig beeinflussten, wie<br />
oft sich die direktorialen Amtsgeschäfte im privathäuslichen Bereich fortsetzen, wenn die 24<br />
Stunden eines Tagesablaufs wieder einmal nicht reichten; wie viel Kraft, Aufmunterung, ja auch<br />
Toleranz und Stütze Sie von Ihrer Frau bekamen; wohl auch, wie oft sie Ihre Beraterin war und<br />
fürsorgliche Lebenspartnerin, die Ihnen manche Last erleichterte. Ihnen, Frau Homann-Assig,<br />
haben wir sehr zu danken. Sie haben indirekt beträchtlich dazu beigetragen, dass Ihr Mann ein<br />
guter und stabiler Schulleiter sein konnte.<br />
Hier in Lengerich widmete er sich mit aller Kraft seinen Lebensaufgaben, der hochbegabte<br />
Pädagoge, Hochschullehrer und Lehrer. Jetzt hatte er sich als Vorgesetzter, Leiter, Organisator<br />
und geistiger Motor des einzigen <strong>Gymnasium</strong>s in der Stadt zu bewähren – aber auch in der neuen<br />
Aufgabe als Ehemann und als Vater. Denn in den ersten Lengericher Jahren wurde geheiratet, und<br />
dem Ehepaar Assig wurden drei Söhne beschieden, Hanno, Cornelius und Björn, die ich neben<br />
Frau Homann-Assig hier ebenfalls begrüße, allesamt Schüler des <strong>Hannah</strong>-<strong>Arendt</strong>-<strong>Gymnasium</strong>s<br />
gut verteilt auf die Jahrgangsstufen 12, 9 und 5.<br />
Ihr Lebenszentrum im Haus an der Münsterstraße, sehr geehrter Herr Dr. Assig, tauschten Sie<br />
1991 in Ihr Residuum am Osterkamps Kamp um, ein Wechsel des Hauses, nicht mehr der Heimat,<br />
denn diese fanden Sie nun wohl endgültig in Lengerich.<br />
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