Jahresbericht - Hannah-Arendt-Gymnasium
Jahresbericht - Hannah-Arendt-Gymnasium
Jahresbericht - Hannah-Arendt-Gymnasium
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Kathrin Reiter<br />
Über meinem Schreibtisch hängt ein Bild, das ich mit etwa acht Jahren<br />
gemalt haben muss. Darauf ist eine freundliche Lehrerin zu sehen, die einer<br />
ebenso freundlichen und glücklich lächelnden Schülerin ein Heft zurückgibt,<br />
auf dem „1 - sehr gut“ zu lesen ist. In säuberlicher Schreibschrift steht<br />
darüber: „Was ich einmal werden möchte“. Die Antwort findet man zur<br />
Bekräftigung noch einmal in kindlich-unbeirrbaren Lettern und mit einem<br />
deutlichen Ausrufezeichen versehen gleich unter dieser idyllischen Szenerie:<br />
„Ich möchte Lehrerin werden!“. Dieser Wunsch, auch wenn er immer<br />
wieder einmal von anderen Ideen und Träumen überlagert wurde, hat sich<br />
doch seit nun über 20 Jahren gehalten und ist im März in Form meiner Stelle<br />
am <strong>Hannah</strong>-<strong>Arendt</strong>-<strong>Gymnasium</strong> in Lengerich Wirklichkeit geworden.<br />
Meine eigene schulische Laufbahn habe ich 1992 mit dem Abitur am <strong>Gymnasium</strong> Carolinum in<br />
Osnabrück beendet. Im Anschluss daran nahm ich mein Deutsch- und Französischstudium an der<br />
Universität Osnabrück auf. Mit einem Erasmus-Stipendium war es mir dann nach der<br />
Zwischenprüfung möglich, zunächst ein, nach erfolgreicher Verlängerung schließlich zwei<br />
Semester an der Faculté des Lettres der Université de Franche-Comté in Besançon zu studieren.<br />
Mit dem Aufenthalt dort verbinde ich noch immer viele schöne und interessante Erinnerungen,<br />
nicht nur fachlicher Art... Zurück in Osnabrück, nahm ich neben dem Studium eine Stelle als<br />
wissenschaftliche Hilfskraft von Prof. Dr. Schwischay im Fachbereich Sprachwissenschaften an,<br />
jobbte lange Zeit in einer Kneipe und als Übersetzerin für eine Unternehmensberatung. Meine<br />
Examensarbeit schrieb ich, ausgehend von Simone de Beauvoirs Werk Les Mandarins, über die<br />
französischen Intellektuellen im Frankreich der Nachkriegszeit. Nach Abschluss des Studiums<br />
konnten meine Wünsche hinsichtlich eines Referendariatsplatzes in Lüneburg leider nicht<br />
berücksichtigt werden – so landete ich am Studienseminar Meppen im Emsland. Meine<br />
Ausbildungsschule war das <strong>Gymnasium</strong> Johanneum in Lingen. Dort, am TPZ Lingen, habe ich<br />
auch im Rahmen des Referendariats eine Theaterpädagogische Fortbildung besuchen können.<br />
Diese zweite Phase meiner Ausbildung schloss ich mit einer Arbeit über handlungsorientiertes<br />
Lernen im Französischunterricht ab.<br />
Im März diesen Jahres durfte ich nun also meine Tätigkeit am HAG in Lengerich aufnehmen und<br />
blicke mit Freude und Engagement in die Zukunft an dieser Schule, die mich bisher so herzlich<br />
aufgenommen hat. Wenn ich nicht gerade bemüht bin, mein Ideal einer freundlichen Lehrerin und<br />
ebenso freundlichen und glücklich lächelnden Schülern umzusetzen, reise ich gerne, lese, treibe<br />
Sport und/oder befinde mich am, im oder auf dem Wasser.<br />
83